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«eüage M Nr. 101 dB Au r Tageblatt und »nzrig r iür da« Erzgebirge. Montag, d»n s. Atli 1918. »eil der auf d« Einpo« befindlich« Ministrant Mn« Mion» »acht», den -eiligen Gefft hernt«»r- oder vielmchr aufge- -«r« lassen. UmoMg -ab» »r zu dem Chorknaben hinauf, gerufen: Wan« lammt der -eilig» Trist »Mich? Darauf -ab» der Knab» erwidert: Herr Pfarrrr, der Marder hat ihn Bfiessen. Man sicht, daß unsere Attvorderen auch solch« -rill«» Ding« mit ihrem Spott nicht verschont -oben. Dl« drrt größten Fest» der Kirch» waren auch heilig» TaUfzeiten. Au der Epistel de» ersten Pfingstfeiertage» ge- hörte drcher auch der Spruch au» dem Propheten Hesektel (80M: And «fll «ine» Wasser über euch sprengen, daß ihr rein «erdet. Von aller Unreinigkeit und von allen euren Götzen «tll ich euch reinigen. Zur besseren Veranschaulichung diese» Verse» wurde bei dessen Verlesung während de» Frühgottesdienste» «vom Kircheirgawülbe herab Wasser aus di» Gläubigen gesprengt. Die damit betrauten ChorcknaLen sorgten manchmal für eine recht reichliche Wasserzuführung. Dtff» Pfingstbräuche liefern uns überall» interessante Be lege dafür, wie sehr man früher bestrebt «war, gewisse Stel len der Heiligen Schritf und der kirchlichen Uäberlieserung wortwörtlich zu befolgen Und sie dementsprechend zur Aus- führung zu bringen. Wir können die» noch heute aan einem anderen Pfingstbrwuche beobachten. In vielen Kirchen ist e» Sitte, daß der Organist am ersten Pftngstfeiertage, ge wöhnlich bet Beginn de» Gottesdienste», alle Register der Orgel zieht and fein Instrument donnerarttg erbrausen .läßt. Ohne diese. Orgelgebrau» gäbe r» für manchen kein richtige» Pfingstfest. Auch am Schluss» de» Gottesdienste» ertönt wie. der da» donnerarttge Rauschen der Orgel. E» soll dadurch di« obenerwähnte Stelle der Apostelgeschichte veranschaulicht «eichen, wonach .sich bei der Ausgießung de» Heiligen Geiste» auf die Apostel in Jerusalem «in mächtige» Brausen vom Himmel al» eine» gewaltigen Winde» erhob und da« ganze Hau» erfüllte, in dem die Apostel faßen. In den mittelalter, lichen Kirchen -la- e» vielfach den CHorknckben ob, durch die Bearbeitung metallener Gefäße und insbesondere von Bek» ken, da» gewaltige WindesLraüsen de» Pfingsteoangelium» zu versinnbildlichen. Wenn wir die Geschichte der VoAsbräuche durchgehen, so «erden wir Hunderte von solchen Fällen entdecken, die mit dem Pfingstkranz, dem mächtigen Orgelgebrau» zu Pfing. sten und den übrigen ähnlichen Bräuchen aus einer Stufe stehen. Nur noch ein Beispiel, da» nicht den Pfingstbräuchen angehört. In der sächsischen Stadt Crimmitschau wurde frü her die Wethnachtsbotschaft den Gläubigen dadurch besonder» anschaulich vor Augen geführt, bah vom Dache der Kirche an einem Strick «in Knäbe Heruntergelaffen wurde, der al» Engel gekleidet war, »in «Kreuz trüg uitd dazu da» Lied sang: Vom Himmel hoch, da komm' ich her. Erst al, der Strick einmal riß und der Knabe zerschmetterte, wurde der gefährliche Brauch eingestellt. Unsere Zeit hat glücklicher, «eis» den Geschmack «tn solchen Dingen verloren, aber in verschiedenen heute herrschenden Bräuchen und Anschauungen lassen sich noch di« Spuren derartiger, ganz wörtlicher Aus- legungen und Versinnbildlichungen erkennen. In manchen Sägenden unsere» Vaterlande» schreibt man noch dem Pfingsttagen und insbesondere dem Pfingstgewitter eine be sonder» heilwirkende Kraft zu. Sicherlich liegen hier An klänge an die PsingsttaUfe und an da» mächtige Brausen am Himmel