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Das mexikanische Salyrspiel. ' Zu den Schmerzenskindern des Herrn Wilson gehört hauptsächlich Mexiko. Wir wissen ja, wieviel Sorge es ihm schon gemacht hat. Er wäre gewiß seinem Vor-! aänger dankbar gewesen, wenn dieser schon seinerzeit! Mittel und Wege gefunden hätte, mit Mexiko reinen Tisch zu machen Das war aber nicht so leicht. Zeigen sich doch gerade in der mexikanischen Frage alle Schwächen der Washingtoner Auslandspolitik. Seit der Absetzung des Präsidenten Porfirio Diaz ist das Land immer tiefer in die Anarchie versunken. Wir wollen es hier ununtersucht lassen, inwieweit Ursachen von außen zu seinem Sturze mitgewirkt baben; so viel ist aber sicher, daß man in den Vereinigten Staaten es jetzt gerne sehen würde, wenn wieder Ordnung in Mexiko eintrüte. Bei der engen Verflechtung des Wirtschaftslebens Mexikos und der Union kann es nicht wundernehmen,' daß bei den ewigen Unruhen auch viel Nankee-Eigentum in Mitleidenschast gezogen ist. Um dieses zu schützen, war ja seinerzeit die Expedition nach Vera Cruz unternommen worden, das von nordamerikanischen Truppen besetzt wurde. Die damals eintretende Ruhe war aber nur eine scheinbare, und alle Parteien in Mexiko lagen sich bald wieder in den Haaren. Infolge neuer schwerer Ueber- griffe des Banditen„geuerals" Villa hatte sich die Regie rung in Washington nun vor einiger Zeit veranlaßt ge sehen, 15 000 Mann unter General Pershing nach Mexiko zu schicken. Diese sollten auf Villa Jagd macken, der seit dem mehr als einmal von eifrigen Hankeereportern als tot gemeldet wurde, aber-noch immer ein gesuchtes Iagd- objekt der nordamerikanischen Truppen bildet. Man hätte nun eigentlich glauben sollen, daß dem provisorischen Präsidenten Carranza die Hilfe Onkel Sams > gegen den Nebenbuhler Villa willkommen gewesen wäre. Aber bei der Unbeliebtheit der Uunkees in Mexiko wurden ! diese dort allgemein als Eindringlinge angesehen undi kamen in eine schwierige Lage. Schon einmal hatte sich! Carranza deshalb genötigt gesehen, in einer Note die Zurückziehung dieser Truppen zu verlangen. Jetzt hat sich dieser Notenwechsel erneuert: Carranza hat in einem sehr schroffen Tone dieselbe Forderung wiederholt. Wie es heißt, hat man von Washington aus Mexikos Ansinnen glatt zurückgewiesen und den nnköllichen Ton und die Heftigkeit der mexikanischen Mitteilung getadelt. Ferner soll auch von amerikanischer Seite ein großer Teil der Miliz mobilisiert morden sein. Die Beziehungen zwischen beiden Staaten sind also von neuem in ein äußerst kritisches Stadium getreten. Nach den sonst üblichen Gebräuchen müßte unbedingt der Kriegszustand eintreten. Aber gerade hier ist ja schon öfters die Faust geballt und doch noch nicht zugeschlagen worden, so daß die Annahme nicht ringerechtfertigt er scheint, daß es auch diesmal nur bei den Drohungen bleiben kann. So soll ja auch schon der Washingtoner Kriegsminister erklärt haben, daß die Mobilisation der Miliz noch nicht unbedingt den Krieg mit Mexiko bedeute. Man ist sich eben im Weißen Hause bewußt, daß ein mexikanisches Abenteuer noch allerlei unliebsame Folgen nach sich ziehen kann. Außerdem verhehlt man sich dort nicht, daß zur Nieder werfung Mexikos viel Zeit und auch Truppenmassen not wendig sind, über die man eben nicht verfügen kann, weil man sie nicht bat. Zudem hat man ja auch noch ganz andere Sorgen, und auch die Präsidentenwahl nimmt alles Interesse in Anspruch. So werden wir es wohl erleben, daß das mexikanische Satyrspiel