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Im Falle höherer Gewalt — Krieg oder lonstiaer irgeicknvelcher Störung de» Betriebe» der Zeitung oder der Besörderungseinrich- trlcheinuuaiwelser Tägllch mit vu»nahme der Sonn» und Feier tage. Lezug»prei» für di« Zeit eine» halben Monat»: Frei in» bau» halbmonatlich Mark 1.1H beim Abholer, in der Geschäft». Nelle wöchentlich LS Pfg. Einzelnummer 10 Pfg. (Sonnabend. . nummer 1L Pfg.) Anzeigenprei» (in Reichsmart): Di« «4 mm breite einspaltig« MillimeterzeU« 10 Pfg., örtliche Anzeigen 8 Psg. Im Textteil die 90 mm breit« Millimeterzeile SV Psg. Für das Erscheinen von Fernsprecher Am» Bischofswerda Nr. 444 und 445. Fall« höherer Sewall — Krieg oder sonstiger irgent tunmn — hat der Bezieher keinen Anspruch auf Lieferung oder Anzeigen in bestimmten Nummern und an bestimmten Plätzen Nachlieferung der Zeitung oder aus Rückzahlung de» Bezugspreise». keine Gewähr. — Erfüllungsort Bischofswerda. Montag, den 2V. November 1933 Slr.272 88. Jahrgang von stürmischem Beifall begrüßt, der Schirmherr der Veran staltung, Staatsrat Dr. Ley. Er trat der Auffassung ent- gegen, als ob das deutsche Volk oder seine einzelnen Stände in den letzten 14 Jahren Schmach und Schande auf sich ge laden hätte. Nicht das Volk, sondern seine Führer seien für die Vergangenheit verantwortlich. Und so solle man auch nicht den Kaufmann und den Handel anklagen, daß er mate rialistisch sei, sondern die Elemente, die ihm Unehre gebracht hätten. Dr. Ley schloß mit einem dreisachen Sieg Heil auf den Führer. Nach der Kundgebung formierte sich der Festzug des Handels. Die Straßen der Stadt waren von riesigen Men schenmassen dicht umsäumt, die dem Vorbeimarsch beiwohn- ten. Der Festzug mit seinen 270 Wagen, diesem Wald von Fahnen bot ein unbeschreiblich schönes Bild. Freu dig zogen die Formationen der Amtswalterschaft dahin. Jede Branche hatte ihrer Art entsprechend mit einem „Schla ger" aufgewartet. Die Hamburger, die zahlenmäßig besonders stark in Erscheinung traten, hatten zweifellos auch die zugkräftigsten Festwagen. Ganze Ein geborenengehöfte ließen sie durch die Straßen ziehen. An dere Handelszweige zeigten sich von der immer wirkenden historischen Seite, vor allem der Lebensmittelhandel. Uner müdlich folgten die Zuschauer dem Vorüberziehen der Fest wagen. Nicht minder beachtlich ist der Eindruck, den die Kundgebungsteilnehmer selbst hinterlassen haben. Es kenn zeichnet den Geist der Volksgemeinschaft, wenn mon sich die Geschlossenheit dieser Kundgebung vergegenwärtigt, die über alle Schranken hinweg entstanden ist. Hierin liegt auch der tiefeSinn derBraunfchweigerTa- gung. Nicht mehr der Jnteressenstandpunkt regiert bei ir gendwelchen Anlässen, sondern nur noch der Gedanke derHandelsgemeinschaftalsderBrücke zur Volksgemeinschaft. Aufgaben des Einzelhandels. Die Hauptgemeinschaft des Deutschen Einzelhandels hielt am Sonntagnachmittag in der Stadthalle eine Kundgebung ab, bei der der Präsident der Hauptgemeinschaft Paul Freudemann eine Ansprache hielt. Er betonte, Aufgabe des Einzelhandels sei es, das deutsche Volk mit allen Waren zu versorgen, die deutscher Gewerbefleiß auf den Markt bringt. Die Einzelhändler seien der Treuhänder für die Hälfte des deutschen Volkseinkommens, das ihm seine Kunden anvertrauten. Aufgabe des Einzelhandels sei es ferner, einer Erweiterung des Verbrauchs durch stabile Preise zu dienen. Der Einzelhandel werde alles oaransetzen, um eine Verteuerung der Lebenshaltung zu vermeiden, soweit dies in seinen Kräften liegt. Der Redner bracht» den Wunsch zum Ausdruck, daß die Reichsregierung auch weiterhin die Bemühungen des Einzelhandels, Kauf- kraft und Preise in Einklang zu halten, durch eine allmäh liche Stärkung der Kaufkraft unterstützen möge. Als geeig nete Wege dazu bezeichnete er u. a. eine schrittweise Senkung der Einkommensteuer. Ser Mertag in prenßen. Der Gruk der Reichsregierung und das" cnb. Berlin. 