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Der sächsische Erzähler : 08.11.1940
- Erscheinungsdatum
- 1940-11-08
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735715891-194011081
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735715891-19401108
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735715891-19401108
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Der sächsische Erzähler
-
Jahr
1940
-
Monat
1940-11
- Tag 1940-11-08
-
Monat
1940-11
-
Jahr
1940
- Titel
- Der sächsische Erzähler : 08.11.1940
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Mit! Di« koms Au der Ri von P sunden ist ein R ostav K- tSar g i LL ,ndeS (1. Fo Das ürzt ai us der nd die rächte? us Rät essingu em M chen, dr en Gel' Eise, ollte ei al besch Was Sie mchen. ns nie Was Die eutlich en, zöge mützt ichst S mmer iten I rasten nterhc nstand em fj rbeite: ommen ungen, rbeiten etrach' esttve ichen L ermon ieren. r kom t, Lat beiten ätzten ng de' E ertrag Feit a eine Au samkeit der üLri in den ! Der chnitt di . Die isloser rablietz „Ma ¬ ie rutd ks wird Eisen chah. E icht bell inem er orden. DaS „Wal mten, „1 „Wei luten zu Der enannt Erhöhung der Fettration für Jugendliche HkdZ. Berlin, 7. November. In diesen Tagen werden die neuen Lebensmittelkarten für die am 18. November beginnende 17. Zuteilungsperiode verteilt. Von besonderer Bedeutung ist die Erhöhung der Fettration für Jugendliche im Alter von II Vis 18 Jahren. Sie wird um 125 Gramck se Zuteilungs periode herausgesetzt. Mit Rücksicht auf die Versorgungslage mit Butter erhalten diese" Jugendlichen zunächst 125 Gramm mehr Margarine. Es bleibt Vorbehalten, die Mehrzuteilung später in Butter zu geben. Die Neuregelung hat die Einfüh rung einer besonderen Reichsfettkarte für Jugendliche von 14 bis 18 Jahren erforderlich gemacht. Alle Versorgungsberech tigten erhalten in der neuen Zuteilungsperiode auf die Reichs fleischkarte wieder eine Sonderzuteilung von 125 Gramm Kunsthonig. Da die wahlweise Abgabe von Käse oder Quark vielfach zu Unträglichkeiten geführt hat, wird Käse nur auf drei Abschnitte zu fe 62,5 Gramm abgegeben, während der vierte Wochenabschnitt zum Bezüge von 125 Gramm Quark vorgesehen ist. Im Rahmen der Bestände beim Sandel kön nen die Verbraucher jedoch auch an Stelle von Käse die dop- 6*s lie die Hai tlv> uni WMMMIMM Aus Bischofswerda und Umgegend Bischofswerda, 8. November. Gedenkfeier für die Gefallenen Die Ortsgruppe der NSDAP.-Bischofswerda veranstaltet zum Gedenken der Gefallenen dieses Krieges am 10. November 1940, 10,30 Uhr, in den Kammerlichtspielen eine Feierstunde. 1. Der Zutritt zur Gedenkfeier ist wegen beschränkter Platzzahl nur gegen Einlaßkarten möglich. Der Eintritt ist frei. 2. Die Eintrittskarten werben durch die Zellenleiter bzw. Glie derungen der NSDAP, ausgegeben. 