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gierung habe Angst vor England gen des Käufers eine Saatkartc notwendig So führt England Krieg! Tenn nicht ein Paar verkommene Lumpen sind es, die auf diese Weise die Uniform ihres Königs schünden, sondern der Durch schnitt ist es, der so handelt. Seite für Seite des Weißbuchs gibt den Beweis dafür, den Beweis nicht nur deutscher, sondern auch spanischer, schwei zerischer Zeugen, in welch himmelschreiender Art das englische Gesindel seinen Instinkten freien Raum Tas sind nur Andeutungen. Aus den Vorgän im Kriege wird man Näheres erfahren. Vie Stärke des deutschen Wtverstanves ermenen muf fen, überhaupt allgemein. An einen Sieg der Ver bündeten durch Waffen oder Aushungerung glaubt kei ner der vernünftig denkenden Soldaten mehr. Tas Märchen von der Hungersnot in Deutschland sei ihnen nun schon zwei Jahre in ihren Zeitungen aufgetischt worden, ohne daß sich eine Erschöpfung Deutschlands bemerkbar mache. Ein Heer, das eine Macht wie Rumänien in so kurzer Zeit aus die Knie zwingen könne und einem mächtigen Feind an der Westfront gleichzeitig die Stirne biete, könne nicht am Ende seiner Lebensmittel »nd Reserven sein. Be merkenswert ist die Beurteilung, die bei dieser Ge legenheit den verantwortlichen Staatsmännern Anteil wurde. Ein Gefangener von der 6. Kompagnie I. R. 410 der 151. Division meinte: „Briand treibe sein Handwerk solange weiter, bis «r eines Tages wie Jaures ermordet würde, denn auch das Inland sei des Krieges sehr überdrüssig." Ein Engländer dagegen, Sergeant vom 12. R. Fus., 34. Tiv„ äußerte sich über Lloyd George: Nachdem Asquith, der den Verbündeten gegenüber sein Wort verpfändet hatte, nicht mehr zur Verantwortung herangezogen werden könne, werde Llohd George als ge rissener Advokat sich schon aus der Klemme heraus zuziehen wissen, um dann als Friedensengel in den Augen des englischen Volkes zu erscheinen." Tie allgemeinen Eindrücke werden von denjenigen Gefangenen bestätigt, denen man den deutschen Frie densvorschlag vorenthalten hatte, um den Gefechts wert der Truppe nicht herabzumindern, so offenbar bet den französischen Truppen, die an dem großen Angriff am 15. Dezember teilnahmen, und die üun erst hin ter der deutschen Linie die Nachricht von dem Frie densangebot erfuhren Tie Leute waren sichtlich tief und freudig bewegt, sagten dann aber traurig, wenn Frankreich allein wäre, dann, ja, dann gäbe es Friede. Alle Franzosen, Soldaten und Zivilisten, hätten genug. Aber England wolle nicht, und die französische Re- E rglische Kuliurtat in Kamerun. In der Korrespondenz der Deutschen Kolonial gesellschaft werden einige recht englische Schandtaten in den Kolonien, die alles hinter sich lassen, was wir bisher von den Engländern gehört haben. Ta heißt cs: . „Hol der Teufel Vas internationale Recht!" „Wie sehr die englischen Marodeure den Krieg gegen die paar Deutschen in Kamerun und Togo als ein persönlich gewinnbringendes Geschäft ansahen, dafür liegen Dutzende von Beispielen vor. Alles, was nur irgendeinen Wert hat, wird gestohlen. Uhren, Geld, Ausstattungsstücke wandern in die Koffer englischer Offiziere und Mannschaften. Geldschränke, Kassetten usw. wurden mit einer Fertigkeit, die auf Hebung schließen läßt, erbrochen. Als einmal jemand seine ge stohlene Uhr zurückverlangte, erhielt er sie von einem englischen Offizier mit den Worten: „Tie können Sie bekommen, denn es ist ja