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Aus dieser grundvornehmen Sphäre Soll sie nun in deck Haushalt geh'n —? Wenn „ladhlike" daS Pflichtjahr wäre, Dann allerdings, dann wär' es schön. Doch so —? Für irgendwelche Leute, (Vielleicht sogar noch kinderreich!). Die Arbeit tun, wo diese heute Schon sowieso fast mit uns gleich? * Zwei Mädchen suche ich dagegen. Recht kräftig und für wenig Lohn, Bei mir das Pflichtjahr abznlegen. Dann pfeif' ich auf den guten Ton! Georg rief bett Fahrer an. Hallo!... Hallo!" schrie er. Der Mann am Steuer des Wagens richtete sich ans. Im gleichen Augenblick prallten beide Männer zurück. ,-Vater!" rief Georg verwirrt. „Georg!" flüsterte der Alte am Steuer erschreckt. Dann stürzte Georg an den Wagenschlag: „Aber Vater, waS ist.., wäS machst du in diesem Taxi?" „Ja — daS ist meins, mein Jung!" antwortete der Alte ein wenig beschämt, aber doch auch stolz zugleich. „Aber ich verstehe nicht. . ." stotterte Georg. „Also, mein Jung, komm — setze dich zu mir hinein! Dann sollst du alles hören .. ." Kaum wahrnehmbar war >as verschmitzte Zwinkern in den Augen. Der Alte nötigte >en jungen Doktor neben sich. Georg stieg kopfschüttelnd vorne ein und setzte sich zu seinem Vater, der sofort schaltete und davonfuhr. ,Za", begann Georgs Vater sogleich, ohne dem Sohne Zeit zu weiteren Fragen zu lassen, „das ist so gekommen: Der ulte Schwerdtfeger ist gestorben, vor vier Jahren schon, — eine Frau folgte ihm bald darauf. DaS Haus stand leer, — ange, lange Zeit, mein Jung. Reue Mieter kamen nicht. Wer zieht schon in dieses entlegene Nest! Mit dem letzten baren Geld kaufte ich mir rasch dieses Auto und Putzte cs auf neu heraus. — Und zu Tabak reicht es ja!" „Ach — aber Papa, du schriebst mir doch immer, es ginge dir gut. Und du schicktest mir auch Geld", sagte Georg, ganz heiser vor maßlosem Erstaunen, während Zorn und Scham über sich selbst in ihm hochstiegen. „Geld — was brauche ich alter Mann noch Geld, Georg. Nä und wirklich, — schlecht geht cS mir gerade nicht, wie du siehst. Ich lebe ja noch", erwiderte gelassen der Vater. „Ja — aber wie!" fuhr ihm Georg in die Rede. „Ruhe ... Ruhe, mein Sohn!" sagte der alte Mann sehr gemessen und bestimmt. „Sollte ich dir mit meinen Sorgen kommen? Du hattest grad genug eigene. Und sollte ich dir auf der Tasche liegen? Nee! So lange ich noch arbeiten kann, tne ich daS. Wenn ich mal nicht mehr kann — na schön, dann habe ich nichts dagegen. Aber so weit sind wir noch nicht! — Hast du mir übrigens den Tabak mitgebracht?" fragte er plötzlich. Georg kam diese Frage so überraschend, daß er nur mecha nisch nickte und es darüber ganz vergaß, dem alten Herrn Vorhaltungen zu machen. „Na, dann ist es gut", sagte der Vater. „Und nun kein Wort mehr darüber! In ein, zwei Jahren übrigens, wenn du sichet im Sattel sitzt,' höre ich auf. Aber so lange bleibst du noch mein Jung, verstehst du? Und jetzt halt den Mund, Bengel!" „Ja, Vater", sagte Georg — genau so kleinlaut und be klommen, wie er als Junge gewesen war, wenn sein Vater ihn gescholten hatte. > ' Der Wagen hielt. Sic standen vor einem villcttartigen, einstöckigen Häuschen, das ganz von grünen Weinranken um sponnen war. „Da — hinein mit dir!" kommandierte