3. Einlaß zur Feierstunde 10,10 Uhr, Beginn pünktlich 10F0 Uhr. Später ist kein Einlab mehr. 4. Ende der Feierstunde etwa 11F0 Uhr. Nach dem Ende der Feierstunde verlassen zuerst die Hinter bliebenen den Saal, die Gaste bleiben stehen. Freudige Pflichterfüllung! An nichts lätzt sich das innere Reifen unseres Volkes im na tionalsozialistischen Sinne offensichtlicher erkennen, als an der Bereitschaft zu opferfreudiger Hilfe. Was vor fünf, sechs Jahren noch etwas Ungewohntes war, das ist uns heute zur selbstver ständlichen Pflicht geworden: Die grotze Einsatzbereitschaft, die einen jeden von uns die Verantwortung für unser ganzes Volk mittragen lätzt. Das grotze Wunder aber liegt darin, daß unS diese Verant wortung, diese Pflichterfüllung gegenüber der Gemeinschaft un seres Volkes zu einer inneren Freude geworden ist. Davon Weitz jeder der vielen Beauftragten der NSV. und der vielen politi schen Leiter zn erzählen, die an den Opfersonntagen mit der Sammelliste von Tür zu Tür gehen. Sie sind heute längst in jeder Familie gut bekannt, sie werden freudig begrüßt, und fast immer liegt schon das Geld bereit. Wer selbst ;emals an den vielen Türen die Spenden eingesammelt hat, Weitz, welche Freude darin liegt, diese grotze Bereitschaft mitzuerleben. Im mer wieder aber ist das erhabenste Erlebnis das Opfer derjeni gen, denen es am schwersten fällt. Wieviel schwerer wiegt oft ein Groschen einer Rentnerin als ein gezeichneter hoher Betrag eines Menschen, der überhaupt nicht zu rechnen braucht. Uebermorgen ist wieder Opfersonntag. Wir alle opfern, wir alle spenden, wir alle tun unsere Pflicht. Und wir tun sie freudig. Es gibt Wohl heute keinen deutschen Menschen mehr, der sich nicht des tiefsten Sinnes dieses Opfersonntags be wußt wäre. Aus dieser Erkenntnis der Notwendigkeit des Zu sammenstehens, des Füreinander-Einstehens, des persönlichen Verantwortungsgefühls aber zugleich die tiefe innere Befrie digung, das Glück der Volksverbundenheit. Wenn wir am Opfersonntag unsere Spende gegeben haben, und zwar so gegeben, daß sie wirklich ein Opfer darstellt, dann fühlen wir umso beglückender das Einssein mit unserem ganzen Volke, sind von Dank und Freude darüber erfüllt, daß wir in dieser großen Zeit leben und am gewaltigen Aufbau wie an der inneren Gesundung unseres Volkes Mitarbeiten dürfen. Darum ist die Pflicht des Opfersonntags heute für jeden Deutschen eine der freudigsten. Aus ihr erwächst die Kraft und Sicherheit der Heimatfront und die unerschütterliche Siegeszu versicht. Der Ruf im Nebel Erzählung Von Franz Braumann „Ja, drüben vor den Kiefern — am Abend!" In Michaels, des jungen Bauern, Ohr sangen immer noch diese Worte, als er schon tief im Schilf über die erste breite Rei sigbucht fuhr. Das Gespann, zwei schmale Ochsen, tappte lang sam über das Gewirr der Sträucher und Birkenäste, die den stil len Sumpf überbrücken sollten. Brauner Schlick quoll zwischen den Weißen Zweigen hervor, und der Boden schwankte unter dem Rollen des kleinen, ächzenden Wagens. Michael lachte leise in sich hinein. Er sah Barbara, die junge Magd des Nachbarn, wieder vor sich, chie sie langsam genickt hatte auf seine rasche, halblaute Frage. Was hatte ihn dazu getrieben, daß er sie an hielt auf ihrem Heimweg und sie ansprach, er hätte etwas zu reden mit ihr — am Abend, wenn er znrückkehrte mit dem Wa gen voll Schilf? Ach, Barbara war jung, und Michael, der junge Bauer, durfte nur die Augen halb zwinkern und ein Wort sagen, dann mußte doch die blutjunge Magd hauchen: „Ja, drü ben vor den Kiefern —" Michael fuhr aus dcu Träume» empor. Er mußte die Zügel scharf fassen, daß die