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«/«/r Lopyrisskt d^ Karl Köhler L Co., Berlin-Schmargendorf. (10. Fortsetzung.) (Nachdruck verboten.) Das Kind wußte nicht, welches Ereignis die Erwachsenen so bewegte und völlig durcheinanderbrachte. Es hielt seinen Blumenstrauß in den kleinen Fingern des rechten Händchens, während di; linke Patschhand sich an die Großmutter klam merte; zwischenher plapperte es das Sprüchlein vor sich hin, das es zur Begrüßung der Heimkehrenden aufsagen sollte. Irgendeiner der Wartenden schlug vor, das Büro der Di rektion oder des Bahnhofsvorstandes auf Bahnsteig l aufzu suchen und dort um Auskunft nachzufragen. Daraufhin flutete d;r grMe Teil der Menschen über die Treppe dem beschrie benen Büro zu. Mutter Gehrke vermochte cs nicht, so zu dran gen. Sie war eine alte Frau, nicht ganz fest auf den Beinen, und außerdem trug sie die Verantwortung für das kleine Kind. Hilflos wandte sie sich um, ihre Augen suchten die Fenster des Stellwerks Slot, hinter denen sie den Sohn wußte. Warum kam er nicht? Warum ließ er sie hier stehen, ratlos, hilflos, voller Angst und Qual? Ihr einfacher Sinn faßte eS nicht, daß Gehrke fetzt auf seinem Posten unentbehrlich war, daß daS Erste hier der Dienst war, der regelrecht und tadellos sich ab wickelnde Dienst, von dessen Erfüllung noch unendlich viel mehr abhing, als das Wohl und Wehe eines einzelnen Menschen. Die alte Frau Gehrke will zu ihrem Sohn, sie will sich Rat holen, ihn fragen, was geschehen soll, was man unternehmen kann. Am Ende des Bahnsteiges, da, wo die Plattform eng und enger wird, um schließlich ganz auszuhören und den Glei sen wieder den Raum der nächsten Nachbarschaft zu geben, muß sie erkennen, daß man von hier aus die Treppe beS Stellwerks nicht erreichen kann; sie liegt an der anderen Seite deS Bahn steigs und kann nur von dazu Befugten betreten werden. Tief liegende Gleise befinden sich dazwischen, zu denen schmale, un gesicherte Stufen hinab- und an der anderen Seite wieder hinaufführcn. Alles, was in diesen Minuten unter den Wartenden ge schah, war mehr oder weniger sinnlos. Auch die alte und sonst doch so besonnene Mutter Gehrke hätte die Sinnlosigkeit be gehen und ihres Sohnes Namen immer schreien mögen, ein fach so zu den Fenstern hinauf, damit er, den sie nicht erreichen konnte, herabkommc. Da sieht Frau Gehrke den Fahrdienst leiter Semper die hohe Treppe lenseitS des Bahnsteiges her untereilen. Sie kennt Semper. Oft war er b;i ihnen, hat mit ihnen gegessen und getrunken. „Semper!" schreit die alte Frau. „Herr Scmprrl" Er erkennt sie, sammelt sich, begreift. An der Hand der alten Frau das Kind mit dem Blumenstrauß; richtig, fa, rich tig, man erwartete ja Gehrkes Frau. DaS alles liegt zurück, als fei es vor langer Zeit gewrsen, man hat eS vergessen. Bor dem Unglück der vielen wird das Mißgeschick LeS einzelnen ge ring. Aber da steht die alte Frau unblvänkt. müssen doch wissen, was mit Vater geschehen ist. Mutter^ so höre doch!" Er schüttelt sie, da sie den starren Blick nicht von dem schmalen Raum zwischen den beiden Sperrehausern nickmt. „Mutter! Ich bitte dich!" Er würde am liebsten weastürmen, er weiß doch, was er tun kann; er kennt das Büro des Bahnhofsvorstandes, Inspek tor Kempen, der hier Dienst tun