der Vater in scherzhaft rauhem Ton. „Sollte ich denn das verkaufen, bloß um mehr Geld zu haben? Das lasse ich dir doch als Erbe, Jung .. . dein Vaterhaus!" Der hochgewachsene Doktor Georg Paulsen sah gerührt liebevoll auf den kleinen, alten Mann, der sein Vater war, umarmte ihn zärtlich wie ein jüngerer Bruder den älteren und sagte bewegt: „Ich danke dir, Vater!" Heinz Hesse Gestern und heute Geschichte von Kurt H. Kauffmann „So — und die nächste Haltestelle/und bann bin ich La, — endlich einmal!" flüsterte Georg, abgespannt von der ermü dend langen Fahrt in dem engen Kleinbahnabteil. Er hatte das Türfenster heruntergelassen und betrachtete mit leiser Rührung Las langsam vorübergleitende Stations gebäude mit der benachbarten Bahnhofswirtschaft, in deren Garten immer noch wie in seiner Kindheit die beiden Bonbon- Automaten standen. Wie oft hatte er als kleiner Bub davorgestanden und, je nach Laune und Geschmack, Schokolade, Pfefferminzplätzchen und gebrannte Mandeln gezogen! ' Erfuhr mit der Rechten in die Rocktasche und brachte einen Brief zum Vorschein. Er entfaltete ihn und las: „Mein lieber Sohn! Es freut mich sehr- daß du nun doch einmal nach so vielen Jahren zu deinem alten Vater kommst. Ich bin immer noch gesund, und auch sonst kann ich nicht kla gen. Man muß zufrieden sein. Wenn du kommst, banst bringe mir Loch auch ein paar Päckchen von dem Grobschnitt mit, du weißt schon, Len von Ebeling, ich war schon so lange nicht mehr in der Stadt, und hier kriegt man ja keinen anständi gen Tabak. Auf baldiges Wiedersehen — dein alter Vater." Georg, — Doktor Georg Paulsen, der Oberingenieur der berühmten Alumnit-Werke, ein großer Mann, den in der Fabrik sehr, sehr viele liebten und vor dem manche zitter ten .. . hier in dem abgenutzten, muffigen Kleinbahnabteil mit dem ungelenk geschriebenen Brief seines Vaters in der Hand . . . hier, inmitten seiner heimatlichen Landschaft, die er seit fast zehn Jahren nicht mehr gesehen hatte. Es war nicht recht, nein, es wär ganz gewiß nicht recht gewesen, daß er den Vater so lange, so furchtbar lange nicht besucht hatte. Aber da war das Studium gewesen,. Jahr für Jahr, und in den Univcrsitätsfericn hatte er bald hier, bald dort im Reich praktisch gearbeitet. Dreimal war er mit Sti pendien ini Ausland gewesen. Zuletzt kam die Stellung, die große Stellung .. . und da ließ es ihn erst recht nicht los; man erwartete von ihm, daß er den heruntergewirtschafteten Betrieb wieder hochbrächtc. Das hatte er nun geschafft! AVer die Zeit, auch nur einmal in all den Jahren in das kleine, abgelegene Nest zu seinem Pater zu reisen, die hatte er nie gehabt, nein wirklich — nie! „Ja — und so sind die Jahre da hingegangen!" murmelte er dumpf und mit resigniertem Lächeln vor sich hin. - ' Und der Vater, nun ja, der alte, liebe Mann — die Mut ter war schon lange tot —, in seinen Priesen hatte er nie ge klagt. Er saß friedlich in seinem Haus, in der „Villa", wi» sie es stolz in der Familie nannten, mit den sieben Zimmern, fünf freilich davon waren vermietet an einen pensionierten Ghmnasialdirektor. „Ich weiß gar nicht, mein Jung, was ich mit dem vielen Geld machen soll. Ich habe mehr als genug für mein bißchen Tabak. Und junge