Ochsen nicht hinabtraten von der schmalen, unsicheren Fahrbahn, die in das Schilfmoor führte. Die breite Fläche schütteren Riedgrases lag wie eine Insel im hohen Schilf — wo das Röhricht höher stand, hob sich der Boden ein wenig und wurde wieder fester. Doch auch hier gab es kei nen Fahrweg mit Wagengeleisen; wo alljährlich einmal im töten Herbst der Wagen über den Weichen Boden rollte, fehlte nur das hohe, harte Röhricht über dem roten Riedgras. Halbverwachsen tat sich eine schmale Gasse auf. Der junge Bauer blickte zurück. Die Sonue mußte schon hinter dem rotarauen Herbstrauch hinabgesunken sein. Der Himmel über ihm stand noch in blasser Farbe, aber vor ihm, wo, verdeckt durch die Weite des Schilfs, der See sich breiten mutzte, stieg schon wehend wie Rauch dünner Nebel empor. In gerin ger Löhe wehte ein leiser Luftzug aus Osten — dort floß der Nebel auseinander und löschte lautlos die fahle Grenze zwischen Erde und Himmel anS. Die Welt sank zurück in graue Ver lassenheit und Oede. Michael atmete auf, als sich vor ihm die lange Gasse deS Röhrichts öffnete und das breite, gemähte Schilffeld vor ihm lag. Er hätte sich früher am Nachmittag auf den Weg machen sollen — nun konnte er kaum mehr erkennen, wo jenseits, dem 2t-c i», wieder oas stehende Schilf begann. Dort war alles schon enrunkin in Nebel und Starrheit. Weit draußen aus der gemähten Moorfläche lagen wie un förmige Wesen dunkle Haufen Schilf, die Streu für seine Rin der. Das Gefährt glitt ohne Laut fast über den Weichen Boden darauf zu. Michael warf den Ochsen die Decken über die er hitzten Leiber und begann, die Streu auf den Wagen zu laden. Das Schilf sträubte sich raschelnd, äls er den Wagen damit belud. Ab und zu mußte er auf den Wagen steigen und das lange Gewirr auseiuanderschlichteu. Eine leise Unruhe befiel ihn Labei, und mählich geriet er in Hast. Die Öchsen knabberten indes am harten Röhricht. Die schirrten mit dem Kummet an der Deichsel und kauten malmend wieder. Bis Michael die Fuhre beladen und niedergebunden hatte, war die Dämmerung hereingesunken. Barbara, heut" mußt du länge warten! fiel es ihm wie halber Spott in den Sinn. Aber dann ritz er unwillig die Ochsen hoch und wendete die Fuhre. Als er jedoch einen kleinen Bogen ausgefahren hatte und die Augen suchend nach der Lücke im leise rauschenden Schilf hob, hatte der Nebel alle Sicht zugedeckt. Er erschrak jäh. Stumm hielt er an und trat zu dem verlassenen Schilfhaufen zurück. Die Spur seines Wagens mußte ihn doch richttg wieder hinausleiten! Doch zwanzig Schritte hinter dem Haufen war die Spur zu Ende! Der schwammige Boden hatte sich schwellend hinter Rad und Tritt wieder gehoben. Michael überlegte — es schien ihm zuletzt das beste, die Fuhre wieder zurück an den Haufen zu len ken und die Ausfahrt zu suchen. Das Schilfmoor verbarg Stel len offenen Sumpfes — wer da hineingeriet, versank mit Ochs und Wagen. Der Bauer hielt die Richtung der Anfahrt bei und stapfte durch den zählen Nebel in die wachsende Nacht hinein. Das hohe Schilf stand ferner, als er vermutet hatte — aber wo er es erreichte, lag keine schmale Gasse kurzen Riedgrases vor ihm. Er hatte doch die Richtung eingehalten — vielleicht mußte er nur etwas nach links