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1 12 9 5 10 — son Schiller. 13 11 7 13 5 8 9 1 9 13 5 großer , Meisterschaft, lnv Silben der > ohne Rücksicht ll derart einzu- ichten Mittel- 1. Behälter, ort, 5. Haus- tsmann. lummer: 14). 3. H. mußte blü er cs ge ¬ lt. ». r. <rsid-n /Wer Tageblatt mit -er wöchentlichen Unterhaltungsbeilage: Muer Sonntagsblatt. Montag, S. Mai 1S13. S. Jahrgang. Nr. 101. mit Kttsaahm« »»« l Gprmhstm,»» »er n»0akti»a mit Mwnahm» »er e-natog» nachmittag, 4—» Uh». — r»l»gramm-fl»r,ss«, Logrdlatt ftuttygeblr-e. hrrns^rrchrr «. "«aÄ" -ll» vaonlaagt eiugefaust» Manuskript» kann »»währ nicht g»l»ist»t «er»«. Mzeisrr für -as Erzgebirse Diese Nummer umfaßt 8 Seiten. Das Wichtigste vom Tage. Auf den «rotzherza- von Vaden wurde gestern, anscheinend von einem Geisteskranker», et« glücklicher «Sets« mttzlnngener Alt««- tatSversuch unternommen.*) Die Deutsche Turnerschaft fordert ihre Angehöri gen auf, Frankreich infolge der dort herrschenden deutschfeindlichen Stimmung nicht zu besuchen. Der LandeSrat von Deutsch-Südwestafrika nahm eine Entschließung gegendteEingebore- nen. Mißhandlung en an. Die Einstellung der Aeiuvseligkeiten im Bal- kankrteae ist bi» gum Krteden»schlufse an geordnet worden.*) Die französische Negierung läßt erklären, daß sie nach wie vor fest entsch lossen ist, dass Gesetz Über die dreijährige Dienstzeit durchzubringen. * König Nikita sott di« Räumung Skutart» be- schlossen haben, da» montenegrintsche Mini» stertumdemtsstontert hab««.*) -> riahett« an and«r«r SUN,, Mutmaßliche Witterung nm S. Mai; Nordostwind, meist bedeckt, kühl, Stegen. "OH Sommertagung äes Reichstages. Pfingstferien in allen deutschen Parlamenten! Der Reichstag hat seine Mitglieder am längsten zusamMenge» hallen, die 28-gliedttge Kommission ist erst am Nachmittag vor Himmelfahrt auseinandergsgckngen. Der Wunsch, auch am letzten Freitag und Sonnabend noch von früh 10 bis nachmittags 5 Uhr zu sitzen, ist hauptsächlich mit Rücksicht auf die hochsommerliche Hitze in der ersten Wochenhälfte un erfüllt geblieben. Hätte man die inzwischen eingettetene Abkühlung vorausgewußt, so wäre die BUdgetkommission wahrscheinlich die ganze letzte Woche zusammengeblieben. Jedenfalls hat sie es As zuletzt nicht an löblichem Arbeits eifer fehlen lasten. Allerdings war auch Grund genug zu außergewöhnlicher Anstrengung vorhanden. Die Heeres- Vermehrung und Rüstungsverstärkung soll am 1. Oktober zur Durchführung gelangen. Rur an diesem Termin ist im ganzen Jähr« eine so tiefgreifende Acnderunig im Heerwesen praktisch durchführbar. Würde die Zeit wesentlich überschritten, so müßte ein volle» weiteres zeitig« Durchberatung und Erledigung d«rDeckung«wr- lagen hinaus. Man beruft sich aus den neuerlich im Gesamtreichstag geltend gemachten Grundsatz, daß kein« Ausgaben ohn« gleichzeitig« Deckungsboschlüste bewilligt werden sollen. Vielleicht läßt sich dieser Grundsatz noch bei der Behandlung de» Gesetzentwürfe» Wer den ein maligen Wehrbeittag durchhalten, da über die Richtlinien diese» Entwürfe» zwischen Regierung und Parteien heute schon in der Hauptfach« UeLereinstimmung herrscht. Aber umso größer ist di« Meinungsverschiedenheit über vi« zähl reichen übrigen Gesetzentwürfe, die die Deckung der Dau- erausgaben regeln wollen. Hier wird «» auch im bür- gerlichen Lager heiße Kämpfe geben, deren Ausgang noch nicht abgusehen ist, die aber sicher viel Zeit in der Kommission und später Um Plenum de» Reichstag« erfordern «erden. Es ist leider sogar nicht ausgeschlosten, daß all« alten Wun den früherer Steuerkämpf« neu aufbrechen! Unter diesen Umständen sind nur