weitergeht und Herrn Wilson und vielleicht auch seinem Nachfolger ' noch manches Kopfzerbrechen verursachen wird. —. / Von den Kriegsschauplätzen. ff- Es geh» vorwärts im Osten! Großes Hauptquartier, den 21. Juni 1916. Westlicher Kriegsschauplatz. An verschiedenen Stellen der Front zwischen der bel gisch-französischen Grenze und dec Oise herrschte rege Tätigkeit im Artillerie- und Minenkamps sowie im Flugdienst. Bei patrouiNenunternehmungen in Gegend von Verry-an-Bac und bei Arapelle (östlich von St. Dis) wurden französische Gefangene eingebracht. Ein englisches Flugzeug stürzte bei puisleux (nord- > westlich von Bapanme) in unserem Abwehrfeuer ab, einer der Insassen ist tot. Ein französisches Flugzeug wurde bei Kemnat (nordöstlich von Pont-L-Mousson) zur Lan dung gezwungen, die Insassen sind gesangengenommen. Oestlicher Kriegsschauplatz. Heeresgruppe des Generalfeldmarschalls von Hindenburg.! Vorstöße unserer Truppen nordwestlich und südlich! von Dünaburg, in Gegend von vubatowka (nordwestlich von Smorgon) und beiderseits von Krewo hatten gute Erfolge. In Gegend von Oubatowka wurden mehrere eussischo Stellungen überrannt. Es sind über 2ÜÜ Ge fangene gemacht sowie Maschinengewehre und Minen- ' werfer erbeutet. Die blutige» Verluste des Feindes waren schwer. Die Bahnhöfe Zaleste und Molodeczno wurden von deutschen Fliegeigeschwadern angegriffen. Heeresgruppe des Generalfeldmacjchalls Prinzen Leopold von Bayern. Die Lage ist unverändert. f Heeresgruppe des Generals v. Linsingen. s Bei Gruziatyn (westlich voll Kolki) wurden über den Styr vorgegangene russische Kräfte durch Gegcnftoß zurückgeworfen. Feindliche Angriffe wurden abgewiesen. Nordwestlich von Luc» setzte der Gegner unserem Vor dringen starken Widerstand entgegen; die Angriffe blieben in Fluß. Hier und bei Gruziatyn büßten - die Russen i etwa 1000 Gefangene ein. Auch südlich der Lurya geh» es vorwärts. ' Bel den Truppen des < Generals Grafen o. Bothmer > keine Veränderung. , Balkan-Kriegsschauplatz. Keine wesentlichen Ereignisse. Oberstc/Heeresleitung. (W. T.-D.) -s- Fortschritte in Wolhynien. — Vie Italiener räumen einen Brückenkopf in Aibgnien. Wien, 21. Juni. Amtlich wird verlautbart: Mussischer Kriegsschauplatz. Iu der Bukowina, in Oflgalizien und im Raume von Radziwillow keine besonderen Ereignisse. In Wolhynien haben die unter dem Befehl des Generals von Linsingen stehenden deutschen und österreichisch-ungarischen Streitkräfte trotz heftigster feind licher Gegenwehr abermals Naum gewonnen. Bei Gruziatyn wiesen unsere Truppen in zäher Standhaf tigkeit den vierten Masseustoh der Russen völlig ab, wobei 600 Gefangene verschiedener feindlicher Divisionen eingebracht wurden: insgesamt sind gestern in Wolhynien Über 1000 Russe» gesungen worden. ! Italienischer Kriegsschauplatz. Die Lage ist unverändert. Im Ptoecken-Abschnitl kam es zu lebhaften Artilleriekämpfen. An der Dolomiten- Front wiesen unsere Truppen bei Nusrevdo einen Angriff unter schweren Verlusten des Feindes ab. Zwischen Brenda und Etsch fanden keine größeren Kämpfe statt. Zwei feindliche Flieger wurden abgeschossen. Südöstlicher Kriegsschauplatz. An der unteren Vojusa haben die Italiener, vom Feuer unserer Geschütze gezwungen, deu vriickeukops von Ferns geräumt. Wir zerstörten die italienischen Verteidigungsanlagen und erbeuteten vieles Schanzzeug. ff- von der bulgarische» Front. Sofia, 20. Juni. Bericht des Generalstabs. Die Lage an der Front in Mazedonien ist unverändert Schwaches Artilleriefeuer auf beiden Seiten dauert an. Im