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fang schon in normalen Zetten kürzlich der „Manchester Guar« dian" aufmerksam machte, sich seit Beginn deS Luftkrieges stark gesteigert habe. In einem Lokalblatt werde ziemlich offen er klirrt, die Behörden suchten scheinbar ihr eigene- Versagen in dem Zusammenbruch ihrer Hilfsmaßnahmen durch den groß aufgezogenen Königsbesuch zu vertuschen. Das Königspaar htett sich, wie es in dem Bericht weiter heißt, einige Zeit in den Ruinen st raßen auf, wobei selbstverständlich alle Maß nahmen getroffen worden waren, es keinesfalls mit irgend welchen unzufriedenen Elementen in Berührung zu bringen. Man baute ihm wahrhafte potemkinsche Dörfer auf und ließ die Königin vor allem eine Musterkantine bewnndern, die am Tage deS Besuches aufgestellt worden war. In Wirklichkeit gibt eS in dem Elendsgebtet immer noch keinerlei Kantinen zur Versor gung der Bevölkerung, die nicht mehr die Möglichkeit hat, in ihren Wohnungen zu kochen. Äusgewählte Leute wurden an das Königspaar Herangelaffen, die ihm Mut zusprachen. Man kann verstehen, daß unter diesen Umständen die Trost worte deS Königspaares wenig fruchtbaren Boden fanden, zu- mal während der Rundfahrt, wie Reuter meldet, nicht weniger als dreimal Luftalarm gegeben wurde. Wie verheerend die Zerstörungen in der britischen Haupt stadt sind, merkt man daran, daß Reuter stolz rühmt: Ein 6800 Mann starkes Pionierkorps sei „vorübergehend" zu Aufräu mungsarbeiten eingesetzt worden und habe an einem einzigen Tage 44 000 Ziegelsteine, 320 Tonnen Trümmer und 15 Wag- gonladungen Holz und Eisen für den Abtransport vorbereitet, 3000 weitere Pioniersoldaten würden demnächst nach London kommen. > WM eia WM M „WMrn" MlkM Als kill LWlkll Brandbomben auf ein Relervelazarett in einer sächsischen Kleinstadt Leipzig, 8. November. Kaum sind die 22 deutschen Sol daten, die bei dem feigen englischen Bombenüberfall auf daS Amsterdamer Wilhelmina-Krankenhaus ihr Leben ließen, zur letzten Ruhe bestattet worden, da kommt schon wieder die Nach richt von einem neuen schändlichen Attentat der „königlichen" Luftwaffe auf ein Reservelazarett in einem kleinen säch sischen Städtchen. Wieder warfen die Beauftragten des verbrecherischen britischen Ministerpräsidenten zunächst ihre Leuchtbomben über dem Gebäude ab, das mit zahlreichen Rote- Kreuz-Zeichen versehen ist, um sich im Hellen Lichte davon zu überzeugen, daß sie auch wirklich das erwünschte Ziel unter sich hatten. Sodann warfen sie auf das völlig ungeschützte Ziel Brandbomben ab, die glücklicherweise auf freiem Gelände in unmittelbarer Nähe des Lazaretts landeten und schnell erstickt werden konnten. Das neue britische Verbrechen wird jedoch hierdurch nicht geringer und wird von den deutschen Piloten, die ihre militärischen Ziele besser zu treffen vermögen, un erbittlich vergolten werden. Ser italienische Vehrmachlberlchk dingungen werden allerdings durch die größere Schlagkraft der fascht- i- stischen -Lustformationen ausgehoben und zerstört. In maritimer Hin- i- icht ist keine strategische Verschiebung eingetreten,' da Griechenland Zwang der Kräfte / Vie ftrateMe Lage imMMelmeer Da» Schwergewicht de» Kriege», den du» italienisch« Imperium gegen di« englisch« Stellung lm Mittelmeer füorr, hat sich durch die letzten Ereigniss« in noch stärkerem Maße in da, östliche Becken verlagert. Kampf handlungen zwischen italienischen und «»mi schen Streitkräften haben schon auf beiden »eiten der Stzililchen Straße stattgefunden, wobei den englischen Streitkräften einerseits Gibraltar, anderseits Alexandria als Aus- gangsbasis diente. Während die Vorstöße der faschistischen Luftwaffe gegen Westen sich nach dem französischen Zusammenbruch aus die Ueberwachurm des Seegebietes zwischen Sardinien und Gibraltar und eine gelegent liche Bombardierung dieser englischen Schlüs selstellung