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der Ausbau des Hilfswerkes für die deutschen Hochschulen besprochen. Pirna, 1. Juni. Vorläufige Einstellung der Schiffahrt auf der Oberelbe. Nachdem der Elbwasserspiegel weiter zurückgegangen ist, liegt die Fracht- und Schlevpschiffahrt auf der Oberelbe vorläufig still. Der Aussiger Pegel zeigte Mittwoch vormittag den unglaublich niedrigen Wasserstand von — 80. Ein derartig niedriger Pegelstand ist jahrelang nicht mehr zu verzeichnen gewesen. Die Voraussage lautet auf weiteren Fall. Schlepvzüge, die am Sonntag den Schö- naer Revisionsplatz verlassen haben, konnten ihren Bestim mungsort (Laube-Umschlagplatz) nicht erreichen. In Schmilka liegt seit Sonntag der Schleppdampfer „Reichs tag" mit 5 Ladungskähnen. Der Schleppzug konnte seine Reise infolge des immer mehr lallenden Wassers nicht fort fetzen. Die Personenschiffahrt auf der Strecke oberhalb Bodenbachs Aussig—Leitmeritz ist seit gestern ein gestellt. Die Dampfschiffahrt stromab wird noch aufrecht erhalten. Nossen, 1. Juni. Reife Heidelbeeren! Am Mittwoch wurden am sog. Rodigt die ersten reifen Heidelbeeren ge pflückt. Für Ende Mai dürfte dies immerhin eine Selten heit darstellen. Große Ueberfchrvemmurrg in Süd frankreich. Parks, 31. Mai. Infolge wolkenbruchartiger Regen güsse sind die fünf Nebenflüsse des Tarn so angeschwollen, daß sie aus ihren Ufern traten und eine Reihe von Dörfern in der Umgebung von Toulon überschwemmten. Mehrere Wohnhäuser sind ein Opfer der Fluten geworden. Die Be wohner konnten sich nur mit knapper Not retten und nur leicht tragbare Gegenstände mit sich nehmen. Auf den Guts höfen gedng es zumeist in letzter Stunde, das Pieh wegzu- treiben. Die Getreide-, Hafer-, Mais- und Bohnenfelder sind überschwemmt und die Ernte ist verloren. Die Schie nenstränge der Eisenbahnstrecke Montauban—Cartres sind zwischen Buzet und Bessieres auf 180 Meter Länge wegge spült. Auch die Landstraße ist zwischen Buzet und Magdc- laine abgeschnittep. Im Laufe des Tages ist das Wasser etwas zurückgegangen, aber man befürchtet eine neue Flut; und deshalb dürfen die Geflüchteten nicht in ihre Behausun gen zurückkehren. Paris, 1. Juni. (Eia. Funkmeldg.) Die Ueberschwem- mungen infolge der wolkenbruchartigen Regenfälle dehnen sich auf ganz Südwestfrankreich aus. Auch aus Hendaye an Der spanisch-französischen Grenze werden Hagelschläge gemeldet, die an der Ernte ungeheuren Schaden angerichtek haben. Tn Morlaix verursachten Wolkenbrüche ebenfalls große Überschwemmungen. Die Straßen der Stadt wurden teilweise in Sturzbäche verwandelt. Aus der Gegend von Perpignan werden auch Ueberfchwemmungen gemeldet. Vie kommunistische „HumanilS" läßt sich aus Toulouse mel den, daß acht kleine Dörfer von der Bevölkerung verlassen werden Mußten, weil Lebensgefahr für sie bestand. Die Eisenbahnllnie bei Montauban sei in einer Lange von 180 Metern yon den Alüten überschwemmt worden. Verheerende Hitzewelle über Amerika ': Washington^ ZI. Mai. Eine neue Hitzewelle, die dritte in diesem Jahre, sucht gegenwärtig 18 Staaten des Nord westens, Südwestens und Mittelwestcns heim und droht die gesamte Ernte zu vernichten. Die Verluste der Farmer werden bis jetzt auf etwa eine halbe Milliarde Dollar ge schätzt. Reuyork, 1. Juni. (Eig. Funkmeldg.) Im mittleren Westen steigt das Thermometer immer höher. In einzelnen Orten des Staates Iowa wurden bereits 43 Grad Celsius gemessen., Die Bedrohung der Getreideernte durch die Dür re wird immer ernster. Die Befürchtungen finhen ihren Ausdruck in einem ständigen Anziehen der Getreidepreise. Mißernte Hr den Vereinigten Staaten? London, 1. Juni. Einer Meldung aus Washington zu folge besteht infolge