de, Pfingsteoangelium« vor. Die Zahl der Menschen, die sich keinen Pfingstregen und kein Pfingstge. Witter wünschen, ist aber glücklicherweise wett in der Ueber- -ahl. Darunter befinden sich auch sicher sehr religiös ge. sinnt« Leut«, die auch dann di« Pfingstbotschaft frommgläu- Ligen Gemütes aufnehmen, wenn keine Zeichen am Himmel tn Form eine» Pfingsregens oder «ine» Pfingstgewitters geschehen. Hoffen wir darum, daß un» ein sonniges, heitere» Psingftwetter Loschteden sein möge, da» «ns viel Lesser die Bedeutung der Pfingstfeier vor Äugen zu führen vermag al» ein Pfingstregen und ein Pfingstgewitter es tun tön- nen. Denn Pfingsten ist vor allem da» Fest de» Frühling» und der Frühling»sreude. And diese können wir nur dann tn vollen Zügen genießen, wenn dazu die heitere Pfingst- sonne vom Himmel auf un» herntederstrahlt. vr. «l. Ltavjep. Aus äem Aönigreich Sachsen. Tagung de» Nationalen KrankenkafsenboaMton Dat-senO. Der Landelverein Königreich Sachsen im Bund« deutscher Krankenkassenbeamten hielt seine diesjährige Hauptversammlung gestern in Meißen ab. 1V8 Vertreter au» allen Letten Sachsen» hatten sich eingesunden. Der Jahresbericht meldet al» Erfolg de» arbeitsreichen Iah» re» ein« Erhöhung der Mttgltederzahl von b4b aütz 648, di« sich aus 71 Krankenkassen (gegen 49 im Vor jahre) verteilen, von gutem Einfluß ist die Bildung von BeztrkSvereinigungen gewesen (Erzgebirge, Vogt- land, Leipzig, Dre»den). Der Kassenbericht weist eine «Ausgabe von 8001,SS Mk. und eine Einnahme an Mttgltederbetträgen von 2840 Mk. nach. Um der Kasse reichlichere Mittel zuzuführen, wurde eine Erhöhung de» Mttgliederbettrag» von ü aus 6 Mk. jährlich beschlossen. Den Hauptgegenstand der Verhandlungen bildet« der Entwurf einer Dienstordnung, wie st« die Krankenkas sen nach der RetchsverstcherungSordnung vom 1. Januar 1914 an etnzuführen haben. Der Vorstand wurde durch Zuwahl ergänzt, die Bestimmung de» nächstjährigen Ver sammlungsorte» dem Vorstand« überlassen. Sächsisch« LanbesEamarttemersaMNl«»-. Nachdem ein deutscher Samaritertag vorausgegangen war, sand gestern nachmittag in Plauen t. V. di« XI. Säch sische Landesfamartterversammlung statt. Sie begann mit einer einstündtgen Hebung von freiwilligen Hilfomannschaf- ten vogtländischer und erzgebirgtscher Samariter. Vereinigungen auf dem Eisenbahngeländ« de» oberen Bahn. Hof». — Die Versammlung wurde namens de» Ministerium« de» Innern und naMen» der Amtchauptmannschaft Zwickau begrüßt von Geh. Reg..Rat Dr. Eüßmilch-Zwickau. König!. Bezirksarzt Dr. Holz-Leipzig entwickelt« tn einem Vortrage die Grundzüge der Wohnungsdesinfektton bei ansteckenden Krankheiten in Theorie und Praxi»; Sanitätsrat Dr. Men. zel-Dresden berichtete über die Organisation der seit 1909 bestehenden ersten Hilfe im Klettergebiet der Sächsischen Schweiz. Dr. med. TeicheHeidenau , erörterte die Ent- stehung der Verbrennungen und die erste Hilfe Lei solchen. Beschlossen wurde, die nächst« Generalversammlung in Schan. bau abzuhalten. Die Amtsdauer de» Vorstände» und de» Landesausschusse» wurde bi» 1915 verlängert und deren Amtsdauer Überhaupt auf sechs Jahre festgesetzt. * Plauen, 4. Mai. Mit einem Wilderer hatte am Himmelfahrtstage auf Kauschwitzer Revier der Jäger Emil Hertel einen Kampf zu bestehen. Es kam dabei zu einem Handgemenge, bei dem der Jäger nicht unerheblich verletzt wurde. Der Wilderer, der ein zusammengeklapptes Gewehr Lei sich hatte, floh zwar, ist aber, da man ihn er kannt hatte, später verhaftet worden. Es ist der For- mer Karl Rost hier. * St. EHdhen, 4. Mai. Folge einer anon-men Briefschreiberei. Ein hiesiger Schutzmann sand nacht» im Lungwitzbach eine Frau im Wasser liegend vor, die er heraurzog. Die Lebensmüde war eine hiesige ver- heiratete Frau, die kürzlich vom Schöffengericht Glauchau zu einer mehrwöchigen Gefängnisstrafe verurteilt worden ist, weil sie anonyme Briefe geschrieben haben soll. Sie will aber unschuldig sein und ist deshalb schwer- mütig geworden. " Braunsdorf. 