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1071 nur -zs ¬ amtliches Resultat dieser Ermittelungen liegt bis jetzt nicht vor. ImKaiserthum Brasilien geht es infolge der kirchenpolitijchen Bewegung äußerst unruhig zu. Man berichtet, daß Mordversuche ans den Kaiser und den Ministerpräsidenten in Aussicht stehen sollen. Ein verdächtiger Italiener wurde dieserhalb gefänglich eingezogcn. Die zum 15. März 1875 einberufenen Kammern werten sich jedenfalls mit kirchen-politischen Gesetzen zu beschäftigen haben. Bischofswerda, 28. Dec. Abermals liegen die schönen Festtage des herrlichen Weihnachtsfestes hinter uns und Alt und Jung freut sich noch des Lichterglanzcs, der in diesen Tagen in Familienkreisen die Feststimmung erhöhte. Ist es doch hauptsächlich ein Fest für den engen, lieblichen Familienkreis, da sich zu diesen Tagen Alles mit Geschenken, und wenn sie auch noch so unbedeutend sind, zu erfreuen sucht. Auch die Natur hatte sich dießmal ganz in ihr Winterkleid cingchüllt, denn dichte Schoeemassen bedeckten die Erde und hatten Wege und Stege sehr unwegsam gemacht. ES war daher auch hierdurch Jeder auf seine Familie angewiesen. Glücklicher weise hatten sich die Eisenbahnzüge trotz der Schnee massen hindurch gearbeitet und brachten zur rechten Zeit aus der Ferne die längst erwarteten Familien glieder. Zwar mag manche Familie ein trauriges Weihnachten gefeiert haben, da ja der unerbittliche Tod immer wieder in diesem oder jenen Familien kreis tiefe Wunden geschlagen hat, aber wir sind ja Christen und wissen, daß uns ja gerade das Weihnachtsfest die sichere Bürgschaft für unsere Hoffnung nach dem Jenseits und unsere Wieder vereinigung mit den von uns Geschiedenen gebracht hat. Darum bei aller Trauer doch immer wieder fröhliche, Weihnachtsstimmung in diesen heiligen, gottgeweihten Tagen. Auch der Armen wurde dies mal ebenfalls wieder in unsrer Stadt gedacht. Ab gesehen davon, was die Privatmiltzthätigkeit an so vielen unserer armen Mitbürgern gethan hat, so hatte auch dießmal wieder die HekrMänN'sche Christ- bescheerung armen Schulkindern eine Festfreude be reitet. Schon am 23. December Abends 5 Uhr scherten die Zöglinge der Hecrmann'schkn Klein-Kinder- Bewahr-Anstalt im Saale des HcrrmannstifteS auf eine gar lieblich« Weise das WeihnachtSfcht und er quickten sich an dem Hellen Glanz der ChristbLume und kleinerer Geschenke. TagS darauf als am 24. December Abend« 5 Uhr fand dann ebenfalls im Saale des HcrrmannstifteS die von dem seligen Herrmann gestiftete Ehristbeschcerungk «mer Schul- Aus Prag schreibt man unterm 28. December: Der gestrige jungczechische Parteitag zählte gegen 600 Theilnehmer. Nach Festsetzung des Partei programms, in welchem der Kampf für die nationale Gleichberechtigung und derjenige für die Gewissens freiheit die Hauptpunkte bilden, wurde bezüglich der Reichsrathsbeschickung beschlossen, nur dann den Eintritt in den Reichstag zu befürworten, wenn zwei Drittel der sämmtlichen czechischen Abgeordneten dafür stimmen. linder statt. Es wurden 105 Kinder mit nennt Kleidungsstücken, Schürzen, Tüchern und Stolle» beschenkt und zwar auch dießmal wieder unter einer entsprechenden Festfeier. Gesang eröffnete die Fest feier, Herr Oberlehrer Pache hielt die Festrede und ein beschenktes Kind sprach in kurzen Versen den Dank der Kinder aus, den sie dem Heimgegangenen Stifter in so reichem Maße