beschränkt, während in der Mitte des Mittelmeers Malta da» Ziel fortwähren der Angriffe ist, die diesen britischen Stütz punkt völlig entwertet haben, so hat die faschistische Luftwaffe ihre größte Aktivität im östlichen Becken des „mare nostro* ent wickelt. Stichworte dieser Akrwität sind Haifa, Alexandria und Port Said Die strategischen Voraussetzungen für di« hier handelnde italienische Kriegführung sind recht günstige, obgleich das feindliche Kraft feld noch eine wesentliche Ausdehnung hat. Den Beweis mag eine Karte erbringen, in die jene Voraussetzungeri unter Betonung der luftoverativen Lage eingetragen sind: Nachdem der griechische Staat auch offi ziell an der Seite Englands kriegführend ge worden ist, schiebt sich das griechische Terri torium zwischen das italienische Mutterland und seinen vorderasiatischen Besitz des Dode kanes. Dieses Auseinanderschieben des ita lienischen Besitzraumes wird aber wieder durch die Reichweite der italienischen Luft waffe geschlossen und in eine Blöße für die griechische Verteidigung verwandelt. Von albanischem Gebiet aus erfolgt die Beherr schung des griechischen Luftraumes und man kann überzeugt sein, daß die Maschinen mit dem Abzeichen des Liktorenbeils sich diese weder von den griechischen noch den Piloten der Royal Air Force, die ihnen zu Hilfe gekommen sein wollen, entreißen lassen werden. Ihr Aktionsradius reicht weit über'die Hauptstadt Athen hinaus die bereits günstiger im Kegel der Luftbasis des Dodekanes liegt. Von Albanien und von der Aegäis aus wird der hellenische Luftraum un erbittlich in Angriff über Angriff zusammengepreht. Auch Kreta, das ein englischer Stützpunkt geworden ist, liegt in unmittelbarer Reich weite der Basen auf Leros und Rhodos. Rhodos ist auch der Stützpunkt für die Angriffe gegen das palä- tinenstsche Haifa, dessen ausgebrannte Oeltanks beredtes Zeugnis sei nes strategischen Wertes ablegen. Rhodos hat Englands Oelversor- gung im östlichen Mittelmeer lahmgelegt; es kontrolliert gleichzeitig Zeichnung: WLO. Typern sowie den Luft» und Seeraum zwischen der kleinasiatischen und der ägyptischen Küste. Hierbei wird es von Libyen aus unter- stützt, das allerdings in erster Linie in die Bewegungen gegen die bri tischen Truppen in Aegypten eingesetzt ist. Es steht außer Frage, daß die feindlichen Stützpunkte — das Beispiel Kreta mag dies verdeutlichen — ebenfalls näher an die latei nischen Räume herangerückt sind. Die sich daraus ergebenden Ve en werden allerdings durch die größc , ist keine strategische Verschiebung eingetreten. eine Inseln und Festlandstützpunkte bereits der englischen Kriegfüh rung zur Verfügung gestellt hatte. Rom, 7. November. Der italienische Wehrmachtbericht vom Donnerstag hat folgenden Wortlaut: Der Kalamas-Flutz ist von unseren Divisionen überschritten worden. Unsere Luftwaffe hat an den Operationen des Heeres durch MG.-Beschietzungen und Bombarbierungsaktionen feindlicher Stellungen längs der Fahrstraße Joannina-Kalibaki, in der Zone von Florina und beim Presba-See teilgenommen. Unsere Luftverbände haben außerdem die Haftnanlagen von BoloS und Patras, den Flughafen und den Bahnhöf von Larissa, militäri- sche Ziele in Miffolungi, Zakintos und Methom sowie Len Bahn hof von Florina bombardiert, wo große Brände entstanden. Alle unsere Flugzeuge find zu ihren Stützpunkten zurückgekehrt. Ein feindliches Flugzeug ist avgeschoffen und ein weiteres wahr- scheinlich avgeschoffen worden. Während eines feindlichen Ein fluges auf den Flughafen von Balona ist ein feindliches Flug-: zeug brennend von unseren Jagdfliegern und ein weiteres dost der Marineflak abgeschoffen worden. Ein feindliches Flugzeug vom Thp Sunderland, das in Malta vor Anker lag, ist von un seren Jagdfliegern mit sichtlichem Resultat im Tiefflug befchos- sen worden. InOstaf rika hat der Feind unsere Positionen bei