Ja, er möchte vngsturmen, zupacken, irgend etwas unternehmen. Nur nicht so tatenlos dastehen und sich von der Erregung, der Masse aufwKhlen lassen, immer wilder, immer unerträglicher. Aber kann nuvi denn dir Mutter allein lassen? Kann ,sie so stehenbleiben, )n diesem Zustand, in all dieser Unbegreiflichkeit? Er muß sie mit nehmen. Und darum schüttelt er ihren Arm. „Höre doch, Mutter! Mr müssen nach unserem Vater sehen." Sie erwacht, wendet sich gauz langsam, umfangt seine Ge stalt mit einem aufleuchtenden, fast heiteren unbeschwerten Blick. Wie schön, daß er da ist, ihr großer Junge, groß, schlank und blond, breit in den SeMtern, voller Kraft, ihr Junge, ihr Kind, das sie mit einer wilden, heftigen Lieb«, gleich der Liebe eines mütterlichen Tieres für ihr Junges, liebt. Wie gut, daß ' dieses' Kind bei ihr ist, in dieser schwersten Stunde ihre- Le bens, in dieser Stunde, die grauenhafter ist als ihre damalige Verlassenheit. „Gerd " flüstert pe aequLlt, sich an alles erinnernd. -Geicd — was ist denn geschehen? WaS sollen wir denn tun? Was machen wir nur? Gerd, ich weiß nichts nichts — — Du mußt nach Lause gehen. Warum bist du mir deün nach gegangen? Ich kann dich nicht brauchen. Nein, nein, G^rd, das verstehst du nicht. Ich muß das allein mit mir ausmachen. Du mußt nach Hause gehen. Geh doch, Gerd! Geh doch, ehe es zu — spät ist!" Gerd, nicht mehr ganz KnLbe und noch nicht Mann, beißt die Zähne zusammen. Es würgt ihn in der Kehle, ganz eng und heiß und trocken. Er liebt seine Mutter, er sieht, Laß sie leidet, und er weiß nicht, warum eS in diesem Matze geschieht. Es ist nicht zu begreifen. Sie war -um Bahnhof gerast, ehe der Zug entgleiste. Da war daS Unbegreifliche, da war die Not, da war das, was Gerd nicht verstand. Und die Mutter herrscht« ihn an, nach Hause zu gehen. In dieser Stunde, in diesen Minuten, in denen er erfahren hatte, daß der Lug ent gleist war, den sein Vater führte, sein Vater, der Lag uud Nacht für ihn schaffte, der für seine Ernährung sorgte, der seine Kleider lauste, der seine Studiengelder, seine Bücher aufbrachte, dies» Vater, der Täg für Tag ober auch in den Nächten einen Zug lenkte, dem Menschenleben anveriraut waren, und der dann höimkehrte, müde und abgespannt, aber froh und zufrie den und sich dann noch erkundigte: „Na, mein Junge, und w,e war'S in der Schule " und der sich dann freute über die Erfolge, und der sich dann für alle» interessierte, WaS einen Schüler -u bewegen vermochte. Der Vater, sein Vater. Fast hart nimmt er die Mutter beim Arm. „Komm endlich!" sagt er, beinahe heftig. „Mr müssen wissen, WaS ihm geschehen ist " »Ja, fa", wiederholt sie, doch in einem ganz anderen Sinne. „WaS ihm geschehen ist daS müssen wir wissen daS müssen wir — ja, ja, Grrd." (Fortsetzung folgy „Warten Sie, Mutter Gehrke, ich komme -." Er springt über die Gleise und an der ander;« Seite hoch; die kleine Hede, die den „Onkel" kennt und oft auf seinen Knien reiten durfte, jauchzt und streckt die Aermchen aus, wobei sie jedoch den Blumenstrauß für die Mutti unentwegt und krampf haft frsthält. Aber der „Onkel" sieht sie nicht und macht keine Späße. „Wo ist mein Sohn?" fragt die Frau. „Müssen begreifen, Mutter Gehrke, er kann letzt mcht ab kommen —" „Was soll ich denn tun?" sagt die