Mangels an Regen in den Vereinigten Staaten die Möglichkeit einer Katastrophe. Selbst wenn cs'in den nächsten 10 Tagen Regen gibt, werden die Staa ten Iowa, Nebraska, Illinois, Indiana und Ohio nur die Hälfte ihrer regelmäßigen Ernten einbringen können. Bleibt der Regen weiter aus, dann werden noch weitere 10 Staa ten von einer Mißernte betroffen. Die Farmer sind bereits der. Verpflichtung enthoben worden, ihre Erzeugung ein zuschränken. ' Cs ist nicht ausgeschlossen, daß der Kongreß noch vor seiner Vertagung erhebliche Summen zur Linde rung der Not bewilligen muß. Aus Winnipeg (Ottawa) wird gemeldet, daß'auch in Kanada infolge großer Trockenheit mit einer Mißernte ge rechnet werden Müsse. IN dem am schwersten betroffenen Gebiet von Süd-Saskatchewan werden dieses Jahr statt der normalen 44 Millionen Bushels Weizen nur 4 Millionen erwartet. Gin ganres Dorf von der Erde verschluckt. Peschawar, 1. Mai. (Eig. Funkmeldg) Lin aus ISO Häusern bestehende» afghanisches Dorf ist nach einem außergewöhnlich heftigen Erdbeben völlig von der Erde verschlungen worden. Da der Naturkatastrophe starke Re genfälle und donnerähnllche Geräusche im Lroinnern vor- ausgegangen waren, waren die Einwohner gewarnt und konnttn sich rechtzeitig in Sicherheit bringen. — Einbrecher von einer Kanone getötet. Ein Kauf mann in Poitiers wurde seit längerer Zeit von Einbrechern heimgesucht, ohne daß es jemals gelang, die Burschen zu fassen. Wiederholt wurden ihm aus seinen Laaerbeständen wertvolle Gegenstände gestohlen. Die Einbrüche erfolgten in Abständen von wenigen Tagen. Der Bestohlene dachte sich nun ein ganz rigoroses Mittel aus, um den Einbrechern ein für allemal das Handwerk zu legen. Er stellte eine kleine Kanone, beinahe ein Museumsstück, in seinem Lager raum auf und brachte sie durch einen elektrischen Kontakt mit der Tür in Verbindung. In der darauffolgenden Nacht wartete er gespannt auf das Ergebnis. Er brauchte nicht lange zu warten. Gegen zwei Uhr morgens hörte er vöm Lagerraum her eine furchtbare Detonation. Als er hinübereilte, fand er einen jungen Mann, der eine schwarze Maske trug, in einer Blutlache leblos auf. Der Einbrecher kam nur noch für wenige Minuten zum Bewußtsein. Seine Verletzungen lvaren so schwer, daß er nach kurzer Zeit stard. Er war erst sechzehn Jahre alt, hatte aber nichtsdestoweni ger schon verschiedene schwere Einbrüche und sogar einen Raubmordversuch auf dem Kerbholz. — Ein Almosen, das Zinsen trägt. Ganz unerwartet kam ein Londoner Juwelier, der zur Kur in Nizza weilte, in den Besitz von 10000 französischen Franken. In einem Begleitschreiben wurde ihm mitgeteilt, daß dieses Geldge schenk den Dank eines französischen Millionärs darstellen sollte, der mit Hilfe des Juweliers eine Wette von 20 000 Franken gewonnen hatte. Der Londoner Kurgast wußte zunächst nicht, was mit diesen Andeutungen gemeint war. Erst später entsann er sich, daß er einmal einem zerlumpten Bettler, der ihn in einer Straße Nizzas ansprach und ihm eine rührselige Geschichte vorjammcrte,zehn Franken gege ben hatte. Dieser vermeintliche Bettler war niemand anderes als der Millionär, der mit seinen Freunden eine hohe Wette abgeschlossen hatte, daß er in dieser Rolle Er folg haben würde. Es schien aber beinahe, daß er die Wette verlieren sollte, denn keiner der Kurgäste schenkte dem in malerische Lumpen gekleideten Mann Beachtung. Viel leicht ahnten die Angesprochencn auch, daß es sich hier um einen schlechten Scherz handelte. Als der falsche Bettler be reits das Spiel verloren geben wollte, erschien der Juwe lier, der ihm einen Zehnfrankenschein in die Hand drückte. Dieses Almosen hat jetzt hohe Zinsen getragen. — Lin Schiff fährt in den