Galla- bat angegriffen. Er wurde von der Garnison zurückgeschlagen, wobei er starke Verluste erlitt, hat aber seine Angriffe nachträg lich wiederholt. Die Aktion ist zur Zeit im Gange. Unsere Flugwaffe hat mit den Truppen durch wiederholte Angriffe, in deren Verlauf unsere Jagdflieger sechs feindliche Flugzeuge vom Gloster-Typ abschossen, zusammengewirkt. Die Ueberschreiturrg -es Kalamas „kein Hindernis vermochte die Italienischen Truppen aufzuhatten" Rom, 7. Nov. Im Zusammenhang mit der Ueberschreiturrg des Kalamas durch die italienischen Divisionen weist „Giornale d'Jtalia" in einem Frontbericht auf die ungeheuren Schwierigkeiten hin, die bei dem italienischen Vormarsch in Griechenland zu überwinden sind. Diese Schwierigkeiten be stünden vor allem im völligen Mangel an Straßen, was die italienischen Pioniere zwinge, in unermüdlicher Arbeit Wege uird Maultierpfade in Fahrstraßen umzuwandeln, wie sie für den Vormarsch moderner Kolonnen notwendig seien. Der Bewegungskrieg, der an dieser Front auf einem schwierigen zer klüfteten und sehr verschiedenen Gelände vor sich gehe, erfordere für jeden Angriff und die Niederringung der feindlichen Posi tionen eine ins Kleinste gehende Organisation, die natürlich, wenn beispielsweise eine nicht zu umgehende 300 Meter tiefe Schlucht überwunden werden müsse, sehr viel Zeit bean spruche. Alle diese Hindernisse von Witterung und Natur könnten aber den Siegeswillen und Kampfgeist der italienischen Truppen nicht beeinträchtigen, der über jedes Lob erhaben sei, ja durch die Schwierigkeiten noch verdoppelt werde. Der Kala- mas-Fluß führe immer noch Hochwasser, sei an einigen Stellen über 70 Meter breit und habe eine Geschwindigkeit von 7 Meter in der Sekunde. Kein Hindernis habe jedoch die italienischen Truppen anfzuhaltcn vermocht, die alle ihnen gesteckten Ziele er reicht hätten. Griechische Gewaltakte gegen Italiener Der Sohn puccinis mehrere Tage In einer Judenschule In Saloniki elngefperrt Mailand, 8. Nov. Unter den Opfern der griechischen Schi kanen gegen italienische Staatsangehörige, die mit dem italieni schen Gesandten jetzt in der Heimat eingetroffen sind, befand sich auch Antonio Puccini, der Sohn des großen italienischen Kom ponisten, der sich auf Einladung der griechischen Regierung nach Athen begeben hatte, um am 25. Oktober im Königlichen Opern haus einer Aufführung der „Madame Butterfly" beizuwohncn. Auf der Reise wurden Antonio Puccini und seine Gattin in Saloniki verhaftet und ohne weitere Erklärung mit 250 ande ren italienischen Staatsangehörigen in einer jüdischen Schule eingesperrt. Hier blieben sie mehrere Tage lang ohne Essen und ohne die geringsten Bequemlichkeiten „interniert", bis sie end lich mit 130 Italienern nach dem italienischen Konsulat und von dort am folgenden Tage zu dem italienischen Diplomatenzua in der Nähe der griechisch-jugoslawischen Grenze gebracht wurden. Große Truppenparade In Moskau Ansprache des krlegskommlfsars TImofchenko Moskau, 7. Nov. Auf dem Roten Platz in Moskau sand Don nerstagvormittag anläßlich des 23. Jahrestages der bolschewistischen Revolution die große Truppenparade statt in Anwesenheit Stalins und Molotows, die an der Spitze der Regierungsmitglieder, der höchsten Vertreter der Generalität usw., erschienen waren. Zum ersten Male wurde die Nooemberpärade, die der Befehlshaber des Moskauer Militärbezirks, Armeegeneral Tjulenew, kommandierte, von Kriegs- kommtssar Timo schenk» abgenommen. Der Kriegskommissar er» öffpete di« Truppenparade mit einer kurzen Ansprache, in der er die während des letzten Jahres zu verzeichnenden Leistungen des Sow jetstaates auf den verschiedensten Gebieten heroorhvb. Auf die gegen wärtig« interna tl ovale Lage eingehend, bemerkte der Kriegs kommissar, infolge , der weisen Friedenspolitik der Sowjetregierung nehme die Sowjetunion nicht am gegenwärtigen Kriege