alte Frau weiter. „Wissen Sie schon?" fragt Semper vorsichtig. ES ist eigent lich eine sehr müßige Frage angesichts dieses Durcheinanders von aufgeregten und aufgebrachten Mensch;«. „Ja, ja ", plötzlich bricht der Jammer in Mutter Gehrke aus, „unsere Gertrud was mach' ich denn? Was mache ich — ?" Semper legt so zart, wie matt es diesem harten und nüch tern schaffenden Manne nicht zugetraut hätte, einen Arm um Mutter Gehrkes Schultern. „Der beste Rat: gehen Sie füll nach Hättte! Sie können nichts tun. Noch können wir alle nichts tun. Der HilfSzug ist unterwegs. Wir haben noch keine Liste der in Mitleidenschaft Gezogenen. Aber daS alles wird sich planmäßig und schnell ab wickeln, glauben Sie das nur! Wir fragen ununterbrochen über den Bahnhof Lensfeld an. Von dort aus haben auch schon eine Anzahl Fahrgäste angerufen, um ihre Angehörigen zu be nachrichtigen. Ihre Schwiegertochter kann darunter gewesen sein. Wir wissen eS noch nicht genau. Gehen Sie ruhig nach Hause. Wir rufen Sie an. Kovs hoch, Mütter Gehrke! Haben schon manchen Sturm erlebt, nicht wahr?" „Ja, ia", greint; sie mit einem Male armselig und matt wie eine Greis,«, „als Peter verunglückte bat iS all lang her." Semper winkt einem Aufsichtsbeamten. Er selber durfte nicht länger verweilen, er hatte anderes zu tun. „Keller, bringen Sie die alte Frau mit dem Kind bis vor den Bahnhof. Es ist Gehrkes Mutter, sein; Frau sollte mit dem Zug kommen." Der Beamte verstand. Semper ließ Frau Gehrkes Schul tern loS, nickte ihr zu, und dann tauchte seine blaue Uniform mit der rotrn Mütze bald schon am anderen Ende deS Bahn steiges auf, verschwand. ------ Maria Brandes steht noch immer hinter der Sperre und starrt auf den schmalen Raum, durch den die Reisenden zu gehen haben, wenn sie ihre Fahrkarte abgeben. ES ist, als yätt; sie völlig vergessen, wo sie sich befindet, eS ist so, daß sie auch die vielen Menschen gar nicht wahrnimmt, deren Hin- und Her laufen dem Wogen der erregten Wellen eine- MeereS vergleich bar ist; ihr Hirn scheint leer, völlig ohne Gedanken und ohm Ueberlegung. Gerd hat schon mehrere Male ihre Schulter berührt. WaS er sagt, geht an ihrem Ohr vorbei. Sie ,st verzweifelt, .sie ist ohne Rat und Hilf;, Verstand und Empfinden Haven sich völlig ausgeMaltet. „Mutter", mahnt Gerd zum wiederholten Male, diesmal dringlicher, „tyir können doch nicht hier stthenbleiden. Wir Webrsdorf, ö. Juli, «ameradschaftsappell des ReichSkrie. gerbunveS. Im Ervgericht WehrSborf trafen pch die Kame raden deS Reichskriegerbundrs zum Kameradschaftsappell. Die beiden zur Großen Armee abberufenen Kameraden Hermann Richter und Theodor Hermann wurden durch Erheben von den Plätzen geehrt. Unter der Fahne stehen jetzt 33 Kameraden. Ihnen gilt hin und wieder sm besonderer Gruß der Kamerad- siHist. Für die letzthin übersandten Liebesgaben waren viel« Dankschreiben eingeaangen, die zur Verlesung kamen. DaS vergangene WlnterhrlfSschießen erbrachte fast 100 RM,. die für 201 Lagen eingebracht Word;» waren. Am 23. und 21. August wird d,e Kameradschaft wieder zur Sammlung für daS Deutsche Rote Kreuz eingesetzt werden. Der stellvertret. Schießleltrr Gustav Swwar berichtete über die Gautaaung. Für den 6. Juli warb er für das Wcttkampfschirßen in WehrSdorf. Ka meradschaftsführer