Palast. Bekannt ist die Geschichte von der Flotte, die vor einigen hundert Jahren von der Reiterei erobert wurde. Das Mißgeschick wider fuhr den Holländern, als ihrs Schiffe, von der starken win terlichen Kälte überrascht, unweit der Küste einfroren, so daß die französischen Kavalleristen die hilflosen Fahrzeuge in einer schneidigen Attacke erstürmen konnten. Eine Um kehrung dieses gewiß nicht alltäglichen Ereignisses trug sich kürzlich in Venedig zu. Da wurde das Motorschiff „Bar- barigo" im Hafen von einer starken Unterwasserströmung erfaßt und aus der Fahrtrichtung gebracht. Es fuhr mit erheblicher Geschwindigkeit in ein Gebäude hinein, zerstörte dessen Vorderseite und beschädigte auch Teile der Innenein richtung. Dann stellte sich heraus, daß sich das Fahrzeug ausgerechnet in das Hauptquartier des Instituts für aero nautische Studien begeben hatte. Das Schiff mußte mit Hilfe von zwei Schleppern wieder flott gemacht werde». Natürlich hatte der gewaltige Krach eine große Zuschauer menge auf den Plan gerufen, da sich das Ganze nicht weit vom Markusplatz zutrug. Leider sind dort, wo Erde, Was ser und Luft so überraschend aufeinanderstießen, auch Menschen nicht unerheblich zu Schaden gekommen. I«1« beimsMeuinI liest seine tteimstreilung o« knslil« 6er in 6sn meisten Familien in 81g6t un6 I.3N6 seit vielen Isstrreknten 6er Ingi. l63uskreun6 ist. Das „l6eim3tbl3tt" list auch eins zvirt- sctmktliclie 8e6eutung, 6enn es gibt ttun- 6erten von Volksgenossen I.obn u. IZrot. Dresdner Schlaehtviekmarkl vom 1. Juni 1834. (Fernsprechbcricht durch D. N. B. — Ohne Gewähr.) Austrieb: 10 Ochsen, 21 Bullen, 5 Kühe, 285 Kälber, 130 Schafe, 203 Schweine, zusammen 645 Tiere. — Preise in Reichs mark sür 50 Kilo Lebend- und (im Durchschnitt) Schlachtgewicht. Kälber: Beste Mast- und Saugkälber 50 bis 55 (85), mittlere Mast- und Saugkälber 42 bis 48 (75), geringe Kälber 34 bis 40 (70). Schweine: Wegen des geringen Umsatzes ist eine amtliche Preisnotierung nicht erfolgt. lleberstand: 11 Ochsen, 5 Kühe, 30 Schafe, 53 Schweine. — Geschäftsgang: Kälber mittel. Nächster Schlachtviehmarkt: M o n t a g, 4. Juni. Wetterbericht der sächsischen Landeswetterwarte Wett er lager vom 1. Juni. Dio Wetterlage in Deutschland hat sich in den letzten 24 Stunden nur wenig geändert. Die Hochdruckmetterlage hält noch an. Es herrscht, vom Südwesten des Reiches ab gesehen, bei schwacher Luftbewegung überall heiteres und trockenes Wetter. Durch das Steigen des Hochdrucks über Frankreich und England hat sich der Druck besonders über Mitteleuropa weiter gefestigt, so daß die Luftbcwegung über Deutschland sehr schwach geworden ist. Damit ist aber auch die Möglichkeit der Bildung von örtlichen Wärmege wittern gewachsen. wlllerung»au«sichienr Bel schwacher unregelmäßiger Lufibewegung zunächst noch sehr warm, heiler und trocken. Später vereinzelt Gc- wittcrbildung mit nachfolgender geringer Abkühlung. Die Wasierwärme im Städk. Freischwimmbad betrug am Freitagmittag Itzi/b Grad. MmklWrm M-le VkMW -er MellsdeWssMMfWWeo. Berlin, 1. Juni. (Eig. Funkmeldg.) Mit Rücksicht auf die Entwicklung de» Arbeitsmarktes in den letzten Monaten hat der Reichsarbeitsminister sich im Einvernehmen mit dem Reichsfinanzminister damit einverstanden erklärt, daß — ebenso wie die Instandsetzungen und Umbauten von Wohnungen — nunmehr auf die Arbeiten des Arbeitsbe schaffungsprogrammes vom 1. Juni 1933 (Erstes Gesetz zur Verminderung der Arbeitslosigkeit), die nach der Durchfüh rungsverordnung vom 28. Juni 1933 möglichst bis zum 1. Juli 1934 vollendet werden sollten, bis znm 31. März 19 3 5 erst r eck t werden können. Soweit in besonde ren Ausnahmesällen die Frist für die Beendigung der Ar