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L-g frei machte für ein« wissenschaftlich-philosophisch« Be gründung de« nationalsozialistischen Gedankengutes. , Am 17. November rvurde in Berlin der erst« Reichs, p Messetag, dl« erste Reichs Veranstaltung ix» Reichs- vtzkbandes der deutschen Presse nach Erlaß des Schriftleiter- geseßes. abgehatten. Sie erbrachte nach der durch bar Schriftteitergesetz herbeigeführten Bereinigung des deut. Mn Schristleiterstandes ein völlig neues Bild der deutschen Presse. Die NSDAP. Für die NSDAP, war auch da» Jahr 1934 von gan- außerordentlicher Bedeutung. Es war für sie «in Jabr der Reinigung und der Auslese. Die hochverräterische Rohm- revolte und ihre blitzschnelle Niederschlagung durch den Führer machten di« Partei frei von einer Belastung durch Pünschen, di« Ziel und Tradition der nationalsozialistischen Bewegung vergessen hatten und egoistisch machthungrige Ziele verfolgten, di« zu erreichen ihnen jedes Mittel recht VdK Der Ooerpräsldent von Hannover, Obergruppenführer Lütz- wurde-um Chef des Stabes der SA. ernannt. Die Motor-SA. würde mit dem Nationalsozialistischen Krastfahr- kürüs Unter Führung von Obergruppenführer Hühnlein verschmolzen und die SS. unter Reichsführer Himmler M selbständigen Organisation erhoben. Am 30. Januar 1934 war die Partei in das zweit« Jahr ihrer Arbeit nach der Machtergreifung getreten. Am 2S. Februar waren alle Politischen Leiter der NSDAP, vom Blockwart bis zum Gau- und Reichsleiter — insgesamt über «ine Million Amtsträger der NSDAP. — durch den Stell vertreter des Führers Rudolf Heß zur gleichen Zeit im Rah- mgn großer Massenkundgebungen feierlich auf den Führer vereidigt worden. Am 19. März sprach der Führer auf dem Münchener Nevolutionsappell. Am 27. Juli ordnete er an, daß sein Stellyertreter in. der Parteiführung und dessen Referenten an der Bearbeitung von Gesetzentwürfen sämtlicher, Reichs- ressoris teilnehmen können. Damit erhielt die Einheit zwi- schen-Staat und Partei noch stärkeren Ausdruck. . Pmn 4. bis 10. September wurde in Nürnberg — zum ersteh Male unter Beteiligung der Wehrmacht und des Ar- beft-dienstes — der6. Reichsparteitaa der NSDAP, abaehätten, der mehr noch fast als im Jahre 1933 zum riesen haften Reichstag der deutschen Nation wurde. Im Mittel punkt des Neichspartoitages stand wie immer eine Prokla mation des Führers an die Bewegung. ' Der 9. Nyvember fand wieder feine Ausgestaltung als Reichstrauertqg der NSDAP, zum Gedenken an die vier hundert Toten der Bewegung. München erlebte vor der Feldherrnhalle an jener Stelle, die am 9. November 1923 von dem Blüte von 16 Gefallenen gerötet wurde, eine wür dige Trauerfoier und am Abend vorher ein Treffen der Kämpfer vom 9. November im historischen Bürgerbrausaal, bei dem der Führer das Wort ergriff. Die kulttlvellen Verbände der Partei „Der Kampfbund für deutsche Kultur" und „Die Deutsche Bühne" wurden zur NS.^Kultur gemein de zusammengefaßt unter der Leitung von Reichsleiter Alfred Rosenberg, dem gleichzeitig di« weltanschauliche Schulung und Erziehung der Partei überragen wurde. Deutsche Arbeitsfront. - Die Deutsche Arbeitsfront fand im Jahre 1934 ihre end- aültige Gestalt und in der Verordnung über die DÄF. vom 34: Oktober ihre Aufgaben- und Zielsetzung durch den Füh rer. Der Tag der nationalen Arbeit, den die Deutsche Ar beitsfront als Tag des Bekenntnisses zur Gemeinschaft aus gebaut hat, wurde zum Nationalfeiertag erklärt. Damit wurde der Tag des deutschen Arbeiters zum Tag des deutschen Volkes, und zum ersten Mal in der deutschen Ge schichte erhielt der schaffende Deutsche einen Ehrentag im Jahr, der ganz in seinem Zeichen steht. Am 16. Mai tagte der zweite Deutsche Arbeitskongreß in Berlin, ein Jahr nach