4. Mai. Tot ausgefunden. Am Rechen der Weberschon Mühle wurde ein schon stark in Ver. wesung übergegangener männlicher Leichnam in der Zscho. pau angeschwemmt. In dem Toten wurde mit Hilfe eine» bei ihm Vorgefundenen Lotterielose» der seit über drei Wochen vermißte 70 Jahre alte landwirtschaftliche Arbeiter Auer», wald ermittelt, der zuletzt in Flöha wohnhaft «ar. Allem Anschein nach liegt ein Anfall vor. * Leipzig» 4. Mat. Di« internationale Bau- fachau»stellung tn Leipzig ist gestern vormittag eröffnet worden. Um 11 Uhr traf der König von Sach sen In Begleitung sein« Söhn« und d«r Prinzessinnen Mat-Ude und Pohanr» Georg tu Leipzig ei» und begab sich sofort nach der Ausstellung. In der großen Hall« für Baukunst begrüßt« ihn der Prä sident der Ausstellung, Oberbaurat Fabian. Dann er klärte der KretShauptmann von Burg»dorff di« ÄUG' stellung für eröffnet. Daraus besichtigt« d« König tn einem mehrstündigen Rundgana die einzelnen Gettmd«. * Lei»»«-, 4^ Mcki. Zur Erinnerung an da» große Gefecht bei Ee,»do,k 1818 am v. Mai, bei dem der Kommandeur dr» Totemopf - Regiment» Major v. Kall sein LrLrn verlor, ist heute, am Somtag, an der Stell», »o der Veredorfer Gemeinde««- die Hartha-Gol- ditzer Staatsstraße schneidet, rin 2 Meter hohen Gedenk stein geweiht worden. Die Verluste Lei dem Gefecht Lei Gersdorf betrugen für vtt Verbündeten etwa 500, für di» Franzose» etwa 7--800 Mann. * Le»««tzsch, 4. Mai. vom elektrischen Strom getötet. Der im 18. Lebensjahr« stehende Knecht Schulz« au, DLrfschwttz, der auf der Streck« -wischen Lommatzsch und Dörschwitz aus «inen Leitungsmast der elektrischen Urber. land-entrale geklettert war und die Leitungsdrähte berührt hatte, wurde vom elektrischen Strom getötet. » »,e«deu, 4. Mckt. Di» Unterschlagungen de» Kassier«,» Masch«k in der Haupttasse der Staatseisenbahn tn Dresden tn Höhe von über 80 000 Mark reichen, wie di« Untersuchung «rgeben hat, bi» tn» Jahr 1888 zurück. In aufgefundenen Revifionskonzepten sanden sich Korrekturen von diesen Fehlsummen vor. Die Revisoren täuschte Maschek, indem er ihnen die Küsten zum Nachzählen zweimal hinstellte. * Barch««, 4. Mat. Mehrere Gebäude, und Waldbrände haben hier und in der Umgebung am Htm. melfahrstag« gewütet. Nacht» ist ein gefüllter Niederlage schuppen der Firma Altmann am Privatgüterbahnhof nie- dergebrannt. Ferner haben am Mönchwalder Berge zwei und am Cornebog «in Waldbrand gewütet. In Hainitz ist ein zur dortigen Spinnerei gehörige» Arbetterwohnyau» ausgebrannt, und in Kirschau ist ein« der Firma Gebrüder Friese gehörige Scheune in Flammen aüfgogangen. Außer- dem hat auf Rittergut Rattwitz ein Brand gewütet. In Klix sind zwei Scheunen niedergebrvnnt; dab«i ist viel Ge flügel mit umgekommen. Große Ausdehnung nahm ein Waldbrand am Sornsiger Berg aN, der über einen Hektar Wald zerstörte. Neues aus aller Wett. * Le» Kaiser in Wirsbrdea. Der Kaiser ist Sonntag vormittag "um 8 Uhr 14 Minuten im Sonderzuge mit G«. folge tn WiesLaden eingetroffen. Er begab sich im Auto mobil nach dem königlichen Schloß, wo «r Wohnung nahm. Ein überaus zahlreiche» Publikum begrüßte