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WlM M Wchmtz -JeMß. Nr. 83. Sonnabend, den 22. Juli 1905. 71. Jahrgang. Minister Witte über die Friedensver- Handlungen mit Japan. Der Präsident des russischen Ministerkomites, Witte, ist vom Zaren bekanntlich zum ersten Bevollmächtigten Rußlands bei den Friedensverhandlungen mit Japan er nannt worden, welche Ernennung vielfach als ein günstiges Zeichen für einen ersprießlichen Verlauf der Friedensver handlungen betrachtet wird, da Witte sich vor Ausbruch des Krieges gegen denselben ausgesprochen hatte. Aber daß die Wahl Wittes zum russischen Hauptbevollmächtigten für die Friedenskonferenz von Portsmouth keineswegs so aufgefaßt werden darf, als wolle nun Rußland unter allen Umständen Frieden mit seinem siegreichen Gegner schließen, dies beweisen genugsam die Auslassungen des russischen Staatsmannes gegenüber einem von ihm soeben in Peters burg empfangenen Vertreter des „Associedet Preß" des New Parker Preßklubs. Offen antwortete Witte auf die Bemerkung des New Parker Journalisten, man fasse die Ernennung Wittes zum Friedensbevollmächtigten überall so auf, als ob Rußland Frieden um jeden Preis wolle, mit einem bestimmten „Nein". Er betonte, daß seine per sönlichen Ansichten von untergeordneter Bedeutung seien; er müsse sich nach den ihm gewordenen genauen Weisungen richten, die letzte Entscheidung stehe beim Zaren. Witte gab zu, daß der Zar den Frieden wünsche, indessen sprach er die Befürchtung aus, daß die japanischen Bedingungen einen Vertragsabschluß hindern würden. Er versicherte dann, daß er zur Friedenspartei gehöre, was ja schon vor Ausbruch des Krieges mit Japan bekannt gewesen sei, darum werde das russische Volk, wenn er die japanischen Friedensbedingungen als unannehmbar für Rußland be zeichnen sollte, sich durchaus an sein Urteil halten. Die Wahl Wittes zum Hauptverlreter Rußlands auf der Portsmouther Friedenskonferenz ist also durchaus nicht, wie dies Optimisten meinen, als ein Zeichen dafür aufzu fassen, daß der Friedensschluß schon jetzt als gesichert gelten könne. Es kommt eben ganz auf die japanischen Bedin gungen an, und wenn Witte dieselben wirklich für un annehmbar finden sollte, dann müßte allerdings damit gerechnet werden, daß sich der Zar für die Fortsetzung des Krieges entscheiden werde. Und Herr Witte selber scheint trotz sriner Friedensliebe der Meinung zu sein, Rußland werde bei einer Fortführung des Kampfes doch noch über Japan triumphieren, denn er äußerte sich in der erwähnten Unterredung weiter, wie folgt: „Rußland ist nicht vernichtet. Die Unruhen im Innern sind sehr ernst, doch wird die wirkliche Bedeutung dessen, was vorgeht, im Auslande nicht erkannt. Rußland kann nicht mit westlichem Maßstabe gemessen werden; es gleicht einer großen Familie, die durch innere Zwistigkeiten zerrissen ist, doch werden die Spal tungen verschwinden, falls das Volk die Integrität des Landes und seine Zukunft in der Geschichte als gefährdet erkennen sollte. Wir machen eine große innere Krisis durch, die durch viele ernste Ereignisse gekennzeichnet ist. Es mag uns noch vieles andere bevorstehen, doch wird die Krisis vorübergehen, und Rußland wieder eine der herrschenden Mächte im europäischen Konzert werden." — Eine andere Frage ist es freilich, ob Rußland überhaupt noch im Stande sein wird, dem für das Zarenreich bislang so unheilvoll verlaufenen Kriege noch eine andere Wendung zu geben. Bereits schicken sich die Japaner an, der russischen Herr schaft in Ostasien den letzten Stoß zu geben, sie haben derr Süden Sachalins besetzt und außerdem sogar auch eine Armee nördlich von Wladiwostock gelandet, womit die Einschließung dieses einzig Rußland in Ostasien noch ge- gebliebenen Kriegshafens wohl ihre Einleitung erfahren wird. Zur See aber kann Rußland nichts mehr gegen Japan ausrichten, daß es aber zu Lande wenigstens seine ununterbrochenen Niederlagen wieder wett machen könnte, das ist bei der ganzen Lage der Verhältnisse kaum anzu- nehmen. HUlmsichmiT Die Agentur einer in Sachsen vorzüglich eingeführten Gesellschaft für den hiesigen Bezirk zu vergeben. Offerten unter k. V. 347,,2nvalidendank",Dresden,erb. Linon VvräionLtvon 70—8VA, pr. lVoodo kann jedermann durch den Verkauf unserer in fast allen Staaten patentierten „federnden Ketten" erzielen. Dieselben dienen als Ersatz für Pferde schoner u. schlagen alles, was aufdiesem Gebiete bisher geschaffen wurde. 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