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22Ö hen können, Auf manchen Pflanzungen ist man hingegen destomehr durch das Geschrei dieser Thiere während der regnichten Jahreszeit geplagt. Eine Art Frosch, den man den Springer nennt, hat ungefähr die Gröfse eines europäischen Frosches, ist aber dünner, und hat aufserordentlich lange Hinterbeine, er ist gelb, mit rolher und aschgrauer Schattirung. Er klettert und springt gern, und ver folgt die Insekten sehr lebhaft, bisweilen bis ins zweite Stockwerk der Häuser; es ist ein unschädliches Thier, seine Besuche sind aber doch nicht immer angenehm. Einmal sprang mir einer ganz unvermuthet auf den Kopf. Eine sehr kleine grüne Art gleicht unserem Laubfrösche, hat aber einen verhält- nismäfsig gröfseren Kopf, und gelbe und rothe Flecken auf der inneren Seite der Hin terschenkel. Die Pipa *) hat die Gröfse eines vierzehn Tage alten Kaninchens; die hinteren Füfse haben Schwimmhäute und längere Zehen als die vorderen, und sie kann deshalb hüpfen und schwimmen wie ein Frosch, wodurch sie sich von den anderen Kröten unterscheidet; die Haut ist sehr rauh, dunkelbraun und mit schwarzen Flecken gezeichnet. Die Pipa hat ein sehr schwerfälliges Ansehen; man hält sie für giftig und behandelt sie deshalb oft äufserst grausam, obgleich sie wegen der Zärtlichkeit gegen ihre Brut ein besseres Schicksal verdiente. Das Weibchen legt die Eier auf den Rücken des Männchens **) wo sie ausgebrütet werden. Der Jackee, oder geschwänzte Frosch ist im löten Brief erwähnt. Daselbst ist auch von mehreren Arten Schlangen die Rede zu denen ich hier nur noch einige hinzu fügen will. Ich fange mit den giftigsten an , um deren Kenntnifs sich der Fremde in Surinam zuerst bemühen mufs. Die Labarraschlange, welche die Indianer für die schädlichste ausgeben, soll völ lig ausgewachsen drei und einen halben Fufs lang seyn, und in 'der Mitte, wo sie am breitesten ist, vier Zoll im Umfange haben. Hals und Schwanz sind dünn, der Kopf *) Rana Pipa Linn. W. •*) Das Männchen streicht vielmehr den Laich, welchen das Weibchen auf die gewöhnliche Art von sich gegeben, demselben auf den Rücken und befruchtet ihn hierauf mit seinem Saamen. Die Ei erchen verwachsen nachher gleichsam in die Haut der Mutter, bis nach Verlauf von beinahe drei Monaten, die darin befindlichen anfangs geswchänzten Kaulquappen zum Ausbruch reif sind, und nachdem ihr Schwanz allgemach verschwunden und sie dagegen ihre vier Füfse erhalten, den Rücken ihrer Mutter verlassen können. W.