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uNaekomnKn. Dke Bauern standen keilweise bis zum Leib im Wasser, um das Vieh aus den Ställen zu retten. Nach dem das Wasser abgeflossen ist, zeigt sich überall ein Bild de» Grauens. Aus vielen Gärten und Feldern sind die Anpflanzungen restlos weggeschwemmt. Die Gemeinden Banau und Gierisckavalde sind insofern dovpclt schwer be troffen, als sie bereits im Vorjahre durch ein Hagelunglück in große Not geraten sind. 2V Tote bei einem Erdrutsch. Bukarest, 4. Juni. In der Gemeinde Orateni wurden 20 Bauern am Fuße eines Berges beim Graben nach Lehm durch einen Erdrutsch verschüttet. Die zur Hilfeleistung herbeigeeilten Dorfbewohner konnten bisher nur einen To ten bergen. Von einer Rettung der übrigen kann keine Rede mehr sein. 154 Todesopfer -er Hitze in -en Vereinigten Staaten. dnb. Lhlkago, 4. Juni. Durch die Hitze im Mittelwesten sind.bisher 154 Menschen ums Leben gekommen. Der Sach schaden wird auf über 200 Millionen Dollar geschätzt. dnb. South River (New Jersey), 4. Juni. Die Anlagen der amerikanischen Buntziegel- und Kachelfabrik sind am Montag durch einen Brand vernichtet wanden. Der Scha den wird auf über 1 Million Dollar geschätzt. Nitroglyzerinexplosion in Oklahoma. — 7 Todesopfer. dnb. Rorman (Oklahoma), 5. Juni. (Drahtb.) Durch eine Ritroglyzerin-Lxplosion wurden am Montag 7 Mit- glieder einer Expedition, die Sprengungen veranstalteten, um selsmographische Beobachtungen anzustellen, getötet. Rach anderen Meldungen soll es sich um Angestellte der Sinclair-Oil-Lompany gehandelt haben, die nach Petro leumquellen suchten. Ein Farmer, der sich einige 100 Meter von der Stelle der Katastrophe entfernt befand, schilderte, daß er plötzlich einen furchtbaren Donnerschlag hörte und dann die zerstückelten Leichen der Männer durch die Lust fliegen sah. Die Expedition hatte zwei Wagen bei sich, von denen der eine mit Sprengstoffen beladen war. Zweijährige Kehrgange in Segelflug- rengbasteln in Berufs- u. Fachschulen. NDZ. Berlin, 5. Juni. (Eig. Funkmeldg.) Der Reichs wirtschaftsminister hat in seiner Eigenschaft als preußischer Minister für Wirtschaft und Arbeit die verstärkte Einfüh rung der Jugend in die Gedanken der Luftfahrt angeord net. Der Minister bestimmt unter anderem, daß die be stehenden freiwilligen Lehrgänge in den Berufs- und Fach schulen weiter ausgestaltet, und daß dort, wo sie noch nicht bestehen, solche Lehrgänge bald neu einzurichten sind. In den Richtlinien des Ministers wird hervorgehoben, daß die deutsche Jugend eingehend Kenntnis von der Luftfahrt er halte und insbesondere auch, was für die angehenden Schlosser, Mechaniker und anderen Berufler wichtig ist, durch technische Arbeiten im Bau non Segelflugzeugen die Wirkungsweise der einzelnen Teile kennen lerne. Weiter seien die Fragen des Luftschutzes eingehend zu behandeln, in der Werkstattarbeit der Bau von Segelflugzeugen zu be treiben und die körperliche Ertüchtigung durch "Hebungen im motorlosen Flugzeug zu fördern. Die teilnehmenden Schüler sollen das 16. Lebensjahr vollendet haben, so daß mit dem 18. Lebensjahr die Ausbildung abgeschlossen ist. Es soll angestrebt werden, daß Schüler höherer Lehranstal ten und Schüler der Fach- und Berufsschulen in den Lehr gängen Zusammenarbeiten. Es sollen aber nur solche Ju gendliche in Luftfahrtlehrgänge ausgenommen werden, die Mitglieder der Hitlerjugend sind. Schließlich dort durch diese Lehrgänge die Erreichung des Zieles der Berufs- und Fachschulen usw. als nächstliegende Pflicht nicht gestört werden. daß e» noch kommunistische Organisationen gebe, Sie ülle diejenigen terrorisierten und verfolgten, die