zw«i MögliOeiten gegeben: Entweder wird di« Militärvorlage, eventuell auch noch die einmalig» Deckung, bi» Ende Juni fertig beraten und di» folgend« Steuerdebatte bi» zum Herbst vertagt, oder die Dauerdeckung wird auch noch in der laufenden Gestion in Angriff genom men und in den heißen Sommermonaten durchgesetzt. Die Wahrscheinlichkeit spricht für den erstgenannten Lösung», versuch: Gewißheit hat aber zur Zett niemand, ob nicht doch noch «ine recht ausgedchnte Sommertagung mit auf- regenden Zwischenfällen unser wartet. Jahr mit der gefordeten umfangreichen Ergänzung gewartet werden. Jedermann sieht ein, daß das bei einer so dringlichen Angelegenheit, wie dieser, welche die Wehrkraft und Sicher heit der Nation angüht, unmöglich ist. Liegt aber der Oktoberbegtnn al» Durchführungszett der Heeresvevm«hrung einmal fest, so ist damit die Notwen, digkeit für da» Parlament gegeLen, Lis Ende Juni mit allen Bewilligungen in» reine zu kommen. Der Krieg-Minister hat am Montag in der ersten Kommistionssitzung schon die Gründe für diese Termitnbestimmung Ausführlich dargelegt. Im Sommer findet da» Musterung»- und Aushebungsgeschäft statt. Will man öS OVO Rekruten mehr im Herbst einstell««, so müssen sie im Juli und August, wenn nicht schon früher, ausgehoben werden. E» mästen außerdem rechtzeitig die Erweiterung»« und Neubauten für die Unterbringung der vermehrten Mannschaftsbsstände begonnen, die Verhandlun gen mit den Städten und mit Privaten über Grundstück», erwerb für Exerzierplätze und Schiebstände eingelrttet, die Martrialbestellung an Mafien und Munition, an Geräten und Geschirren gemacht, der vermehrte Pferdebedarf muß rechtzeitig vorgesorgt, die neuen Luftschiffe, Flugzeuge, ,Te- legraph«, apparat«, Schuppen, Werkstätten, Flughallen und Flugplätze müssen in Bestellung gegeben, der Festung »au», bau muß in Angriff genommen werden: kurz «ine riesige Vorarbeit ist zu leisten, wenn am 1. Oktober alle» klappen soll. Drei Sommermonate sind die denkbar kürzeste Zeit für solch, umfassende Vorbereitungen. Au» alledem folgt ober nun für den Reichstag die Auf. gäbe, bi, spätesten» End« Iuni die Heere»« und Rüstung«, vorlagen zu verabschieden. Der Verlauf de« Kom» misfionsberatungen hat zwar bewiesen, daß bei gutem Wil- len und feste 'mAusaMmenhalten der bürgerlichen Parteien verhältnismäßig schnell gearbeitet werden kann. Allein Zwischenakt. Die Botschafterkonfevenz vom Donnerstag hat in der Gkutarifrage noch keine definitive Entscheidung ge- bracht. Bei Diplomaten geht e» nicht so schnell und man Hat übrigen» schon dadurch ganz besondere Eile bewie sen ,daß man die nächste Sitzung, in der da» wirklich definitive Resultat erzielt werden soll, bereit» für den heutigen Montag angesetzt hat. Etwa» authen tisches über den Gang der Sitzung am Himmelfahrt»- tage ist bis setzt noch nicht mttgetetlt worden, und, falls noch, ein derartiger Bericht erscheinen sollte, dürfte er führ umschrieben gehalten sein, da e» bet der Sitzung, wie verschiedentlich durchgesickert ist, recht lebhaft zuge gangen sein soll. Der österreichische Botschafter habe be reit» auf dem Standpunkte gestanden, den Saal zu ver lassen, um aber dann schließlich doch zu bleiben, und al- letzter nach einer erneuten Besprechung mit Sir Edward Greh nach Hause zu gehen. Nach dem, wa» man hört, ist an kinem Vorgehen Oesterreich» und wahrscheinlich auch Italien» nicht zu zweifeln, wenn Nikita hart bleibt; auf der anderen Sette aber soll man au» dem Gange der Verhandlungen schließen können, daß eine internatio nale Verwickelung nicht eintreten Werde, Weil die abseits stehenden Großmächte dem Vorgehen