19. Noo. (Cig. Meldung.) Die heutigen Feiern des Luthertages erreichten ihren Höhepunkt in dem Festakt in der Philharmonie, der die Vertreter der Reichs-, Staats- und Kirchenbehö.',n in einer Festversammlung ver einte. Reichsminister Graf Schwerin von Krosigk überbrachte den Gruß der Reichsregierung. Er sagte u. a.: Möge das deutsche Volk und die evangelische Kirche zu jeder Zelt in voller MahrhT 'zkcit vor Gott und Menschen von sich sage» können: Hier stehe ich und kann nicht ander». Gott helfe mlrk Den Gruß der Deutschen Evangelischen Kirch« an den deutschen Luthertag überbrachte der Reichs bischof. Er führte u. a. aus: Alles, was Luther geschrieben und ge sagt hat, hat er nicht nur gesagt, sondem er hat es gelebt. Sein Leben war ein immerwährender Kamps um die Wahr heit. wenn unser Glaube an Golt, unker Gottvertrauen und unser Dienst am Nächsten recht und richtig ist. dann mutz und wird unser Leben von Tag zu Tag mehr ein Kampf um die Wahrheit werden. Luthers Geburtstag soll uns dazu die nen, den weit- und Mahnruf durch die Welt aeheu zu lassen: Lin Lhristenmensch der Lat sorgt dafür, datz wieder im Leben des Einzelnen und im Leben der Völker Golt die Ehre gegeben wird, datz Gottes Wahrheit zur Herrschaft kommt und das Reich in Wahrheit gebaut werde. Da» Wort sie sollen lassen stahn. Den Schluß der Feier bildete ein von Professor Alfred Sittard komponierter sinfonischer Satz über den Luthercho- ! ral „Tin feste Burg ist unser Gott", dessen letzten Vers die , Festversamtnlung mitfang. Die feierliche Eröffnung im Landes theater. Braunschweig, IS. November. In Anwesenheit des Führers der Deutschen Arbeitsfront, Staatsrat Dr. Ley, und des Führers des Reichsstandes des Deutschen Handels, i yr. v. Renteln, wurde im Braunschweiger Landestheater Ijer „Tag des Deutschen Handels -feierlicheröffnet. I Als erster ergriff der braunschweigische Ministerpräsident Klagges Las Wort und führte nach , der Begrüßung der Versammel ten aus: Auf dieser Kundgebung lalle die Einheit und Ge schlossenheit des deutschen Handelsstandes und seine schicksal hafte Verbundenheit mit der Volksgemeinschaft bekundet werden. Ständische Geschlossenheit und Einheit zu erringen sei für den Stand des Handels besonder- schwer gewesen, weil die Mannigfaltigkeit der Sonderinteressen in diesem Stände immer ungewöhnlich reich war. Gerade der Liberalismus hätte voll seiner wirt schaftlichen Grundaufassung aus niemals, zu einer gerechten Würdigung der Handelstätigkeit kommen können. Der Na tionalsozialismus habe seinen revolutionären Charakter auch auf diesem Gebiet bewiesen. Er habe dem Menschen seine beherrschende Bedeutung für die Wirtschaft wieder zu erkannt: nicht die War e sei der wirtschaftliche Wert, son- iärn. all ein der M ensch selbst. Die Ware sei nur Mit, Ezur GrhaÜuyg und Steuerung der Wenschenkraft. Der Natioualsozialismas sehe iu Herstellung. Verteilung und Verbrauch drei grundlegende Wirtschaftsaufgaben, die alle drei wertschöpferisch seien. Damit ist er die erste Weltanschauung, die die praktische Be deutung des Handels auch theoretisch begründen und damit grundsätzlich besahen könne. Ohne einem anderen Stande etwas zu nehmen, kann der Nationalsozialismus auch dem Kaufman sein Recht und seine Ehre geben. Der Handel sei nicht nur eine wirtschaftlich wertvolle und bedeutende, sondem auch eine überaus eigenartige Arbeit, die infolgedessen