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werden zwei Fufs hoch; die Blätter sind grofs, weich und gespitzt, die Bhilhen röthlich- gelb, die Frucht länglich und spitz zulaufeud, etwa zwei Zoll Jang, in eine glatte grüne Hülse eingeschlossen, und enthält eine Anzahl kleiner, flacher Saamen, von brauner Farbe, die durch einen seidenartigen Faden zusammen hängen. Der Ingwer soll in Surinam einheimisch seyn. Man bereitet ein angenehmes Ge tränk. indem man ihn mit Zucker gähren läßt. Die Sassaparilla-Pflanze *) findet man auch in Surinam; sie hat aber hier lange nicht die Heilkraft als die welche aus den spanischen Colonien gebracht wird. Vielleicht liegt der Unterschied am Boden, und in den innern Gegenden von Surinam, in den Gebirgen, mag sie wohl mehr Kraft haben. Viele der gewürzhaften, zur Arznei brauchbaren Kräuter, die in den europäischen Gärten wachsen, als Salbey, Piosmarin, Melisse u. s. w. baut man auch hier, und sie ge deihen eben so gut. Gegen die Frucht des Manchinel-Baumes **), muß man die Fremden besonders warnen. Der Baum erreicht eine beträchtliche Höhe, der Stamm hat fast zwei Fufs im Durchmesser, und das Holz wird wegen seiner Härte und Dauerhaftigkeit geschätzt. Der milchige Saft der Rinde aber zieht grofse Blasen auf der Haut, und die Frucht, die un serem Apfel gleich sieht, und bei völliger Reife blafsgelb ist, erregt die heftigste Entzündung in den Eingeweiden und unvermeidlichen Tod, wenn man nicht schnell Gegenmittel nimmt. Am dienlichsten soll dazu Seewasser mit Citronensaft, oder Feigen und Weils- holz ***) seyn. Viele Matrosen sind, wenn sie ans Land kamen, von dem schönen An sehen der Frucht verführt worden, und von ihrem Genufs gestorben. Die Einwohner von Surinam erzählen, dafs die Indianer, auf weiten Reisen wo sie unbekannte Früchte an- nach Rinz kommt diese Wurzel von Cephaelis Ipecacuana, Warscheinlich belegt man die brechenerregenden Wurzeln mehrerer Pflanzen mit dem Nahmen Ipecacuanha, die denn auch in Hin sicht der Wirkung verschieden seyn werden. W. «) Von dieser Pflanze, Smilax Sassaparilla Linn. wird die Wurzel als Heilmittel gebraucht. W. •*) Hippomane Mancinella Linn. W. •••) Was hier für ein Holz gemeint sey, ist sehr schwer zu bestimmen, indem man das Holz sehr vieler Bäume mit diesem Nahmen belegt. Die Holzarten, welche bei uns diesen Nahmen führen sind bekannt. Auf Isle de France und Bourbon führt das Holz von Hernandia ovigera, auf der ersten dieser Inseln auch Sideroxylum laurifolium, in Neu-Holand Melaleuca Leucodendron, auf Martinique ein (jedoch von dem in Cayenne wachsenden sehr verschie dener) Simaruba diesen Nahmen u. s. w.