teil, während ihr Gewicht in den internationalen Fragen jedoch ständig zunrhme. In Verfolg ihrer Interessen und der Sicherheit ihrer Grenzen habe die Sowjetunion im letzten Jahre ihre Grenzen an den Finnischen Meerbusen, an die Oftsee und an die Donau vorgeschoben. Die rote Armee sei auch weiterhin dazu berufen, den Sowjetstaat zu schützen, sie sei immer bereit, diese ihre heilige Pflicht zu erfüllen. Nach der Ansprache Timoschenkos begann die Parade, an der Verbände aller Truppengattungen in guter Haltung und Ausrüstung teilnahmen. Zum erstenmal beobachtete man auf der Parade die neuen prächtigen Uniformen der sowjetischen Generale sowie die gleich falls neu eingeführten Fellmützen bei den Truppen <an Stelle der bisher üblichen Tüchhelme). Den Vorbeimarsch begannen Abteilun gen der Moskauer Kriegsschulen und Akademien sowie Truppen des Grenzschutzes, des inneren Schutzes und der Kriegsmarine. Es folg ten Jnfanterieverbände in feldmarschmäßiger Ausrüstung, Kavallerie abteilungen und motorisierte Infanterie auf Krafträdern und Pan zerautos. Der Nachdruck bei der diesjährigen Parade war auf die schweren und schwersten motorisierten Waffen gelegt. Man sah Scheinwerfer, Flakgeschütze aller Kaliber, darunter ein neues leichtes 2-Zentimeter-Flakgeschütz, Pakgeschütze, Minenwerfer, leichte, schwere und schwerste Artillerie. Zum ersten Male bemerkte man 'einer schwerste Langrohrgeschütze und Mörser von modernster Bauart. Er folgten etwa 250 Tanks aller Gruppen, darunter 10 schwerster Bau art. Zum Abschluß der Parade überflogen einige hundert Bomben- und Jagdflugzeuge verschiedener Typen den Platz An die Militärparade schloß sich die übliche Mass en kund- gebung an, in deren Verlauf mehrere hunderttausend Menschen mit Fahnen, Transparenten und Portraits der sowjetischen Staatsmän ner über den Roten Platz zogen, während Stalin und seine Um gebung, auf den Stufen des Lenin-Mausoleums vor dem Krenil ste hend, ihre Huldigungen entgegennahmen. Ansprache Kalinins am Revolutionsjahrestag Moskau, 7. Nov. Am Mittwochabend fand im Moskauer Gro ßen Theater anläßlich des 23. Jahrestages der bolschewistischen Revo- lution wie alljährlich ein Staatsakt statt, in Anwesenheit Stalins, der Mitglieder der Sowjstregierung und der Marschälle der Sowjet union. Die Festansprache hielt der Vorsitzende des Präsidium» de» Obersten Sowjets der UdSSR-, Kalinin. Er behandelte in seiner Rede zunächst die wirtschaftlichen Leistungen der Sowjetunion wäh rend de» letzten Jahres. Er hob u. a. hervor, Haß die gesamte Pro duktion der Sowjetuindustrie (ohne die neuerworbencn Gebiete» wäh rend diese» Jahres um 11 Prozent die Erzeugung des Vorjahres übersteige, was 13 Milliarden Rubel ausmache. Nachdem Kalinin die Leistungen der Sowjetarmee im finni schen Konflikt gewürdigt hatte, kam er auf die Angliederung der neuen Sowjetrepubliken zu sprechen, (wobei «. a.' erstmalig er wähnt wurde, daß die Armeen der baltischen Republiken in die Rote Armee einaegliedert sind) sowie auf den Anschluß Bes sarabiens, der ein historisches Unrecht wieder gutgemacht habe. Am Schluß seiner Ausführungen berührte Kalinin die Aufgaben der Sowjetunion angesichts der gegenwärtigen Weltlage. Die Sowjetunion, die am gegenwärtigen Kriege nicht beteiligt sei, beob achte strenge Neutralität. Freilich könne kein Land ganz von den Kriegsereignissen unberührt bleiben, was insbesondere z. B. kür da» Gebiet des Seehandels gelte. Daß di« Sowjetunion vom Krieg verschont geblieben sei, sei bedingt durch ihre Erfolg», durch die Tätig- kett ihrer Führung, di« in wirtschaftlicher, militärischer und außen ¬ politischer Hinsicht in den Händen Stalins ruhe. Die internatio nale Lage gebe der Sowjetunion nicht das Recht, die Rolle eines gleichgültigen Beobachters zu,spielen. Es sei vielmehr die Pflicht jedes Sowjetbürgers, nicht mit Worten, sondern mit