An die Leser! Wenn in einem Schriftsteller oft die Besorgnifs entstehet, dafs bei Bekanntma chung seines Werkes, manchen darüber vorgefasten Erwartungen, er nicht entspre chen werde, so wächst diese Besorgnifs umsomehr bei dem Verfasser einer Rei sebeschreibung, wenn er bedenkt, wie viel die Menge der Leser, welche diese Klasse zusammen bildet, in ihren Berufs oder Wirkungsbeschäftigungen mehr verschieden sind, wie in den meisten der übrigen; indem nun einige von jenen Lesern nur für das Fach der Wissenschaften sich interressiren, dem sie sich gewidmet haben, und angestellte Untersuchungen darinnen auch in den Reisebeschreibungen zu finden erwarten, so betrachtet eine noch gröfsere Anzahl derselben diese Werke wie die Romanbücher in denen sie hauptsächlich nur ihre Zeitverkürzung suchen, und dabei den Ausspruch oft thun, si non e vero e ben trovato! Andere wiederum machen sich sehr sonderbare Vorstellungen von denen Ländern, die unter den Sonnenwendekreisen liegen, und verlangen dahero von denen dort Reisenden in ihren Beschreibungen, recht vielen Genufs für ihre hierin so gespannte Einbildungskraft. Nach allen solchen mannigfaltigen Inhalten, würden die Leser vergeblich suchen in diesen Briefen von Surinam. Denn über den ganzen Kolonial-Zustand dieses so ausgedehnten Landes, sammelte ich solche Kenntnifse allein nur ein, in wie weit, bei denen damaligen Kriegeszeiten, und dadurch erweckten Mifstrauen einem Fremden frei geziemen konnte, darnach zu forschen, auch selbst zu