etwas verraten würden, erwiderte der Angeklagte Klause: „Jawohl. Der beste Beweis ist fa auch der Fall de« früheren Kommunisten Alfred Kallner, der von der Kom mune erschossen wurde, well er etwa» «verpfiffen" hatte. Mir wird es auch nicht ander» ergehen." Aus der weiteren Vernehmung ergibt sich noch, daß Klause auch im Jahre 1932 noch einmal in Rußland war. Die Schilderungen seiner Eindrücke von Rußland unterschei den sich wesentlich von den günstigen Berichten, die die Sowjetunion über „das Paradies der Arbeiter" selbst ver breitet. Lebensmittelnot sei, wie der Angeklagte erzählt, von ihm in Rußland in erschreckender Weise beobachtet worden, und „Schlangestehen" sei dort eine alltägliche Er scheinung gewesen. Am Schluß der Verbandluna beschuldigt Klause seinen Mitangeklagten Kuntz, als Mitglied der Bezirksleitung der KPD- die Anweisung zur Plünderung von Lebensmittelgeschäften erteilt zu haben.. Die Verhandlung wird hiermit auf Dienstag vertagt. Mit -er Leitung -eck „Amteck für Technik" -er NGOAP. beauftragt. Dr. 3«g. Tod». Staatssekretär Gottfried Feder. Der Stellvertreter de« Führers, Reichtminifker Heb, hat den Staalssrkrelür Feder ml» der Oberleituna des Amtes für Technik beauftragt und ihn gleichzeitig zum Äorflheuden des neu er- richteten Nationalsozialistischen Bundes Deutscher Technik, der die Aufgaden des aufgelösten KampfbundeS der Architekten und Ingenieure übernimmt, ernannt. Seine Stellvertretung in beiden Aemkern ward« dem Generallnspedleur des deutschen Straßen- bauwrsens, Dr. Ing. Tod», übertragen. Die Einschränkung des Zuzuges nach Grotz-Kerlin. dnb. Berlin, 2. Juni. Ls bestehen Anhaltspunkte dafür, daß die Maßnahmen zur Einschränkung des Zuzugs in das Stadtgebiet von Groß-Berlin noch nicht in Berlin selbst al» auch in den anderen Tellen des Reichs genügend bekannt geworden find. Der Präsident der Reichsanstalt für Arbeits vermittlung und Arbeitslosenversicherung hat auf Grund des Gesetzes zur Regelung des Arbeitseinsatzes vom 15. Mai 1934 (Reichsgesehbl. I, S. 381) eine Anordnung am 17. Mai 1934 erlassen, wonach die Einstellung von Arbei tern und Angestellten innerhalb der Stadlgemeinde Berlin von der vorherigen Zustimmung des für die Arbeits stelle zuständigen Arbeitsamts abhängig ist. Diese Zustim mung kann nur in besonderen Ausnahmefällen erteilt werden. Die Beschäftigung von Arbeitern und Angestellten ohne die erforderliche Zustimmung wird strafrechtlich ver folgt und Hot außerdem für alle Beteiligten erhebliche wirt schaftliche Rachteile zur Folge. Die Anordnung, aus deren Beachtung nachdrücklichst hingewiesen wird, ist veröffentlicht tm Reichsanzeiger Rr. 114 vom 18. Mai 1934 und im Reichsarbeitsblatt Rr. 15 vom 25. Mai 1934. Llllwettermeldongen. Die Unwetterkatastrophe in Südfrankreich. Paris, 4. Juni. Das schwere Unweiter, das seit 24 Stunden im Departement Dröme in Südfrankreich wütet, nimmt nach letzten Meldungen geradezu katastrophale Aus maße an. In der Nacht zum Montag ging ein neuer schwe rer Wolkenbruch nieder. Mehrere Gehöfte sind vollkommen von der Außenwelt abgeschnitten. Mehrere Kraftwagen wurden von den Wassermassen fortgespült. Die Eisenbahn linien verschiedener Nebenstrecken stehen unter Wasser, so daß der Verkehr eingestellt werden mußte. Zwei Menschen wurden durch Blitzschlag getötet. Truppen sind entsandt worden, um der Bevölkerung bei der Rettung ihres Habs und Guts und bei den Aufräumungsarbciten behilflich zu sein. Viel Vieh ist in den Fluten umgckommen. Mehrere Gebäude sind unbewohnbar geworden. Da die Grund mauern unterspült sind, rechnet man j den Augenblick mit ihrem Einsturz. Unwetterkatastrophe in Schlesien. Breslau, 