Wardar- Tale südlich von Doiran und Gewgheli war am 18. Juni der Artilleriekampf ein wenig lebhafter. Am selben Tage zersprengten unsere Patrouillen am rechten Ufer des Wardar südlich von Belassitza-Planina mehrere Kavallerie abteilungen, die in jenem Gebiet Erkundungen ausführten, und schlugen sie in die Flucht. Feindliche Flieger warfen erfolglos Bomben auf Pardeitzi, Doiran und bewohnte Ortschaften des Abschnittes von Rüpel. Eines unserer Flugzeuge griff bei Porto-Lagos einen feindlichen Trans port an, beschoß ihn und bewarf ihn mit Bomben, wobei die Brücke des Schiffes getroffen und ernstlich beschädigt wurde. , -s- Die Türkei im Kriege. Konstantinopel, 21. Juni. Bericht des Hauptquartiers: An der Irak-Front kein Ereignis von Be deutung. Auf dem rechten Flügel der Kaukasus-Front keine Veränderung. Im Zentrum in einzelnen Abschnit ten Artillerie- und Infauteriefeuer. Auf dem linken Flügel scheiterte ein überraschender Angriff, den der Feind mit einem Teil seinerKräfte versuchte, infolge unseres glück lichen Feuers. Ein Flugzeug, das über Sedd-ul-Bahr er schienen war, wurde durch unser Feuer verjagt. Einige Schiffe des Feindes, die bei der I n s e l Keusten in Sicht gekommen waren, wurden durch unser Feuer verjagt. Am 18. Juni, um 9 Uhr morgens, griffen 9 Flug zeuge des Feindes El-Arisch mit Bomben und Maschi- > nengewehren an. Durch unser Feuer wurden 2 Flug zeuge abgeschossen. Wir stellten fest, daß eins von ihnen in Flammen gehüllt abstürzte. Dieser Luftangriff, der zwei Stunden dauerte, war ergebnislos, denn der Feind konnte keinen Schaden anrichten. -j- Wie John Butt sich vergeblich bemüh», den deutschen Flottensieg zu schmälern. i Von „zuständiger Stelle" wird Wolffs Tel.-Bur. darauf aufmerksam gemacht, daß vom feindlichen Auslande aus immer wieder die Nachricht verbreitet wird, daß nach der Seeschlacht vör dem Skagerrak die deutschen Kriegs häfen, insbesondere Wilhelmshaven, gegen jeden Verkehr gesperrt worden seien. Diese Behauptung ist völlig aus der Luft gegriffen und soll neben anderen Versuchen nur dazu dienen, der deutschen Flotte Verluste anzudichten, > welche sie nicht erlitten bat. Dagegen haben die Engländer Narmouth seit dem 1. Juni für die neutrale Schiffahrt gesperrt, die inne ren Liegeplätze des Hafens New C a st l e am 1. Juni von allen Handelsschiffen geräumt und den Hasen von Hull völlig, auch für englische Schisse ge sperrt,. da dort mit allen Mitteln an der Reparatur von englischen Kriegsschiffen gearbeitet wird. -s- Der V-Boot-Krieg. Kopenhagen, 20. Juni. Nach einer Stockholmer ' ! Blättermeldung ist durch das Seeverhör festgestellt worden, > daß die Torpedierung de^ Hamburger Dampfers „Ems" bei Falkenberg auf schwedischem Seegebiet durch ein f russisches Unterseeboot erfolgte. Mehrere Geschosse, die von dem Unterseeboot gegen den Dampfer abgefeuert wurden, fielen auf dem Lande nieder. Mailand, 20. Juni. Wie „Corriere della Sera" meldet, hatte der vor San Remo von einem feindlichen s Unterseeboot versenkte englische Dampfer „Gasfa" 6000 ! Tonnen Steinkohlen an Bord; die 32 Köpfe starke Be satzung hat sich gerettet. An demselben 16. Juni Hal ein Unterseeboot den italienischen Segler „Dolmetta", von Porto Maurizio nach Ischia unterwegs, versenkt, dessen Kapitän erzählt, er habe wenige Seemeilen von San Reino einen italienischen Schoner und eine italienische Brigg versenken sehen, deren Besatzungen sich gerettet hätten. Am selben Abend griff dasselbe V-Boot den nach Genua bestimmten englischen Kohlendampser „Cledmoore" an, der