den Kaiser auf da» herzlichste. Vor dem Schloß halten Psafindrr Aus- stellung genommen, Der Kaiser nahm um 10 Uhr am Milt- 1Lrgotte»dienst in der Markttirche teil. Nach dem Gottes dienste konferierte der Kaiser mit dem Vertreter de» Aus wärtigen Amt», Gesandten Treutler. Am Nachmittag« unternahm der Kaiser «ine Ausfahtt im Automobil. Abend» 8 Uhr traf der Grobherzog oo« Oldenburg zu einem kurzen Besuche bri dem Kaiser eia. Später begannen im «König!. Theater die diesjährigem Vorstellungen. AI» Gr« öffnungsvorstellung wurde Oberon gegeben. In den Pau sen verweilt« der Kaiser längere Zeit aus der Galerie de» Foyer, im Gespräch mit dem Generalintendanten und dem Intendanten. * Di« Hochzeit am Kaiserhofe. Der Kaiser hat de« Hof« und Domprediger D.Drhander ersucht, die Trau ung der Prinzessin am 24. Mat Vvrzunehmen. — Die Teilnahme de» Kronprinzen an der Jmperator-Reis« wurde aus Anregung de» Kaiser» ausgegeben, da sich da» geplant gewesene Programm vorderhand doch nicht durch- führen läßt. * Et» «»er Auterseeboot-Ttztz. Am 20. diese» Mo nat» wird in Cherbourg da» Unterseeboot Gustav« an! Wie,st« da eben die Worte so mechanisch wie eim auswe-ndig Gelernte», tausendmal Wiederholte» vor sich hin- murmelte I Gin Zorn aus ft« hätte ihn selbst packen können. Aber denn besann er sich: Sie war ja eine arme Kranke — sie konnte nicht and«». H«rb«rt faltete den Bries wieder zusammen und begann aufgeregt im Zimmer auf und ab zu schreiten. Diese» Schreiben hatte den schon lange in ihm schlummernden Arg wohn gegen Bacarescu heftig geweckt. Nun trieben ihn die »ufgestötten Gedanken zu seltsamen Schlüssen. Gewiß, die Frau da war krank, ohne Zweifel; gerade ihr» phantastische Furcht vor ihrer Familie, wofür di«s« — tn dem Punkte ungerechtfertigtevweise — den Mann schul dig hielt, war ein unverkennbares Symptom ihre» seelischen Leiden». Aber trotzdem, konnten die Verwandten in dem anderen Punkt« nicht recht haben? War Doktor Bacarescu Nicht vielleicht doch darauf htnau», von ihrer Mitgift in »ine, Weise Gebrauch zu machen, di» sür sie verhängnisvoll werden konnte? Er führte offenbar doch ein sehr kostspielige« Privat leben. Sein regelmäßiger Verkehr im Klub bi» spät in die Nacht hinein, wo gewiß auch gespielt wurde, mochte weit mchr erfordern, al» die ordnungsmäßigen Einkünfte au» dem vermögen seiner Frau abwavfen. Daher denn jetzt der beabsichtigt« verkaüf de» Gutes — vielleicht hatte er Schul den, «ver wollte eben größer« Mittel für sein« Passionen zur Verfügung haben. Waren di« verwandten mit ihrer War nung nicht ganz im Recht«? Herbert blieb Plötzlich vor Frau Vaca rem stehen. „Gniwige Frau, wußten Sie, daß Ihr Herr Gemahl da» Aamiltengut zu verkaufen beabsichtigt?" — St» guckt» »fider Nur gleichgültig Vie Schultern. „Ich »Wner« «ich nicht um «Schäfte — ich -ab« von vornherein Ate Regelung aller vermögenHLNgelögenheiten «einem M«r» überlass«.'' — „Ah, ja!'' Herbert schoß «» durch den Kopf — die Er- innerung an die Schenkungsurkunde. Und erregt setzte er Meder seine Wanderung durch da» Zimmer fort. — Sie hatte sich also damals, M» ft, »och gesund «ar, vertraumsvoll ganz ihrem Mann in die Hände gegeben und jetzt offenbar durch ihr« Krankheit jede» Interesse an ihrem Besitze wie an Hrer Familie verloren. Wie sollte man ihr da also helfen? Und Herbert begunn nun di« Sache »och einmal nüch. lernen zu durchdenken. Wer sagte ihm denn schließlich auch, daß ihr Vermißen gefährdet war? vielleicht war sie ja so reich, daß der verkauf de» Gutes keine Rolle spielte — vielleicht war dieser