Volltext Seite (XML)
ISS Aus Speier vom 15. März berichtet die Pfäl zer Zeitung r „Vom hiesigen Polizeigericht wurde heute ein Bürger von hier „wegen verbotenen Schießens" in eine Gefängnißstrafe von fünf Tagen und in eine Geldbuße von 7 Fl/ verurthM. Er hatte nämlich seinem Sohne eine Aartoffel auf den Kopf gelegt und ein Stück Papier in die Hand gegeben und nach bei den Gegenständen mit der Pistole geschossen." Stuttgart, 16. März. Eine Entführungs geschichte, sagt der Württembergische Staatsanzei ger, macht hier großes Aufsehen. Der muthmaßliche Entführer eines achtzehnjährigen Frauenzimmers ist verhaftet, hat aber bis jetzt den Ort nicht angegeben, wohin er die Entführte gebracht oder wohin er sie versteckt hat. Wien, 20. März. Man schreibt der Köln. Zeit, auö Wien-über die Behandlung der Engländer in Oesterreich Dinge von sehr ernster Natur, und der Eorrespondent warnt, daß man den Bogen doch nicht zu straff spanne. England besitze Mittel und Wege genug, sich ohne großes Aufsehen Genugthuung zu verschaffen. Oesterreichs Handel und Schifffahrt seien von ihm seither auf das freundschaftlichste be handelt, selbst begünstigt worden. ES dürfe nur hier, ohne irgend welche Verträge zu verletzen, daö Gegen- theil thun, und man würde an der Adria die Wehr losigkeit bald empfinden. Der Polizeiminister habe in einem Erlasse an die Provinzialdirectionen das ver schärfte Paßreglement wieder eingeführt, welches nach dem Vorfall mit Haynau gegen in Oesterreich reisende Engländer erlassen worden. Der Triester „Lloyd" sei damals in einer besondern Vorstellung seines Direc- toriums dagegen eingekommen, indem damit seiner Alexandriner Linie, die fast allein ausden englischen Reiseverkehr berechnet sei, großer Abbruch gethan werde. Aus besonderer Rücksicht auf den an der Spitze des Direktoriums unterzeichneten Hrn. v. Bruck sei der Befehl zurückgenommen worden. Jetzt sei da ran nicht zu denken; aber was werde man damit an ders erreichen, als daß die Engländer den Ueberland- weg via Triest vollständig verlassen und überhaupt die österreichischen Staaten, wo sie nur können, ver meiden! Die Schweiz und Piemont würden für die Wilhelnrin e. (Fortsetzung.) Bei diesen Worten fuhrFranz von seinem Stuhle in die Höhe und sprang auf; er ging nach dec Thür, und sah hinter seiner Mutter Wil Helm in en stehen, die ihm mit einem jener unbeschreiblich reizenden Lächeln, welche die Schalkheit hervorbringt und Hie Liebe voll endet, anblickte; einem jener Lächeln, die allen Zorn und Haß schwinden lasten, die einen Todten aufer- wecken würden, wenn sie sie sehen könnten; einem je ner Lächeln, welche stets Recht behalten. Franz kam in einem Augenblicke durch ihre Ge genwart, ihren Blick, und vorzüglich durch ihr Lächeln, zu der Ueberzeugung, daß er ein Narr, ein Unstn, Niger gewesen war, baß er in dem Augenblicke der Hoffnung entsagt hatte, wo ihm sein Glück blühte. Er vergaß seine ganze kummervolle Nacht und dachte nur an Liebe und an Glück. „Wahrhaftig," sagte Wilhelmine, „man muß italienische Reise dabet das Meiste gewinnen. Dabei lause denn auch manches Lächerliche Mit unter, wie z. B. eine Verschwörung gutgesinnter Damen, kein Englisch mehr zu lernen, um die englischen Sprach lehrer auözuhungcrn, die Loyalität einzelner Kaffee sieder, welche bett Galignani und die Times abschaff ten, das plötzliche Verschwinden der Bildnisse der Kö nigin Victoria und des Prinzen Albert alrS den Schau fenstern der Kunsthandlungen, und der Antrag im juristischen Leseverein auf Ausschluß der Engländer. Dieser Verein, wo sich die sogenannte Elite der Wie ner Intelligenz versammelt, hätte sich wahrlich kein eklatanteres ArmuthSzeugniß ausstellen können. — Man schreibt der Neuen Preußischen Zeitung aus Wien: Mittels Handelsbriefen ist hier die Nach richt eingetroffen, Kossuth sei in London erkrankt. Obgleich der Agitator nicht fortwährend bettlägerig ist, wird doch von einer glaubwürdigen Person aus seiner Umgebung versichert, daß seine Unterleibsbe schwerden einen beinahe unerträglichen Grad erreicht haben, den die Aerzte als Folge des Klima als sehr gefährlich bezeichnen. Oft kann Kossuth acht Tage lang das Bett nicht verlassen, dann tritt wohl Er leichterung, aber immer nur auf kurze Zeit ein. Paris, 14. März. Aus guter Quelle erfährt man, daß die Krönung öceremonie, welche im nächsten Mai stattfinden sollte, auf den Monat Au gust verschoben worden ist, weil die großartigen An statten und Vorbereitungen dazu nicht früher beendet werden können. Obwohl der Tag noch nicht festgesetzt ist, dürfte der 15. August (der Geburtstag Napoleon'«) dazu gewählt werden. Andererseits wird der Papst dann weit leichter die Reise nach Frankreich antreten können, als im Mai, da Heuer gerade in diesem Mo nate die größten Kirchenfeste, wie Pfingsten, Fron leichnam rc. fallen, und der Papst bei denselben in Rom gern anwesend ist. (A. Z.) — In dem Ministerrathe am 15. März ist, wie man dagegen der „Jndependance belge" schreibt, b«, schlossen worden, daß die Salbung deS Kaisers spä testens am 15. Mai stattfinden solle, möge nun der Papst kommen oder nicht. Sie wohl aufsuchen, da Sie so heimlich den Ball verließen." „DaS kam daher... sagte Franz, wie ein An geklagter vor seinem Richter stotternd, „weil... weil ich krank war..." „Weil Sie ein thörigter Eifersüchtiger waren, der kein Vertrauen zu mir hatte, der meinem Herzen ein allzu kurzes Gedächtniß zutraute, und siet) dadurch meiner Liebe unwürdig machte. Aber ich weiß nicht, warum ich nicht mit Ihnen verfahren kann, wie Sie eS verdient haben. Ich hatte Ihnen gestern eine große Antwort, eine günstige Aniwort zu geben, aber Sie wollten dieselbe nicht abwarlen; ich hätte Zeit und daS Recht gehabt, sie zu ändern; indessen sind meine Gesinnungen.... um Ihrer Mutier willen, dieselben geblieben." „Wilhelmine," rief Franz, „ist eS wahr! ...ich... ach! nein... ich wäre zu glücklich!... Sie, die man überall bewundert, die die Königin aller un- serer Feste ist... Sie... sich dis zu mir hcrabzulaffen?... „Ja, ich; und wenn ich gestern ein wenig leicht»-