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L. Vellage -u Nr. tztzt de» Auer *< net»ume» und ilnzelgertz sU» da» Erzgebirge. Gönnt», de« 1b. Dezember LßSß. DachEgeß «Mm »nL ftiet« a»ch «bniae Vochsel tn Zaäilukig gab, d« mrstimdalos emgelöit wurden, schöpfte der Juirisi kei nen verdacht. Am Juli diese» Iah«» legte ihm der Rumäne, wie behaupt« wird, unter hypnotisch« Beeinflussung «in« Sttkhe von Wechseln von anher ordentlich« Höhe vor, die der Jurist unterschrieb. Der Rumäne «hielt «Mr Marrn all« Art, dir « Mn dritten Teil Le» Werte» sofort wieder ver schleuderte. Ehe die Behörden den Rumänen »«hasten konn ten, verschwand dies« au» Deutschland und die Gläubiger wandten sich nun an den Juristen, um ihn regreßpflichtig zu machen. Der Jurist erklär« sich bereit, Len außerordentlich hohen Schaden nach besten Kräften -u decken und sagte den Gläubigern für die Zett seine» Laben» die Hälfte seine» Ein kommen» zu. No»bLb»rfall 1« »lärm Postamt An Wending (Schwaben) traten gestern abend kur» vor 6 Uhr, al» sich kein Publikum mehr tm Postamt befand, zwei junge Burschen tm Alter von etwa LO Jahren mit vorgehaltene« Revolvern an den Post schalter und forderten den Veanrten auf, den Inhalt der Schalterkasfe h«rau»zugeben. Da sich der zweite Postbeamte zur Abgabe der Post auf -em Bahnhof befand, leistete der bedrohte Beamte keinen widerstand und mutzte -usehen, wie die Räuber die Postkafse ent leerten und dann eiligst verschwanden. Ungefähr sechs« bi» siebenhundert RM fielen ihnen in di« Hände. Der Beamt« verständigte sofort die Gendarmerie, die di« Verfolgung ausnahm. Di« Täter konnten »och nicht ergriffe» werden. Eia» Granat« lm Berliner Postamt 4S Auf dem Postamt SS in der Gerichtsstraße im Norden Berlin» ereignete ftch gestern vormittag ein Lufsehenerregender und vorläufig Völlig rätselhafter Vorfall. Kurz nach Betriebsbeginn de» Amte» sah «in Beamter in einer Ecke de» Borraum» zu den Schalter hallen einen Gegenstand liegen. Ms er ahnungslos nähertrat, um den Fund aufzuheben, entdeckte ec zu seinem Schrecken, datz vor ihm ein« Feldgeschützgranate lag. Er benachrichtigte sofort den Vorsteher de» Post amtes, der den Borraum abspcrren Netz. Die Be amten de» nächste» Polizeirevier» riefen Beamte der politischen Polizei hinzu, die die Ermittlungen auf nahmen. ES stellte sich heraus, datz e» sich um eine regelrechte Feldgranate von 7,S Zentimeter mit Zün der handelt. Drei Bergleute tödlich verschaltet. Auf der Zeche Dahlbusch in Velsenkirchen-Buer gerieten vorgestern drei Bergleute unter plötzlich her- «tnbrechende Gesleinsmasfcn. Die RettungSarbetten ge stalteten sich um so schwieriger, al» immer neue Ge- stein-massen heradstärzten. Im Laufe der Rächt wur den zwei Verunglückte geborgen. Der letzte konnte ge stern morgen um S Uhr geborgen werden. Leid« wa ren alle drei bereit» tot. Zturrgefecht mit Verbrechern la Varschau «ei der Verfolgung de» Banditen Atlipow, der im verdacht stand, in der vorhergehenden Rächt di« grau eine» Stratzenwächter» fünf Kilometer von War schau mit dem Beil erschlagen zu haben, entstand ge stern »acht ein yeuergefecht in der Zhtntastratze, da» drei Stunden lang die Umwohner in Aufregung hielt. Der Bandit hatte ftch in einem Keinen Holzhaus der Straß« verbarrikadiert und mutzte von der Polizei be lagert werden. Nach dreistündiger Schießerei gelang «S der Polizei, um 6 Uhr morgens an die HauStür heranzukommen und sie aufzubrechen. Filipow drehte darauf da» Licht au» und schotz im Enkeln weiter. Gleich daraus wurde er selbst durch einen Kopfschutz tot zu Boden gestreckt. Eine Stunde später kam e» in der Fähnrichstraß« bet -er Verhaftung von drei anderen seit langem ge suchten Verbrechern