Leute brauchen immer Geld", hatte oft genug der Vater geschrieben, ivcnn sich der Sohn über eine unvermutete väterliche Geldsendung bedankte und gemeint batte, der Vater solle es doch aber lieber für sich verwenden, so Nötig brauchte er cs in der Stellung jetzt nicht mehr. „Lie ber, lieber Papa!" dachte Georg gerührt.. Laut aber, als spräche er zu jemand, sagte er: „Nun, alter Herr, du wirst ja staunen, wenn ich da so Plötzlich auftauche. Wirklich hübsch, daß ich dir den Tag der Ankunft nicht ge schrieben habe, so wird die Nebcrraschung eine größere." Georg sah airf die Uhr. Es war Zeit, sich langsam fertig zu machen, in zehn Minuten würde er daheim sein. Im jungenhaften Vergnügen rieb er sich die Hände. Sein Vater würde Augen machen! Da lief auch schon das Bähnlc mit Gefauche in die Sta tion ein. Gewohnheitsgemäß sah Georg sich nach einem Ge päckträger um. AVer natürlich, eS gab ja keinen in dem klei nen Nest, — immer noch nicht. „Also noch nichts verändert!" stellte er befriedigt fest. Doch als er dann durch die Sperre trat, stutzte er. Da stand ein Auto, ein richtiges Mictsauto! „Nanu -"- so modern geworden?" entfuhr es ihm. Eins - zwei - drei! Eine merkwürdige Geschichte von Wolfgang Feder au Das Buch entglitt der haltenden Hand. Von dem Ge räusch, mit dem cs auf den Fußboden fiel, erwachte Axel. Etwas verwirrt und befangen noch von den verworrenen Träumen, die sein Hirn eben erst durchgaukelt hatten, sah er sich Um, fand er sich, in dem schweren Sessel vor seinem Schreibtisch sitzend, in der vertrauten Umgebung seines Ar beitszimmers wieder. Axel lächelte hilflos. Dies Lächeln, nicht aus dem Zu stand seines Gemüts geboren, sondern von außen her, mecha nisch gleichsam hervorgcrufen, verzerrte auf merkwürdige Art sein sonst so wohlgefügtes, regelmäßiges Antlitz. Deutlich sah Axel diese Wandlung im spiegelnden Glas des mächtigen Bücherschrankes — und sein eigenes Gesicht kam ihm fremd vor wie das eines Menschen, den er nie gesehen hatte. Jnr selben Augenblick überfiel es ihn: „Ich werde ster ben! Jetzt, gleich, in dieser Nacht, in dieser Stunde noch werde ich sterben!" „Unfinst", suchte aber sogleich die nüchterne Vernunft dieses törichten, aus dem Untcrbewußtsein aufsteigendcn Ge dankens und Gefühls Herr zu werden. „Unsinn — man muß sich so etwaS nicht einreden. Warum denn auch sollte ich sterben? Ich bin doch ganz gesund! Mir fehlt doch nichts — nichts fehlt mir!" Axel betastete seinen Körper. Er fühlte keine Schmerzen, nichts. Was auf irgendeine Krankheit deutete. Ruhig und gleichmäßig schlug sein Herz, unbeirrt und regelmäßig ging sein Puls. Die Stirn freilich — die war etwas feucht. Ein paar feine Schweißperlen standen auf ihr — aber das lag gewiß daran, daß er sich in so ungesunder Stellung, zusam- mengekrümmt im Sessel kauernd, vom Schlaf hatte über winden lassen. . Immerhin '— er fühlte sich ungemütlich. Ein unbeschreib licher, unerklärlicher Druck lag auf seinem Herzen. Eine dumpfe Angst vor etwas Dunklem, Drohendem, die sich nicht abschütteln ließ, erfüllte ihn ganz. „Nachwirkung meiner Lektüre — Nachwirkungen eines Traumes, den ich vergaß, als ich erwachte", suchte Axel seinen Zustand sich selbst zu erklären. Sein Blick fiel auf