hinaus! Nach zwanzig Schritten etwa trat die Wand des Röhrichts zurück. Doch kaum hatte er einige Schritte in die graue Grasbucht getan, fuhr er mit jähem Aus ruf zurück. Vor ihm glänzte matt und schwarz der unbewegte Spiegel offenen Wassers. Er bog rechts hinüber. Die Dunkel heit hatte indes zugenommen. Der Bauer konnte nur noch tastend die Grenze des hohen Schilfes feststellen. Er tappte an ihr entlang. Seltsam, wie krumm verlief doch hier der Rand deS gemähten Röhrichts! Im weiteren Aus schreiten starrte er sich die Augen schier wund und hielt sich starr wie ein Blinder an die schwache Leitlinie der sirrenden Halme, die über seine ausgestreckte Hand streiften. Pelt« Menge Quark beziehen. Di« Bestellscheine für Käse und Quark können auch bei verschiedenen Verteilern abgegeben werden. Auf der Nährmittelkarte wird die Möglichkeit, Kondens milch zu beziehen, nach Maßgabe der Bestände aufrechterbal- ten. Die Leigwarenration bleibt ebenfalls unverändert. Da gegen werden von jetzt ab wieder 100 Gramm Nährmittel auf Kartosfelstärkebasis (Sago, Kartoffelmehl, Puddingpulver und ähnliche Erzeugnisse) abgegeben. Die Ration an Nährmitteln auf Äetreidegrunblage wird dementsprechend wieder auf S00 Gramm festgesetzt. Unverändert bleibt die Möglichkeit, an Stelle von Kaffee-Ersatzmitteln im Werte von I2ö Gramm Bohnenkaffee zu beziehen. Die wahlweise zu beziehende Menge an Bohnenkaffee beträgt einheitlich 60 Gramm. Die Nährmittelkarte enthält gleichzeitig wieder einen Bestellab schnitt für Bohnenkaffee für die 18. Zuteilungsperiode, der in der Zeit vom 17. bis 23. November bet den Verteilern abzu geben ist. In der 18. ZuteisungSperiode werden die Verbrau cher auch eine Sonderzuteilung von 250 Gramm Hülsenfrüch ten erhalten. Auch hierfür enthält die Nährmittelkarte einen Bestellabschnttt, der in der Zett vom 18. bis 23. November von den Verteilern abzutrennen ist. Wann wird verdunkelt? Beginn mit Sonnenuntergang am Freitag, 8. Nov., 17.18 Uhr. Ende mit Sonnenaufgang am Sonnabend, ». Nov., 8.11 Uhr. -* Musikalische Vesper. Anläßlich der Weihe der neuen Kleinorgel, von der Firma Schuster u. Söhne, Zittau, erbaut, hält die Kantorei kommenden Sonntag 17 Uhr in derGottes- ackerkirche eine Vesper ab. Werke auS der vorbachischen Zeit bilden den Kern der VortragSfolge. Neben Orgelvor trägen und Chören stehenDu ette, gesungen vonJn g ebo rg Grethe und Sigrid Aulhorn, Dresden. —* Schulgeldvergünstigung an Versehrte Soldaten. Im Einvernehmen mit dem Reichs- und dem preußischen Finanz minister hat der Reichserziehungsminister genehmigt, daß Sol daten, die durch eine während des gegenwärtigen Krieges er littene Wehrdienstbeschädigung körperlich erheblich behindert sind und daher Versehrtcngeld beziehen, beim Besuch staatlicher Fach- und Berufsfachschulen, einschließlich der an ihnen abge haltenen regelmäßigen Kurse, von vornherein Schulgelderlatz ohne Anrechnung auf die für Gebührenerlaß festgesetzte Höchst summe erhalten. Dem Antrag auf Gewährung von Schulgeld erlatz ist eine Bescheinigung des Wehrmachtfürsorae- und -Ver sorgungsamtes über den Bezug von Versehrtengeld Leizufügen. Nur solchen kriegsversehrten Studierenden und Schülern darf im Rahmen dieses Erlasses Schulgelderlatz