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Die Geologie und Darwin. 241 formation mit einer genauen Schilderung der allmählichen Ueber- giinge ihrer Zahnbildungen entworfen. Neuere Entdeckungen haben seitdem noch manchen Zuwachs, besonders durch fran zösische Forscher, geliefert, unter welchen die Arbeiten von Gervais, Lartet und Gaudry eine besonders rühmliche Er wähnung verdienen. Die skeptischen Gegner der Abstammungslehre, unter ihnen besonders die zähen Systematiker, gründen ihre Ein sprachen und Zweifel besonders auf die zahlreichen und mit unter breiten Lücken, welche in unserer genealogischen Er- kenntniss des zoologischen Stammbaumes unläugbar noch vor handen sind, namentlich in dessen mittleren und unteren Theilen. In ihren Einwürfen legten sie noch vor kurzer Zeit das grösste Gewicht auf das Fehlen der Bindeglieder einiger der Haupt- classen, so wie der „feineren“ Uebcrgänge zwischen einzelnen Familien und Gattungen des Thierreichs. Diese Mittelformen, deren frühere Existenz nur theilweise nachgewiesen ist, im Ganzen aber eine durch starke Wahr scheinlichkeitsgründe unterstützte Hypothese bleibt, müssen in grosser Mehrzahl schon in älteren Zeiträumen der Erdgeschichte gelebt haben. Ihre fossilen Reste, wenn deren überhaupt den zerstörenden EintUissen der Zeit entgangen sind, müssen wir daher wohl theilweise in noch tieferen Schichten als den Eocän- ablagerungen suchen. In diesen älteren Bildungen der Erdkruste hat sich aber nach den bisher gemachten Erfahrungen von Landthierresten verhältnissmässig nur äusserst wenig fossil erhalten. Zur Con- servirung solcher sparsamen Reste, welche das höchste geo logische Interesse darbieten, gehörte nicht nur ein sehr günstiger, selten vorkommender Zufall, sondern auch eine Organisation, welche sich zur Umwandlung in den versteinerten Zustand eignete. Ueberdies war zu diesem Process ein aus nahmsweise günstiger Bodensatz des Meeres oder Süsswassers nothwendig, wie ihn nur äusserst wenige Fundplätze, z. B. das alte Jurabecken bei Solnhofen, die Kalkschiefer bei Stonesfield v. Cotta, Geologie der Gegenwart. 5. Auf!,