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isen 11. Jahrgang, N 12. December 1891. zum 12 Tafeln beigegeben sind, welche Leonhard Seifert in Duisburg erstattet. Das zweite, durch Telegramme des Bundespräsidenten der Schweiz vom 15. Juni eingeforderte Gutachten ist durch die Herren Professoren W. Ritter und L. T e t m a j e r der Züricher Technischen Hochschule verfafst und von ihnen am 24. August überreicht worden. Während dem zweiten Gutachten in der Druckausgabe 26 Text - Abbildungen und gröfsten Theil in photographischem Lichtdruck — ein sehr anschauliches Bild von der Gonstruction des eisernen Ueberbaues und von dem Zustande desselben nach erfolgtem Zusammenbruch geben, können die zum zweiten Gutachten gehörigen zahlreichen Beilagen nur auf der Civilgerichts- Schreiberei Basel eingesehen werden. Diese Bei lagen betreffen den Lageplan der Brücke, Vertrag und Bedingungshefte über ihre Herstellung, Zeichnungen des genehmigten Entwurfs von Eiffel, briefliche Miltheilungen der Direction der Jura-Simplon-Bahn, über die Bezugsquellen des Brückenmaterials, Ergebnisse der mit Probestäben aus dem zerstörten Ueberbau vorgenommenen Festigkeitsproben, sowie auch noch verschiedene andere Beilagen, welche sich meist auf die Be obachtungen und Erhebungen beziehen, die an den zerstörten Brückentheilen gemacht worden sind. Beide (in ihrer Form mustergültigen) Gutachten stimmen im wesentlichen, besonders was die Ur sachen des Einsturzes anlangt, völlig überein. Ehe wir zu Einzelheiten übergehen, wird es gerathen sein, die Geschehnisse am Unglückstage, sowie die Oertlichkeit der Unfallstelle (Abbild. 1) und die 1 Das erste Gutachten trägt das Datum vom 5. August und wurde im Auftrage des Präsidenten des Civilgerichts Basel von dem Herrn Ingenieur Conrad Zschokke in Aarau und Oberingenieur XII.1 S er Mönchensteiner Unglücksfall hat s. Z. in der Tagespresse eine Reihe der gewagtesten Behauptungen und un gerechtfertigtsten Angriffe gezeitigt. Die Presse ä la Fusangel und im Mönchensteiner Fall die ausländischen, namentlich die belgischen und französischen Blätter schädigten unsere hei- mathliche Eisenindustrie aus dunklem Hinterhalte. Französische Zeitungen, wie Le Temps, Le Figaro, Le Gaulois, Le National, L’Intransigeant und Le Patriote gingen in schamloser Weise sogar so weit, die Schuld an dem Unglück dem schlechten deutschen Material und der schlechten deutschen Arbeit in die Schuhe zu schieben. Der »Patriote« versteigt sich dabei zu der bilderreichen Schlufsphrase : „Die deutschen Industriellen waren bisher nur Diebe, seit der Katastrophe von Mönchenstein ist es aber er wiesen, dafs sie auch Mörder sind.“ Solches Geschrei fällt auf seine Urheber zurück, denn nach den beiden nunmehr vorliegenden, behörd licherseits veranlafsten Gutachten stammte das sehr mangelhafte, den heutigen An forderungen nicht genügende Material, sowie auch die Gonstruction des Birs- brücken-Ueberbaues aus belgischen und französischen Werken. Die Ursachen des Einsturzes der Birsbrücke bei Mönchenstein Von Bau- und Betriebsinspector Mehrtens in Bromberg. (Hierzu Tafel XXIII.) Redigirt von Ingenieur E. Schrödter, und Generalsecretär Dr. W. Beumer, Geschäftsführer des Vereins deutscher Eisenhüttenleute, Geschäftsführer der nordwestlichen Gruppe des Vereins deutscher Eisen- und Stahl-Industrieller, für den technischen Theil für den wirthschaftlichen Theil. Commissions-Verlag von A. Bagel in Düsseldorf. Insertionspreis 40 Pf. für die zweigespaltene Petitzeile bei Jahresinserat angemessener Rabatt. jährlich excl. Porto. Abonnementspreis für Nichtvereins mitglieder: 20 Mark d Die Zeitschrift erscheint in monatlichen Heften. mnnononrunmnunnnmnnannknunnnnimnnnnu ‘ 1, I 1 E I ms Zeitschrift für das eutsche Eisenhüttenwesen