auch eine besondere innere Cin- ltellung und Veranlagung erfordere. Der Liberalismus habe diese Tatsache übersehen, wenn er immer wieder versuchte, den Handel als selb st a n d i g e wirtschaftliche Aufgabe zu beseitigen und ihn nebenbei den Herstellern zu über tragen. Den Angriff, den die Liberalen von der Seite der Herstellung führten, wiederholte der Marxismus von der Selle des Verbrauche». Er organisierte seine Konsumgenossenschaften, durch die der Handel in die Hände der Verbraucher gebracht werden sollte. Kein Wunder, daß auch dieser Versuch, den Handel aus sei ner volkswirtschaftlichen Mittelstellung zu verdrängen, scher- tem mußte. ' , Aus seiner Mittlerstelluna zwischen Hersteller und Der- brauch erwachse dem Homdel eine ungewöhnliche wirt- schaftliche Macht. Diese Macht nicht zur Unterdrückung der anderen Grupven und damit zum Schaden der Allgemeinheit zu mißbrauchen, erfordere vom Kaufmann ein besonders hohes Berantwortungsbewußtsein, besondere Charakter festigkeit. Unbelehrbare werde auch der nationalsozialistische Staat, der seinerseits die Existenz der Kaustnanns schütze, Deutschen Handels. Ak 5 SSM Ski MklS MlWNkN Ms. Am Sonntag veranstaltete der Reichsstand des Deut schen Handels auf dem Leonhardplatz eine große Kund gebung, zu der der Aufmarsch der fünf Säulen des Hande l s, nämlich des Einzelhandels, der Handelsvertre ter, der ambulanten Gewerbetreibenden, des Groß- und Ueberseehandels, sowie des Gaststättengewerbes bereits in den frühen Morgen stunden begann. Der Führer de» Reichsstande», Dr. von Renteln. betonte in seiner Rede» daß über allen wirtschaftlichen Fra gen das Gesamtwohl des deutschen Volkes stehen müsse. Wie jeder Einzelmensch, so sei auch der Handel nur dann nützlich und wertvoll, wenn er nicht an sich, sondern an seine Auf gabe denke. Alle Kaufleute sollten den Ehrentitel eines deutschen Arbeitsmenschen erringen. Der Geist der Volksverbundenheit, der Opferbereitschaft, des Verant- wortungsbewußtseins und des Pflichtgefühls, des tätigen Einsatzes und Les Dienstes am deutschen Volke solle den Han delsstand wieder zu altem Glanz und zu alter Ehre hinaufführen. Nach der Rede Dr. o. Rentelns überbrachte Staatssekre tär Feder die Grüße der Reichsregierung und des Reichs wirtschaftsministeriums. Der deutsche Handel, führte er aus, müsse jetzt dafür so»en, daß der G e i st derDienstlei- stung am ganzen Volke wieder lebendig werde. Als Staatssekretär Feder geendet hatte, stimmte die Menge spontan das Deutschlandlied an. Alsdann sprach, Tagesschau. * Am Sonnabend «ab Sormlag fand la Anwesenheit de» Füh rer» der Deutschen Arbeitsfront, Dr. Ley. und de» Präsidenten de» Reich, stände» des handel», Dr. v. Renteln, der groß« Tag de» deutschen handel» statt. * Reichskanzler Adolf -Mer begab sich zu kurzem. Aufenthalt nach dem Lberfalzberg bet Berchtesgaden. Za seiner Begleitung befaud sich a. a. der Stellvertreter des Führer» Rudolf hetz. * Die gegenwärtigen Besprechungen ft» Graf zur wiederauf, nähme der Abrüstuagsbehxechuugea sind nach de» vorliegenden Meldungen völlig auifichtloa. Rach Meldangen an» Washington plant Roosevelt dl« Stadl- llsierung de» Dollar» ans der Vasl» von 50 Prozent des gegen wär- tigen Dollanverte» zu« 1. Zaauar 1SZ4. * Da» 1500 Tonnen grotze dentsche Motorschiff „Sreuhsee" lst la einem heftigen Sturme la der Rordfe« unkergegaagen. Von der ess Mana starken Besatzung ist nur ein Mana gerettet worden. * Za einem Kohlenbergwerk bet Chesterfield t« England er- eignet« sich Sonntag früh «lne Explosion, durch die 15 Bergleute getötet wurden. lldwführtichw an Mdrwr Stell«, Ser Tag des deutschen Handels in Braunschweig, zu verhindern