den Schreibtisch- D» lag noch die Todesanzeige seines Freundes Walter Decken. Seit drei Tagen lag sie da — Axel hatte nicht die Kraft gefunden, der Witwe des Verstorbenen sein Beileid auszvsprechen. Weil ihn eben selbst dieser plötzliche und un erwartete Tod allzusehr erschreckt hatte. „Ich werde schreiben, sofort", dächte Axel. AVer die Hand, die schon nach der Feder griff, sank auf halbem Wege wieder schlaff und tatenlos in den Schoß zurück. Mit einem resignie renden Achselzucken gab Axel die Absicht auf — cs hatte ja alles keinen Wert und keinen Zweck mehr. Und er war doch noch jung, eigentlich, grübelte Axel. Mitte der Dreißig — das ist ja doch kein Alter. Gehirnschlag — wie das Wohl sein mag? Und wie so etwas kommt? Sicher hatte Walter mit seiner Gesundheit gewüstet. Die Nächte hindurch gearbeitet und so übermäßig geraucht und dann auch noch getrunken. Das hält die stärkste Natur nicht aus. Und Walter — nun, er war eigentlich ein zarter Mensch. Er hätte wissen müssen, daß er — so wie er lebte— von seinem Kapital zehrte. Jetzt ist er tot. Was hat er nun schon von seinem Leben? Das bißchen Nachruhm? Pah, dem Toten hilft das wenig. Den Toten können -Wei oder gar drei Dutzend ehrende Nachrufe in den Zeitungen nicht wieder lebendig machen. Und nach fünfzig, bestenfalls nach hundert Jahren ist auch Walter ganz und gar vergessen. IN dieser schnellebigen Zeit verbraucht sich auch der Ruhm rascher als früher. Unsere Welt ist ja doch reich an Talenten — arm ist sie nur an Genies. Und ein Genie war Walter nicht... Axels Gedänken kehrten zu seinem eigenen Ich zurück. Er hatte Angst — ja, er war aufrichtig genug, sich selbst ein- zngestehen, daß er in diesem Augenblick eine flackernde Angst vor der Möglichkeit hatte, gleichfalls sterben zu müssen. An Gehirnschlag oder an etwas anderem — das war ja wohl gleichgültig. Und eigentlich wunderte er sich über diese Angst, wo er doch oft und oft, verzweifelnd an der Welt, an der Menschheit, die Möglichkeit, ja die Sicherheit Les dereinstigen völlig unabwendbarem Todes als eisten Trost empfunden Schwerfällig erhob Axel sich von seinem Stuhl. Er wollte daS Mädchen hcraustrommcln — sie sollte aufstehen, ihm Tee bereiten. Die Nähe dieses einfachen Wesens würde ihn von seinen verstiegenen Gedanken befreien. Er würde ein paar Worte mit dem Mädchen wechseln, über die Wetteraussichten, über die Notwendigkeiten, die Wäsche von der Plätterin zu holen, über irgend etwas Belangloses. Es würde immerhin genügen, ihn wieder zu beruhigen. Aber noch im Aufstehen fiel ihm ein, daß er das Mädchen für diesen Abend beurlaubt hatte. Sie wollte ihre Tante be suchen und würde voraussichtlich erst sehr spät zurückkommen, hatte sie gesagt. Axel glaubte nicht recht an die Tante — aber es war Wohl nicht seine Sache, nachzuprüfen, ob die Tante Wirklich existierte oder nichts anderes war als eine gar nicht mal geschickte Ausrede. Jedenfalls — das Mädchen war nicht hier und in absehbarer Zeit auch nicht zurück zu erwarten. Ganz allein in der großen Wohnung! Axel zitterte, da er sich dies vorstelltc. Irgendwo lauerte der Tod. Er kam nicht los von dieser törichten, sinnlosen Idee. Er wußte nicht, ahnte nicht, in welcher Gestalt ihm der Tod