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958 Stahl und Eisen. Martiniren bei Verwendung eines sehr hohen Procentsatzes u. s. w. 15. October 1899. Der ununterbrochene Abflufs des Roheisens vom Hochofen in den Frischraum, wie die Scheidung des Eisens von der Hochofenschlacke, das Frischen und der Abflufs desselben in den Martinofen (Sammel ofen) wird durch Abbild. 1 näher veranschaulicht. Zwischen dem Hochofen und dem Martinofen ist ein Vorfrischherd eingeschaltet. Die Niveau verhältnisse sind derart bemessen, dafs vom Stich des Hochofens bis zur Thürschwelle des Martin ofens ein entsprechendes Gefälle vorhanden ist. kästen des Hochofens verbundenen Theil des Schlackenscheiders gasdicht ab. In diesem Theile des Schlackenscheiders ist eine Lürmannsche Schlackenform eingebaut, durch welche die Hoch ofenschlacke beständig abfliefst. Die Construction und Ausführung des Schlacken scheiders mufs dem Umstande Rechnung tragen, dafs auf der Seite vor der Schlackenschütze die Gaspressung des Hochofens herrscht. Durch das Niveau der abzweigenden Abflufsrinne U' ist die Der Vorfrischherd steht einerseits mit dem Eisenkasten des Hochofens, andererseits mit dem Martinofen in Verbindung. Zwischen dem Vor frischherd und dem Stiche des Hochofens ist der Schlackenscheider eingeschaltet. Derselbe ist durch ein feuerfest ausgefüttertes Rohr R, das in den Abstich des Hochofens ein gedämmt wird, mit dem Eisenkasten desselben in Verbindung gebracht; andererseits ist der Schlacken scheider durch eine gedeckte Rinne R' mit dem Vorfrischherde II verbunden. Aus diesem (liefst Tiefe des Roheisenbades im Schlackenscheider gegeben. Durch eine Arbeitsöffnung a, gleich jener bei den Düsen eines Hochofens, ist man in der Lage, mit geeigneten Werkzeugen in den Schlackenscheider und zum Stiche zu gelangen. Der Schlackenscheider mufs sich der jeweiligen Höhe des Stiches anpassen können und sich rasch auswechseln lassen. Dies läfst sich ausführen, indem man denselben auf einen Wagen stellt, welcher auf einer heb- und senkbaren Plattform steht. Wird dieselbe mit dem Wagen gehoben, Abbildung 8. Frischherd, Horizontalschnitt. das vorgefrischte Metall durch eine gedeckte, geneigte Rinne R 2 , deren Querschnitt Abbildung 2 veranschaulicht, in den Martinofen. Im Schlacken scheider (Abbild. 3 bis 6) sammelt sich das aus dem Hochofen abfliefsende Roheisen und die Hoch ofenschlacke. Die Schlackenschütze S, ein aus feuerfestem Materiale hergestellter Stein, ist derart eingefügt, dafs er den Kasten des Schlacken scheiders gegen oben gasdicht verschliefst und in das Roheisenbad etwa 50 mm eintaucht. Diese Schütze hält die auf dem Roheisen schwimmende Schlacke zurück, verhindert also, dafs dieselbe mit dem Roheisen durch die Rinne R' in den Frisch- raum gelangt und schliefst den mit dem Eisen- so hebt sich der Schlackenscheider von den Zu- und Ablaufrohren ab und wird auf der in entsprechender Höhe abzweigenden Bahn weg geschoben, das Reservestück eingeschoben und bis zum Anschlusse an die Zu- und Abflüsse gesenkt. Da die Plattform in verschiedenen Höhen ein gestellt werden kann, so ist einer eventuellen Aenderung des Stiches in der Höhe Rechnung getragen. Das Verbindungsstück zwischen Eisen kasten und Schlackenscheider, dieser selbst, wie der Abflufskanal zum Frischherd, sind mit feuer festem Materiale ausgemauert. Durch Anbringung dieses heb- und senkbaren Schlackenscheiders, welcher den Veränderungen des Bodenniveaus im