gegen Montene gro nicht» in den Weg legen. E» heißt sogar, daß König Nikita eine Frist gestellt worden ist, in der er sich deut licher hinsichtlich der Räumung Dkutari« erklären soll, gleichzeitig hat sich auch ergeben, daß Vie sozialdemokratische. Partei in der Starke, die sie gegenwärtig im Reichstage besitzt, sehr wühl imstande ist, die Verhandlungen in die Länge zu ziehen.' Nur durch wiederholte, oft stundenlange rednerische Abstinenz der bürgerlichen Mitglieder gelang es, nach zweitägiger und dreitägiger, ausgedehnter halböffent licher Verhandlung die ersten Positionen de» umfangreichen Heeres-Nachtragsetats zur Abstimmung zu bringen. Selbst wenn die Sozialdemokraten ihre Obstruktion nicht weiter «als seither ausdehnen und wenn die bürgerlichen Parteien so zurückhaltend im Reden wie jetzt bleiben, nimmt die Durch beratung der ganzen Militärvorlage noch längere Zeit in Anspruch Nach Beendigung der ersten Lesung soll aber noch eine zwei.te in der Kommission erfolgen, die von der Op position abermals zu Obstruktionsversuchen ausgenutzt wer den kann. Und nachher setzt di« zweite und dritte Lesung im Plenum des Reichstages ein mit der «vneuten und der erleichterten Möglichkeit zu Viel- und Dauerrednerei der Gegner jeder Rüstungsoermehrung I Doch diese Schwie rigkeiten wären vielleicht noch zu überwinden, wenn lediglich die Militärvorlag« Li» Ende Juni zur schnellen Verabschie dung gebracht werden sollte. Statte Einflüsse im Lager der j Konservativen und de» Zentrum» gehen auf eine gleich« Herr. Man weiß, er liebt die Korrektheit bi» zum Neußer« sten. Dafür kargt er allerdings auch nicht mit Lob und An erkennung und vor allen Dingen mit klingendem Lohn» wenn er «dreist. Die Abreise kommt diesmal ganz plötzlich. Der Baron wollte erst am nächsten Abend fort; aber «in Brief, der von seiner Gattin etntraf und ihm Meldet, daß diese er krankt sei, zwingt ihn augenblicklich abzureisrn. Hal» über Kopf geht die Abreise vor sich. Es handelt sich um Minuten, um rechtzeitig zum Bahnhof zu kommen. Das Gepäck wird aufgeladen, der Baron hat seine Rechnung berichtigt und reichliche Trinkgelder zurückgelassen. Im letzten Augenblick geht er nach dem Tresorschrank, um seine Lüderkastett« her- auszuholen. Dann gibt «r den Schlüssel asb, und der Drosch kenkutscher, dem «in besondere» Trinkgeld »»gesagt ist, jagt zum Bahnhof, wo der Baron auch noch rechtzeitig den Zug «rreicht. Der Hausdiener do» Hotel», der mitgefahren ist und noch beim Verstauen de» Gepäck» behilflich war, erzählt schmunzelnd von dem reichlichen Trinkgeld, da» «r erhielt. Den kleinen Lederkofier, den der Baron /selbst trug und in den er auch die Kassette mit den Kostbarkeiten steckt«, hütet» er wie «inen Augapfel und nahm ihn selbst mit sich ft» de« Wagen. Di» Hotelglock» töitt immer wieder im Laus« de» Nach mittag» und meldet die Ankunft und Abfahrt von Güsten. E» ist gegen Abend. Der Juwelier Sövmrfen au» Kopen hagen hat »inen strapaziösen Tag hinter sich, den er Lei d«n Juwelieren d«, Stadt in eifrigen geschäftlichen Verhandlun gen verbracht». Die großen Juweliere der europäischen Hauptstädte stehen fetzt in Verbindung miteinander und helfen sich gegenWttig beim Einkauf bestimmter Sorten Bril lanten, Perlen und der beltebtckten Edelstein«, Kufen sich auch ««genseitig fertig« Schmucksachen ab. Der Geschäft», führ« Petz an seinem Pult, während Juwelier Sörensen da» «roß« Tresorfach öffnet, da» er seit füüf Tagen Mit «in« gewichtigen Kassette besetzt hat- Ein Schrecken»ruf, -en der Der Malaäor. Skizze von v. Oskar Klaußmann. »1aad«--<k verlöt«». Die Hotelglocke wird dreimal heftig angeschlagen