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und wie ihr Vas Blut in die Wangen schoß, als sie: Hier! rief. Und schon kam der Manager auf sie zu und überreichte ihr eine Puppe in gelber Seide, die sie an sich drückte, und die sie dann mit der Hand an der Schulter ihres Partners hielt und hoch hob wie im Triumph, als sie am Tisch vor- veitanzte. Als die Musik wieder abbrach, sah er, wie sie ihrem Partner zunickte und an den Tisch kam. „Sieh nur die entzückende Puppe!" „Sehr schön, aber nun habe ich genug. Wir wollen gehen." Aber schon hatte ein neuer Tanz begonnen, und wieder wurde sie von ihrem Partner geholt. Sie wollte die Puppe liegen lassen, aber er nahm sie vom Tisch, und sie sah, daß auch die anderen Damen ihre Gewinne im Arm behielten. lkr hatte dem Kellner gewinkt, der seinen Block zog und die Nota vor ihn hinlegte. „Erlauben Sie mal, was bedeutet denn dieser Posten? , 4. Zehn Mark Danse? Der Tanz ist doch frei, oder nicht?" „Gewiß, mein Herr." „Oder ist das etwa für eine Puppe?" „Nein, mein Herr, das ist für den . . ." Er sah nach dem Spanier hin, der gerade vorbcUanzte. „Verzeihung, mein Herr. Ich hatte cs so verstanden. Aber wenn der Herr nicht damit einverstanden sind." „Wie denn, das ist für den . . ." „Jawohl, mein Herr! Gigolo!" „Ach, das ist ..." „Sehr wohl, mein Herr." „Aber dann selbstverständlich! . . . Bitte hier!" Sehr vergnüglich beglich er die Rechnung. — Deshalb hatte er sich den ganzen Nachmittag geärgert und halste wie auf Kohlen gesessen? Erleichtert faltete er die Nota zu sammen. „Nun wollen wir aber gehen, Lisa!" Sie sah sich um, weil der letzte Tanz begann, aber der Spanier war nicht zu sehen. Schade! . . . dachte sie. Auf ihrem Zimmer oben sagte sie nachdenklich: „Ich möchte nur wissen, wer der Spanier war. Der Arme kann gewiß kein Wort Deutsch. Meinst Du nicht?" „O doch, das kann er schon " „Wieso? Woher weißt Du?" „Ich habe mich erkundigt." Lachend nahm er die Rechnung heraus — legte sie auf Ven Tisch, und indem er sic mit der Hand glattskrich, sagte er überlegen: „Gigolo! . . . Hier steht es: Danse, dance — 10 Mark? „Was bedeutet das denn? Doch nicht etwa . . ." „Doch! Für die älteren Herren, die mit ihren jungen tanzlustigen Frauen kommen, sagte der Kellner mir. Dazu sind die jungen Herren da. Sie tanzen, aber viel Reden ist verpönt. Tanzen und — Stummsein ist ihr Beruf." Sie sah, die Augenbrauen zusammcngezogen, auf die Rechnung, und der Glanz in ihren Augen erlosch langsam. Dann sagte sie still: „Schade! Das hättest Du mir nicht sagen sollen." „Ach, Du dachtest, um Deiner schönen Augen willen?" „Warum nicht? — Schade, sage ich nur." „Ja, ja, der Spanier! Und nun nur ein Gigolo. Und ich, der schon eifersüchtig wurde." „Warst Du das?" fragte sie und streichelte dabei die Puppe, die sie noch immer im Arm hielt. Und ein leichtes, zufriedenes Lächeln huschte um ihren Mund, während er sich bedächtig eine seiner schweren Zi garren anzündete und schmunzelnd vor sich hinsagte: „Nur ein Gigolo, der stolze Hidalgo! . . ." n Wollen und Können. Von Anne-Marie Mampel. (Nachdruck verboten ) Wenn man so könnte, wie man