Taten seine Aufgaben zu erfüllen. Diese Aufgabe bestehe in erster Linie in der Stärkung der wirtschaftlichen und militärischen Macht der. Sowjetunion- ZNolokow empfing do» dlplomallfche Korps und die Auslandspreise Moskau, 7. Nov. Donnerstagabend veranstaltete der sowjetisch» Regierungschef und Außenkommiffar Molotow aus Anlaß des 23. Jahrestages der bolschewistischen Revolution im Repräsentationshaus des Außenkommissariats wie alljährlich einen Empfang für die Ver treter des diplomatischen Korps und der Auslandspresse, an dein auch hervorragende Vertreter der sowjetrussischen Oeffentlichkeit teilnaymen. Im Zeichen japanisch-russischer Verständigung Tokio, 7. Nov. (Ostasiendienst des DNB.) Der Sowjetbotschaf- ter in Tokio, Smetanin, veranstaltete am Donnerstag anläßlich des russischen Nationalfeiertages einen Empfang, dem neben dem diplo matischen Korps zahlreiche japanische Persönlichkeiten beiwohnten. Zum ersten Male wieder nahmen Außenminister Matsuoka, Kriegsminister Tojn, Marineminister Ottawa, Landmirtschaftsminister Jshiguo, Eisenbahnminister Ogana und andere japanische Diplomaten an einer Veranstaltung der russischen Botschaft teil. „Tokio Nitschi Nitschi" stellt fest, daß der Empfang in der Sow- jeibotschast im Hinblick auf die japanisch-russischen Beziehungen große Bedeutung habe. M WWWW VMkWMW Hunderttaufende Deutsche kamen schon vor der organisier ten Rückwanderung heim ins Reich In den 90 Jahren von 1843 bis zur Machtübernahme durch den Nationalsozialismus 1933 entstand bei überwiegend passiver Wande rungsbilanz ein Wanderungsverlust von rund 4,9 Mil lionen Menschen. Mit dem Jahre 1933 hat diese Entwicklung ausge hört. Das ergibt sich aus Deutschlands Wanderungsbilanz 1933 bis 1939, die das Statistische Reichsamt soeben als weiteres Reichsergeb- nis der Volks- und Berufszählung 1939 veröffentlicht. Der Zäh» lungsabschnitt 1933/1939 schließt mit einem Wanderungs gewinn von rund 93000 Personen ab. Dieser Gewinn mag zu nächst klein erscheinen. Es ist aber dabei zu beachten, daß in dieser Zahl nicht enthalten sind di« gewaltige Anzahl von Volksdeutschen, die zeitlich erst nach der Bolksszählung im Lahre 1939 plan mäßig in größerem Umfange zur Besiedlung des neuerworbenen deut schen Lebensraumes aus dem Baltikum, Ostpolen usw. zurückgeführt wurden. Ferner muß berücksichtigt werden, daß nach der Machtüber nahme bzw. in der Ostmark und im Sudetenland nach der Wieder eingliederung in das Reich, allein etwa 400 000 Juden das Reichs- gebiet verlassen haben. Hinzu kommt neben den sonstigen Emigran ten eine beträchtliche Zahl tschechischer Volkszugehüriger, vor allen, Staatsbediensteter, die au» dem Sudetenland in das Protektorat zu rückgekehrt sind. Es «rglbt sich also, daß der Wanderungsgewinn in, Zählungsabschnitt tatsächlich einige hunderttausend Per- sonen betragt, di« bereit» vor der organisierten Rück wanderung heim ins Reich strömten. Der Wiederausbau nach 1933, besonder» im Rahmen des Vierjahresplans, die Wehrhaft- machuna und die Erweiterung des Reichsgebiets hat zu Bevölkerung?, Verschiebungen größte» Ausmaßes innerhalb der Neichsgrenzen ge führt. Ein große» zusammenhängendes Gebiet mit Wanderungsgewinn liegt in Mittel- und Nordwestdeutschland Dieses Gebiet hat einen Wanderungsgewlnn von rund 900 000 Per sonen erzielt. Den Schwerpunkt de» Zuwandcrungsgebietes bilde der Regierungsbezirk Hotsdam mit der Reichshauptfladt. In diesen Raum sind während der letzten Zählungsperiode über 300 000 Men schen mehr zugezogen als fortgezogen Durch starken Wanderung! gewinn heben sich weiter Mecklenburg, Schleswig-Holstein, Oldenburg Bremen, Lüneburg, Braunschweig und Anhalt hervor. Außerhap dieses zusammenhängenden Zuwanderungsgebietes ergeben sich grr ßer« Wanderungsgewinn« vor allem für den Regierungsbezirk K nigsberg, für den Regierungsbezirk Oberbayern und für Württem