kein Gold." Selbst die Frau eines englischen Majors, die die Heldenschar als „Krankenschwester" begleitete, beteiligte sich mit so großem Erfolg an den Räubereien, daß sie, die mit zwei Koffern ankam, mit sechzig den Schauplatz ihrer Taten verließ. Bettington hieß diese englische Blüte! „Hol' der Teufel das ganze internationale Recht! Privateigentum respektieren und schützen wir nicht! Wir tun, was wir wollen, und wenn Sie uns die Schlüssel nicht geben, brechen wir einfach auf." Tiefe Worte des „politischen" Offiziers Powl an einen Bankdirektor in Tuala enthüllen die ganze Schön heit dieses englischen Offiziersgesindels. Mach' Geld, ehrlich, wenn es geht; aber auf jeden Fall: mach' Geld! Als die armen, halbverhungerten und durch die seelischen Demütigungen erdrückten Gefangenen sich auf der Reede von Madeira von den herumschwimmen den Booten Obst einhandeln wollen, dürfen sie das nur durch Vermittlung von englischen Offizieren tun, die bet einem Ankaufspreis von 2 Mark für den Korb den Gefangenen 10 Mark abfordern!" „Mord gegen Bargeld!" Keine Gemeinheit gibt es, die diese Bestien nicht für brauchbar halten. Haben da ein paar Deutsche privatim auf dem benachbarten spanischen Rio-Muni- Gebiet zu tun. Mit offenen Mitteln ist da nichts zu erreichen. Aber wozu ist man Offizier des englischen Königs? „Bargeld für jeden Deutschen! Eventuell schlägt man sie tot! Ein paar von unseren Soldaten kriegt ihr mit; sie sollen aber ihre Uniform ausziehen." Und so wandert das Mordgesindel nach dem spani schen Gebiet, schlägt die zwei deutschen Kaufleute tot und bringt deren linke Ohren, Hände und je einen Finger seinem englischen Auftraggeber, um für diesen Beweis vollzogener Tat die klingende Ent schädigung zu erhalten. > Die Harmonie-Konjereilz. Tie uverb.c:vs-Berhaudlungcn in Roni. ' Einer der entcntelick l Schwätzmeister hat einem ssevertreier auvertr K, auf der Konferenz in Nom i;abe man ciu.n „harmonischen" KrlegSplan vcrein- 'art, mit dem man die Mittelmächte zu schlagen ge- wnke. Bei dem Essen zu Ehren seiner ausländischen Freunde bat der ietziae Leiter der italienischen Ge- H Berlin, 10. Januar. Produktenbörse. (Nicht amtlich.) Pserdemöhren 4,50, Runkelrüben 2,05, Se- radella 49—55, Runkelsamen 85, Rübensamenkörner 70, Saatwicken 60, Spörgel 60, gepreßtes Heierraut 2,10 per 50 Kilo ab Station. Wiesenheu 9—10, Ti- mothheu 9,50—10,75, Kleeheu 10—11, Flegelstroh 3,50-4,60, Maschtnenstroh 3,20-4 Mark per 50 Kilo A Saatgut für Hillseusriichtc darf nach einer neuen Verordnung nur von der seitens der LandeSzentralbe- hvrde» bezeichneten Saatstellen »nd den von den Saat stellen zugelassenen Händlern abgegeben werden. Daneben können Erzeuger von den Saatstellen ermächtigt werden, Saatgut unmittelbar an Verbraucher zur Aussaat abzu setzen. Ter Verkehr mit Saatgut ist nur auf Grund von Saat karten zulässig, die für die Händler von der znlassendcn Saatstelle, für die Verbraucher von ihrem Kom munalverband ausgestellt werden. Die Preise für das Saatgut bewegen sich zwischen 75 Mk. und 90 Mk Beim Absatz durch den Handel darf insgesammt höchstens bis zu 10 Prozent Angeschlagen werden. — Anerkanntes Saat gut, das von anerkannten Saatgutgeschäften zu Santzwecken gezogen ist, unterliegt nicht der PreiSbeschrän knng Es darf jedoch nur von dem Erzeuger an Verbraucher unmittelbar oder durch Vermittlung abgeseht werden Auch hierzu ist jedoch eine förmliche Freigabe und auf