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Der sächsische Erzähler : 05.06.1934
- Erscheinungsdatum
- 1934-06-05
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735715891-193406057
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735715891-19340605
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735715891-19340605
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Der sächsische Erzähler
-
Jahr
1934
-
Monat
1934-06
- Tag 1934-06-05
-
Monat
1934-06
-
Jahr
1934
- Titel
- Der sächsische Erzähler : 05.06.1934
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geweiht. In dem Lager, das im Gute des alten Kämpfers v. Tettenborn eingerichtet worden ist, sollen jeweils etwa 20 Hitlerjungen in einem 2—3 Monate währenden Aufent halt für die Landarbeit tauglich gemacht werden. Ober- bannsührer Schinzinger betonte die Notwendigkeit, für die Schulentlassenen, die noch nicht beim Arbeitsdienst Auf nahme finden könnten, zu sorgen. Ein Vertreter der Ge- bietsführung der HI. kündigte an, daß demnächst ein zwei tes Umschulungslager der HI. in Hainichen eröffnet werden soll«. Der sächsische Iunabauernführer Schumann über brachte die Grüße des Bolksbildungsministeriums und des Landesbauernführers. Nach weiteren Begrüßungsanspra chen des Gutsbesitzers v. Tettenborn, des Kreislciters Mar tin-Bautzen und des Amtshauptmanns Dr. Sievert erfolgte eine Besichtigung des Lagers, wobei Oberbannführer Schinzinger, Jungbauernführer Schumann, Gcbietsführcr Ludwig und Kreisleiter Martin kurze Ansprache» an die in dem Lager untergebrachten Angehörigen der HI. richteten. Aufmarsch -er Ar-eits-ienstgruppe 1S2. Weihe -es Lagers 1/152. Seit Wochen Ist die Bevölkerung auf den Aufmarsch der Ar- bcitsdienstaruppe 1S2 Bautzen und die Weihe des Lagers 1/152 Bautzen hingewiesen worden. Plakate kündigten überall die Ver anstaltung an. Der Außenstehende wird sich kein Bild machen kön nen über die vielen Einzelheiten, die ein Aufmarsch von 6 Stamm- abteiluimen mit sich bringt: Quartiere, Verpflegung ulw. usw. Doch soll an dieser Stell« von diesen Dingen nicht gesprochen wer den. Das Wesentliche ist: es hat alles geklappt. Ein Beweis da für, daß sämtliche Vorbereitungen in allen Einzelheiten richtig ge troffen waren. Einmarsch in die Stadt. So konnten nun die Abteilungen ihren Einzug in Bautzen hal ten. Ab 15,00 Uhr trafen am Sonnabend die Arbeitsdienstwilligen der Gruppe 152 auf dem Bahnhof ein. Punkt 16,45 Uhr erfolgte programmäßlg von hier der Einmarsch In die Stadt. Voran die Gruppenkapelle. Mit klingendem Spiel, unter reger Anteilnahme der Bevölkerung, zogen die Mannschaften in ihr Quartier in die Exerzierhalle der Kaserne des Jnf.-Regts. 10, Löbauer Straße. Der gute Eindruck, den die jungen Arbeitsdienstwilligcn in ihren schmucken Trachten machten, war überall bei den zahlreichen Zu schauern festzustellen. Unterkunft -er Abteilungen. Die große Exerzierhalle ist gefüllt mit jungen Arbeitsdienst willigen. Straffe Disziplin sichert die Ordnung! Schnell sind die Plätze angewiesen und ein jeder fühlt »sich gleich heimisch, wenn auch nur auf Stroh. Führer und Mannschaften liegen zusammen, ohne Unterschied. Arbeitsdienstwillige und Soldaten lernen sich im Kasernenhof kennen, beide echte Soldaten: der eine der werk tätigen Arbeit, der andere der Wehr. Die „Maschinerie" läuft weiter. Gleich geht es zum Abendbrot! Die Brotbeutel sind voll und die gefüllten Teekessel warten auf Abnehmer. — Auf pein