zu einem neuen Gefecht. Siner der verfolgten wurde erschossen, einer seiner Gefährten suchte über das niedrige Lisch eine» Nachbarhauses zu entfliehen, sprang aus zwei Stock Höhe aus da» Pfla ster und trug einen Schädelbruch und mehrere Rippen brüche davon. Der dritte entkam auf di« Straße, wurde aber eingeholt und gefangen genommen. Ein Passant wurde von verirrten Kugeln in di« Brust und Bein« getroffen, «in Schutzmann wurde leicht verletzt. Vas Er-bsbeu im rlselgsblet Da» vorgestrig« Erdbeben ist besonders im Nord« teil der Eifel stark aufgetreten, wa» auf vulkanisch« Ursachen -urückzusühren sein dürfte. Unmittelbarer Schaden wurde im Dürener Bezirk nirgend» festgestellt. Im Stadttheater in Düren entstand «in« ge wisse Panik. Die Zuschauer auf den oberen Rängen sprangen von den Sitzen auf, doch konnte da» Publi kum bald wieder beruhigt werden. Auch in verschie denen Sälen der Stadt, tn denen Borträge gehalten wurden, wurden -je Zuhörer unruhig. Einige ängst- lich« Personen suchten die Ausgänge zu gewinnen. In den Etselorten Kreuzau, Maubach, Rideggen und Heimbach war der Stotz so stark, datz die Häu ser «zitterten und schwer« Möbelstücke ins Wanken ge rieten. «bgeschloyeaer Somumniftensivrm auf dvS Lüneburg« Rathaus. Zu B-sgiinn L« gestrigen Sitzung der städtischen Kollegien kenn es zu außerordentlich stürmischen kommunistischen Demon strationen vor dem Lüneburger Rathaus. Die Kommunisten, die eine erhebliche WoihnachiKbeibilse, Bereitstellung von Feue rung ufw. gefordert hatten, versammelten vor dem Rathaus etwa 200 ihrer Anhänger. Kurz vor 7 Uhr versuchten die Kommunisten, den Eingang des Rathauses zu stürmen. Der Sturm mißlang, da im Gebäude starke Polizeiträfte unter gebracht waren, die die Demonstranten mit dem Gummiknüppel und dein blanken Degen auSsinandevtvieden. dltz vttlujl« -gg Gta-t Gt. Jagbttk Wach der mnnmchr «»dgMtigen «nfsteNn»g be- laufen sich dl« Verlust« der Stadtsparkass« Et. Ing bert ^rnf 7,S Million«» RM oder rund 44 Millionen Frank,». YLr diese Verlust« mutz die Etadt nach An sicht der NegierungSkommtssion aufkommen, so datz sie jährlich vier Millionen Franken an Zinsen und Til gung aufzubringen hat. Ma aber die Steuerzuschläg« nicht mehr al» 180 Prozent betrogen sollen, so mutz mit einer starken indirekten Belastung gerechnet werden. Auf Jahrzehnt« hinaus wird innerhalb der Gemeinde selbst das Allernovoendigsi» nicht auSgepihrt werdev können. Vas zweit« Letzen -es Verbrechers Di« Stettiner Kriminalpolizei verhaftete tn An- Nam «inen Mann namens Funke, der in dem kleinen Dorf« Görke bet Anklam «inen Fischhandel betrieb. TS wurde festgestellt, datz Funke mit einem Berufsverbre cher Otto Bornemann identisch ist, der au» dem Zucht- Hau» in Raugard ausgebrochen ist und der amtlich längst als tot erklärt worden war. Eine Leiche, die in Berlin au» der Spree gelandet worden ist, wurde damals als Bornemann fegestellt. Als Fischhändler Funke war Bornemann auch wieder «in« HHe «inge- gangen, als der fünf Kinder stammen. Gestern vor mittag wurde der Verhaftete in» Stettiner Polizei gefängnis transportiert. Man rechnet damit, datz er auch.in den Jahren feine» amtlichen Tode» größere Straftaten begangen hat. Unglück bei ei«« Hanidaraaotenübirng * der rhüringer Polizei. Als bei einer Handgranatenäbung der Abteilung Gotha der Lande-Polizei gestern vormittag der Ober wachtmeister Großmann au» Gotha eine bereit» ab- gezogene Handgranate werfen wollte, explodierte diese und tötet« den in den dreißiger Jahren stehenden Mann aus der Stelle. Der tn der Näh« befindliche Wacht- meister Bautz wurde schwerverletzt. Die Hebungen der Landespolizei wurden sofort abgebrochen. von «imm wütend«« BuTru »«letzt. Als d«r Gutsbesitzer Pietsch tn Schaupitz (Schle- si«n) auf seinem Wirtschaftshof einen Bullen streichelte, wurde da» Tier plötzlich wild und spießte Pietsch mit den Hörnern auf. Die eine GefichtShälfte vom Mund bi» zum Ohr wurde aufgerisfen, wobei da» Auge stark beschädigt wurde. Pietsch wurde von dem Lier tn die Luft und Über «ine Wagendeichsel geworfen. Trotz seiner Verletzungen schleppte er sich noch bi» tn seine Wohnung, wo er -nsammenbrach. Kaman v«»a ttorrx bckett wchelWk»»Li»<>a«ti Net»-- ft». Fortsetzung.) «Nachdruck verboten.) scheint so, Herr Oberstaatsanwalt. In sein« Moh roma ist er noch der Katastrophe nicht mehr zurückgekehrt Ich bin zuerft auf den Bahnhof, weil ich hofft«, zum Abgang dea Berliner Schnellzug» noch zurechtzukommen. Da, war auch der Fall. Aber der junge Mensch hat den Zug bestimm, nicht benützt." »Wirb sich wohl zu Fuß au« dem Staub« gemacht Haden." ries Doktor Riemerscheid. »Da« denk« ich auch, Herr Untersuchungsrichter. Na, weit rvlrd er nicht kommen. Ich höbe dann sofort die steckbrief lich« Verfolgung eingeleitet" .Vielleicht hält «r sich noch hier irgendwo in der Stcwt mrdorgrn," meinte Mangold nachdenklich. »Da« erscheint mir ausgeschlossen, Herr Oberstaatsanwalt. Ich hab« mich heute Nacht in allen Winkeln der Residenz »mgefehen, in allen Herbergen. Spelunken und verdächtigen Häusern. Nirgend» eine Spur von Burger." .Hoben bl« in seiner Kammer gründlich Umschau ge holten 7* forschte Mangold. .Da» war natürlich mein Erste», Herr Oberstaatsanwalt Ich habe feinen Koffer geöffnet, der die geringen Habselig keiten de» Burschen enthielt, »inen Sonntagsanzug, ein paar Wäschestücke, aber auch «inen Revolver und — diese Photographie," Grote zog au» seiner Brusttasche ein Bild in Kabinett form Die beiden Herren betrachteten «« aufmerksam. Di« schon stark verblaßte Photographie stellte «in junge», schöne« Weid im Anfang« der zwanziger Jahre dar. Ihre Kleidung war k«ine,weg, elegant, aber doch nicht ohne Ge- stbmock und hob durch geschickte Machart die reizvollen For- men de, Mädchen- oder Frauenkörper» hervor. Doktor Nlemerfchetd stellte fest, daß da» Bild in einem Hamburg« Atelier angesertigt worden sei. .Da« lagt un« nicht viel," rief der Staatsanwalt. .ein« Fremde — wer kann wissen, auf welche weis, Burger zu diei^r Photographie gekommen ist, immerhin ist st« zu den Akt« zu letzen. — und jetzt, Herr Kolleg«, wollen wir un« m die Villa Siumider begcden. vor, wiro die Ausbeule hoffentlich rcicker lein. Grote bringen Sie mir den Theobald Schmirgel. Sagen Sie ihm. ich wünsct-e, daß er uns aus unserer Wanderung durch bas Hou» begleite! " Auf einen Wink de« ersten Sicratsanwalt« öffnet» der Kommissar das Eingang-kor der Villa Satander Die beiden Polizisten traten salunerend zurück, al, die Herren an ihnen vorüber in den Vorsaal schrillen. Die Ausstattung dieser .Hall" bewies schon, mit welchem s kunstliebenden Prunk der Io jäh aus dem Leben geschiedene Künstler sich umgeben hatte Wohin die Blicke fielen, trafen st« ovl prachtvolle Wandgemälde, zwischen denen leuchter haltende Karyatiden aus der mit Marmor getäfelten Mauer hervorlraten. lieber eine mit schwerem Teppich von satter roter Farbe bedeckte Treppe gelangten die Herren der Ge- richtskommisiion in da, Stockwerk hinauf. .Welche Zimmer befinden sich hier, Herr Schmirgel?" fragte Mangold, auf mehrere in den Korridor mündende Türen deutend. Der rotschopfige Diener und Vertraute Satander, rollte langsam die schweren Augenlider empor. Lr machte den Eindruck eines Menschen, der unter den Folgen «ine» schwe ren Rausches steht. Mangold mußte feine Frage wiederholen Dann erst raffte sich Theobald Schmirg--! zu einer Antwort