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Auszug aus den Resultaten der Kaltbiegeproben. Kohlegehalt °o Phosphor gehalt °/o Plattendicke Bruch bei Bruch bei Biegung auf 0 mm Belastung mit kg Borsig, Längsricht. 0,10 0,094 12,3 5 750 29,0 Puddelplatten. do. Querricht. 12,4 5 500 52,0 do. Krupp, Längsricht. 0,07 0,114 12,8 12 000 170,0 do. do. Querricht. 12,9 8 000 55,0 do. Terre Noire, Längsricht. 0,07 0,313 9,1 3 500 33,5 do. do. Querricht. 9,0 2 500 23,0 do. Creusot, Längsricht. 0,06 0,411 9,1 2 500 24,0 do. do. Querricht. 9,7 3 750 39,0 do. Lowmoor, . Längsricht. 0,07 0,094 9,1 2 000 80,5 do. do. Querricht. 9,5 2 250 48,0 do. Bowling, . Längsricht. 0,15 0,125 8,9 2 250 180,0 do. do. Querricht. 9,5 4 000 62,0 do. Staffordshire , Längsricht. 0,06 0,248 9,2 3 000 51,5 do. do. Querricht. 9,4 2 500 16,0 do. Motala,. Längsricht. 0,04 0,016 9,2 4 500 180,0 do. do. . . Querricht. 9,6 4 000 78,5 do. do. . . Längsricht. 0,06 0,015 9,4 4 500 180,0 Lancashireeisen do. . . Querricht. 9,4 5 000 180,0 do. Degersfors, Längsricht. 0,05 0,026 9,7 4 750 180,0 do. do. Querricht. 9,5 5 500 180,0 do. Für Platten aus Flufseisen hat die Zahl der Schläge im allgemeinen zwischen 6 und 7 ge wechselt ; einige wenige Platten, etwa 5 % der ganzen Anzahl, brachen beim 5., dagegen hielten andere 8 bis 9 Schläge aus. Die Commission sieht jedoch nicht immer die Zahl der ausge haltenen Schläge als sicheres Mafs für die Plattenstärke an, weil ungeachtet der Fallapparat mit einer Führung versehen und die Kugel am Aufschlagpunkt abgerundet war, es doch vielleicht vorkommen kann, dafs dieselbe einmal ungleich trifft und dadurch zeitiger einen Bruch hervorruft, als wenn jederzeit die Mitte getroffen und da durch eine über die ganze Platte gleichmäfsige Streckung und Durchbiegung hervorgerufen wird. Als ein sicheres Mafs für die Stärke der Platte sieht die Commission die schliefsliche Durchbiegung an, wie dieselbe vor dem letzten Schlage, welcher Bruch hervorruft, gemessen wird. Als Begründung hierfür wird darauf hingewiesen: dafs wenn Platten desselben Ursprungs und Härte grades mit 1,5, 3, 4,5 und 9 m Fallhöhe pro- birt wurden, wobei die Zahl der Schläge 2 5, 10, 7 und 3 war, alle ungefähr dieselbe schliefs liche Durchbiegung hatten. Selbstverständlich kann diese bei zwei gleich starken Platten um 10 bis 12 mm differiren oder um so viel, als der Effect jedes einzelnen Schlages ist, weil es vor kommen kann, dafs man eben vor dem letzten Schlage nicht den geringsten Fehler an der Platte entdeckte, obwohl sie dem Bruche nahe war. Beim nächsten Schlage durchschlägt die Kugel in solchem Falle gewöhnlich die Platte, die da durch mehr oder minder zerstört wird. Wenn dagegen gerade vor dem letzten Schlage noch viel von der Widerstandskraft der Platte vorhanden, so entstehen beim Bruche nur kleinere oder gröfsere Sprünge. Man kann deshalb auch un möglich aus der Art, wie die Platte bricht, die Qualification des Materials für einen bestimmten Zweck beurtheilen. Beim Probiren von Puddeleisenplatten z. B. war, wenn geringe Fallhöhe zur Anwendung kam, die Einwirkung eines jeden Schlages nicht so gewaltsam, weshalb auch gewöhnlich nur ein gröfserer oder kleinerer Sprung beim Bruche entstand, wogegen bei einigen Versuchen aus gröfserer Fallhöhe die Kugel dieselben Platten durchdrang und dieselben ebenso bös zerstörte, als es der Fall bei Flufsmetallplatten unter An wendung derselben Fallhöhe geschah. Vergleicht man die Fallproben mit den Zer- reifsproben, so findet man, dafs diejenigen Platten, welche bei den ersteren die gröfste Durchbiegung aushielten, im allgemeinen bei den letzteren auch sich durch die gröfste Zähigkeit auszeichnen. In beiden Fällen ist es also das weichere, das Flufsmetall mit geringerem Kohlegehalt, welches die höchsten Ziffern zeigt.