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30 Mahagoni annimmt, und wenn man die Wand mit Gemälden behängt, prachtvoller aus sieht. Man wäscht das Getäfel oft mit Zitronensaft, welches die Insekten vertilgt die Luft erfrischt und einen lieblichen Geruch durch das ganze Haus verbreitet. Aus Modesucht aber haben mehrere neue Ankömmlinge ihre Häuser im Inneren weifs anstreichen lassen, zum grofsen Verdrufs der alten Bewohner, welche behaupten die Zim mer seyn dadurch ganz verdorben und können nicht mehr so reinlich und zierlich gehal ten werden; aufserdem ist das Zurückprallen des Lichtes von den weifsen Wänden den Augen schädlich, da die Sonnenstrahlen in den Tropenländern zu mächtig für das Gesicht sind; und wirklich scheint die alte Weise die vernünftigste. Die Stadt Paramaribo ist etwa eine Meile lang: an manchen Stellen drei Viertheil, an anderen eine halbe Meile breit. Die Volksmenge schätzt man nahe an zwanzigtausend , worunter etwa achtzehn hundert Europäer sind, von verschiedenen Nationen, in dem Verhältnifse wie ich sie hier aufführe: nämlich Holländer, Deutsche, Engländer, Franzosen. Die Deutschen und Por tugiesischen Juden berechnet man zu dreitausend, die freien Neger und farbigen Leute zu viertausend, und die Sklaven ungefähr zu elftausend; doch die Zahl der letzteren ist sehr schwer zu bestimmen, weil sie beständig von hier nach den Colonien, und wieder zurück gehen. Da die Stadt von keinen Wällen und Thoren eingeschlossen ist, so er weitern sich ihre Gränzen fortwährend; in den entlegensten Strafsen sind die Häuser durch Reihen von Zitronenbäumen von einander abgesondert, die in der Form einer regelmäfsigen Wand verschnitten sind. Es giebt jetzt zwei Wirthshäuser in Parama ribo; eines heifst zum königlichen Wappen, das andere hält ein Amerikaner Namens Bunker. Ich wohne im ersten; doch da Wirthshäuser für einen nicht recht Gesunden zu geräuschvoll sind, sehe ich mich nach einer anderen Wohnung um. Da gerade ein Schiff nach Europa abgeht, benutze ich diese Gelegenheit um Ihnen wenigstens meine glückliche Ankunft allhier zu melden. Leben Sie wohl.