wissen, wirtschaftliche Machtstellung zum Schaden der Allgemeinheit zu mißbrauchen. Der Reichsstand des deutschen Handels werde wie jeder andere Stand seine Ehre darin sehen, den Führer bei seiner gewaltigen Auf gabe, Deutschlands Ehre und Kraft wieder herzustellen, mit allen Miteln zu unterstützen. Darauf sprach der Oberbürgermeister von Braunschweig, Dr. Hesse. Braunschweig sei besonders stolz darauf, daß es gerade aus ersehen sei als Ort für diese bedeutsame Tagung. Daß ge rade Braunschweig als Tagungsort ausersehen worden sei, sei nicht Zufall oder Willkür. Es bedeute vielmehr die Aner kennung der großen Tradition, die Braunschweig als alte Hansestadt aufzuweisen habe, versinnbildliche die Ver bundenheit des deutschen Kaufmanns mit bodenständigem deutschen Bauerntum und deutschem Gewerbefleiß und bekunde auffällig das Streben und Wollen des Handels im nationalsozialistischen Geiste. Als letzter Redner sprach der Präsident der Handels kammer Braunschweig, Generaldirektor Schuberth. Zerklüftet in politische und unpolitische Verbände und Gruvpen, hätten die Berufsstände — und nicht zuletzt der deutsche Handel — ein getreues Spiegelbild der Uneinigkeit und ZerisseNheit, die däs politische Leben der letzten fünfzehn Jahre auszeichnete, gegeben. Heute habe sich die Erkenntnis durchgesetzt, daß all« Teile der Wirtschaft auf Gedeih und Verderb miteinander verbunden seien. Kriegs- und Nach kriegszeit mit ihren gewaltigen Umwälzungen auf allen Ge bieten hätten der deutschen Wirtschaft schwere Wunden ge schlagen. Profitsucht und Materialismus gewannen in stän dig wachsendem Maße die Oberhand, die ideellen Grund lagen des deutschen Wirtschaftslebens wurden zerstört. Aus solchem Erkennen und schmerzhaftem Erleben trat bestim mend an den Beginn des deutschen Freiheitskampfes die Rückkehr zu Treu und Glauben, zum bodenständigen Gedanken der Gemeinschaft in Kultur und Arbeit. Die Verwirklichung des organischen Staats- u. Wirtschafts aufbaues durch den Nationalsozialismus gebe dem einzelnen, wie auch einem ganzen Stande, die Möglichkeit, durch zähe Arbeit die Sicherung seines Daseins zu erringen. Für dis Nation aber bedeute organischer Staats- und Wirtschafts aufbau Belebenund AktivierungallerKräf- t e des Volkes, die von einer starken Staatsführung einge setzt werden müssen zum Kampf für das Reich. In der Geschlossenheit der äußeren Gestaltung durch den ReickMand des deutschen Handels, in dem inneren Zusam mengehörigkeitsgefühl und der inneren Verbundenheit mit dem Volksganzen, ruhe das lebendige, heilige Bekenntnis des deutschen Handels, sich für den Wiederaufstieg unseres Volkes einzusetzen. Diesem Wollen den weitesten Widerhall in der Gesamtheit unseres Volkes zu schaffen, diene der Tag des Deutschen Handels. er SäHWeLrMkr Ikukirch und Umgegend Unabhängige Zeitung für alle Stände in Stadt und Land. Dicht verbreitet in allen Volksschichten. Beilagen: Illustriertes Sonntagsblatt Heimatkundliche Beilage z' Frau und Heim / Landwirtschaftliche Beilage. — Druck und Verlag von Friedrich May, G. m. b. H. in Bischofswerda. — Postscheckkonto Amt Dresden Nr. 1521. Gemeindeoerbandsgirokasse Bischofswerda Konto Nr. 64 ! TagMlü DrAWosswerda 'Einzige Tageszeitung im Amtsgerichtsbezirk Bischofswerda und den angrenzenden Gebieten Der Sächsische Erzähler ist da» zur Veröffentlichung der amtlichen Bekannt machungen der Amtshauptmannschafh de» Arbeitsgerichts, des Hauptzoll amts und de» Bezttksschulamt» zu Bautzen sowie de» Finanzamts und de» Stadttat» zu Bischofswerda behördlicherseits bestimmte Blatt SlSl- cksagungStag End Uaaten und wir Der HShepunI ! mit riesen hafte, imenstonen eine, Kinder und Zu CBeetmwio