Paul Zenker erhielt das Goldene Bun desabzeichen verlieben, aus diesem Grunde wurden ihm die Glückwünsche der Kameradschaft zuteil. Eine Sammlung für die Kriegrrwaisen erbrachte 4F2 RM. Auch für die im Felde stehenden Kameraden wurde wiederum ein ansehnlicher Betrag gespendet. " , Wilthen, 8. Juli. Ihren »0. Geburtstag kann heute Diens tag Frau Ernestine verw. Karras geb. Mai begehen. Sie ist noch sehr rüstig und nimmt an den Tagesereignissen noch überaus regen Anteil. Jahrzehntelang war die Jubilarin für die Firmen Gebr. Friese in Kirschau und C. G. Thomas in Wilthen tätig. Ihr im Alter von 70 Jahren verstorbener Ehe mann, der bei der Eisenbahn beschäftigt war, hatte sich dadurch einen Namen gemacht, daß er bei einem Brand in Wilthen un ter eigener Lebensgefahr zwei Kinder aus einem brennenden Haus im ersten Stockwerk rettete. Als die Rettungstat voll bracht war, stürzte im nächsten Augenblick die brennende Treppe zusammen. — Möge der Jubilarin auch weiterhin ein freundlicher Lebensabend «schieden fein. Ebersbach, 8. Juli. Abgängig. Seit mehreren Tagen ist ein hiesiger dreizehnjähriger, großer, kräftiger Schüler vom Eltern haus abgängig. Es ist anzunehmen, daß sich der Junge eventuell in der Landwirtschaft aufhält. Er war ohne Kopfbedeckung, trägt das Haar aufwärts gekämmt und war bekleidet mit einem dunkelblauen Sweater, gleichfarbiger kurzer Hose und braunen Schuhen. Sofern der Junae gesehen wird,' wird gebeten, ihn festzuhalten und der nächsten Polizeidienststeve Meldung zu machen. Kamenz. 8. Juli. „Und Kämpfer muß ein jeder sein!" Zu einem Erlebnis gestaltete sich eine Morgenfeier, die von der Kreisleitung der NSDÄP. aus der schönen Frierstätte des Lut berges veranstaltet wurde. Symbolhaft leuchtend stand über ihr das Wort „Und Kämpfer muß ein jeder sein!", daS sich als mahnende Verpflichtung in die Herzen derer einvrannte, die an dieser Feierstunde tnlnabmcn. Unter den Ehrengästen be merkte man den Leiter des Reichsprovagandaamtes Sachsen, Gaupropagandaleiter Salzmann, den Leiter des Gaurinaes. Lehmann, die führenden Männer der Reweguna des Kreises Kamenz sowie zahlreich; Offiziere der Wehrmacht. Im Mit telpunkt - stayd eine Ansprache v on, Kreisleiter Zikmann. „Der Kampf ist der Vater aller Dinge", so betonte der Red- imr; „>«r nicht kämpfen will, der verdient auch das Leven nicht. Wir iverden immer um Deutschland kämpfen und rin gen, und wir sind stolz darauf, Träger der jetzigen nroßen Aus einandersetzung zwischen dem Guten und dem Bösen zu sein, wobei wir wissen, daß bas Gute, der Nationalsozialismus, sieg reich bleiben wird." Weihevolle Klänge eines Musikkorps der Wehrmacht. Worte von Einzelsprechern und gemeinsamer Ge sang von Liedern umrahmten die Feierstunde. den also in Zukunft nur noch erlaubt sein, wenn sie den Be dingungen des LebenSmtttelgesetzeS entsprechen. Unveränderte Zikweetteuheesiellung. SS bleibt dabei, daß die Tabakmenge, die ein; Zigarettenfabrik verarbeiten darf, sich danach richtet, welche Menge sie in der Zeit vom 1.1. 