jedoch schoß und das Unterseeboot vertrieb. Nach richten aus Sestri Levante besagen, daß am Morgen des 17. Juni die italienische Brigg „Audace" 30 Seemeilen vom Korsischen Kap versenkt, ihre Besatzung aber von dem Segler „Nuova Carolina" gerettet worden sei. London, 21. Jnni. Lloyds melden: Der Dampfer „Beachy" (4718 Tonnen) und der französische Dampfer „Olga" (3129 Tonnen) wurden am 18. Juni, der ita lienische Dampfer „Poviga" (3360 Tonnen) am 17. Juni versenkt. ff- Besetzung kavallas durch die Franzosen? Bern, 20. Juni. Der Mailänder „Secolo" meldet das Gerücht aus Saloniki, daß französische Truppenteile zur Besetzung Kavallas von dort abgefahren sein sollend (Die griechische Stadt Kavalla liegt der vor einigen Wochen von den Alliierten besetzten Insel Lhasas gegen über. D. Ned.) ff- Englische Soldaten in Archangelsk. ' Nach einer Londoner Reuter-Meldung vom 20. Junk ist „eine selbständige, vollständig ausgerüstete britische ! Truppenabteilung in Archangelsk angekommen". Der Londoner „Daily Graphic" bemerke dazu, dies sei ein neuer Beweis für das enge Zusammengehen der Ver bündeten, und Deutschland werde auf diese Weise daran erinnert, daß Großbritannien trotz der Prahlerei Deutsch lands mit seinem Seesieg nach wie vor die Meere be herrsche. — Wenn die Franzosen ihre Renommier-Russen haben, dürfen die Russen sich auch der Renommier-Britew erfreuen. Was übrigens die Bemerkung des „Daily Graphic" betrifft, so muß es mit John Bulls Seeherrschaft wirklich schlecht bestellt sein, wenn seine Presse sie mit solchen nichtssagenden Tatsachen beweisen zu müssen glaubt. Deutsches Reich. r -s- Zur jüngsten kanzlerrede. Stuttgart, 21. Juni. In der Kammer sagte Ministerpräsident Dr. v. Weizsäcker bei einer Rede zum Finanzetat u. a.: „Der Herr Abge ordnete Körner hat auf ein Telegramm Bezug genommen, das ich dem Herrn Reichskanzler am 6. d. Mts. geschickt habe, und das einen Glückwunsch zu seiner Neichstags- rede vom 5. d. Mts. enthielt. Obgleich nicht gerade verpflichtet, sage ick ganz gern ein Wort über diesen Glückwunsch. Jene Rede des Reichskanzlers hat mich um so mehr gefreut, als ich in der Stunde, in der sie gehalten, mir die Frage vorgelegt hatte: Wie. kann jenen gegen die Leitung des Reiches gerichteten gemeingefährlichen Denkschriften und den daran sich an knüpfenden Kriegssabeln der Garaus gemacht werden, jenen Denkschriften, die das dem Steuermann des Reichsschiffes nicht persönlich, wohl aber .im Interesse guter Fahrt durch die sturmgepeitschte See so bitter notwendige Vertrauen zu. untergraben suchen? Des vollsten Vertrauens der Bundesregierungen war der Reichskanzler gewiß. Wie aber stand es in der Bevölkerung? Jene Rede hat dem Uebel das verdiente Ende bereitet. Die in den weitesten Kreisen der Bevölkerung offenbar gewordene Stimmung für den Reichskanzler, ihr Offenkundigwerden ist ein nationaler Gewinn, und dabei bleibe ich, Herr Abgeordneter Körner. Indem ich dies aussprcche, betrete ich nicht das Ge biet der Parteipolitik. In diesen Zeiten habe ich nur Interesse für eine einigende und damit dem Vaterland dienende politische Diskussion. Vergesse» wir das Kaiser wort nicht: .Ich kenne keine Parteien mehr!' Unsere Sturmkolonnen stehen in West und Ost in fester Ge schlossenheit. Diese Geschlossenheit muß uns auch Uber ! alle verschiedene Auffassung von Einzelsragen hinweg zu ! Hause beseelen." Aeber die Geschlossenhei» Deutschlands sprach der fortschrittliche Abgeordnete Conrad Haußmann anläßlich der Etatsberatung in der württembergischen