und verkündet die Ankunst von Gästen. Alle Angestellten, die b«im Empfange zu tun haben, eilen in» Vestibül. Der Por tier, die goldbetreßte Mütze in der Hand, und der Oberkell ner -Helsen dem belgischen Baron, der heute wieder einmal das Hotel mit seiner Gegenwart beehrt, au» dem Wagen. Mit tiefer Verbeugung begrüßt der Geschäftsführer im Dosti- bül den gern gesehenen Gast: Guten Tag, Herr Baron! Wir freuen uns außerordentlich, wieder die Ehre -u haben. Freu» mich auch, mein Lieber, lägt der Baron in gutem Deutsch wisder in Ihrem angenehmen Hotel zu sein. Ich kann doch eine Wohnung im ersten Stock bekommen? —> Der -er» Bq. ron sind mit der gnädigen Frau Gemahlin zusvmmen? Nein, meine Gattin ist in England, wir treffen un» erst wieder zum Rennen in Baden-Baden. Ich bin allein und werd» nur drei bi» vier Tag« hier bleiben. Hoffentlich sind mein» Geschäfte Li, dahin adgewtckelt. IM eisten Stock, Herr Baron, wenn es gefällig ist, erklärt der Geschäftsführer und bringt selbst, geleitet vom Oberkellner, dm, -«nqesehenen, distinguierten Gast mit dem Fahrstuhl -u, ersten Ltag« und dann nach der Wohnung, bestehend au» einem Salon, einem Schlaf, und einem Badezimmer, wenig» Minuten später ist da» Gepäck nach dem Zimmer gebracht worden. Lassen St, mir ein Nein,, Diner -usammenschen; ich »in seit gestern abend unterwegs, sagt der Baron pim Oberkell ner, während er dm Fremdenzettel au»süllt, ich verlasse mich auf Ihren guten Geschmack. Utch ein« Flasch» guten Rheinwein. Der Oberkellner fühlt sich «schmeichelt und wird sein Veste» tun. Gr weiß, der Herr Baron kargt nicht mit Geld, auch nicht mit Trinkgeldern. Dreiviertel Stunden später hat sich der Baron in feinen Zimmern Umgekleidet und kommt herunter nach dem Buröau de» HotÄs, wo der Geschäfts führer hinter seinem Pult steht. Kann ich «in Tresorfach haben, Herr Geschäftsführer? Ich habe zwar nicht viel mit mir und brauche kein so große» Fach wie beim letztenmal, wo meine Gattin ihre ganzen Brillanten unterzubringen hatte. Aber ich habe hi«r einige Wertsachen und Geld in dieser Lederkässette, und wenn man auch goldssicher in Ih rem Hotel ist, so bleibt doch Vorsicht immer zu loben. Der Geschäftsführer öffnet die Flügeltüren de» Tresorschvanke», dessen ganz« innere Fläche van größeren und kleineren Tü ren in wohlverschlossenem Zustand eingenommen wird. Hin ter jeder Tür befindet sich «in Fach in da» der Gast seine Wertsachen legt. Der Baron sucht sich ein paffende» Fach au», der Geschäftsführer sucht nach der Nummer den Schlüffe! dkzu, und der Baron schließt seine lederbezogene Kassette «in. Er weiß schon Bescheid, tritt dann an da» Buch, in dem Vi« Tresorfacher und deren Inhaber verzeichnet sind, und fetzt seinen Minen in die letzt» Spalte der Kolonne. Da- mit erkennt er an, daß er da» Lresovfach zur Verfügung hat und daß er für den Schlüffe! haftet. Dieser Schlüffe! ist nur in einem Exemplar vorhanden, und geht er verloren, so muß da» betreffend« Fach vom Kunstschlosser geöffnet und umg«arbeitet werden. Mn begibt sich der Baron nach dem Speisefaal, um da» Diner «InzunehMsn, für da» der Ober- kellner wohlverdiente» Lob und eine« Extrataler «inheimst. Die Hotelbediensttten, di» länger» Zett in der Präzis stich, haben ein, gang wunderbar« Fähigkeit, gewissermaßen »inen geschärfte» Instinkt, um vornehmen Leuten di» Echtheit anzusehen. Es gibt Kleinigkeiten, di, von einem Uneinge weihten gar nicht bemerkt weöden, durch die sich der Par. oenu, der reich geworden» Ungebildet», von dem wirklich vornehmen Mann unterscheidet. Der belgisch« Baron ist echt, daran ist gar kein Zweifel; er fit ein gebovene« großer