19W bis 30. S. ISS» verarbeitete. Die Menge der hergestrllten Liga- retten und die Versorgung der Verbraucher Ändert sich durch die Anordnung nicht. Es bleibt insbesondere bri den bis herigen Kontingenten für Orienttabake. Wenn der Verbrau cher llie Versorgung dennoch oft nicht als zulänglich empfindet, so rührt daS weitgehend daher, daß der Zigarettenkonsum er heblich gestiegen ist, ja niemals so hoch war wie heute. vor. WieLOKsehe« War wie ein Grub au» alter Zeit, Run warst du mir so «ah. In meinen Arm ich fest dich «ahm Lnd küßte dich auf- Haar. - Wenn ich auch kur, nur -u dir kam. Wie selig e» doch war. Leb wohl, leb Wohl, die Zeit ist um, Gen Feindland mutz ich gehn. War auch der Abschied schwer und stumm, Trvtzdem — e» war so schön, Du tapfere Soldatenfrau, Wie auch die Zukunft ist — ' Die» Weitz ich von dir ganz genau: Daß du mich nicht vergißt. Wolfgang Jünemann — Jugendlicher wehrgrist: Siebenjährige wollten zu den Panzer». Auf dem Wehrmeldeamt Heilbronn erschienen zwei siebenjährige BlondlchLpfe. Erstaunt schaut« ein Soldat über den Schreibtisch, al» di« beiden erklärten, sie wollten sich freiwillig melden. ,Lu welcher Waffe?" ,Lu den Panzern!" Al» den Jungen gesägt wurde, daß der Feldwebel erst um 1» Uhr käme, verschwäqden sie mit schnewiger rkehrtwendunp Der Soldat hatte seinen Zweck aber nicht erreicht. Denn Punkt 1« Ubr klopften die Jungen wieder an: ,Lst der Herr Feldwebel jetzt da?" Wohl oder übel mußt« der belustigt« Soldat sie zum Feldwebel führen „So, ihr wollt zu den Panzern? Da müßt ihr aber auch «inen Stahlhelm tragen können. Und u»V «ur« Mutter da von?" „Den Stahlhelm können wir trägem und unsere Mutter ist einverstanden!" Große Enttäuschung bei den Kleinen, die unbedingt zu den Panzern wollten, als ihnen der Feldwebel über den Schopf streicht und sie auk später vertröstet. Mit einer strannnen Kehrtwendung treten dl« jüngsten Krieg-freiwilligen aus dem Zimmer. — Der Mldchenmord in Forst aufgeklärt. Sus der Neiße wurden am Dienstag in der Nähe von Mehlen, Kreis Guben, zwei Leiche« geborgen, die an den Handgelenken zusammengebunden waren. Es handelt sich dabei um eine Frau Emilie Krüger und ihren Sohn Han», die seit einigen Tagen aus ihrer Wohnung verschwunden waren. Di« Feststellungen haben einwandfrei ergeben, daß di« beiden freiwillig den Tod gesucht haben, denn bet dem jungen Han» Krüger handelt «s sich mit allergrößter Wahricheinlkchkeit um den Mörder der kleinen Siglinde König, die, wie wir bereit» berichteten, vor einigen Tagen auf offener Straße von einem jugendlichen Radfahrer erstochen wor den war. Der Jugendliche hatte sich seiner Festnahme entzogen, indem er mit feiner Mutter aus der Wohnung spüxlo» »«schwand und so den Verdacht verstärkte Bei der Durchsuchung der Wohnung wurde nun die Mordwaffe, «in besonders scharf und spitz geschliffene« Ta schenmesser, mit Blutfpuren sowie ein blutige» Taschentuch versteckt aufaefunden. Da Krüger: Kleidung der Klewung de. Töt«, genau entsprach, und ferner die Kinder, die den Täter an d« Mordstelle ge sehen hatten, in dem Toten und nach Bildern «inwandfrek den Rad fahrer wiedererkannt haben ist der 16jährige Hon» Kttiger al» der Mörder der Siglinde König t-nzlürhen. — Sense rmgeflchkrl: Snrseaspihe drang bei« Sturz in« Her,. Der Arbeiter Jürgens aus Ealbe stürzte auf dem Wege zur Wiese leine» Vaters mit dem Rad. Er hatte eine ungesicherte Sense bei sich, deren Spitze ihm in das Herz drang. Passanten fanden den Jürgen», der eine Frau und zwei schulpflichtige Kinder hinterläßt, tot