Selten Sie sind kriegemüde. Tie Wirkung des deutschen Friedensangebotes ans die kämpfenden feindlichen Truppen. Tie wahre Stimmung der kämpfenden Truppen der Entente offenbart sich in den Aussagen von fran zösischen und englischen Gefangenen, die unmittelbar nach dem 12. Dezember eingebracht wurden, dem Tage, an dem der deutsche Reichskanzler im Reichstag das Friedensangebot der Mittelmächte bekannt gab. Ge meinsam war in allen Aussagen die Schilderung der großen Freude, die die Friedensbotschaft bei den Mann schaften an der Front ausgelöst hatte. Gemeinsam war freilich auch allen französischen und ebenso den kanadischen Gefangenen die niederdrückende Be fürchtung, daß England versuchen werde, eine Ver ständigung der Kriegführenden zu Untertreiben. Ein Mann vom 29. Jus urterie-BataUl (Vancouver) .6. kan. Brigade, 2. tau. Tivision, der am 18. Dezember abends nordöstlich Souchez in Gefangenschaft geriet, sagte aus: „Das deutsche Friedensangebot ist den Leuten nicht offiziell bekanntgemacht worden, doch haben sie durch die Zeitungen Kenntnis davon. Ohne Ausnahme wünschen sie, daß das Wort in die Tat umgesetzt werde, glauben aber, daß das Bestreben des deutschen Kaisers an der Dickköp figkeit der Engländer (pigheadcd English, wie er sich aus drückte) zerschellen wird." > Aehnlich sprachen sich durchweg die französischen Gefangenen aus, wobei die seit langem bekannte Ab neigung gegen die englischen Bnndcsgenossen in schar fer und bitterer Weise zum Durchbruch kam. Briand sei das gefügige Werkzeug Englands und täte nur, was dieses befehle. Ein Mann von: Jäger-Batl. 59, P. S. 157, der am 17. Dezember im Pressoirewalde ein gebracht worden war, meinte über die Aufnahme des Friedensangebotes: i „Die Nachricht erweckte allgemeine Freude. Aber die Hoffnung, daß ein Erfolg damit bei der Entente erreicht werden könnte, war äußerst gering. Es wurde geäußert, England werde sich nie zu einem derartigen Frieden hcr- geben, und Frankreich sei zu sehr in dessen Hand, »in einen selbständigen Entschluß fassen zu können." Ein gewisser Unterschied der Wirkung ließ .sich je nach der Art feststellen, in der den Truppen die Botschaft zugegangen war, ob durch die Vorge setzten, oder schon durch die Zeitungen. Ein Mann vom Jns.-Regt. 281, 58. Tiv., der am 18. Dezem ber abends b^i Chilly eingebracht wurde, und der die Stimmung seiner Kameraden als sehr kriegsmüde schilderte, zumal sich viele Familienväter und ältere Leute unter ihnen befänden, meinte geradezu k „Eine bestimmte Meinung hätten sie sich noch nicht bilden können, da sie aus unbekannten Gründen in den letzten Tagen keine Zeitungen mehr bekommen hätten: Der Offizier habe ihnen das Friedensangebot nur mit kurzen Worten und ohne Erläuterungen mitgeteilt — ein Zeichen von Schwäche sei das Angevvt jedenfalls nicht, da den Verbündeten der Durchbruch in Nvrdfrankrcich ja nicht geglückt sei." Ter Eindruck, daß nicht etwa die Erkenntnis, den Krieg nicht bis zu einem siegreichen Ende durchfüh ren zu können, das Friedensangebot hervorgerufen Labe, ttt bet dielen Leuten, die schließlich lM besten Wasserweg Nordsee—Schwarzes Meer. Ter bayerische König Ludwig hat sein langes Leben hindurch für die SchtffahrtSverbindung Rhein—Tonau "gerungen. Sein Ziel drückte der König 1912 so aus: „Tie bayerische Donau soll der deutsche See- ! Hafen am Schwarzen Meer, der Rhein soll der baye- I rische Seehafen an der Nordsee sein." Dieses Ziel