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wonnea und immer mehr und mehr gewahrt man im Allgemeinen hier und da eine entsprechendere, .Umbil dung der hiesigen Baustätten. i. , Bergefsen wir auch dabei nicht den am morgend lichen Theilk der Stavt, am sogenannten Mühlberge, aelegeneviGotteSacker zu erwähnen, der in seiner innerem,Einrichtung und sonst nicht wenig von der Küisarg«! «nd dem ordnenden Sinne der bezüglichen Lov-chchArde zeugt. Die Grabstätten haben eine regel mäßigere Eintheilung erfahren, die Wege zu ihnen an Bequemlichkeit gewonnen, veraltete Gegenstände verschwinden dabei immer mehr unv mehr, die Be zeichnung der Ruhestätten harmonirt mehr mit der Bildung der Gegenwart, dabei gewinnt das ganze Gefild des Friedens und der Ruhe mehr an äußer lichem Anstand, vorzüglich aber an dem religiösen Ernste und der Achtung, die einem solchen Asyle in Wahrheit gebührt. Ist dereinst dieser Friedhof durch gängig nach seiner jetzigen Eintheilung geregelt, dann erblickt man in ihm mehr einen Garten, so köstlichen Saamen bergend, der emporblüht zu schönerem LooS; mehr und mehr wird man sich bann angezogen füh len, die Stunden der Erholung auch dem öfteren Be suche einer solchen heiligen und wichtigen Stätte zu widmen, und hier mit minder kalten Schauern des Todes sich mehr den Erinnerungen seiner Lieben, den wichtigen Betrachtungen des menschlichen Daseins und seiner Vergänglichkeit und der ernsten Mahnung eines tugendhaften Wandels hienieden hingeben, wodurch unS die Hoffnung des Wiedersehens gewissert und der Tod selbst — unsere einstige Abschiedsstunde — freundlicher wird. , Sehr tief ist aber zu beklagen, daß die an die sem; .Friedhöfe hart vorbei führende CommunicationS- straßervvn hier nach Geising, die zugleich auch als Bvpriehsweg für den Bergbau und die längs dieser steilen Bergstraße hinunter gelegenen Pochmühlen und Wäschen dient, wegen ihres äußerst frequenten und der steinernen Einfriedung des Friedhofes nachtheili- gen Verkehrs nicht schon längst von hier weg und mehr an der mittägigen Seile hinunter dirigirt wor den ist und so die wahre Bestimmung der gedachten Ruhestätte noch immer durch außerordentliche äußere Störungen beeinträchtigt wird. Wollen wir indessen hierbei dem dasigen Berg bau keinen, am wenigsten einen unverdienten oder nur, undankbaren Vorwurf machen, so ist obige Klage doch gewiß eine begründete und der Wunsch um so gerechtfertigter: daß sich recht bald die Betheiligten zu jener Straßen-Translocation vereinigen und da bei die Vortheile erwägen möchten, welche zugleich mit der letzteren für sie inSgesammt verbunden sein dürften. Des hiesigen ehemaligen Schießhauses müs sen wir, als hierher gehörig, auch noch gedenken. Obschon dasselbe ebenfalls noch früher ober später, wegen der Nähe der genannten StoekwcrkSpinge, eine Bente der letzteren geworden sein würbe, so stand es doch gleichwohl auf einem der schönsten freien Höhen punkte am östlichen Ende der Neustadt und zunächst dem ehrwürdigen Geisingsberge, seine Vogelstange auf dem morsch gewordenen Untergestelle vor aller Welt und weit hin in'S Land hoch und frei präsentirend. Eine herrliche Aussicht und ein gut«-,, frisches Glas Bwr waren die hauptsächlichsten Genüsse daselbst, doch wurde die nächste Umgebung hier durch, die gedachten Pingenbrüche immer öder und farbloser, auch — na- ' turlich der Besuch dieser Wirthschaft immer spär licher ttnv darum der Besitzer und resp. Wirth immer mißmuthiger. i^., „ Wie bekannt, ging dieses Hauö in einer eisig- kalten, himmelklaren und stillen, schönen Nacht des vergangenen WinterS in Feuer auf, das in Mangel an Löschwasser das erstere total verzehrte und seine langen Flammenarme hoch empor gen Himmel streckte. Man giebt sich hier der Hoffnung hin, daß da her ein neues, jedenfalls eleganteres Schießhaus, ob schon in so unerwarteter Folge, entstehen werde, waS noch erwartet werden muß, wenn nicht sonstige Be denken, wie z. B. der gegenwärtigen Nichtdringlich keit eines solchen, etwa der Sache Anstand geben. Nicht minder dürfen wir vergessen, daß auch .unsere Kirche mehrere innere Baulichkeiten erfahren hat, die zwar nicht gerade von wesentlichem Umfang», immer aber gewiß höchst wünschenswert!) gewesen sind. Besprechen wir jedoch das Weitere in einem der folgenden Blätter. » i . Mittheilungen . über die Verhandlungen der Stadtverordneten in Dippoldiswalde. 16. Sitzung, am 8. Juli 1853. Gegenwärtig die Stadtverordneten Müller, Vorsitzen der; Cuno, Walther, Liebscher, Riedel, Herklotz; Stellvertreter Böh m e r. Beim Vortrag des stadträthlichen Protokolls vom 18. vorigen Monatö beschloß man 1) ans eine Mitthcilung des Stadtraths im Bezug auf die fernere Beibehaltung deö HoSpitalaufsehcrs Pahlitzsch unh anznstellendcn Erörterungen diese Angelegenheit, weil inzwischen Pahlitzsch von seiner Stelle freiwillig abgetreten, als erledigt zu betrachten, und " stzt ch 2) von den hier gemachten Erinnerungen gegen die In struction des StadtcasstrM ,zfvur tie.auf die Verbindlichkeit desselben zum Eintritt ineche PcusiqnSkafft fallen zu lassen, dagegen aber bei der Verpflichtung desselben zu Reinigung des ErpeditionSlokalS und Anschaffung von Tabellcnpapier zu be harren, weil dich dein Stadtcassircr bei seiner Anstellung unter Ansetzung eines jährlichen Expcditionsaufwandes von 25 Thlrn. zur Pflicht gemacht, inzwischen auch der Gehalt um 100 Thlr. erhöht worden sei, und endlich 3) bei der vorsciendeu Verpflichtung und Einweisung deL zum Nathmann auf Zeit erwählten Finanzprokurator Wolf durch die vier Beamten deö Collegiums sich zu betheiligen. 4) Trat man zwar auch dem abfälligen Beschlüsse heS StadtratheS auf ein Gesuch des Sparkassenkafsir um eine Ab änderung der in seiner Instruction aufgcnommenenBestimmung über die demselben zukommenden Procente von dcin-A<ufcr^ trage bei, wünscht jedoch, daß der Gesuchsteller in wohlverdienter Anerkennung seines Eifers und Fleißes, sowie in Rücksicht auf den bedeutenden Ausfall der Procente, welcher durch Abzählung der bei Errichtung der Sparkasse gemachten Schulden jetzt erst herbcigcführtwird, cincEntschädignng von 3STHHU, 77-7«, 'M,,! welche Summe jenem Ausfall gleich komme, zu gewährest, und ersucht den Stadtrath, det sich sehr günstig über die Ke- schästsverwaltung des Kasfir ausgesprochen hat, hierzu seine Genehmigung zu erthcilen. .inn-'N-.k-.. Dippoldiswalde, den 6. August 1853. ? Das Stadtverordneten - Collegium. G. Müller, d. Z. Vorsitzender.