wollte, ach, wie märe das Leben einfach, reibungslos und schön! Statt dessen gahni zwischen dem Wollen und Können ein Äbgrund, den ganz zu überbrücken nur wenigen Sterblichen vergönnt ist, und dessen vergebliche llebec- brückungsversuche die offene oder geheime Tragik gar manchen Schicksals bildet. Sei es, daß des Mannes stärkerer Wille, sein ausgeprägterer Sinn für das Reale ihn die Spannung zwischen Wollen und .Kön nen leichter überwinden läßt: sei es, das, der Hang der Frau zum Geschäftsmäßigen, Ueberschwenglichen und Phantastischen ihr Wol len vornehmlich auf Dinge lenkt, die dem Können unerreichbar bleiben, tatsächlich leidet sie weit stärker als der Mann unter der Unausgeglichenheit jener beiden Mächte. Das sind vor allem die Frauen, die um jeden Preis schön, reiz voll und begehrenswert sein möchten und den Mangel jener Eigenschaften als durch eine durch nichts wettzumachendc Schicksals schuld empfinden. Ebenso jene, die elegant, verwöhnt und in Luxus gebettet dahinzulcben wünschen und den Gatten dafür verantwort lich machen, wenn er nicht beschossen kann, was sie brauchen. Aber auch von diesen Törinnen abgesehen, die nur wollen, ohne selbst das geringste zu können, ist fast iede Frau gern geneigt, das Wollen über das Können siegen zu lassen. Die geistig Arbeitende steckt sich aus Ehrgeiz, Idealismus oder Tatendrang allzuost hohe Ziele, zu deren Erreichung ihr Ausdauer und Zähigkeit schien. Die Haussrau, im edlen Bestreben, eine mög lichst große Last von Pflichterfüllung auf sich zu nehmen, übernimmt sich, bis ein verjrühtcr Kräftcvrbrnuch und zerrüttete Ne?vcn ihr zu spät Halt gebieten. Künstlerinnen verausgaben sich bis zum letzten, an ein großes Talent, eine hohe Berufung glaubend, deren Fehler sie eines Tages nach hunderterlei Enttäuschungen doch erkennen müssen. Mütter opfern sich für ihre Kinder und ernten als Lohn blinder Ueberschätzung taube Nüsse statt reifer Früchte lind gar die Frau, die liebt, ist unermeßlich in der Stärke ihres Wollens, und ihr ge rade zeigt sich am öftesten und grausamsten die unüberstcigbarc Grenze alles menschlichen Könnens. Sie beide auf die Wagschnle zu legen, ehe inan etwas an strebt, wagt, erhofft, erträumt, sollte darum keine Frau versäumen, dl« sich vor den bitteren Folgen eines vom Millen überholten Kön nens bewahren will. Ü Zur Frage -er Kinderlähmung. Don Vr. Martin Ulbrich, Mngdeburg-Tracau, Direktor der Pfeifferschen Anstalten. In der lefzlcn Zeit haben sich die Fälle von Kinderläh mung stark gemehrt, und man hat an manchen Orten «in gewis sermaßen epidemisches Auftreten beobachtet. In einem Falle wur- den 24 Erkrankungen gemeldet, von denen S tödlich verliefen. In ärztlichen Kreisen Ist die vor einigen Jahren in der Marburger Ge gend vorgekonnnene Massenerkrankung bekannt, die zu genauen Untersuchungen führt«. Nachdem man noch vor 20 Jahren über die Entstehung diese» Leiden» wenig Bescheid wußte, steht heute fest, daß die Ursache durch schwere Insektionen gegeben wtrd. Ma» darf nicht übersehen, daß die Kinderlähmung meist in den ersten drei Lebensjahren auftritt. Aus diesem Grunde hat man einen Teil der