Ueb-niahme der zahllosen Gewerkschaftsverbände durch die NSDO. und der Schaffung der einheitlichen Deutschen Ar beitsfront. Der Reichsorganisationsleiter der NSDÄP., Dr. Hey, der Leiter der Deutschen Arbeitsfront, konnte am 27. November anläßlich des einjährigen Bestehens der „Natio nalsozialistischen Gemeinschaft Kraft durch Freude" «inen umfangreichen Rechenschaftsbericht über die Tätigkeit dieses einzig ,dastehenden Sozialwerkes geben, durch das Millionen deutscher Arbeiter Erholung in ihrem Urlaub und Anteil an den kulturellen Gütern der Nation in ihrer Freizeit fanden. Jugend. Von der Arbeit der Reichsjugendführung und der Hit lerjugend ist in erster Linie zu nennen die Durchführung des Reichsberufswettkampfes, durch den der Anreiz zyr beruflichen Leistung in der Jugend neu geweckt wurde und die Berufserziehung neue Impulse erhalten hat. Die gesamte Jugendarbeit wurde auf Leistung abgestellt. Durch die Einführung eines Leistungsbuches für Hitlerju gend, Jungvolk und den Bund Deutscher Mädel wurde die Körpererziehung der deutschen Jugend nach einheitlichen Ge sichtspunkten geregelt und auch hier der Anreiz zu besonderen Leistungen gegeben. Dabei ist größerer Wert gelegt auf ein« gleichmäßig« und gründliche Durchbildung des Körpers als auf Rekordleistungen. Durch Schaffung weiterer Führer schulen in allen Teilen des Reiches wurde di« so notwendige Heranbildung eines ausreichenden Führer- bestand « s für die HI. ihrer Verwirklichung nähergeführt. Di« Uebernahm« und Umgestaltung des Jugendherbergs verbandes durch die HI. hatte schon 1934 den Erfolg, daß wertvolle neue Jugendherbergen und Heime geschaffen wer den konnten. Durch das Landjahrgesetz wurde es er möglicht, die schulentlassen« Großstadtjuaend zunächst einmal wieder hinauszuführen auf das Land, sie in Verbindung zu bringen mit der Scholl«, durch die «inst ihre Vorväter noch den Pflug führten, und sie damit zurückzuführen zu einer ge sunden und einfachen Lebensweise. Wehrmacht. Die Stellung der Wehrmacht im nationalsozialistischen Staate wurde im Jahre 4934 noch einmal eindeutig festgelegt durch die Bestimmung des Führers, daß die Wehrmacht der alleinige Waffenträger der Nation ist. Der Führer hat dabei dem Reichswehrminister Generaloberst von Momberg für die Treue und Hingabe gedankt, mit der er die Wehrmacht in den nationalsozialistischen Staat hinein- geführt und mit dem nationalsozialistischen Gedankengut ver traut gemacht und durchsetzt hat. Anfang Juni genehmlate Reichspräsident von Hindenburg die Neufassung der Berufs pflichten des deutschen Soldaten, die dem Charakter der na- tionalsozialfftlschen Staats- und Webrauffassung angeglichen wurden. War in diesen Berufspflichten im alten Staat nur die Rede vom Schutze des Staates nach innen und außen durch die Reichswehr, so wurde nun di« Wehrmacht bewußt aus der Tagespolitik herausgeführt und wieder zu einem v o l k s verbundenen Instrument gemacht. In den Berufs pflichten des deutschen Soldaten vom Juni 1934 ist von einer Verwendung des deutschen Soldaten „nach innen" nicht mehr die Rede, sondern der deutsche Soldat hat feine Aufgabenstel lung erhalten als Waffenträger des deutschen Volkes. Für die Frontkämpfer, Kriegsteilnehmer und Witwen und Waisen des Weltkrieges stiftete der Reichspräsident ein Ehrenkreuz, um so äußerlich all jene heroorzuheben, die un mittelbar oder mittelbar Anteil an dem gewaltigen Ringen des deutschen Volkes gehabt und dafür geblutet und geopfert haben. Arbeitsdienst. Der Nationalsozialistische Arbeitsdienst fand im Jahre 1934 sein« allgemeine Anerkennung als wesentlichster Er ziehungsfaktor des deutschen Volkes. Auf dem Reichspartei tag trat der Arbeitsdienst zum ersten Male in größerer Masi« geschlossen in Erscheinung und fand begeistertes und uneingeschränkte« Lob. Der Führer selbst bezeichnete ihn als di« groß« Erztehungsschul« de, deutschen Volkes und sprach dem Schöpfer des Nationalsozialist!