lichste Ordnung wird größter Wert gelegt! Jeder, der die Unter kunft verläßt, wird von 2 prüfenden Augen gemustert, ob Uni form, Stiefel usw. ausgehfähig sind. Um IS Uhr war der Beginn des Platzkonzertes auf dem Hauptmarkt, zu dem sich zahlreiche Zuschauer cingcfundcn hatten. Aackelzug und Zapfenstreich. Fackelzug und Zapfenstreich meldet das Programm! Und da muß alles dabei sein — und Bautzen war dabei. Dicht drängte sich die Menge an der Abmarschstelle am Königswall. Hell lodern die Fackeln! Das schneidige Kommando von Oberfoldmeister Hof mann, Führer der Stammabteilung 1/152, ertönt. Meldung an den Gruppenführer! Der Spielmannszuq setzt «in! Der Marsch beginnt. Ueberall sind die Fenster der Häuser dicht besetzt. So geht es durch die. Straßen unserer schönen Stadt. Auf dem Fleisch markt, wo der Zapfenstreich stattfindet, wartet schon eine unüber sehbare Menschenmenge. Dieser herrliche Platz ist so recht für ein solches Schauspiel geeignet. — Die Abteilungen nehmen im Vier eck Aufstellung. Dor dem Dom stehen Kapelle und Spiclmanns- zug. Die zum Himmel züngelnden Fackeln lassen die Konturen der St. Petri-Kirche klar erkennen. Der ganze Platz ist von einem märchenhaften Zauber umgeben und gleicht einem farbenprächtigen Gemälde. Hier hat Oberstfeldmcister Zieschang, der Stabsleitcr der Gruppe 152, das Kommando. Wieder Meldung an den Gruppen führer! Der Zapfenstreich beginnt! Der aufmerksame Beobachter sieht im Halbdunkel des Platzes Vertreter von Behörden, die Grup penführer der Arbeitsdienstgruppe Kamenz und Löbau. — Ka pelle und Spielmannszug, der unter Leitung von Tambourmajor Schauer steht, geben ihr Bestes. Ein Fanfarenmarsch ist besonders wirkungsvoll. Kristallklar schallen die Töne der Trompeten über den weiten Marktplatz! Mit dem Deutschland-Lied und dem Horst- Wessel-Lied schließt der Zapfenstreich, der sich zu einer wahren Feierstunde gestaltete. — Reibungslos vollzieht sich der Abmarsch in die Quartiere. — Es ist mittlerweile Nacht geworden! Alles begibt sich sofort zur Ruhe; ein langer Tag mit manchen Anstren gungen steht bevor. Modellschau. Im Fortlauf der Veranstaltungen zum Gruppcnaufmarsch werfen wir schnell einen Blick in die ausgestellte Modellschau der Arbeitsdienstgruppe im Stadtmuseum. In dem schönen Graphi schen Kabinett hat die Schau Aufstellung gefunden. Modelle von Arbeitsstellen und Lagern zeigen plastisch den „Arbeitsdienst". Zahlreiche kunstgewerbliche Arbeiten (Flugzcngmodelle, Tischstän der usw.) geben beredtes Zeugnis von der. Handfertigkeit unserer Arbeitsdienstwilligen. Ein Gipsrelief unseres Führers ist beson ders hervorzuheben. Eine Fotoschau fesselt das Auge. Alles wohlgelungene Bilder, die den Arbeitsdienst von allen Seiten be leuchten. Auf einem Tisch hat eine kleine Bücherschau über das Arbeitsdienstschristtum Platz gefunden. Eine gute Beschriftung der ausgestellten Gegenstände gibt die erforderlichen Erklärungen. Kornblumen und Margeriten beleben den Raum. Die kleine Aus stellung zeigt, wie im Arbeitsdienst die Freizeit gestaltet wird — kein Leerlauf, sondern zielbewußte Entspannung vom Alltäglichen. Der Besuch der Schau war sehr befriedigend! Wecken. Die Nacht ist herum! In der sonst um diese Zeit so ruhigen Ercrzierhallc wimmelt es! Denn nm 5,30 Uhr ist bereits geweckt worden. Wie im „eigenen Heim" vollzieht sich der Tagesbeginn: Waschen, Freiübungen,. Kaffeefassen! — Nun haben schon auf dem Kornmarkt zwei Spielmannszllge der