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15. October 1899. Martiniren bei Verwendung eines sehr hohen Procentsatzes u. s.w. Stahl und Eisen. 961 in eine Schale Sch taucht, und gelangt dann in den Frischherd H, von wo das vorgefrischte Material nach Abscheidung eines Theiles der Schlacke durch eine kurze, fahrbare Rinne, die in den Martin ofen ragt, in denselben abfliefst. Die Luft- und Gas-Zuführung für den Frischofen zweigt von den Zuleitungs rohren G W ab, deren Mittel im Lothe des Drehungspunktes vom Frischherd ist. Die zum Frischherd führenden Zweige der Gas- und Windleitung sind mit dem selben drehbar. Unter der Schale Sch befindet sich im Drehungsmittel die Dampf leitung zur Kühlung des Frischherd bodens. Ein Reserve-Frischofen befindet sich aufserhalb des Arbeitsraumes, um im Be darfsfälle angeschlossen und eingeschwenkt zu werden. Diese Anordnung bietet den Vortheil, dafs das vorgefrischte Material vom Frischherd in den Ofen einen sehr kurzen Weg zurückzulegen hat. In der Situationsskizze Abbildung 13 ist eine solche Anordnung gegeben. 2 Hochöfen H H 2 geben ihr Material an die 2 Frischherde F und Fi ab, um welche sich je 3 Martinöfen gruppiren (M Ms). Ein die Hütte der Länge nach beherrschender, elektrisch betrie bener Gufskrahn führt die Pfanne zu den Giefsgruben und fördert dieselben mit dem fertigen Flufsmaterial an den Abgufsplatz P. Die Coquillen befinden sich auf fahr baren Plateauwagen. Nach Abgufs der Charge fahren diese Wagen in die Halle A, a E &2 C ’s S Frischherd H und dann durch die fahrbare Eingufsrinne E, welche in den Ofen reicht. Es mufs zu jeder Anlage, soll der Betrieb während einer Ofenreparatur nicht unterbrochen werden, ein zweiter Reservesammelofen vorhanden sein; auch mufs ein zweiter Frischherd zur Verfügung stehen. Falls man vorzieht, mit einem Sammelofen zu arbeiten, so wird während der Ofenausbesserung statt mit flüssigem, mit kaltem Einsatzmaterial gearbeitet werden müssen, nur dafs der Bedarf an gefrischtem Material durch die eigene Erzeugung an solchem gedeckt werden kann. Der Sammel- ( 7 ofen mufs, wie bereits erwähnt, im Herde kippbar sein. > 4 Die Entnahme des Einsatzes, wie dessen Transport geschieht in einer Pfanne, welche zu den Martinöfen gefahren und dort entleert wird. Y Eine Anordnung bei directer Fertigstellung im Martinofen ist in Abbildung 12 und 12a dargestellt. Der Frischherd ist derart drehbar, dafs die Seite, an welcher das fertig vorgefrischte Material abfliefst, unmittelbar vor die Eingufsthür der Martin öfen gebracht werden kann, während das Mittel der Schale, • in welcher das Roheisen in den Frischherd einfliefst, der Drehungspunkt für den Herd ist. Die Drehung wird durch einen elektrischen Motor besorgt. Für einen Hochofen sind gleichzeitig zwei Martinöfen im Be triebe und nehmen diese abwechselnd die Chargen auf, ein dritter Martinofen steht in Reserve. Das Roheisen (liefst durch das Rohr R in den Schlackenscheider S, von diesem durch die Rinne R 1 , welche mit dem nach abwärts gekrümmten Ende