scheint jetzt, unter den Stürmen des schicke, Boselli, eine hochtrabende Rede gehalten, 1« der er sagte; „Ich grüße unter den Auspizien des endgül tigen und vollständigen Steges, der nicht ausb leiben kann, die unlöslich und herzlich ver bundene Willens- und Tatkraft der für den Tri umph des Völkerrechtes und der Zivilisation Ver bündeten." Tie Beratungen sind inzwischen beendet wordek. Nach einem amtlichen Telegramm der „Agenzia Ste fani" stelltet: die Alliierten am Schlüsse „noch ein mal ihre Uebereinstimmung hinsichtlich der verschie denen Punkte der Tagesordnung fest und faßten den Beschluß, immermehr die Zusammenstlmmung ihrer Bemühungen zu verwirklichen." WaS sie beschlossen haben, sagen sie nicht. Taher hebt jetzt ein großes Rätselraten über den Inhalt der Beratungen an. Ter „Corriere d'Jtalta" ein wüstes Kriegshetzerblatt — orakelt: „Man ist der Ansicht, daß die Konferenz für den Ausgang des Krieges entscheidend sein könne, und glaubt, daß die gefaßten Beschlüsse vollständig und sogleich angewandt werden und auf den Schlacht feldern eine fühlbare Veränderung in der Lage zu gunsten der Entente herbeiführen werden." Es soll also sogleich etwas unternommen wer den. « - Aber WaS? Vielleicht im Orient? ' Ter römische Korrespondent des „Corriere della Sera" schreibt: „Tie starke Beteiligung der Persönlichkeiten, die politisch oi c militärisch für die Orientaktion verantwortUch sind, lasse mit Sicherheit darauf schlie ßen, daß die Vertreter der Entente dieses verwickelte dipolmatisch-militärische Problem mit dem nötigen Nachdruck behandeln werden und beabsichtigen, das Balkanproblem in allen seinen Zusammenhän gen und Beziehungen kriegerischer und politischer Art sowie hinsichtlich der Verpflegung endgültig zn lösen." Sie ziiruen dem Papste. Aus der schweizerischen Bundeshauptstadt Bern wird berichtet: „Wie Secolo meldet, ist man im Vatikan ver stimmt darüber, daß Llohd George dem Papst keinen Besuch abgestattet hat, während Asquith im Vorjahr den Papst aufsuchte. Ter Papst sei nicht einmal durch den englischen Gesandten beim Vati kan von der beabsichtigten Reise benachrichtigt worden." In der Form stimmt das wohl kaum. Der Papst wird es höchstens als eine Annehmlichkeit empfunden haben, mit einer Persönlichkeit von der Qualität eines Llohd George nicht sprechen zu müssen. Offenbar will „Secolo" sagen, Llohd George habe den Papst wegen dessen angeblicher Teutschfreundlichkeit ärgern wollen und bilde sich ein, das sei ihm gelungen. Auf jeden Fall zeigt die Sache, von welch un säglich kindlichen Gesichtspunkten die Zehnverbändler beute Weltackckickte machen. ^ Krieges, seiner Verwirklichung cntgegenzugehen. Aus München wird berichtet: „Tie Verhandlungen zwischen den beteiligten Regierungen Bayerns und des Reichs und Oester- - reich-Ungarns sind abgeschlossen. Auch die Zusage der Reichsregierung für eine Beteiligung der Kosten k an der bayerischen, der größten Strecke, scheint so : - gut wie gesichert." Tie Tragweite dieser Meldung ist ganz unüber- , sehbar. Ter gesamte Verkehr mit Südosteuropa, Klein asien usw. wird sich dieser neuen Verbindung be- > dienen. Ter große kostspielige Umweg um Gibral- tar wird vermieden werden, und damit ist wieder ein i großes Stück Weltverkehr der Kontrolle und Schnüffelei ) John Bulls entzogen. In Verbindung mit der Bagdad- i bahn verspricht ein solcher Wasserweg eine der neuen " Lebensadern der Welt zu werden.