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Die von uns fabricirten basischen Ziegel werden in manchen Stahlwerken zugleich mit den von deutschen und englischen Ziegelfabricanten her gestellten gebraucht, jedoch sichert die bessere Qualität den unsrigen den Vorzug. Die aus diesen Ziegeln hergestellten Böden halten 30 und mehr Chargen aus, wenn die Düsen nach 5 bis 8 Chargen ausgewecliselt und um dieselben neues basisches Material eingebracht worden ist. Zu diesem Zwecke wird der Boden vom Con verter getrennt. Das Abnehmen der Böden, das Ausbrechen der alten Düsen, das Einsetzen der neuen und das Einstampfen von neuem Material um dieselben herum dauert 1 bis 3 Stunden, so dass der reparirte Boden nach dieser kurzen Unterbrechung wieder gebraucht werden kann. Die Düsen sind aus saurem Material hergestellt und halten 5 bis 8 Chargen aus. Wir glauben, dass, wenn gute basische Düsen fabricirt werden, diese Art des Betriebes, welche wir schon erfolgreich finden, an anderen Orten den bis jetzt üblichen Arten vorgezogen werden wird. Die gänzliche Erneuerung der Böden findet im Durchschnitt statt, nachdem dieselben 5- oder 6mal reparirt worden sind. Sechs Böden sind für einen ununterbrochenen Betrieb von 150 bis 200 Chargen genügend, oder für so viele Chargen, wie zwei Converter gewöhnlich, ohne das Futter zu ersetzen, aushalten. Es folgt hieraus, dass für sehr grosse Productionen vier Converter beim basischen Processe nothwendig sind. Es hat sich herausgestellt, wie ich vorhin erwähnte, dass der Abbrand beim basischen Process grösser ist als beim sauren; er variirt von 15 bis zu 17 % und es tritt die grössere Zahl dann ein, wenn eine sehr weiche gute Qualität erblasen wird. Da der höhere Abbrand in diesem Falle ver- hältnissmässig unwichtig ist, so ist es Praxis, mehr Kalk zu verwenden, als wirklich noth wendig ist. Für Schienenstahl'wird weniger Kalk gebraucht, und es ist der Abbrand, da das Nach blasen kürzer ist, geringer. Ich habe vorhin erwähnt, dass wir für den Anfang zu unserer alten Bessemeranlage zwei Converter hinzugefügt haben, welche speciell mit Rücksicht auf die Eigenthümlichkeiten des Thomas- Gilchrist-Processes erbaut worden sind. Diese beiden Converter, welche nur die erste Hälfte der projectirten Vergrösserung bilden, sind seit dem Frühlinge dieses Jahres im Betrieb. Die Converter sind eiförmig und von voll kommen symmetrischer Gestalt mit der Oeffnung an der Spitze, wenn sie senkrecht stehen. Senk recht über dem Munde ist ein beweglicher Kamin, um die aus dem Converter emporsteigenden Verbrennungsproducte zu entfernen. Die Anlage ist so eingerichtet, dass die Converter auf beiden Seiten ihren Inhalt ausgiessen können. Es ist bekannt, dass die Seite, auf welcher bei geneigter Lage des Converters das Metall nach dem Nachblasen liegt, durch die Anhäufung der feuerfesten basischen Schlacke beständig enger wird, während die obere Seite des Con verters einer bedeutenden Abnutzung unterliegt. Bei dem abwechselnden Gebrauche der beiden Seiten sichert man sich eine grössere Dauer- haftigheit des Futters, während der Schlund voll kommen rein bleibt. Diese Einrichtung hat ihrem Zwecke vollständig entsprochen. In Folge dieser Eigenthümlichkeit der Con- struction ist eine doppeltwirkende Dampfmaschine zum Drehen der Converter vorhanden. Die Giess- Einrichtung ist gleichfalls eigenthümlich. Jeder Converter hat je eine lange Giessgrube auf jeder seiner beiden Seiten in der Richtung seiner Axe. Auf der Kante der Gruben liegen Schienen, welche die an den entgegengesetzten Seiten liegen den Gruben miteinander verbinden. Anstatt ver mittelst eines Drehkrahns wird die Giesspfanne, welche auf einem Wagen ruht, durch Heben und Senken des Geleises, auf welchem derselbe läuft, in die Stellung gebracht, welche zum Ein giessen des Stahls nothwendig ist. Zu diesem Zwecke ist unter dem Converter ein hydraulischer Kolben, welcher oben ein Kreuzstück hat, auf welchem die Enden der beiden Geleise ruhen, welche von den beiden Giessgruben hier zu sammenlaufen, ohne jedoch miteinander ver bunden zu sein. Ein jedes dieser Geleise ist auf 6 m Entfernung von jeder Seite des Con verters auf starken Trägern befestigt. Während nun die Enden des Geleises, welche unter dem Converter sich befinden, vermittelst des Kolbens gehoben werden, ruhen die anderen Enden auf 6 m vom Converter entfernten Zapfen, und nimmt das Geleise eine geneigte Stellung an. Auf diese Weise wird der Wagen mit der Giesspfanne unter den Mund des Converters durch die Auf wärtsbewegung des Geleises gebracht, wenn der Converter geleert werden soll. Und wenn das schräge Geleise beim Drehen des Converters gesenkt wird, wird die Giesspfanne nicht allein gesenkt, sondern bewegt sich noch in horizontaler Richtung, um ihre Stellung unter dem Schlunde des Converters zu behalten, bis die Entleerung desselben beendigt ist. Das Fortnehmen und Einsetzen der auswechselbaren Böden, welche sieh auf dem über dem Kolben stehenden Wagen befinden, geschieht durch diese selbe Vorrichtung; es stehen alsdann je zwei Räder des Wagens in gleicher Entfernung vom Mittelpunkte auf einem jeden beweglichen Geleise. Auf diesem unter dem Converter herlaufen den Geleise bewegen sich besondere Wagen, welche zur Aufnahme der vor dem Spiegeleisen zusatze herausgeworfenen Schlacke bestimmt sind und es wird die Schlacke unmittelbar von hier zum Hochofen zur weiteren Verwendung befördert. Die Giesspfanne läuft vorwärts und rückwärts, die Schlacke wird fortgeschafft, der Gussblock