auf der Straße. Dieses Fall ist eine tragische Unterstreichung der so ost schon ausgesprochenen Mahnung, Sensen nicht mit auf dem Fahrrad« zu führen oder wenigsten» für ausreichenden Schutz zu sorgen — Der Jutvelenschatz im Kartoffelacker. Die Pariser Po lizei ist mit ber Ausforschung des, Besitzers eines Juwelen schatzes beschäftigt, der auf eigrnartspe Weise von der Polizei sichergestellt wurde. Während der kriegerischen Ereignisse im Juni vorigen Jahres fand ein Landwirt zwiichcn den Erd schollen soines Kartoffelackers einen kleinen Handkoffer, der bis zum Rande mit funkelnden Brillanten und sonstigen Edel steinen gefüllt war. Der Mann nahm ätt, daß es sich um wert lösen Kram eines Hausierers handelte Und nahm den Koffer mit nach Hause. Ein Paar mit Brillanten besetzte Ohrringe ließ er dennoch vorsichtshalber durch seine Tochttr schätzen.'Der Juwelier nannte dem jungen Mädchen einen Wert, von, einer Viertelmtllion Franken. SUS daS Mädchen den Schmuck zum Verkaufe anbot, kam dem Juwelier die Sache verdächtig vor. Er verständigt; die Polizei, die bei einer Hausdurchsuchung auch die übrigen Juwelen fand und beschlagnahmte. Gegen den Landwirt wurde ein Strafverfahren wegen Fundverheim- liHmg eingeleitet. — Großmutter« Medizluslafche aurgetruakr». Daß man Medi- kamente aller Art nicht sorgfältig genug vor Kindern vrrjchlleßen kann, beweist ein trauriger Fall, der sich in Wien erekgnet Hot, Ein zweieinholbjähriaer kleiner Junge hatte sich in einem unbewachten Augenblick an das Krankenbett der schwtrkrankeN SrAMUtter er schlichen und trank hier die auf dem Nachttisch stehende Melnzinflaswe aus, dke Hellficol enthielt. Nach kurzer Zett stellten sich starke Krämpfe ein, und der sofort hrrbeigerulene Arzt stellt« ein, schwere Vergiftung fest. Dl« Hilfe kam zu spät, da» Kind starb noch vor sei ner Einlieferung ine Krankenhaus. — Geldbörse nach einem Jahr wledergefnadeq. «m 17. Lull 1VW hatte der Landwirt Walter Sauerbrei aü» Bestensee (Mark Branden burg) beim Grasmähen leine Geldbörse mit 112 RM. verloren. Trotz eifrigen Suchen» blieb diese damals verschwunden. Jetzt, nach fast einem Jahre, hat er den Geldbeutel beim Mähen wiekergesuuden. Die Scheine haben trotz Schn«, und Regen nur, wenig geNtten, so daß sie noch ihren Wert besitzen. — El« Lahnhof ln Aufregung um drei GlNfchlangm. Auf der Polizeiwache de» Hauptbahnhof» zu Genua erschien höchst mifgeregt «in Argentinier, namens Pietro Brancardi, seine» Zeichens Schlangen» bündiger, und erklärte, ihm sei im Wartefaal ein Koffer, der drei Giftschlangen enthielt, abhanden» gekommen. Der Koffer trug seine« Namen und die wärnende Lufschnst ,L)r«i giftige Schlangen?. Er hatte den Koffer in eine Ecke gestellt, um sich an den Fahrkartenschal ter zu begeben. Al» er zurückkam, bemerkte ex zu seinem Schrecken, daß der Koffer verschwunden war. E» entstand auk dent ganzen Bahnhof eine furchtbare Aufregung. Rach langem eifrigen Stuben fand man endlich den Koffer in per Röhe des Bahnhofs. Die Polizi sten konnten einer improvisierten Vorstelluna.de» Schlangenbändigers beiwohnen. Dieser Meß einige seltsame Pfeifsignale aus und öffnete den jwffer dann, ohne daß die Schlangen dem Koffer zu entchljchxn versuchten. So konnte man feftstellen, daß kein« Schlange fehlte.