gewährt werden, die nach ihrer Vorbildung und nach sachverständiger Berufsbera tung durch die hierfür bestellten Organe der Kriegsbeschädig- tenfursorge sowie nach dem Urteil der Lehrer der Schule sich zum Besuch der Fach- oder Berufsfachschule eignen. Der Reichserziehungsminister weist die Länder an, die gleiche Rege lung auch für die nichtstaatlichen Fach- und Berufsschulen zu treffen. —* Amtliches Gemeindeverzeichnis für das Land Sachsen 19SS. Das Statistische Landesamt hat als 85. Jahrgang seiner Zeitschrift soeben ein Gemeindeverzeichnis für das Land Sach sen herausgegeben, das für jede einzelne Gemeinde und jeden Gutsbezirk die bei der Volkszählung am 17. Mai 1939 endgültig festgestellten Einwohnerzahlen enthält. Dabei ist unterschieden die Wohnbevölkerung, das heitzt die am Zähltage in einer Ge meinde gerade ortsanwesend gewesenen Personen, abzüglich der vorübergehend anwesenden und zuzüglich der vorübergehend ab wesenden, und die ständige Bevölkerung, das ist die Wohnbe völkerung abzüglich der ihrer Dienstpflicht genügenden Soldaten und Arbtzitsdienstmänner, sowie der Arbeitsmaiden. Ein Ver zeichnis der Gemeinden und Gutsbezirke nach der Buchstaben folge erleichtert die Benutzung, einige Tabellen mit allgemeinen Angaben sind zur Ergänzung beigefügt. Das Gemeindever zeichnis ist in Kommission der Buchhandlung von Zahn L Jaensch in Dresden zu beziehen. —* „Gauring Sachsen" November-Ausgabe erschienen. Das Mitteilungsblatt für nationalsozialistische Propaganda und Volksaufklärung „Gauring Sachsen", das das Gaupropaganda amt Sachsen herausgibt (Novemberheft), ist erschienen. Es ist dem Gedenken der Toten des 9. November und den deutschen Helden des gegenwärtigen Krieges gewidmet. Gauleiter Mar tin Mutsch mann hat an die Spitze des Heftes ein Gedenk wort gestellt. Hellmuth Au en er würdigt in einem bebilder ten Artikel die deutsche Heldenehrung. Die politische Umschau nimmt Stellung zur gegenwärtigen Lage. Neben einer Reihe von Anordnungen und Mitteilungen finden wir wertvolle An regungen für die musikalische Feiergestaltung und die Aufma chung wirkungsvoller Schaukästen und Plakattafeln. Aus dem Schaffen der Organisationen berichten Dr. Krug über den Sieg des Landvolkes, Wilhelm Steuer über die Siedlerarbeit in Sachsen, Hannes Schmalfutz über den Reichsbund „Deutsche Familie", deren Satzungen abgedruckt sind, Walde- Einmal bog das Schilf scharf zurück. Er folgte der neuen Richtung klopfenden Herzens. Das mußte die Eiyfahrt sein! Ein weniges später wollte er die Breite der Schilfgasse messen — er wendete und schritt quer hinüber. Er ging fünf, zehn, zwanzig Schritte — nach dieser Seite fanden seine suchenden Hände kein Röhricht mehr! Riedgras huschte um seine Fütze, Wasser gurgelte auf — plötzlich erkannte Michael, daß er alle Richtung verloren hatte. Als er sich stumm umwandte, stieg ihm das Grauen hoch. Zurück, nur zurück doch zu Gespann und Wagen! Er knirschte einen dumpfen Fluch durch die Zähne und tappte zurück. Röh richt raschelte später zu seinen Seiten, nur durch, durch! Binsen schlugen in sein Gesicht, und wo der Fuß gurgelnd einsank, sprang Michael von Nasen zu Rasen. Auch das letzte hohe Büschel verlor sich, aber der Bauer hielt nicht