Die Geologie und Darwin. 261 Die 17 Feigenarten, welche sich vorherrschend in der unteren Molasse finden, gleichen weit mehr ostindischeu, als europäischen und amerikanischen Arten. Von den 25 Laurineen, die einen sehr wesentlichen Be- standtheil der Molasse-Flora gebildet haben müssen, stimmt Cinnamomum polymorphum fast ganz mit dem lebenden Kampher- baum überein, und Cin. Scheuchzeri mit dem japanischen Zimmt- baum (Cin. pedunculatum), Laurus princeps von Oeningen mit L. canariensis von Teneriffa, und L. Fürstenberyi von Oeningen mit dem europäischen L. nobilis. Persea speciosa der Molasse ähnelt P. indica der Canaren, und P. Braunii der P. caroli- nensis Amerikas. Sechs Arten Panksia der unteren Molasse können nahe mit neuholländischen verglichen werden. Die Ahorne sind in der Molasse der Schweiz durch mehr Species vertreten, als jetzt in irgend einem Lande der Erde; ihre Mehrzahl ähnelt amerikanischen Species; einige derselben unterscheiden sich sogar nur sehr wenig von solchen, und können füglich als deren Stammältern angesehen werden. Ich könnte auch diese Beispiele sehr bedeutend vermehren, besonders aus dem Thierleben der Molasse, unterlasse es aber aus den S. 254 angeführten Gründen. Nur eine wichtige Stelle muss ich hier noch wörtlich aus Ileer’s Buch wiederholen. S. 344 steht: „Die Uebereinstimmung der miocänen Pflanzen formen mit denen der Jetztwelt reicht nur bis auf die Gattungen, nicht aber bis auf die Arten binab. Diese sind von den jetzt lebenden verschieden, doch sind bei einer beträchtlichen Anzahl die Unterschiede so gering, dass es zweifelhaft sein kann, ob sie zur Artentrennung genügen. Ich nenne sie homologe Arten und halte dafür, dass sie die Urahnen der lebenden Arten seien, welche sonach aus den homologen miocänen hervorgegangen “. Steht nun diese Ansicht eines gründlichen Kenners nicht im vollsten Einklang mit Darwin’s Lehre, obwohl sie von einem Gegner derselben ausgeht ? Aber diese Gegnerschaft ist fast nur durch eine andere Benennung des Vorganges charak-