auch au» Gründen geboten, di« er nicht kannte? Wer wußte endlich auch, ob nicht trotz dller treu- herzigen Versicherungen dieses Onkels doch intrigante, ge. gen den angeheirateten Mann gerichtet« Gründe mitspiel ten, daß man die Frau nur aufhetzen wollte gegen diesen? Herbert hatte ja in so manchen Familienzwist hinein- gesehen — da tat man schließlich am besten, sich nicht erst hineinzumengen. Außerdem — selbst wenn er es gewollt hätte, er hätte ja garnicht die Möglichkeit dazu gehabt. Der Brief da enthielt keinen einzigen Namen, der ihm al» An- Haltspunkt hätte dienen können — wo kam er überhaupt her? Gr trug ja weder Datum noch einen Poststempel, und au» Frau Bacarescu war ja nicht» hevauszubekommen. Er kannte von früher her ihr apathische»: Ich weiß nicht, auf derartige Fragen. Au» all diesen Gvünden wdr e» da» verständigst«, er ließ die Sache auf sich beruhen. In diesen Gedanken unterbrach ihn jetzt ein Geräusch vom Kamin« her. Frau Bacarescu hatte sich erhoben; nun trat sie <mf ihn -u, ihm die Hand reichend: „Ich bin müde — ich möchte mich -urücktziehen," und sie klingelte schon ndch der Kinderfrau, di« ihr »ngletch di« Jungfer ersetzt« und, auf di« Anordnung Doktor vaeareseu» hin, de» Rächt» 1» einem Vorzimmer bet ihr schsief. „Gute Nacht, -nädtge Frau," verabschiedete sich Her- bert. „Aber «ollen Sie de» Brief nicht jetzt wenigsten, an sich nehmen?" Wieder überflog ein Umdruck de» Widerwillen» ihr müde, Gesicht. Sie schüttelt« den Kopf: „Mein, übergeben Sie ihn Litt« meinem Manne!" Mi» Sie wüchchen," und Herbert zog sich «a a»f sei» Zimmer zurück. ' " Auch er wollte zu Bett gehen, aber er merkt« bei« Ent- kleiden, wie aufgeregt «r doch noch von diesem Zwischenfall heute abend war, er würde doch nicht schlafen könne». So zog er sich denn wieder «n, »ahm »och et» Buch »er und las. — Zwische»durch kehrte» seinn Gedanke» aber doch im mer wieder zu der Angelegenheit zurück, die er eigentlich hatte nun vergesse» «oll«»; immer Meder b«g»»< er di« Sache zu durchdenken, um schließlich doch seit einem Achsel zucken davor stehen zu bleibe». Endlich aber beschloß er doch eine»: Aufzubleiben -t» zu vacarerou» Heimkehr und ihm dann gleich den Brief zu übergeben. E» war ja doch schließlich auch seine Pflicht — immerhin mar e» doch ein recht selffames Vorkommnis, da» der Hausherr jedenfall» so bald al» möglich erfahren mußte. G» war aber über dem Warten sehr spät geworden, so daß Herbett jetzt da» An rollen des schweren Automobil» au» dem Schlummer auf weckte, in den er im Lehnstuhl, ohne e» zu wollen, verfallen war. Schnell nahm er sein Licht und ging nun di «Treppe hinunter. Gr begegnet« Doktor Bacarescu drunten noch auf der Diel«. Dieser war offenbar in bester Laune, seine Mie ne aber veründerte sich bald, al» er Herbert sich entgegen« kommen lab. Ma» ist passiert — mein« Frau?" ,Lst ganz wohl, keine Sorg«, Herr Doktor!" beruhigte ihn Herbert, mit gedämpfter Stimme sprechend. „Aber ich habe Ihnen eine wichtige Mitteilung zu machen, von einem -efiemdendrn Vorfall heut« abend, bald nachdem St« weg waren." „Ah — was ist denn?" vaoare»cu trat mit ihm tn sein Zimmer und schloß schnell hinter ihm die Türe. ,/Ste er schrecken mich!" Herbert berichtete in Kürz«, wa» vorgefallen «ar, und übergab ihm den Brief. Doktor vaoaresou überflog ihn, seine Mene ward finster beim Lesen, und da, Plötzlich lchoß zu Herbert au» pen dunklen Augen ein fast unheimlicher Blitz — bei Gott, Edith hatte doch recht -chatt damal» — der Mann konnte z»m Fürchten auoschen! (Fortschuug folgt.)