zusammen .Dieses ganze Stockwert war zur persönlichen Verfügung Ludwig Satander« Hier da, Empfangszimmer —öffnete die Tür zu einem dreisenstrigen Salon im Stile Ludwig de. Vierzehnten eingerichtet — .recht« davon der Speise- sal, links die Bibliothek, von ihr au, führt diese kleine Tür in das Arbeitszimmer, dem sich Echlafgemach, Toilette simmer und Daderaum anschließen." Der erst« Staatsanwalt blieb mit leinen Begleitern lm Arbeitszimmer stehen Soine Blick» ruhten forschend aus dem Schreibtisch des Künstler«, der, wl« di» übrigen Aus stattungsstücke des Gemache«, die Dorliebe de» Sammlers für Anliouitäten ve-riet Man glo"bte sich in ein Mn'e,im versetzt. Seltene Möbelstücke, kostbare Arbeiten früherer Inbrhunderte. Rüstungen, Waffen Gobelins, Stutzuhren, gold- und silbergeschmiedeif Gefäße, dazwischen hie und da Stahlstiche Gravüren melancholisch blickende Bilder von düsterem Kolorit Aber das merkwürdigste Stück dieser Sammlung war zweifellos der Schreibtisch Ein gewaltiger, breiter Unter bau au« kunstvoll geschnitzter Eiche, darauf ruhend ein eichenes Gewölbe mit oiefen Kasten und Loden, jeder von ihnen mit breitem, handgeschmiedeten Mesilnggrlfs ver- II M! «tIWP»DMNW>»WWMWWWWWW»WWWWS>WWUW>V>NMMr > >ehen Kein Schloß, keine Schließvorrichtung war >w «U- decken .Del war sein Stolz," stieß Theobald Schmirgel hervor, und fuhr sich mit der Hand über die feuchtwerdenden Nutzen. „An dem hat er seine Rollen studiert. Wenn ich mich noch erinnere, wie wir dieses alte Stück vor Jahren tn Wien b« einem Trödler entdeckten. E« war während de, berühmte« Gastipiels Ludwig Satander» am Burgtheater — uno wie der göttliche Ludwig mir erregt zuflüsterte, ein Schreibtisch aus der Zeil Maria Theresia, — vielleicht einst Eigentum der großen Kaiserin selbst — ich muß ihn haben um jede« Preis " - Na. der «it« Gauner in der Lrödierbude war auch nicht auf den Kopf gefallen. Er hatte di« Begeistarwttz meine« Herrn für da« alt« Stück bemerkt und fordert» et« wahrer Sündengeld Aber Satander bezahlt« ohne zu -ms- dein und wir nahmen den Schreibst«- mit an«." Der erste Staat«an«alt schien sich nicht sonderlich str dt» historische Erinnerung zu interessieren. Er war an den Se kretär herangetreten und versucht«, einig, der Kaste» P» öffnen. Ohne Erfolg. .Ih, Herr hat wahrscheinlich tn diesem Kasten Papi«, und Bries» aufbewahrt. Ich entdecke jedoch keinen Verschluß» weiß aber, daß diese anstken Möbel gewöhnlich mittel» «tn« geheimen Feder »eässnet werben. Ihnen, Schmirgel, dürft« da, Geheimnis bekannt sein." Der frühere Komödiant nickt». Dann trat er auf di« recht» Seite de, Schreibtische, und brückt« leicht aus «tn« al» Arabeske dienenden Knopf in einer Rosette. Sogleich sprangen oll« Behältnisse de, Sekretär, auf. .Helfen Sie mir. Doktor Riemerscheid.* ries Mangold, .wir wollen die Papier« sogleich sichten. Besonder» die Briefe, di« der Verstorben« in letzter Zeit erhalten Hot, in teressieren mich — ah, wa« «st da« — die Kosten sind ja leer — auch nicht «in Papierschnitzel darinzu entdecken." Eine große Enttäuschung malte sich In Mangold» Züge». .Da könnte man ja vermuten," lieh sich Niemerschetv ver nehmen, .do könnte man sogar mit unfehlbarer Sicherheit annehmen, daß hier kürzlich ein AutodasS veranstaltet wurde bei dem man alle vorhandenen Papier« vernichtet hat. Fragt sich nur, wer dabei sein« Hände tm Spiel ge habt hat." .Do, wird und muh sich Herausstellen," fuhr Mangold ärgerlich auf, und sein« Blicke inquisitorisch aus Schmirgel richtend, fragte er mit scharfer Stimm«. .Sollten Sie »ns nicht über dies« seltsam« Zusammen» treffen Auskunft «den könne». Hem Schmirgel? Ei» solch« siegt hier in der Tat am " ivoMsetzmW Mtzt.»