entgegentreten würde. Doch der eisige Atem des unsichtbaren Großen, Krum men wehte ihn aufdringlich an. Nagelte seine Füße fest, daß er nicht wagte, den Vorhang bciseitezuziehen, der sein Ar beitszimmer von dem Speisezimmer trennte. Hier wenigstens brannten die Lauchen — nebenan herrschte das Dunkel, in dessen Schoß das Grauen hockte und lauerte und wartete. Sein Blick streifte das Telefon. Zärtlich, beinahe hilfe flehend. Wenn doch seine Freundin, wenn doch Lotte anriefe. Dieses schlanke, schmalhüftige Wesen mit den rötlich-blonden Haaren, das er dem dürftig-kümmerlichen Stadtreisenden ab gejagt hatte, mit dem sic bislang gegangen war. Der sie liebte, der sie heiraten wollte. Lächerlich! Viel zu schade war Lotte für so einen Menschen ohne Schwung und Feuer, nüchtern wie Lcitungswasser und langweilig wie ein Sitzungssteno gramm. Nein, wirklich: Für Leute dieser Art war ein Mäd chen wie Lotte nicht geboren. Lotte durfte andere Ansprüche stellen — die war nicht für Leute seines Schlages, für Män ner, wic/diesen — ja, Ivie hieß er denn gleich? Bärmann? — ja Bärmann! . . . Slber natürlich — sie würde nicht anrufen, jetzt, um ein Uhr nachts. Ihn nicht erlösen aus dem Grauen der Einsam keit oder ihn irgendwohin schleppen, wo es Musik gab und Tanz und vor allem Menschen. Ja, Menschen! Sic ließ ihn allein in dieser Stunde — allein mit seiner Unruhe und Angst und Not, allein auch in dieser Wohnung, die — sonst so ver traut — jetzt voller drohender Geheimnisse steckte. Jetzt schlägt mein Herz aber gar nicht mehr ruhig, sagte sich Axel. Nein, rasend pochte es, und seine Lippen waren spröde und trocken, und die Zunge, die immer wieder netzend darüberglitt, erschien ihm rauh und dick und Pelzig und ge schwollen. „Ein Mensch soll Herkommen!" schrie cs auS ihm. — „Irgendwer — nur ein Mensch. Das ist ja nicht länger zu ertragen — das ist ja Wahnsimr. Krank bin ich, ja — krank. Und wenn mir niemand zu Hilfe kommt, dann muß ich sterben!" Da fuhr seine Hand hoch, riß bebend den Hörer von der Gabel. Sein Blick haftete an der Zahl, die er am Telefon kasten angebracht hatte. 1 — 2 — I —: UcbcrfallkommaNdo. Eins — zwei — drei — drehte sein Finger die Nummern scheibe. Und dann — er glauhte zu schreien, aber es war nur ein heiseres Stammeln —: „Ueberfall! Grätzerstraßo elf! Hodler!!!" Und vollkommen erschöpft, ohnmächtig beinahe, sank er in den Sessel zurück ... Zwei Minuten später fuhr das Auto geräuschlos und unauffällig vor dem Hause vor. Dio Haustür war trotz der späten Stunde merkwürdigerweise unverschlossen. Die sechs Uniformierten stürmten die Treppe herauf — sie kau,en gerade zu rechter Zeit, um den Mann zu ergreifen, der eben die Wohnungstür Hodlers mühselig mit einem primitiven Dietrich geöffnet hatte. Sie schnappten ihn im Korridor — der entsicherte Revolver in seiner Rechten ließ über seine Absichten keinen Zweifel bestehen. Ein dürftiger, kümmerlicher Mann. Er war leichenblaß und zitterte heftig. Doch als Axel, Plötzlich vollkommen ruhig, hinzukam, traf ihn ein Blick so unverhüllten, tödlichen und grenzenlosen Hasses, daß sogar der Führer des Kommandos erschrak. „Wie heißen Sie?" fragte er den Verhafteten. ,-Särmann", sagte der ganz leise. Dann führte man ihn ast.