Erkrankungen mit dem Gebrauch des Lutschers oder Nuckel» in Zusammenhang gebracht, der, zu Boden gefallen, sehr leicht dort vorhandene Insektionskeime aufnimmt, die dann, dem Kinde zuge- sührt, in die verschiedenen Organe dringen und Unheil anrichten. Es ist nicht ausgeschlossen, daß der Erreger der Kinderlähmung durch die leicht entzündeten Atmungsorgane seinen Weg in den Blutknnal nimmt und durch diesen insRückenmark gerät, das er nach und nach derart zerstört, daß eine mehr oder minder schwere Läh mung der unteren Extremitäten eintritt, die, meist zu spät erkannt, zuletzt unheilbar wird. In der Tat habe» Nachfragen ergebe», daß wohl fast alle spinal gelähmten Kinder starke Lutscher waren, und wen» es sich um ein größeres Kind von fünf oder sechs Jahren han delte, dann kam znm Vorschein, daß dieses niemals ohne Lutscher einschlafcn wollte. Schon wenn man den Lutscher betrachtet, wird cs klar, wie schwer er zu reinigen ist. Noch schwerer, ja fast un- möglich ist cs, ilni zu sterilisieren. Unter diese» Erwägungen hat der französische Kinderarzt Itr. Pinard es in diesem Jahre im Par lament durchgeletzt, daß der Lutscher für ganz Frnnkreich verboten worden ist Ma» hasst dadurch Tansendc von Kindern gesund zu erhalten Nur in Ausnahmesällen, und dann aus ärztliche Anord nung, ist der Lutscher zu gestalten, z. B wenn es sich um Kinder mit Nabclbrüchen handelt, die zur Heilung gebracht werden sollen. Solange cs bet uns kein gesetzliches Verbot dieses Kindcrfeindes gibt, müssen die Eltern sclblt alles znm Schulze ibrer Kinder Inn, was möglich ist. Es ist gewiß das geringere liebel für sie, eine Weile die Unruhe eines Kindes zu ertragen, als cs der Gefahr der furchtbaren Kinderlähmung ansznselzen, die das Kind in den meisten Fällen zu schwerem, wahrscheinlick, lebenslangem Siechtum verur teilt. bkBischofSöderblom gegen die kurzen Nölke. „Wären Beinkleider nicht besser?" Bei der diesjährigen Kirchenvisitation in Vaxholmcn kam Erz- dijchof Dr. Söderblom n. n. auch ans die moderne Francnkleidnng zu sprechen und sagte dabei u. n.: Ber einem Teile unserer weib lichen Bevölkerung werden die Kleiderröcke kürzer und kürzer. Wenn ich in einem Eisenbahnabteil sitze und ein junges Mädchen oder eine junge Fran sehe, die sich crsolglos bemühen, den Fetzeri Tnch, den sic Rock nennen, bis unter das Knie herabzuziehen, so ergreift mich das Mitleid, und rch frage mich, ob die Schneiderin den sogenannten Rock nicht ein wenig hätte länger machen können. Ich wäge ja kaum etwas gegen die 'Allmacht der Mode zu sagen, aber ost sind doch diese kurzen Röcke geradezu anstößig. Wäre es nicht sowohl vom Standpunkt des Anstandes, als auch der Hrzgiene Und des praktischen Leberis besser, wenn auch die Frauen zum System der Beinkleider übergingen? Der Nock könnte ja als eine Art Zierde beibehalten werden! Frau Dr. Söderblom, die Gattin des Erzbischofs, die der Visi- laliorispredigt in der Kirche von Vaxholmen beiwohnte, soll bei die ser Acußerung ihres Gatteri über die moderne Frauenkleidnng ..etwas verwundert dreingeschaut" haben. So berichtet wenigstens der Korrespondent des „Svenska