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58S m«M hat sich dabei über die hiesigen Schulen eben- ftrUH, «Wyche tadelnde Bemei^ungen erlaubt, Herr SA vielen Kindetn, Hrkb äußern, ungünOgdl, Bbchält* Nisse wegen, nicht möglich ist, ihnen höhere Bering ^it^tt^chule beizubringen; wie anderentheils aber in den Schuljahren gehörig vorbereitet wurden, doch binnen der Zeit vom 14. bis zum 20. Lebensjahre solche Grundsätze, Verhal- tmrgsweisen nach Verhältnisse obwalten, daß die in der Schule angebahnte Ausbildung nicht nur nicht " bmfchreiten, sondern nothwendigerweise wieder ver loren gehen muß. Dennoch aber möchte man hier, wie anderwärts vielleicht auch, gern den Lehrern des halb zu Leibe, daß nicht alle Schüler deklamatorisches Lesen und fehlerfreie Orthographie aus der Schule mit hinwegnehmen, und fort uud fort in Üebung tzkhqftm,; Man bedenkt weder, was Herr P. Frän- tzel MettS gejagt hat, noch auch greift man in seinen Menen KnsM, um zu erkennen, hsiß man selbst gar sehr, juruch geblieben ist, — und zwar ohne Schuld des Lehrers— und daß man daher erst bemüht sein möchte, die Hindernisse außer der Schule seinerseits Möglichst beseitigen zu helfen, ehe man den, ohnehin wahrlich nicht aus Rosen gebetteten Lehrern ihr Amt noch mchr erschwert und verleidet, und so die zu er zielenden Erfolge nur noch mehr schmälert und ver kümmert. Bedenke man doch weiter, was einzelnen Kindern nur allein das Lesen für unendliche Schwie rigkeiten macht. Häusliche Uebung könnte oft nach. Mew^Mp sie wird nicht gefördert', ost gar nicht ge- tzattrt. Nicht selten jedoch ist sie eben so wenig frucht reich, als die Bemühungen des Lehrers; denn hat der weise Schöpfer nicht selbst die Keime zur Bil dung in die Kindesseele gelegt, so können alle mensch lichen Bestrebungen den Mangel nicht ersetzen. Bei Nicht wenigen Kindern herrscht aber auch Leichtsinn und Trägheit vor, und wenn der Lehrer hiergegen, wie er muß, mit Strenge einschreitet, so giebt's ge- Nugmal unverständige Aelteins die feindselig sich ver nehmen lassen und so ihr verhätscheltes Kind noch mchr in der Flüchtigkeit, Unordnung uud Faulheit bestärken. Wie vielen Kindern schon das Lesen ler- .«en an sich schwer fällt, oder durch üble Eigenschas- .^ttttnerschwert wird : so noch mehr das Schönschreiben, .- .^-rzüglich aber die Rechtschreibung. Diese ist aller dings auch gar nicht leicht. Selbst Friedrich der Große, der doch bekanntlich nicht ohne Talent war. - krttte nie richtig deutsch schreiben. Wie soll eS mög lich sein, Kinder von 14 Jahren so weit zu bringen, und so fest zu machen, daß sie für ihr ganzes Leben, „ ohne fortgesetzten Fleiß, richtig zu schreiben vermögen? Was möglich ist, geschieht doch gewiß in den meisten Schulen, und Schande dem Lehrer, der die ihm an- : Akwiesene Unterrichtszeit nicht auf das Gewissenhaf- Mste zuw Bestell seiner Schule benutzt! Aber, man s 'sei auch billig und verlang nicht das Unmögliche wen ihm! Soll mehr geMft/.'weMÜ, als zeicher, mache man die Schulklassen »och kleiner, als zu 80 bis 60 Kindern lind weift den Schülern täglich ,.metzr Unterrichtsstunden zus dirfi erfordert jedoch weit ^/,mehr.Lehrer, und man klagt jetzt-Wfs Über hey Vie- Aufwand an Geld und Hrst füvW Schule! — '^Dbch genug! Ich bin so tief-iw-dNSo Schlllwosen hlnöin geraihen, daß die Leser wobl gak auf den Ge danken kommen könnten, ich sei selbst ein Schulmeister — Potschappel, II. Dec. In dem StMlch'en- werk Gittersee ist am 8. d. M- der Bergarbeiter Hanfe ums Lebt?, ÄreSdM 'Möch einer Mittheilung der hiesigen König!,. PMei-Bebörde beruht der, aus der „D. A. Z." MgeiMte^ÄUeE an" dir Butterhändlerin Förster verübte Diebstahl auf Unwahrheit. Freiberg. Die Gesammtsumme des Ausbrin gens der Gruben der hiesigen Bergamtöre fier in den acht Wochen des laufenden Quartals beträgt 190,231 Thlr. § Türkei. Während gestern eine telegraphische Depesche devi'Oesterreichischen Correspondenz auS Odessa meldete, daß öS bei Sinope (an der südlichen Küsie des Schwärzen MeekeS) zu einem förmlichen See treffen gekommen, iü welchem 1» türkische KriegS- fahrzeuge den Untergang gefunden hätten, uM der Admiral Osman-Pascha gefangen genbmmen wövden, modificirt eine Pariser Depesche diese Nachricht sehr bedeutend; es handelt sich nach ihr nur um die Ue- berraschung türkischer Tran sportfregat ten durch sechs russische Kriegsschiffe, wobei die Ueberlegcnheit sofort für den letztem entschieden habe. — Vor acht Tagen kam in Konstantinopel ein türkisches Regiment an, das Omer-Pascha ganz in russische Uniformen gekleidet hatte, die bei Oltenitza erbeutet wurden." - Sonst und Jetzt. " Während der strenge WiiUer die/Feldheschäfli- gungen hinderte, die ält^m Bewohner nach mancher schwelen Arbeit sich zeitlich^ zur Ersparung deS Lich tes zur Ruhe begaben',,.guigeu die Mädchen zusam men in die sogenannten Spinustu ben, wo sie bei dem flackernden Scheine brennender Spähne, unter Leitung und Aufsicht der Hausmutter, oft halbe Nächte fleißig die Spindel drehten, und sich mit Gesang und Erzählungen von Geistermährchen unterhielten, daß dabei den Zuhörern oft kalter Schauer über die Waie- gen rieselte — auch fanden nicht selten junge Burscht sich ein, welche sich bei dieser Gelegenheit verschie dene ArbeitSzeuge schyitzen., apo .es über auch zugleich an Kurzweil und ehcbarsn Scherzen nicht mangelte; denn damals waren die sittigen- Mädchen voch nicht gewohnt, die Späße unserer jetzigen jungen Moden welk zu veriiehmeil, sie würden auch nur über den leisesten Anklang an Unsitillchkeit hoch erröthet sein, da hingegen gar viele Mädchen jehigerHHh auch bei den derbsten Zoten ihre Farbe r-mMMMern können. Die Alten wußten sehr Wr^chaß M der Jugend damals eingeprägten SffcDchnD MIester Damm gegen die Einwirkung dH LM!ftsDffiWnväl)- rend nun weder ArgusaugeNf irocl) Schtoß 'ünv Rie gel sich auS dem Grunde der Verführung entgegen stemmen können, weil die liebe. Jugend thE^bloß zum üppigen Flittertande erzogen wird, theiks an dem Benehmen der Aeliern selbst ost ein lebendige- Beispiel der Sittenverderbmß vor sich sieht. — >