mehr an. Nur für die Sekunde des Aufsprungs trug ihn der trüge rische Boden — weiter, weiter! Das hohe Röhricht verlor sich; nun war rprr Riedgras und Sumpf und Nacht. Keuchend hielt Michael an. Sogleich sank er ein, so lang die Beine waren. Er ließ sich sitzend in die schwarze Brühe zurückgleiten, damit er nicht sogleich tiefer ab sank. Aber unmerklich zog immer noch die Tiefe an ihm. Da schrie er in die schauerliche Stille, die ohne Antwort war. Zuletzt wutzte Michael, datz er verloren war. Bis zum neuen Tag hatte ihn lang die Tiefe verschluckt. Schleierlos hart hob sich diese Wirklichkeit vor Michael em- por. Er erbebte einen Augenblick, dann schloß er die Augen. Später fand er sich stumm in den Nebel starrend, über dem die ewigen Sterne brannten. Der Körper schlitterte vor Kälte. Sank er nicht mehr tiefer? Wie still die Welt doch war! So still — datz sie nicht mehr wirklich schien Sogar jener Ruf, der jetzt leise herüberschwang, war wohl schon aus einer anderen Welt. Jener Ruf im Nebel, der klang wie „Mi-cha-el !" Himmel! „Jaa, ich komme!" brüllte er Plötzlich. Die Welt gewann auf einmal wieder Gestalt und Richtung und Raum. Dort drüben lag Westen, trockener Boden! Er mutzte zurück — hinüber! Als Michael zitternd vor Barbara stand, lächelte die Magd verstört: „Ich hab gewartet auf dich — da ist mir bang ge worden." - Der jungck Bauer strich sich bebend über die Augen. „Jo bang! — Später will ich einen Weg ins Moor bauen — wenn du einmal Bäuerin bist!" R, rrup «de, « de, uS > n g' re S -ch < Sinder war, b ,e«de erhalte anwalt Da- FeldPostPäckchen.Märchen „Bei mir steht der Kinderwagen nur im Keller umher", wischte Frau Köhler mit dtt Schürze über den gedrehten Hand, griff des Wagens, „die NSV. hat sicher bessere Verwendung dafür!" „Und ob, Frau Köhler!", nickte der Blockwalter der NSV., „Ihr Bruno ist ja auS dem Kinderwagen herausgewachsen l" „Tja", sagt Ehemann Köhler stolz, „der sitzt jetzt im Pan zerwagen!" „Lenken Sie nur", hakte Frau Köhler ein, „seit zehn Ta- aen warten wir aus ein Päckchen von Bruno auS dem Felde. Kommt und kommt nicht an! Er hat unS geschrieben, dass er's schon längst abgeschickt^lt! Woran mag das blotz liegen?" Ehemann Köhler hob den Kinderwagen an und ließ ein Rad rollen: „Wird schon so sein, wie ich vermute, Mutter. Wenn man Brunos Päckchen daS amtlich zugelassene Gewicht nicht überschreitet! Ich habe mir sagen lassen, Latz Päckchen, die zu schwer sind, der NSV. zugeleitet werden!" Der Blockwalter hatte Protest im Blick: „Wer hat Ihnen denn dieses Märchen erzählt, Herr Köhler? So waS gibt's ja gar nicht! Ich bin da ganz genau im Bilde. Noch nie hat die NSV. solche Soldatenpäckchen, die für die Lieben in der Hei mat bestimmt sind, angenommen. DaS wäre ja noch schöner, wenn daS, WaS unsere Soldaten auS dem Felde in die Heimat schicken, in andere Hände käme!" „Lia, WaS wird denn aber mit zu schweren Päckchen?" „Die Frage hat eigentlich keinen großen praktischen Wert. Verlassen Sie sich darauf, unsere Soldaten kennen die zuge lassenen Gewichte genau und richten sich danach!" Die Flurglocke läutete. Frau Kohler eilte zur Tür. Die Stimme o«S Postboten: „Mn Päckchen aus dem Felde!" „Na ja", lachte Köhler, „da ist ja daS