Dagbladct" . . S Die Spitzen der Kaiserin Cugenie. (Nachdruck verboten.) Der Spilzcnschatz der Kaiserin Eugenie steht zum Verkauf. Man kann ihn kaum eine Sammlung nennen, denn die Kaiserin hat die Mehrzahl der Stücke selber getragen. Einer Kammerfrau war die spezielle Fürsorge übertragen, und die wundervollen Stücke sind auch wundervoll gehalten, jedes einzelne aus blnuseidener, in der Ecke mit einer Krone bestickter Unterlage. Als Perle ist der ungewöhnlich große Brautschleier anzuschen, den die Kaiserin vor 73 Jahren ans ihrer Hochzeit getragen hat. Er besteht aus schönster Brüsseler Applikation auf handgcmachtem Tüllnetz. Nächst der aus gezackten Kante in konventionellem Blättermuster kommt ein Rand von naturalistisch gezeichneten Blumen, Rosen, Tnusendscho» und Vergißmeinnicht. In jeder Ecke umrankt em Blätterkranz eine Kaiserkrone mit der Chiffre Die Anfertigung muß sehr lange Zeit in Anspruch genommen haben, denn das Tüllnetz ist in nur zollan- gen, unsichtbar zusammengeseszten Streifen gefertigt. Der Spitzen schatz nmsaßt etwa 1000 Stück Brüsseler, Valencienner-, Alenyon- nnd Mechelner Spitzen. Zur Zeit der Vermählung der Kaiserin wurde versucht, die Herstellung der Alen^on-Spitzen wieder zu be leben. In der französischen Ausstellung von 1831 befand sich ein prachtvoller Volant im Werte von 22 000 Franken, der später in den Brautschatz der Kaiserin ausgenommen wurde. An seiner Vollendung hatten scchsnnddreißig Stickerinnen 18 Monate lang gearbeitet. Der Kaiser kaufte seiner Gemahlin später ein Kleid von der gleichen Arbeit für 70 000 Franken, iinter den zum Verkauf gestellten Stücken befindet sich auch ein gestickies Musselin-Taschen tuch. Die Kaiserin trug ihre weißen Seidenstriimpsc, ihre weißen Handschuhe und Schuhe nie öfter als einmal. Aus diesem Reichtum schenkte sie den kleinen Waisenmädchcn von Eambörn ihre Konfir mations-Ausstattung, und das Musselin-Taschentuch war eine ge meinsame Arbeit und Gabe der Dankbarkeit. ^7 Junge Mädchen. Junge Mädchen sind — duftende Blumen im Garten des Le bens, die nur auf ihre Verpflanzung in Privatgärten warten! Junge Mädchen sind — lebendige Vorwürfe für Junggesellen, die diese sich aber leider nicht zu Herzen nehmen! Junge Mädchen sind — Wechsel, die ost nicht rechtzeitig eingc- löst sondern ad insinitum prolongiert werden! Junge Mädchen sind — Perlen, die aber ihren Wert erst durch die rechte Fassung erhalten! * Junge Mädchen sind — Freimarken, die das Schicksal auf die diversen Ehcbriese klebt. Dagegen sind Witwen bereits abgestcm- pclte Exeinplarc, die aber durch Vermögen, Aussteuer und Vier- zimmcrwohnungen wieder ihren ursprünglichen Wert erlangen! * Junge Mädchen sind — die größten „Bejaherinnen" des Le- bens, aber sie werden zu Verächterinnen der Ehe, wenn die Ehe sie selbst mißachtet hat! Die Praktische Hausfrau. Schuhzeugbekandlung Im Winter. Zur längeren Erhaltung der Leverschuhe kann man durch verständige Behandlung viel bei- tragen. Besonders Im Winter hat die Fußbekleidung durch Nässe und Schnee viel zu leiden. Das Eindringen von Feuchtigkeit aber wird verhindert, wenn man das Leder mit bestimmten