- schen Arbeitsdienstes, dem Reichsarbeitsführer Hierl, seinen herzlichen Dank für dch» aus, was er geschaffen habe. Schon vorher, im Juli, hatte Reichsarbeitsminister Seldte das Amt als Reichskommissar für den Freiwilligen Arbeitsdienst an Reichsarbeitsfübver Staatssekretär Hierl abgegeben. Gleichzeitig wurde der Arbeitsdienst aus dem Reichsarbeitsministerium yerausgelöst und selbständig ge macht. So liegt nun da« Jahr 1984 hinter uns. Allen, die an seinen Freuden und Sorgen tätig teilhaben durften, war es beglückendes Erlebnis. Die Erkenntnis" in einem Umbruch der Zeit die Hand mit an den Speichen des Weltenradts zu haben, spornte zu besonderer Leistung an. Deutschland ist im Aufbruch in ein drittes Jahrtausend deutscher Geschichte, das im Zeichen des Nationalsozialismus stehen wird. Die breiten Straßen für diesen Marsch sind im Bau. Sechzig Millionen Deutsche trogen Steinchen auf Steinchen füll diese Straßen zusammen, auf denen die Heranwachsende Ge neration Deutschlands den Marsch in glückhafte Zukunft an treten wird. Kurze außenpolitische Europa < Chronik des Jahres 1934. Sowjelrußland: Eintritt in den Völkerbund. (18. 9.) Sowjetruffisch-fran- zösische Verständigung. Ermordung des Leningrader Som jetkommissars Kirow. (1. 12.) Massenverhaftungen und Hinrichtungen. — Abschaffung txr Brotkarten. Polen: Am 26. Januar wird ein zehnjähriges deutsch-polnisches Verständlgungsabkommen abgeschloffen. Ein Besuch Dr. Goebbels in Warschau (Juni) trägt wesentlich zur Vertiefung der freundschaftlichen Beziehungen zwischen Deutschland und Polen bei. (14. 6.) Polen nimmt dem Ostpakt gegenüber eine ablehnende Haltung ein. Baltische Staaken: Die Entwicklung vom Parteienstaat zum autoritären Staat macht weitere Fortschritte. — In Estland werden sämtliche Parteien verboten. (12. 3.) — In Lettland wird für sechs Monate der Ausnahmezustand verhängt. (16. 6.) Abschluß eines Bctltenbundes im Vertrag von Riga. (12. 9.) Litauen: Der Putsch Woldemavas' wird im Keime erstickt. (6. 6.) Die Negierung erläßt ein memelfeindsiches Gesetz zum Schutz von Volk und Staat. Absetzung des rechtmäßigen Memel direktoriums Schreiber. Wiederholter Bruch des Memel statuts. Ausschaltung des Mmelländischen Landtags. Klage der Memelländer bei den Ratsmächten. Deutschland appelliert an die Signatarmächte. Neues litauisches Memel direktorium Bruvelaitis. Zusammentritt des neuen Land tages am 13. Dezember, der aber wegen Fernbleiben der litauischen Abgeordneten und Mandatsentziehungen be schlußunfähig ist. Finnland: Di« Absicht der Regierung, als allein gültig« Unterrichts sprache das Finnische an der Universität Helsingsors zuzu lassen, stößt auf starken Widerstand der schwedisch-sprechen den Bevölkevungsteile. Skandinavien: Auf einer Reise durch die skandinavischen Hauptstädte sucht Lordsiegelbewahrer Eden die wirtschaftlichen Beziehun gen der drei skandinavischen Staaten zu England zu ver tiefen. Danzig: Der Senatspräsident Rauschnivg tritt von seinem Posten zurück. Sein Nachfolger wird der stellvertretende Gauleiter Greiser. (28.11.) Tschechoslowakei: Die zwangsweise Ueborgabe der Insignien der ehrwür digen deutschen Prager Universität cm die tschechische wird von schweren Ausschreitungen der Prager tschechischen Stu dentenschaft begleitet. (24.