Päckchen! Was die Leute alles erzählen!" mar Paul über Wert und Bedeutung der Betriebsversamm lungen. Gaufilmleiter Rudolf Zazeck schreibt über den Ein satz der Gauftlmstelle Sachsen im Kriege, Kurt Pirlich über die Kriegsbewährung des Deutschen Roten Kreuzes. —* Auf Felbpostsendunae« Absender! Bei Feldpostsendun gen der Wehrmachtsangehörigen aus dem Felde fehlt sehr häu fig die Angabe deS Absenders. Sie ist unbedingt erforderlich, um der Reichspost die Prüfung zu ermöglichen, ob der Absen der Gebührenvergünstigung genießt. Das Oberkommando des Heeres hat eine Anordnung erlassen, wonach die Angehörigen der Einheiten erneut darauf hinzuweisen sind. —* Postpaket« für französische Arbeiter in Deutschland. Die Industrie- und Handelskammer zu Zittau weist darauf hin, daß ab sofort Postpakete mit warmen Kleidungsstücken, Wäsche und anderen Bedarfsgegenständen an französische Arbeiter in Deutschland zugelassen sind. Jeder Arbeiter darf aller zwei Monate ein Paket von seinen Angehörigen in Frankreich er halten. —* An die Bogel-FutterplStze denken! Der Naturfreund, dem daran gelegen ist, im Winter in seinem Garten einen stark besuchten Futterplatz zu haben und bi- gefiederten Gäste an seinem Fensterbretts zu sehen, darf nicht erst Lei hohem Frost und strenger Kälte an das Futterstreuen denken. Er muß vielmehr schon jetzt langsam die Tiere an den Futterplatz gewöhnen. ES ist daher nötig, schon jetzt die Futterhäuschen auszusetzen oder vor den Fenstern Brettchen anzubrinqen und jeden Tag einige Körnchen auszustreuen, damit die Vögel an gelockt werden und sich gewöhnen. In einigen Gärten sah man schon solche Versuche und bemerkte großen Erfolg. Auch an einigen Schulen bzw. an den Fenstern kamen schon die ersten Meisen auf Nachschau, ob es denn nicht bald eine zusätzliche Mahlzeit gäbe. Wesentlich aber ist, daß die Plätze vor Katzen geschützt werden, denn es kommt auf feden einzelnen unserer Jnsektenvertilger an, da der letzte Winter ohnehin genug Scha den auch in der Vogelwelt angerichtet hat. Golbbach-WeickerSborf, 8. November. Das «ui- »-»ch, als Freund. Wieder kommt der Winter mit seinen langen, stillen Abenden. Wer hilft sie kürzen und Würzen? Dein treuer- Freund: Das gute Buch. Komm und sieh was dir gefällt! Jeder wähle nach seinem Geschmack: Roman oder Erzählung aus Gegenwart, Vergangenheit oder Zukunft, aus Geschichte, Erdkunde, Natur-, Tier- oder Menschenleben. Jeden Freitag von 18 Lis 19 Uhr steht die hiesige Volksbücherei im Lehrer zimmer der Schule jedem Bücherfreund offen. Die Leihgebühr ist ganz gering. Rammenau, 8. November. Feierstunde. Morgen Sonn abend 20 Uhr findet in der Turnhalle eine Feierstunde für die gefallenen Helden statt. Die NSDAP, ruft die gesamte Ein wohnerschaft und besonders die Jugend zur geschlossenen Teil nahme an der Feier auf. Rothnautzlitz, 8. November. DaS Treudienstehrenzeichen in Silber wurde am 5. November in Anerkennung in Treue ge leisteter 25jäbriger Arbeit im Dienste des Reiches dem Post halter und früheren Bürgermeister Ernst Ho lisch, Ortsteil Pottschapplitz. durch einen Vertreter der Deutschen Reichspost überreicht. Hierbei wurden ihm gleichzeitig die Glückwünsche
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