Arbeitsdienstgruppe 152 Auf stellung genommen. Es ist 6,45 Uhr. Punkt 7 Uhr — die Turin- ubr schlägt — setzt der Trommelwirbel ein. In 2 Zügen geht cs durch die Straßen der Stadt. Bürger stchi aus! — Ein neuer Festtag beginnt! Ein Blick aus dem Fenster: was macht das Wetter? Prognose: unbeständig. Morgenfeier. Im Park des Gruppenstabsquartiers (am Schießplatz) hat 'ine würdige Morgenfeier stattgesunden. Zwischen saftigem Grün leuchtet ein großes Hakenkreuztransparcnt. Freudig wehen die Fahnen im Wind! Die große Rasenfläche ist gefüllt mit Angchöri- gen des Arbeitsdienstes. Auch zahlreiche „Zivilisten" sind erschie- neu. — Die Musik setzt ein; und aus vielen Stimmen erklingt das Schutz- und Trutzlied „Ein feste Burg ist unser Gott". Super intendent Berg faßte seine inhaltsreichen Worte in knapp und präzis formulierte Gedanken zusammen. Die würdige Morgen feier schloß mit dem Lied: „Ach bleib mit deiner Gnade". Vorbeimarsch. Mittlerweile sind eine Reche weiterer auswärtiger Gäste in Bautzen zum Gruppenaufmarsch cingetroffen. Als Stellvertreter des Gauarbeitssührers von Alten war Arbeitsführer Klausch er schienen. Außerdem waren noch mehrere Herren der Gauleitung anwesend. Von verschiedenen Gruppen waren Vertreter entsandt. An dem Arbeitsdienstsymbol auf dem Kornmarkt nahm der Grup penstab und die anwesenden Gäste des Arbeitsdienstes Aufstellung, um von hier aus dem Vorbeimarsch beizuwohncn. Vom Garten des Stabsquartiers zogen die Abteilungen unter dem Kommando von Oberstseldmeister Zieschang über den Kornmarkt, wo Arbeits führer Klausch und Arbeitsführer Schindler den Vorbeimarsch ab nahmen. Viele, viele Zuschauer umsäumten die Straßen. Wie derum ein Beweis dafür, daß der Arbeitsdienst in Bautzen boden ständig geworden ist. Nach diesem eindrucksvollen Akt zogen die Abteilungen zum Lager 1/152 (Tuchfabrik). Lagerweihe. Auf dem festlich geschmückten Hofe des Lagers hatten sich zahl reiche Vertreter aller Behörden, der Reichswehr, Parteiorganisa tionen, Wehroerbände, Amtsstellen und Berussverbände eingc- funden. Es ist schier unmöglich, die Namen im einzelnen hier auf- zuführcn. Das eine genügt hier zu sagen: cs war alles da. Das früher so unansehnliche Fabrikgebäude erschien den Besuchern im festlichen Schmucke. Girlanden und Fahnen schmückten das Haus. Die Abteilungen wurden im Hofe formiert. Zahlreiches Publikum hatte sich auch zu dieser Feier eingesunken. Mit einem Choral — gespielt von der Gruppenkapelle — wurde die Feier eingelcitet. Hierauf ergriff Superintendent Berg das Wort zu seiner Weihe rede. Er führte u. a. aus, daß das Lager die zweite Heimat des Arbeitsdienstfreiwilligen sein müsse. Er hob den Wert der gelei steten Arbeit hervor und betonte die Bedeutung des Arbeitsdien stes für die zukünftige Entwicklung Deutschlands. Der Redner zog einen Vergleich zu der Zeit der furchtbaren Arbeitslosigkeit und der Gegenwart. An der Besserung der Verhältnisse lzat der Ar beitsdienst einen maßgeblichen Anteil. Superintendent Berg zollte dem Arbeitsdienst seine besondere Anerkennung, indem er das selbstbewußte und sichere Auftreten der jungen Menschen hervor hob. Das ist aber nur zu erreichen dadurch, daß in der Heran wachsenden Generation der Geist der Volksgemeinschaft gepflegt wird, denn das Volk ist «ine Geistesgemeinschaft. Und da wir aus den Schultern vergangener Geschlechter stehen, leben wir auch von ihrem Geiste. Auf diesem Geiste erwächst mit die Disziplin. So vollzog nun