beiten bei der Bewilligung der Darlehen aus diesem Ar- beitsbeschasfungsprogramm auf einen noch späteren Zeit- punkt festgesetzt worden ist, behält cs hierbei sein Bewen den. Bei den Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen des Sofoxt- programms 1933 ist eine allgemeine Verlängerung der Aus- sührungsfrlst nicht möglich, jedoch werden die Präsidenten der Landesarbeitsömker und —soweit die Arbeiten im Wege des Freiwilligen Arbeitsdienstes ausgcführt werden — die Gauarbcitsführer ermächtigt werden, im Bedarfsfall auch bei diesen Arbeiten die Ausführungsfrist bis zum 31. Dezember 1934 zu verlängern. partriamllichrs drr ASSAP. Aus pnrleiamtlichen Betanntmachungen entnommen: Die Gauamtsleitung der NS.-Bolkswohlfahrt hat folgende Konten: Rudolf Büttner, Amt für Volkswohl fahrt, Sächsische Staatsbank Dresden, Konto 10459, oder Postscheckamt Dresden, Konto 6116. Diese Konten sind sür die Einzahlung von Spenden für das Hilfswerk „Mutter und Kind" zu benutzen. Verschiedene Anfragen ließen die Notwendigkeit einer Bekanntmachung der Konten erkennen. Amt für Volkswohlfahrl bei der Kreisleitung Bautzen. Werbeabend der HI. in Denrih. Deutsche Volksgenossen, her zu uns! Erscheint alle zum Werbeabend der Gefolgschaft 2/ll 103 in Km ochs Gast hos, Demitz, Sonnabend, den 2. Juni, abends 8 Uhr. Un ser Leben siel in die Zeit Deutschlands tiefster Erniedri gung, wir Jungen wollen aber nicht Mitleid, sondern Mit arbeit. Gefolgschaft 2 II 103. Amtliche VekanntmachulMsi. Bctr. Verkaufs- und Installotionstätigkeit des Werkes. 1. Auf Beschluß des Stadtrates ist die Verkaufs- und Jnstallationstätigkeit des Werkes eingestellt worden. Betr. Konzessionsentziehung. 2. Der Elektro-Jnstallationsfirma Alfred Herbst, Baut zen, Schliebenstraße 9.a, ist die Zulassung sür unser Versorgungsgebiet aus Beschluß des Zehner-Au-stbus. ses entzogen worden. Die Direktion des städtischen Elektrizitätswerkes Bautzen. ' Auf Blatt 549 des Handelsregisters betr. die Firma JWA — Internationaler Warenaustausch —, Gesellschaft mit beschränkter Haftung in Bischofswerda, ist heute einge tragen worden: Die Gesellschaft ist aufgelöst. Die Firma ist erloschen. Amtsgericht Bischofswerda, am 30. Akai 1934 Die auf städtischen Grundstücken anstehenden dicsjähri- gen Grasnuhungen sollen Dienstag und Mittwoch, den 5. und 6. Juni 1934, von vormittags 8 Ahr ab, an Ort und Stelle meistbietend bedingungsweise versteigert werden. Treffpunkt: Dienstag am alten Sportplatz beim Schüt zenhause. Mittwoch am großen Bürgerteiche. Bischofswerda, nm 1. Juni 1934. Der Stadtrat. Die kirschcnnuhungen an den Pickaucr Wegen einschl. der Bäume um den früheren Exerzierplatz sowie der An pflanzung in der Lämmermiesc und an der Alten Bautzener Straße sollen Montag, den 4. Juni 1934, vormittags 10 Uhr. in der hiesigen Stadtkämmerci — Rathaus Zimmer Nr. 2 — bedingungsweise meistbietend zur Versteigerung kom men. Bischofswerda, am 1. Juni 1934. Der Stadtrak. Neukirch sLausitz). hausschlächlcr haben ihr Gewerbe noch tz 14 der GO. cmzumeldcn. Soweit in hiesiger Gemeinde wohnende Haus schlächter diese Pflicht bisher nicht erfüllt haben, werden die selben zur Vermeidung ihrer Bestrafung hiermit ausgesor- dert, das Versäumte spätestens bis zum 10. Juni 1934 nach- zuholcn. Neukirch (Lausitz), am 31. Mai 1934. Der Gcmeinderat. Das heutige Blatt umfaßt 12 Seiten. Durchschnittsauslage April 34: 5971. hauptschnstleiter: Max Ftederer Stellvertreter: AlfredMöckel; verantwortlich für den Textteil mit Ausnahme des Sportteils: Max Ftederer. für den Sport teil: Alfred Mölket Druck und Verlag von Friedrich May, G. m. b. H.. verantwortlich für die Anzeigenleitung: Melanie May, sämtlich in Bischofswerda.