4. Juni. In der Umgebung des Königshainer Spitzberges, ging, wie erst jetzt bekannt wird, am Sonntag ein furchtbares Unwetter nieder, das besonders in Wartha, Gierischwalde und Banau schweren Schaden anrichtete. In Wartha, einem bekannten schlesischen Wallfahrtsort, ströck- ten di« Wassermassen von -en Bergen wie Wildbäche durch die Straßen. Mehrere Wohnungen wurden unter Wasser gesetzt. Vielfach wurden Brücken wegqerissen. Das Dorf Gierischwalde wurde während des Fronleichnamgottes dienstes von -em Wolkenbruch betroffen. Das Wasser drang in die Kirche, so -aß die Gemeinde fluchtartig das Gottes haus verließ. Die Dorfstraßen glichen reißenden Strömen. Das Wasser schoß durch Wohnungen, Scheunen und Ställe. Große Bäume wurden entwurzelt. Vom Wasser nütze- schlepptes Holz und Einrichtungsgegenstände schwammen auf den Straßen. Zahlreiches Kleinvieh ist in den Fluten Aus Sachsen. Waldbrände. Stadt Wehlen, 5. Juni. Am Sonnabend wurde auf einer größeren abgeholzten Fläche in der Nähe der Busch holzstraße eine größere Menge dort lagernder Nutz- und Brennhölzer durch Waldbrand vernichtet. Das Feuer ist vermutlich auf Fahrlässigkeit zurückzuführen. Königstein, 5. Juni. Im Staatsforstrevicr Reichstein bei Rosenthal-Schweizermühle entstand am Sonntagnachmit tag ein Waldbrand, durch den eine größere Fläche 15jähri- gen Kiefernbestandes vernichtet wurde. Der Brand dürfte durch fahrlässiges Wegwerfen eines Streichholzes entstan den sein. Pirna, 5. Juni. Oberschlesische Gäste in der Sächsischen Schweiz. Am Sonntag lief der erste große Sonderzug der M im Sommer M »er Mer die ZeilW lese»! Manche Landbewohner, die noch veralteten An schauungen huldigen, glauben, in den Sommermonaten auf das Zeitunglesen verzichten zu können. Da» ist grund falsch, denn auch im Sommer steht die Zeit nicht still. Die Landesbauernführer haben wiederholt darauf hingewiesen, daß es die Pflicht eines jeden Bauern ist, sich durch ständige» Lesen einer Zeitung darüber zu unterrich ten, durch welche grundlegenden Gesetze und Maßnahmen politischer und wirtschaftlicher Art unser Bauernkanzler Adolf Hitler den Ausbau unseres Vaterlandes neu gestaltet. In verschiedenen Gerichtsurteilen ist das Lesen einer Zeitung als unbedingte Rotwendigkeit erklärt morden. Organisation „Kraft durch Freude" aus Schlesien mit 850 Volksgenossen hier ein. Den schlesischen Gästen, die einige Ferientage in der Sächsischen Schweiz verleben wollen, wurde vom Rat der Madt Pirna und der Arbeit-gemein- schäft der Sächsischen Schweiz ein festlicher Empfang zuteil. Auch in Bad Schandau wurden die Gäste durch Bürger meister Baumann aufs herzlichste willkommen geheißen. Bärenstein, 5. Juni. Vogelidyll auf der Bahnhofsuhr. Die hiesige Bahnhofsuhr hat sich ein Bachstelzenpärchen als Brutstätte ausgesucht. Seit einigen Tagen, haben die Alten eine starke Familie zu versorgen und lassen sich dabei durch den starken Verkehr auf dem Bahnsteig in keiner Weise stören. Wetterbericht der sächsischen Landeswetterwarte vom 5. Juni. w e t t e r l a g er Das Wetter ist in Sachsen wechselnd bewölkt geblieben. Es ist noch etwas kühler geworden, da mit nördlichen Win den atlantische Luft zu uns gelangt. Die in den letzten 24 Stunden gefallenen Niederschläge waren im Vorlands des Erzgebirges etwas ergiebiger als bisher. Der allgemeine Witterungscharakter zeigt jetzt ein Vordringen hohen Luft druckes von Nordwestcn nach Skandinavien und Finnland, womit in unserem Gebiet eine Drehung der Winde nach Nordosten verbunden sein wird. Im übrigen ist mit einer grundlegenden Acnüerung -es jetzigen Wetters zunäckM noch nicht zu rechnen. Es verdient jedoch