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15. December 1899. Einige neuere französische Briickenbauten. Stahl und Eisen. 116’1 Aufsenbeleuchtung. Da letztere allein während der zwölf Nachtstunden verbraucht wurden, mufste der Höchstverbrauch in zwölf Stunden zu 0 2 -|- 400 == 1200 Hektowattstunden angenommen werden. Eine Hektowattstunde kostete 4,8 ©. Die ungewöhnlichen Abmessungen des Senk kastens liefsen es angezeigt erscheinen, während des Senkens die gröfste Vorsicht anzuwenden, namentlich die Decke daraufhin genau zu beob achten, ob auch Verbiegungen auftreten würden, s274 Abbildung 20. Querschnitt zwischen End- und Mittelstützen. wichtigste Zweck aber verloren; denn gerade | während des Niedersenkens war es von gröfster Bedeutung, das Verhalten des Senkkastens genau zu beobachten. Die Bauverwaltung und der Unter- । nehmer hatten daher auf gemeinschaftliche Kosten noch einen besonderen Beobachtungsapparat an gebracht. Dieser bestand aus einer Bleirohrleitung | an der landseitigen Wand des Senkkastens und einem Zweigrohr an jeder Zwischenwand. Die Zweigrohre hatten Standgläser an den Enden und I in der Mitte. Wenn nun dieses ganze System । mit Wasser gefüllt war, so entstand eine grofse ’ Wasserwage, an der man alle Verbiegungen der Senk kastendecke und alle Aenderungen in der Lage des Senkkastens gegen die Wagerechte ablesen konnte. Beim Niedersenken selbst waren noch ver schiedene Vorsichtsmafsregeln anzuwenden. Zu- dafs, wenn gesenkt werden sollte, alle Förderarbeiten ruh ten und alle Arbeiter daran gingen, an den Zwischenwän den und den Aufsen- wänden entlang Ri golen auszugraben. Der Boden wurde vorläufig in die Mitte der einzelnen Ab- theilungen des Senk kastens geworfen und später fortge schafft. DasOeffnen der Rigolen brachte dann ein Senken des Senkkastens mit sich; während des darauffolgenden Herausbringens des Bodens war es strenge untersagt, unter den Wänden wegzugraben. Jeden Tag berechnete man nach dem fertiggestellten Mauerwerk und dem Luftdruck in der Arbeitskammer das Ge wicht, welches die Schneiden der Senkkasten wände zu tragen hatten; man vergewisserte nächst bildete es die Regel, Abbildung 21. Querschnitt zwischen den Mittelstützen. die Risse im Mauerwerk verursachen könnten. Es wurden über jeder Scheidewand der Arbeits kammer drei Punkte — an beiden Enden und , sich so über die allgemeine Gleichgewichtslage I des Senkkastens und ermittelte, ob die Maurer- I arbeiten oder die Senkungsarbeiten beschleunigt werden müfsten. Die Zwischenräume zwischen in der Mitte — also im ganzen 18 Punkte fort während einnivellirt. Diese Arbeiten ermöglichten es zunächst, das Niedersenken der Senkkasten zu beobachten, auch war man wohl imstande, aufser- gewöhnliche Verbiegungen festzustellen. Jedoch ergaben sich dabei verschiedene Schwierigkeiten: Die Arbeiten waren an und für sich zeitraubend, mitunter gar nicht ausführbar, z. B. bei Nebel. Auch konnte man auf Genauigkeit nur dann rechnen, wenn während der Ausführung der Senk kasten thatsächlich still lag. Dadurch ging der | ' den Deckenträgern wurden mit Beton ausgefüllt, , den man in mehreren Lagen so einbrachte, dafs i von der Landseite und den beiden Langseiten ' nach der Mitte zu gearbeitet wurde, um die ) Aufsenwände an diesen drei Seiten von vorn- I herein genügend zu belasten. Der übrige Theil des Fundamentmauerwerks wurde aus Bruchsteinen in Gementmörtel hergestellt. Die Arbeitskammer wurde nach beendigter Senkungsarbeit ebenfalls mit Beton gefüllt. Dann wurde noch 48 Stunden der Luftdruck aufrecht erhalten, um das Aus-