-26.11.) Gegendemonstrationen an den deutschen Universitäten verlaufen in musterhafter Ordnung. — Verschlechterung der Beziehungen zu Polen. Oesterreich: Marxistische Februar-Unruhen. Julireoolte in Wien, deren Opfer der Bundeskanzler Dollfuß wird. Neubildung einer Regierung Schuschnigg-Starhemberg. Wiederholte Besuche der leitenden Staatsmänner in Italien. Annähe rung Oesterreichs an Italien. Ungarn: Vertiefung der freundschaftlichen ungarisch-italienischen Beziehungen. Besuche Gömbös' in Rom und Warschau. Ungarisch-südslawischer Streit, da Südslawien die ungari schen Behörden für die Mordtat von Marseille verantwort lich macht. Südslawien: Ermordung König Alexanders (9. 10.) Thronbesteigung Peter II. Einsetzung eines Regentschaftsrates.— Minister- Präsident Goring, der anläßlich der Trauerfeierlichkeiten in Belgrad weilt, führt wichtige politische Gespräche mit den anwesenden Staatsmännern. — Südslawien verklagt Un garn vor dem Völkerbundsrat. Schlichtung des Streites durch Vermittlung Frankreichs, Englands und Italiens. — Rücktritt des Kabinetts Usunowitsch (18. 12.) und Beauf tragung des bisherigen Außenministers Jeftitsch mit der Regierungsbildung. . ' Bulgarien: Auflösung der JMRO. Verständigung Mit Südslawien. Diktaturkabmett Georgieff. (19.5.) Rumänien: Kabinettswechsel ohne Aenderung des außenpolitischen Kurses, da Titulescu Außenminister bleibt. (1: 10.) Griechenland: Auf seinem Balkanbesuch hält sich Ministerpräsident Gö ring mehrere Tage in Griechenland auf, wo er besonders ge feiert wird. (10.5.) Türkei: Abschluß eines Balkanpaktes (Türkei, Rumänien, Südsla- Wien und Griechenland). Fortsetzung der Reformpolitik. — Einführung der Famillennamen. Italien: Dreierabkommen (Italien, Oesterreich, Ungarn. — 15. 3.) — Die Wahlen im Frühjahr bringen Mussolini 96 v. H. Ja- Stimmen bei etwa 10Z Millionen Stimmberechtigten. Tref fen des Führers mit Mussolini in Venedig. (14.—16. 6.) Freundschaftliche Aussprache. Nach der Juli-Revolte in Wien nimmt die italienische Presse zeitweilig eine ausgesprochen deutsch-feindliche Haltung ein. Italienisch-französische An näherungsversuche. Zuspitzung der italienisch-südslawischen Beziehungen. — Reis« des Königs nach Afrika. Spaulm: Marxistische Revolution, die mit dem Siege der Regierung endet. (Oktober.) Schweiz: Neuer Bundespräsident Minger (13. 12.) Frankreich: Schwere Straßenkämpfe im Februar, an denen sich haupt sächlich rechtsgerichtete Verbände beteiligen. Sturz der Re gierung Daladier. Burgfriedenskabinett Doumergue mit Barthou als Außenminister. (9. 2.) Frankreich macht das Angebot eines Ostpaktes, das zu lebhaften diplomatischen Verhandlungen führt. — Ermordung des zum freundschaft lichen Besuch Frankreichs in Marseille eintrefsenden Königs Alexander von Südslawien und des Außenministers Bar thou. (9.10.) Schwere Angriff« der französischen Presse ge gen die Regierung wegen unzureichender polizeilicher Schutz maßnahmen. Rücktritt der Regierung Doumergue. Die neue Negierung Flandin-Laval (8. 11.) zeigt sich in der Saarfrage versöhnlicher als ihre Vorgänger. Es kommt nach längeren Verhandlungen (6. 11.—3. 12.) in Rom zwi- chen deutschen und französischen Unterhändlern durch ge- chickte und unparteiliche Verhandlungsleitung des italieni- chen Barons Müisi zu einer befriedigenden Einigung in allen Deutschland und Frankreich berührenden Streitfragen über das schwerwiegende Saarproblem. — Zunehmende Aktivität der Frontkämpfervereinigungen. — Tod Poin- carös. (15.10.) England: Anwachsen der Schwarzhemdenbewegung. Ergebnislose Flottenbesprechungen mit Japan und den Vereinigten Staa- ten. Wichtige Abrüstungsdebatte im Unterhaus über den deutschen Rüstungsstand. (28. 11) — Neue Fortschritte der irischen Selbständigkettspolitik. Ausbau der englischen Luft flotte. Belgien: König Albert wird Opfer eines Unglücksfalles. (17. 2.) Der junge König Leopold findet starte Sympathien in der Bevölkerung bei seiner Thronbesteigung. Holland: Schwere kommunistische Unruhen. (5—10. 7.) — Tod des Prinzgemahls. (S. 7.)