Zweiten Kammer dieser Tage herrliche Worte, die der „Beobachter" folgendermaßen wiedergibt: Das Wort des Abgeordneten Gröber vor» Zusammenhalten aller deutschen Stämme war jedem Süddeutschen und Schwaben aus dem Herzen gesprochen. Wir wollen nicht prahlen. Wer reich ist, prahlt nicht. Wir wollen nicht mit irgeitdeinem andern deut schen Stamm in Wettstreit einlreten. Wir sina uns bewußt, daß die Leistungen des deutschen Volkes auf der gleichen Höhe stehen im Norden wie im Süden. Auch in Preußen --- und lm Preußen» bund — werden in diesem Krieg die Meinungen dauernd sich ge ändert haben. Es gibt in Deutschland keine Reichsver» droffenheit, sondern nur eine ReichSgesch»offenheit und -entschlossenheit: gut deutsch! Aber nicht knalldeul'H > Eine Kinderzulagen-Zwangsverstcherung. Baye rischen Blättern zufolge gedenkt die Verkehrsverwaltung des Königreiches Bayern eine Kinderzulagen-Zwangsoer- sicherung für alle Staatsbeamten einzuführen und dabei als finanzielle Grundlage die jährlichen Kriegsteuerungs- Beihilfen in Höhe von insgesamt fünf Millionen Mark zu benutzen. Gegenwärtig sei sie init der Vornahme statistischer Erhebungen bei ihren achtzigtausend Beamten und A» beitern für diesen Zweck beschäftigt. Ausland. ff- Vie veulschamerikaiiec geschlossen gegen Wilsons Wahl? > Neuyork, 20. Juni. (Durch Funkspruch vom Vertreter des W. T. B.) Eine neue Äffcheinung in dem gegen wärtigen Wahlkampf ist ein bisher anscheinend geschlossenes deutsch-amerikanisches Votum zugunsten von Hughes. Die deutjch-amerikanische Presse sowie verschiedene deutsch-ame rikanische Körperschaften unterstützen die Kandidatur Hughes. Es fehlt auch nicht an Versuchen in gewissen Kreisen, die deutsch-amerikanische Unterstützung von Hughes in deutsch feindlichem Sinns auszubeuten. Einige Blätter behandeln das deutsche Votum verächtlich und versuchen, es als be» l deutungslos hinzustelleu. Es fehlt ferner auch nicht an krassen Auswüchsen, wie z. B. eine Bemerkung in einem Leitartikel der „World", daß die Stimme gegen Wilson die Stimme für den Kaiser bedeute. Die gemäßigten Blätter weisen dies zurück. „Eveniag Poft" entgegnete, - dann sei desgleichen jede Stimme sür Wilson eine Stimme ! für König Georg von England. Auf eine Anfrage bezüg lich seiner Haltung gegenüber der Unterstützung seiner Kandidatur durch die Deutschen erklärte Hughes, er trete für unverfälschten Amerikanismus ein, und jeder, welcher ihn unterstütze, unterstütze eine in jeder Beziehung nur. amerikanische Politik und nichts anderes.! Kleine poliMche linchtichken. ff- CInerMeldnng des Krlstionlaer Ritzauschen Bnceons zufvkge i hat das Berliner Auswärtige Amt. der dortige» norwegischen Ge» sandischast mitgeteilt, daß die dentschen Behörden eine eingehende Untersuchung über den Untergang des norwegischen Dampier» „P. Hamro" angcstellt hätten, und kein Anhaltspunkt für die Ver-. senkung des Dampfers durch ein deutsches Unterseeboot sich er geben habe. Wie der „Voss. Ztg." aus Stockholm gedrahtet wird, veröffent lichte das jüngst« russische Amtsblatt die Verleihung des Groß» krcuzes des Annenordcns an den Generalleutnant Rjeswoi von der »7. Division. General Rjeswoi hieß bis zum Vorjahre „Rein both" und war als Moskauer Polizeipräsident vor einiger Zelt vom ordentlichen Gericht wegen Betruges und Beruntrenung zmn t Verlust aller Rechte und vierjährigem Zuchthaus verurteilt worden. ! — Und mit solchem Gesindel muß man sich schlagen. ff- Die Wiedereröffnung der italienischen Kammerni wurde auf den 27. Juni angesetzt. /