Volltext Seite (XML)
dafs diese aber inzwischen unerhörte, Schlag auf Schlag folgende Erhöhungen erlitten, die unsere ehedem beträchtliche Ausfuhr nach jenem Lande fast ganz abgeschnitten haben. Auf jene beiden Schreiben ist bis heute eine Antwort nicht erfolgt. Ferner habe ich noch mitzutheilen, dafs wir anfangs September an den bekannten Leiter der Bethlehem-Stahlwerke in Pennsylvanien, Hrn. John Fritz, der sich vom Kuhhirten in die Reihe der ersten Stahlwerkstechniker der Welt emporgeschwungen hat, bei Gelegenheit seines 70 jährigen Geburtsfestes eine Glückwunsch-Adresse gerichtet haben; weiter haben wir zum 50 jährigen Stiftungsfest an den „Verein für Eisenbahnkunde“ in Anerkennung von dessen hohen Verdiensten um die Förderung des Eisenbahnwesens und in Erinnerung an die intimen Beziehungen zwischen Eisenbahn- und Eisenhüttenwesen eine Glückwunsch-Depesche zu richten uns erlaubt. Das wären die geschäftlichen Miltheilungen, die ich zu machen hätte, und wir können nun, falls sich dazu Niemand zum Wort meldet, weiter übergehen zu dem zweiten Theile des ersten Gegenstandes der Tagesordnung: Ueber die Arbeiten der Flufseisen-Commission. Hr. Oberingenieur Kintzle-Aacben: M. H. Die Wanderversammlnng des Verbandes deutscher Architekten und Ingenieure halte 1889 in Hamburg beschlossen, Erfahrungen zu sammeln über das Verhalten von Flufseisen bei Bauconslructionen, und hiermit die drei Einzelvereine Hamburg, Köln, Berlin beauftragt. Im Verfolg dieses Beschlusses forderte im Jahre 1891 der Verband den „Verein deutscher Ingenieure“ und den „Verein deutscher Eisenhüttenleute" auf, sich an den weiteren Berathungen zu betheiligen. Dieser Aufforderung wurde seitens der beiden Vereine Folge gegeben, und ernannte darauf jede der drei Vereinigungen je 6 Mitglieder, um in die gemein schaftliche Arbeit einzutreten. Der so gebildete Ausschufs bestand aus folgenden Mitgliedern: I. Verband deutscher Architekten- und Inge nie urvereine: 1. Hr. Ingenieur G r a m e r- Berlin. 2. „ Geheimer Ober-Baurath S ta m b k e - Berlin. 3. „ Baumeister C. W eyri c h - Hamburg. 4. „ Baumeister G. S ehertel-Hamburg. 5. „ Eisenbahndirector Kohn-Köln, 6. „ Eisenbahndirector G. S ch m i tz-Deutz. II. Verein deutscher Ingenieure: 7. Hr. Director R. Haak-Berlin. 8. „ Professor 0. Jntze-Aachen. 9. „ Maschinenfabrikant A. L e m m er - Braunschweig. 10. „ Professor A. Martens-Berlin. 11. „ Director Rieppel-Nürnberg. 12. „ Director Th. Peters-Berlin, III. Verein deutscher Eisenhüttenleute: 13. Hr. Generaldirector Offergeld-Duisburg. 14. „ Director Wild-Peine. 15. „ Oberingenieur Kintzl-Aachen. 16. „ Professor R. Krohn-Sterkrade. 17. „ Director Springorum-Dortmund. 18. „ Ingenieur E. Schrödter-Düsseldorf. Gleich in seiner ersten Sitzung am 5. März 1892 stellte der Ausschufs einstimmig als seine Aufgabe fest, eine Ergänzung der Normalbedingungen für die Lieferungen von Eisenconstructionen für Brücken- und Hochbau, wie dieselben im Jahre 1886 vom Verbände deutscher Architekten- und Ingenieurvereine unter Mitwirkung des Vereins deutscher Ingenieure und des Vereins deutscher Eisenhüttenleute aufgestellt worden waren, vorzunehmen. In diesen Normalbedingungen waren nur Schweifseisen und Gufseisen vorgesehen und sollten nun den Gütevorschriften für diese beiden Materialien solche für Flufseisen und Flufsstahl beigefügt werden. Zu diesem Beschlufs führte das von Tag zu Tag dringender auftretende Bedürfnis ganzer Reihen von Verbrauchern, denen Flufs eisen als Constructionsmaterial sich immer mehr aufdrängte und auf dessen Verwendung sie immer mehr angewiesen waren, ohne dafs sie in der Lage gewesen wären, wegen Mangels an Zeit und