schulden. Mit einem gemeinschaftlichen Gesänge wurde die Festfeier ge schlossen. Am Todestage des seligen Herrmann, den 27. Dec., wurde dann ebenfalls im Saale de« Herrmannstiftes für 50 Thaler Brod aus dessen segensreichen Stiftungen an Arme unserer Stadt vertheilt. — 29. Decbr. Am 25. d. Abends hielt im hiesigen Schützenhaussaale Hr. Reichmann aus Dres den einen Vortrag über seine Reisen durch Europa, Asien und Afrika. Der Vortragende hat viel erlebt und erfahren, hat gut beobachtet und versteht mit Lebendigkeit wieder zu erzählen, so daß die Anwesen den gewiß alle von dem Bortrage zufriedengestellt waren, selbst Diejenigen, welche an die Ausdrucks weise eines Vortragenden höhere Anforderungen stellen. Der Vortragende stellte sich als schlichter Handwerker hin und als solcher hat er seine sich gestellte Auf gabe trefflich gelöst. Mit größter Spannung folgten ihm die Zuhörer im Geiste durch die mühsamen Fußwanderungen von Sachsen aus durch Oesterreich, Ungarn und die europäische Türkei bis Constan- tinopel und begleiteten ihn auf dem schwarzen Meere und später hinüber bis Damascus, auf den Ararat und durch Persien. Nicht minder interessant waren die Schilderungen von den in Afrika besuch ten Ländern. Es wurde außer der geographischen und geschichtlichen Notizen namentlich auch der kul turgeschichtlichen und socialen Verhältnisse der Be wohner jener Länder gedacht und beklagt, daß ge wisse Gegenden nicht von Deutschen bewohnt wären, die durch ihren Gewerbe- und Kunstfleiß die para diesischen Auen nicht zu Wüsteneien verfallen lassen würden, wie es dort der Fall ist. lH Demitz, 28. Dec. Am 20. hielt der hiesige landw. Verein seine diesjährige letzte Versammlung ab und erledigte eine große Anzahl von Eingängen. Umfänglicher befaßte mau sich mit Beantwortung der Frage: „Durch welche Mittel können die nach theiligen Folgen des Futtermangels verringert wer den?" Es wurden dabei diejenigen Futtermittel er wähnt, die sich als Beifutter anwenden lassen und welche Futterpflanzen man in erhöhterem Maße an bauen müsse, wenn man den Biehstand nicht ver ringern wolle Das Verringern de» DiehstandcS für Heuer wurde nicht empfohlen, da das Vieh im nächsten Frühjahre jedenfalls einen ziemlich hohen Preis haben dürfte; ausgenommen man habe sein Augenmerk auf vermehrte Jungviehaufzucht gelenkt. Besprochen wurde noch die Fütterung mit Malz keimen, die Kartoffelfütterung »c. Bei der Fütterung mit gekochten Kartoffeln wird erwähnt, daß diese stet» frischgekocht verfüttert werden müssen, weil sie sonst auf da« Gedeihen de« Biehe« nachtheilig ein wirken. — Ferner beschäftigte man sich mit der Beantwortung von 5 Fragen, welch« der deutsche LandwirthschaftSrath von Berlin in Betreff de» a Krank ten Arnim iser Corre as zunächst lautet der ck, politisch Heren Bot- >ieser durch sch unmög- den Pariser reitet, nicht >en Kreisen, esse stehen, nöffentlich- mag etwa z man sich hat dann :e Gründe itnommen, gefunden, ! und zu erste leb- ' Depeschen m Zweifel, fentlichung den Blät- neue Aera inen sollte;, merken. ten Tagen lerksamkeit gewesen. , von den n, welche weit ent- :n Kriegs oger und Serrano, Men von um den Diese init janzungen an und mblikaner chte viele achrichten Unzuver- nglich be- listen auf iburgisch« öeisungcn liß zwischen entwickeln, :S, welche» ich von der )ie Kammer kanuar auS- ; bis dahin ams bleibt : Dinge in neue innere