Volltext Seite (XML)
72 bn Arche gewesen, noch die Schwester vom vr. Schröp fer, die mir so zuwider ist, wie ein Brechmittel von ihrem Bruder; noch die jungen Damen von Heiden hansen, die viel zu hübsch und munter sind, als daß ich ihnen trauen würde, und die aus meinem Fege» - feuer von Hausstand bald eine vollkommene Hölle machen würden! . . „Seien Eie ohne Sorgen, mein bester Herr Ger» hardf" fiel mir der Pfarrer ist die Rede; „ich begreife vvsistündig, was Ahnen von Röthen ist! Sie müssen eine Frau heirathen, welche Ihrem HanSwesen voll kommen vvrstehen, dir Ihnen alle die großen und kleinen Leiden und Mühsale abnehme« kann, welche jetzt Ihr Dasein so sehr zur Pein machen; eine Frau, welche mit Würde und Anmuth die HonneurS Ihres HauseS machen und Sie mit einem Erben für dieses schone Rittergut beschenken wird, das sonst ja nur an entfernte Verwandte und lachende Erben übergehen würde!" lSortsetzuug folgt.) B ermischtes. Io der letzte» Nummer der „Sachs. Schulzeitung" findet sich folgende AuSgabe-Ueberstcht eine» Lehrer«, welche — nicht -nm Hohn und Schmach, wohl aber zn Nutz und Frommen des LehrerstandeS — «In« «eitere Verbreitung verdienen dürfte. Vielleicht, daß diese Zahle« Manchem, der zum Wohle des Lehrerstoude« Etwas beitragen kann, Augen und Herz öffne»! Budget einer Lehrers mit lLVLHlr. reinem Einkommen und Familienvater von 3 uner zogenen Kindern Jährlich« Ausgaben. Brennmaterial 20 Thlr. — Ngr. Kleider, Wäsche re SO - — - Wittwensteuer 2 - — - Personalste««! 1 - 15 - Emeritensteuer I - — - Brandeassen-Beiträge . . . 2 - — - Geuuinde-Abgicken .... 1 - 15 - Mild« Gaben 2 - — - Ports und Botenlöhne . . . 3 - - - Aufwand an Schreibmaterialien 3 - - - «üch-r 4 - — - Schulgeld 2 - — - Betrag.zur BegrLbnißeaffe . . I - 15 - Für Vergnügungen .... 4 . - - Snmma 77 «hlr. 15 Ngr. 8) Täglich e Au«g ab en Brot . . 4«gr. — Pf. Butter . I - 5 , Milch . - - S - MittagSeffen 5 - — - Kaffee . — - ü - Seife . . — - 3 - Eicht . . - - S - Taschengeld — - 6 - 1Z Ngr.'—^Pf.X365 -----1SOTHlr. lB Ngr. Summa aller Ausgabe» 238 Thlr. 3 Ngr. Bor einigen Tagen starb in Berlin «ach langen Leiden die-Krau eines dort wohnhaften achtbaren Mannes, etwastiacht« nm 3 Uhr. Der tiefbetrübte Ehemann «ar bei dem Tode an ihrem Bett, überzeugte sich genau von dem Ableben rmd blitb allein Lei der Seiche bis gegen Morgen mn L Uhr. Gan» erst ließ e, feine Kinder herbeiholen, die, al» sie dieketche derMutter vor fich sahen, in laute» Wehklagen ausbrachen. Wenige Mi nuten nachher richtete fich zum Erstaunen Aller di, todtgeglaubte Frau aus, rief ihren Kindern zu: „Laßt mich doch schlafen, ich habe bereits unfern Heiland gesehen," und fiel nun wirklich todt hintenüber. Ein dem Tode vorhergehender Starrkrampf war durch d«S Wehklagen der Ktuder gelöst worden und ihm sofort der Tod gefolgt. Di« verzinsliche Staatsschuld Preußens betrug Ende IS55: 21«,SSI,248 Thlr., die unverzinsliche 30,842,347 Thlr., die ganze Staatsschuld also 247,833,595 Thlr. Protokoll-Auszüge der Stadtverordneten zu Altenberg. 1. Sitzung, am L. Jan. 1857. Behuf« der Entlassung der mit Schluß des Jahre« 1856 -auSscheidenden Herren StadtverordnetenKnauthe svo. und Behr, sowie zu Siutveisung für selbige laut Wohlprotokoll neu einzu tretenden Herren Stadtrath u. Schankwirthschaftsbefitzer Bütt- n e r undFarbermstr. Walther, hatte fich sowohl der Stadtrath, al» auch da» zeichertge Stadtverordneten-Collegium in plonv versammelt. Im Namen der Stadtgemeind« den AuSscheidenden für die während ihrer sechsjährigen Dienstzeit treu erfüllten Pflichten und Mühwaüungeu vom Herrn Bürgermeister Fischer den ihnen gebührenden Dank darbrlngend, nahm derselbe hiernächst gleich- Mjg Veranlassung, die neu elntretenden Herren, Büttner rmd Walther, unter üblicher Anmahnung und Hinweisung auf die ihnen obliegenden Pflichten, gesetzlicherweise in ihre Funktion etnzuweisen. Nachdem sich nach Beendigung dieses EntlassungS- und EinweisungS-ActeS der Stadträth entfernt hatte, sprachen die auSscheidenden Herren Knauthe und Behr noch die Bitte au», die von dem Verwalter der Communbäekcrei Herrn Rathmann Thömel bei Beantwortung der von der Rechnungsdeputation über die auf'S Jahr 1854 abgelegte Communbächerei-Rcchnung ge zogenen Monita'S dem Collcgio zugesügten Beschuldigungen auf dem, dem Collegia zustehenden Rechtswege von sich zu entfernen, welche« da« Collegium ohnehin für seine Pflicht haltend, konse quent durchzuführen einstimmig beschließt. Nach tz. 154 d. Städtcordnung zur Wahl eines neuen Vorstehers und Protokollanten, sowie deren Stellvertreter, über gehend, sowie auch die durch das Ausscheiden neu zu ergänzenden Deputationswahlen vorzunchmen, ergab eS stch, daß Herr Handelsmann Qnerner zum Vorsitzenden, Herr GasthsfSbesitzer S tö <kel ,zu dessen Stellvertreter, Herr Färbermstr. Walth er.zum Protokollant, Herr HandelSmanu Bachmann zu dessen Stellvertreter, gewählt worden war. Zur Ergänzung der Rechnungs-Deputation wurden die Herren Bütlner und Walther, sowie zur Brau-Deputation ebenfalls Herr Büttner ernannt, die Übrigen Deputationen aber unbeändrrt gelassen. Bereitwilligst erklärten sich sämmtliche Herren, die ihnen zu'Tchetl gewordenen Funktionen anzunehmen und zu verwalten. Altenberg, am 4. Februar 1857. Das Stadtverordneten-CollegiMl. A. W. Ouerner, Vorsitzender.