Fetten be- handelt. So erwärmt man Hammelsett mit der gleichen Menge Bienenwachs solange, bis die Masse slüssig ist und sich innig vcr- mengt hat. Man reibt die Stellen zwischen Oberleder und Sohle, namentlich da, wo die Nähte liegen, gründlich damit ein. Ebenso ist Rizinusöl ein vorzügliches Schmiermittel, besonders auch sllr das Oberleder sehr seiner Schuhe. Glyzerin und Vaseline, Mit einem Leinenlnppcn cingerieben, erhallen ebenfalls das Ober leder weich und schmiegsam. Tran kommt nur sür derbes Schuh- werk und Iungenstiesel in Betracht. haltbares Pflaumenmus. Um Pflaumenmus nn angesangencn Topf haltbarer zu machen, empfiehlt es sich, das Mus nach Ent nahme wieder glatt zu streichen und dick mit Zucker zu überstreuen. Das Mus hält sich tadellos und jede Schuumelbildung wird ver mieden. . Für die Küche. Hagebulle und Kürbis in der Küche. Sorgfältiges Entfernen der Härchen aus dem Hagebuitenkelch ist Bedingung, wenn diese rotgelbe Frucht am verblühten Rosen strauch für Genußzwccke verwandt werden soll. Dec erste Frost macht sie unbrauchbar. hagebutlensuppe. Die gereinigten Hagebutten bleiben etwa eine Stunde in klarem Wasser liegen, dann wird das Wasser ge süßt und die Früchte weich gekocht. Hagebutten in Syrup. In Zuckcrsyrup wird die Hagebutte beinahe weich gekocht — ähnlich wie die Stachelbeere — und in Gläser gefüllt, sobald sie abgekocht ist. Sie liefert einen schönen Tortenbclag und ist eine gute, gesunde Beigabe für Puddings. Hagcbukten-Iee. Ein Hausmittel gegen Blasen-, Nieren- und Gallcnleiden. Die gereinigte Hagebutte muß gut trocknen. Ein Teelöffel davon genügt für den kochenden Wasseransguß einer Tasse. Geschmorter Hase. (Verwendung eines älteren Hasen.) Kochdauer 2 Stunden. 6 Personen. Man legt eine Pfanne mit Speckscheiben aus, gibt den sauber zurcchtgcmachten, gespickten und gesalzenen Hasen darauf, fügt einige Scheiben rohen Schinken, zwei Mohrrüben, 16 Sellerie, 2 Pctersilienwurzeln und 1 Zwiebel, alles ebenfalls in Scheiben geschnitten, dazu und läßt cs zusammen braun werden. Alsdann wird 16 Liier Wasser oder Fleischbrühe und )6 Liter Wein darunter gefüllt und der Hase bei stetigem Begießen fertig geschmort. Die Pfanne muß fest zugedcckt werden, damit nicht zu viel Hitze von oben an das Fleisch kommt. In der letzten halben Stunde legt inan die Vorderläufe, Herz, Magen und Leber des Hasen in die Pfanne und läßt es mit gar werden. Wenn alles fertig geschmort ist, nimmt man das Fleisch heraus, rührt 20 Gr. in Butter gebräuntes Mehl in die Brühe, treibt die Soße durch ein seines Sieb, setzt 10—12 Tropfen Maggi's Würze zu, gibt etwas Soße über den fertigen Hasen und den Rest in einer Sauciere nebenher. Hasenpfeffer. Zu diesem werden die Vorderläufe, der Kopf, der Hals, die Brust, die Lunge, die Leber und das Herz genommen. Dies wird einen Tag vor dem Gebrauch in eine Schüssel gelegt und mit Essig begossen. Dann kocht man es in Fleischbrühe und der Essigbeize, 1—2 Zwiebeln, 16 Lorbeerblatt, 2 Nelken und Pfeffer körnern halb weich. Unterdessen bereitet man eine braune Soße, löscht mit der Brühe, worin der Hase gekocht, ab, würzt kräftig, gibt