Dr. Berg die Weihe des Lagers mit den Worten: „Treue ist das Mark der Ehre." Hierauf ergriff Oberbürgermeister Dr. Förster das Wort. Er begrüßte zunächst die Erschienenen. Auch er betonte, daß der Ar beitsdienst notwendig sei zur Erziehung der Volksgemeinschaft und wies auf das Bedürfnis der Arbeitsdienstpflicht hin. Jeder junge Deutsche sollte, wie es bereits bei den Studenten der Fa'l ist, seiner Arbcitsdienstpflicht genügen. Dr. Förster warf einen Rückblick auf die Entstehung der Lager in dem Bautzener Bezirk und betonte, daß das erste Arbeitsdienstlager Deutschlands hier gestanden hätte. Im weiteren Verlauf der Ausführungen ging der Redner auf die besondere Entwicklung des Lagers 1/152 «in. Er verwies aus die schwierigen Verhandlungen zwischen Stadt und dem Besitzer der Fabrik. Noch jetzt sind nicht alle Fragen geklart. D.e Stadt hat rund 42 000,— RM. in die Gebäude investiert. Aber nur durch die unermüdliche Hilfe der Arbeitsdienstwilligcn ist es möglich ge wesen, mit diesen Mitteln das Ziel zu erreichen. Oberbürgermei ster Dr. Förster ging auf die geleisteten Arbeiten des Lagers 1,152 ein: Ausbau der Parkstraße und des Sedanplahcs, Umgestaltung des Kornmarktcs, Regulierung des Albrechtsbaches und des Flinzgra- bens usw. Hierfür sprach Dr. Förster den Arbeitsdicnsimilligen seinen Dank aus. Mit diesem Dank verband er aber auch den Dank für die geleistete Erziehungsarbeit, dankte Superintendent Berg für die Weihe und übergab Gruppenführer Schindler das Lager. Gruppenführer Schindler übernahm nun das Gruppensinmm- lagcr im Namen der Gruppe 152 des Deutschen Arbeitsdienstes. Er dankte allen denen, die geholfen haben, eine so mustergültige Unterkunft zu schaffen. Gruppenführer Schindler zeichnete in kur zen Strichen die Einteilung des Lagers und seine Einrichtung. Das Lager hat eine Gestalt erhalt: >, die die Auffassung rechtfertigt, daß die Unterkunft zu einer der besten des Gaues gehört. Hygie nisch mustergültige Räume mit schlichter Einrichtung tragen zur Erhebung der Kameradschaft bei und kann dann so der deutsche Familiensinn gepflegt werden. Gruppenführer Schindler schloß seine Worte, indem er aus führte, daß die, die zum Arbeitsdienst stehen, bei dieser Gelegenheit geloben, di« ganze Kraft dafür einzusetzen, daß das große Werk des Führers gelingt. Mit einem dreifachen Sieg Heil auf den Führer schloß diese Rede. Im Anschluß hieran wurde mit Be geisterung dos Deutschlandlied und das Horst-Wcssel-Lied gesungen. Als Vertreter des Gauarbeitssührers v. Alten sprach nun Ar beitsführer Klausch. Er übermittelte die Grüße und wünsche der Gauleitung. Auch er betonte den erzieherischen Wert der Kame radschaft im Arbeitsdienst. Erst seit der Machtergreifung Adolf Hitlers Hot der Arbeitsdienst «inen sittlichen Inhalt bekommen. Der Redner wies auf die Rede des Führers am I. Mai hin, worin gesagt ist, daß jeder Deutsche am Aufbau des Vaterlandes Mitar beiten müsse. Arbeitssührer Klausch berichtete, daß der Reichskanz ler sich dem Gouarbeitsführcr und ihm bei der Anwesenheit be sonders lobend über den Arbeitsdienst ausgesprochen habe. Es bestehen berechtigte Aussichten, daß in kurzer Zeit Arbeitsdienst Pflichtdicnst wird. Mit einem Kampf-Heil schloß Arbeitssührer Klausch seine Worte. Im Nomen der Krcishauptmonnschaft, der Amtshauptmonn- schaft und des Bezirksncrbandes übermittelte Amtshauvtmann Dr. Sievert die herzlichsten Grüße und Wünsche. Er gab seiner Freude über die Entwicklung