hervorgehoben zu wer den, daß Italien und das östliche Mittelmeer in schroffem Gegensatz zu Deutschland außergewöhnliche Hitze verzeich nen. Aus Sizilien wurden Dienstag früh 8 Uhr schon Tem peraturen zwischen 27 und 30 Grad gemeldet. In der letzten Nacht sanken hier die Temperaturen nickt unter 27 Grad. Es besteht die Aussicht, -aß diese starkcrhitzten, tro pischen Luftwaffen über den Balkan vordringen und in Mitteleuropa beim Zusammentreffen mit der arktischen Luft die Bildung eines kräftigen Tiefdruckgebietes bringen werden. Dabei drüstc dann auch bei uns mit ergiebigen Niederschlägen zu rechnen sein. wikkerungsaussichten: Bei nördlichen Winden zunächst noch keine wesentliche Aenderung der bestehenden Witterung. parteiamtliches der ASDAP. Aus parteiamtlichen Bekanntmachungen entnommen: Sammelverbot. Allen nicht der NSDAP, angeschlossencn oder unter stellten Verbänden usw. ist jede Sammeltätigkeit verboten, un- zwar auf Grund des „Rcichsgesetzes zur Erhaltung un- Hebung der Kaufkraft vom 24. März 1934". Dieses Gesetz ist erschienen im Reichsgesetzblatt Teil l Nr. 33 vom 26. Mürz 1934 un- lautet im Abschnitt ll (Spendengesetz) folgendermaßen: 8 1: Spenden im Sinne dieses Abschnittes sind frei willige Abgaben aller Art. Ausgenommen sind Spenden charitativer Art im Sinne der Bekanntmachung über Wohl fahrtspflege vom 15. Februar 1917 (Reichsgesetzblatt S. 143) und Kollekten der Kirchen. 8 2: (1) Die Erhebung von Spenden be-arf der Ge nehmigung des Stellvertreters -es Führers der National sozialistischen Deutschen Arbeiterpartei im Einvernehmen mit dem Reichsminister -er Finanzen. Eine Uebertrogung dieser Zustimmungsbefugnis auf andere Stellen ist nicht zulässig. (2) Für Spenden, die zur Zeit des Inkrafttretens die ses Gesetzes erhoben werden, ist die Genehmigung unver züglich einzuholcn. ' 8 3: (1) Die Genehmigungscrklärung muß insbesondere die Art der Spende, den Verwendungszweck, den räumlichen Geltungsbereich und die Dauer der zugelassencn Spende bezeichnen und Richtlinien über die Höhe der Spende ent halten. Verstöße gegen dieses Verbot wollen umgehend bei der nächsten Ortsgruppe der NSDAP, gemeldet werden. Kreisleitung der RSDAP. i. A. Kreisprcssewart Matthäi. Deutsche Arbeitsfront, Reichsvetriebsgemeinschafl Rührung und Genuß. Fachschaft Bäcker. " Laut Anweisung der Kreisleitung Pirna wird non jedem Ar- beitskamcraden verlangt, die Fachschäftsabende restlos zu besuchen und sich dort im Beruf meiterauszubildcn bzw. sich in die national sozialistische Weltanschauung zu vertiefen. Ende dss. Mts. kommt der Bezirksfachschastswart, Pg. Rothe, nach Bischofswerda und will sich den flachabcnd ansehen, gleichzeitig den Besuch desselben. Zu,' der im-heutigen Anzeigenteil bckanntgegebenen Mitgliedervcrsantm-. lung haben sich alle einzusinden. < 6. Wicholk, Fachschaftswart. Amtliche Bekanntmachungen. Sitzung des Bezirksausschusses Wontag, dcn 11. Juni 1934, vormittags 10 Uhr, im Sitzungssoole der Amtshauptmannschast Bautzen. Bautzen am 2. Juni 1934. Die Amtshauptmannschast. Am Donnerstag, den 7. Juni 1934, nachm. i.?3 Uhr, soll in Rcukirch (Lausitz) 1 (Sammelort: Cafo Berthold) 1 Posten Schuhwaren meistbietend gegen sofortige Barzahlung versteigert werden. Der Gerichtsvollzieher des Amtsgericht» Bischofswerda. Das heutige Blatt umfaßt 12 Seiten. Durchschnlttsauflage Wai: 1934: 5879. Hauptschristleiter: Max Ftederer Stellvertreter: AlsredMöckel; verantwortlich für den Textteil mit Ausnahme des Sportteils: Max Ftederer, für den Sport- teil: Alfred MSckel Druck und Nerlag von Friedrich May, G. m. b. H., verantwortlich für die Anzeigenleitung: Melanie May, sämtlich in Bischofswerda.