das Fleisch hinein, fügt eine halbe Flasche Rotwein zu und läßt mm vollends garkochen. Vor dem Anrichten verbessert man die Soße noch mit einigen Tropfen Maggi's Würze. Kürbisbrok und üürbisscheiben. Das kurz eingekochte Kürbis, fleisch (ohne Samengehäuse) kommt durch einen Durchschlag, es wird dann mit etwas Milch vermengt und auf kleiner, fettbestri chener Pfanne wie Eierkuchen gebacken. Auch kalt schmeckt es, mit Zucker bestreut, gut. Dünn geschnittene Kürbisscheiben werden ge zuckert und in Butter auf der Pfanne leicht gebraten; sie bilden ein Bcigcricht zu Fleisch oder einen Nachtisch. knrbissuppe. In Wasser und Milch wird das leicht gesalzene, zerstückelte Kürbisslcisch zu Brei gekocht; ein wenig Grieß, Zucker und Zimt verbessern die Suppe. — Uebrigens soll der geerntete Kürbis nicht in der Küche' oder in warmen Räumen aufbewahrt werden, weil er leicht sankt. An trockenem, kühlem Ort aufgestellt, hält er sich oft mehrere Monate. Küchenzettel. Wontag: Makkaroni mit Schinken und Tomatensoße. Dienslag: Wiegebraten mit Rotkraut und Salzkartoffeln. Mittwoch: Erbssuppc mit Speck, Apfelspeise.*) Donnerstag: ^chwemskoteletts mit Wirsinggemüse und Salzkar- toffcln. Freitag: Rindfleisch und Reis mit Blumenkohl. Sonnabend: Gekochter Seefisch mit Scnfbutter und Salzkartosfeln. Sonntag: Scllericsuppc**), Gänsebraten mit vogtländischen Klößen, Vanille-Aepfel. *) ApfeIspeise. Zutaten: 12 säuerliche, saftige Aepfel, Lwst einer ganzen, abgcriebene Schale einer halben Zitrone, ein Likörglas Rum, drei Obertassen geriebener Zwieback (oder Milch- brot), eine Obertasse Zucker, zwei Eßlöffel Korinthen (nach Belieben auch Mandelstiftchen). ein Teelöffel Zimt, ein eigroßes Stück But ter. Die geschälten, vom Kernhaus befreiten und fein gehobelten Aepfel vermischt man mit den Korinthen, Mandeln, Rum, Zitronen jost und Schale, Zucker und Zimt. Eine Auflauf, oder Backform streicht man dick mit kalter Butter aus, bedeckt den Boden mlt einer Schicht Zwieback- oder Semmelbrösel, füllt nun lagenweise Aepfel und Brösel ein, streut dazwischen und vor allein obenauf Butter flöckchen und läßt die Speise bei Oberhitze eine halbe bi» dreiviertel Stunde backen. Man trägt diese Apfelspeise, die sehr gut schmeöll, warm, reichlich mit Zucker bestreut, in der Form auf. — Für fünf Personen. **) Selleriesuppe. Zutaten: Ein kleiner Kopf SMerie, ein Stück Zwiebel, etwas Butter, zwei Eßlöffel Mehl, ein Et, 116 Liter Fleischbrühe. Die gewiegte Zwiebel läßt man in einer Kasserolle in etwas Butter dämpfen, aber nicht bräpnen, tut den geschälten, in Stücke geschnittenen Sellerie dazu, gießt «in halbes Liter kochendes Walser darüber und läßt den Sellerie darin weich kochen; dann erst fügt man eine Helle Mehlschwitze zu, schlägt das Ganze durch ein Sieb und gießt zu dieser dicklichen Masse die ko- chcndheiße Fleischbrühe. So läßt man die Suppe einige Minuten kochen, nimmt sie vom Feuer weg und quirlt danach erst «in mit etwas kaltem Wasser verquirltes Ei daran: damit soll die Suppe nicht wieder aufkochen. — Für sechs Personen. —^kxcc^riric Los o/sxER- MMIM zu haben in der von Ihss^ D. m. b. H.