des Arbeitsdienstes beredten Ausdruck. Er wies darauf hin, daß in der Lausitz über 4000 Arbcitsdicnstwilligc be schäftigt seien, davon 1000 im Bezirk Bautzen. Auch Dr. Sievert Die jungen vemüse gewinnen ysnr desonösks sn ^oklgesekimsok tlukok einige Impfen drückte den Wunsch aus, daß die Arbeitsdienstpflicht bald zur Ein führung gelange. Zum Schluß der Weihe dankte Abteilungsführer Hofmann für allo Glückwünsche und Spenden und versicherte, im Sinne der gesteckten Ziel« weiter arbeiten zu wollen. Er verband mit seinen Worten den Dank an alle die ausgcschiedenen Kameraden, die an der Entwicklung des Arbeitsdienstes teilgenommen haben. Hier auf gab Oberfeldmcister Hofmann das Lager zur Besichtigung frei. Lagerbesichtlguno und „Festmahl-. Alles strömte nun in das Lager und sah sich die Räume an. In einem weiteren Bericht in den nächsten Tagen soll eingehend eine Schilderung über das Lager gegeben werden. Punkt 1L1 iihr wurde zum Mittagessen „befohlen". Der große Speisesaal war festlich gedeckt und überall standen wie in der Modellschau Korn blumen und Margucritcn auf den Tischen. Keine sogenannte Ehren tafel war hergerichtct, sondern die Gäste nahmen nach Belieben an den einzelnen Tafeln mit den Arbeitsfreiwilligen Platz. Das „Festmahl", bestehend aus Eiergräupchen mit Rindfleisch, schmeckte allen vortrefflich. Keiner der Gäste wird seinem verlorengegange- ncn Sonntagsbraten nnchgetrauert haben. In lebhafter Unter haltung mit den jungen Arbeitsdienstwilligcn nahmen die Gäste Fühlung mit ihnen und lernten so nm besten den Geist des Deut schen Arbeitsdienstes kennen. Sportliche Veranstaltungen auf der Müller-Wiese. Kaum waren die Mannschaften verpflegt, so war auch bald die Zeit hernngekommen für die sportlichen Veranstaltungen auf der Müller-Wiese. Unter Vorantritt der Kapelle zagen die Abteilungen zur Müller-Wiese. Zahlreiche Zuschauer lzatten sich bereits «ingefun- dcn. Vorbildlich stellten sich die Mannschaften zu den vorgesehe nen Freiübungen auf. Diese Hebungen haben gezeigt, daß der Arbeitsdienst einen ganz besonderen Wert auf die körperliche Er ziehung der jungen Menschen legt. Nun folgte ein Kampf ballspiel zwischen den Abteilungen 3/152 Schirgiswalde und 4'152 Kleinsaubernitz, das mit einem Unentschieden endete. Größtes Interesse fand der Pushball. Zum ersten Male wurde in Bautzen «in Pushballspiel gezeigt. Die Originalität eines solchen Spieles ist nicht zu leugnen. Viele heitere Momente kommen dabei vor und nicht nur die beiden Mannschaften, sondern auch die Zuschauer sind ganz bei der Sache. Das Spiel wurde ausgeführt von den Abteilungen 1/152 Bautzen und 2/152 Bischofswerda und endete 0 : 6. Beim Tauziehen konnte sich Abteilung 5/152 Nesch witz den ersten Preis holen, Abteilung 2/152 Bischofswerda den zweiten. Der vorgesehene Fünf-Kampf ist gestern nicht zu Ende geführt worden. Die Endergebnisse werden an dieser Stelle be- kanntgegcben werden. Im allgemeinen waren die Leistungen zu friedenstellend. Die Aufgabe des Arbeitsdienstes soll cs nicht sein, im Sport Spitzenleistungen anzusirebcn, sondern die gesamten Mannschaften auf eine güte Durchschnittsleistung zu bringen. Bunter Abend und Tanz. Als letzte vorgesehene Veranstaltung im Rahmen des Grup- penaufmnrsches und der Lagerweihc fand in sämtlichen Räumen der Soeietät Bunter Abend mit Tanz und im Schützenhnus deut scher Tanz statt. Schon von 10,00 Uhr an pilgerten die Tanzlusti gen zur Stätte ihres Wirkens, und zu Beginn der Veranstaltung waren die Räume bereits gefüllt. Auch hier war der Schmuck der Säle einheitlich durchgeführt: Kornblumen und Marguerite«. Der Bunte Abend in der Soeietät verlief sehr anregend. Mit dem Badenweiler Marsch wurde er eröffnet. Ouvertüre, Walzer und Märsche wechselten in bunter Reihenfolge. Die Leistungen der Grup- penkapellc sind anerkennenswert. Ein Prolog über den Arbeitsdienst, der von einem'Angehörigen des Lagers 1/152 Bautzen zum Vortrag gelangte, gefiel sehr gut. Ein Sprechchor trug einen Text von Bal dur von Schwach mit klarer Aussprache und guter Betonung vor. Nun folgten zwei Ehorgesänge „Wenn alle untreu werden" und „Wir zogen in das Feld". 'Auch hier zeigte sich, wie der Arbeits dienst die Freizeit nutzbringend verwertet, um auch auf dem Ge biet der Sangcskunst Erfolge zu erzielen. Nun kam auch endlich der Tanz zu seinem Rechte. Bis zur Polizeistunde herrschte in den veilen ein fröhliches Treiben. Jeder wird wohl befriedigt seinen heimischen Penaten zugewandert sein. Ausklang. So ist nun der Gruppenaufmarsch der Arbeitsdienstgruppe 152 und die Weihe des Lagers 1 152 beendet. Die beiden Tage haben gezeigt, daß der Deutsche Arbeitsdienst auch hier in Bautzen seinen Mann steht. Nicht um Feste zu feiern, wird eine so große Veranstaltung nusgezogen, sondern nur deshalb, um den Arbeits dienst der Bevölkerung näher zu bringen und mit dazu beizutra gen, daß die Volksgemeinschaft immer fester sich gestaltet Der Arbeitsdienst kann stolz sein auf seine Leistungen! Neues aus aller Welt. — Reicher Schwcinesegcn. Einem Bauern in einem kleinen tschechischen Dorf wurde ein reicher „Schweinesegen" beschert, wie er nicht alltäglich ist. An einem einzigen Tage brachten fünf Säue 74 kleine Ferkel zur Welt. — Fünflinge auf der Weltausstellung. Bor einigen Tagen wurde aus Ontario gemeldet, daß eine junge Frau von Fünflingen entbunden worden ist. Alle fünf Kinder sind am Leben, und auch die Mutter hat sich wieder erholt. Jetzt ist dem Vater der Kinder von der Leitung der Chica goer Weltausstellung das Angebot gemacht worden, dis Fünflinge zur Ausstellung nach Chicago zu schicken. Da ihm eine erhebliche Summe geboten wurde, wird er voraus sichtlich auf das Angebot eingehen. Die Kinder sind sämt lich Mädchen. »^Roikreuziag it934 9. und UV. Juni. Aus -em Aufruf Hindenburgs und Hillers zum Rotkreuztag 19Z3: „Deutschland erkennt und würdigt das Rote Kreuz al? ein Vorbild der Opferwilligkeit, Pflichterfüllung und unbe dingten Zuverlässigkeit im Dienste am leidenden Volksge nossen. Das Deutsche Note Kreuz erfüllt damit im höchsten Sinne die Pflicht nationaler Volksverbunden heit. Wer zum Volke steht, hat Anspruch auf Dank, Aner kennung und Vertrauen durch das Volk." Erprobtes Rezept Krühjahrs-Vreigemüse. (Für 4 Personen.) Zukaten: >/r Pfund Spargel, 1 Pfund junge Mohrrüben, 2 Pfund junge Schotenerbsen, 2 Eßlöffel (40g) Lutter, l Eplöff:l(20o)Mehl, Salz nach Geschmack, i/r Liter Wasser, I Teelöffel Maggi s Würze, fctngehackte Petersilie. Zubereilnng: Den Spargel schälen, In kurze Stücke brechen, die Mohr- rüben schaden, in Streifen schneiden und zusammen mit den jungen (Zrbsen in der Lutter andünsten. Wasser zusügen und garkochen. Oas Mehl mit etwas Wasser verquirlen, zum Gemüse geben und unter ständigem Rühren gut durchkochen. Mit Salz obschmecken, Maggi s Würze darunterrühren und fcingehackte Petersilie darüberstreuen.
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