Volltext Seite (XML)
[23] im August gemessenen. Während dem Minimum bei Sonnenaufgang der gewohnte Anstieg der spezifischen Feuchte folgt, bleibt das 2. Minimum zur Zeit des ausgeprägten Austausches aus. Das kann folgende Ursachen haben: Die Hanglage der Station I wurde bereits beschrieben. Mit zuneh mendem Austausch erfolgt die Durchmischung auch mit Luftmassen aus dem Muldetal, die zumindest ebenso feucht sind, und dadurch bleibt das Minimum an Station I aus. Auch muß berücksichtigt werden, daß die Meß reihe von einem Jahr zu kurz ist, um zufällige Einflüsse völlig auszuschal ten. Daß es sich nicht um Meßfehler handelt, bestätigen die Messungen an Station II, die den gleichen täglichen Gang der spezifischen Feuchte zeigen. 3.5.3.2.2. Die Verhältnisse an den Untertagestationen Bild 27 zeigt auch die Tagesgänge der spezifischen Feuchte an den drei Untertagestationen. Danach zeigt die Station III einen ähnlichen, jedoch etwas gedämpften Tagesgang wie Station I, die Stationen IV und V weisen nur noch ganz geringe Veränderungen auf. Das Morgenminimum verspätet sich bis Station V um etwa 3 Stunden. Der Sprung der spezifischen Feuchte zwischen 24 Uhr und 1 Uhr liegt in einem allmählichen Ansteigen der spe zifischen Feuchte während dieser Witterungsperiode begründet, das nicht eliminiert wurde. Man erkennt also in Bild 27 eine mit der Länge des Wetterweges (damit also auch Abnahme der Wettermenge) größer werdende Ausgleichung der Tagesschwankung der spezifischen Feuchtigkeit. Dies liegt daran, daß ein mal das Gebirge, die spärlichen Einbauten usw. geringfügig „atmen“, d. h. bei spezifisch feuchteren Wettern Feuchtigkeit aufnehmen, im umge kehrten Falle abgeben, zum anderen aber der Wärmeausgleichmantel das Sättigungsdefizit der Wetter entsprechend regelt. Wie wirkt sich der Feuchtigkeitsausgleich auf die Wettertemperatur aus? Wie aus Bild 27 erkenntlich ist, nimmt im Fall der Witterungsperiode vom 3. bis 9. 5. 60 die Feuchtigkeitsaufnahme von Station I bis Station V vor allem in den Vormittagsstunden ab, dagegen vergrößert sie sich nachts all mählich wieder. Das bedeutet also gegen Mittag zu eine relative Erwär mung, nachts eine größere Abkühlung. Damit wird der Tagesgang der Temperatur, der unter 3.4.2.3. behandelt wurde und in Bild 17 dargestellt ist, verstärkt. Das steht jedoch im Widerspruch zu der Auffassung von Jansen [7], Jansen hatte auf der Grube Sachsen umfangreiche Messungen angestellt und schreibt: „Die Temperaturschwankungen übertage werden durch die Wasseraufnahme der Wetter im gleichen Sinne wie durch den Wärmeausgleichmantel verringert, da sie ebenfalls desto größer wird, je höher die Temperatur über den Tagesdurchschnitt ansteigt.“ Als Beispiel gibt Jansen die Messungen am 12. Juli 1924 an, wonach die tägliche Tem peraturschwankung übertage 15,1 grd betrug, am Füllort der 850-m-Sohle jedoch nur noch 6,0 grd. Diese Dämpfung führt Jansen nur zu einem Fünftel auf den Wärmeausgleichmantel und zu vier Fünfteln auf die größere Wasseraufnahme der warmen und trockenen Wetter zurück. Leider geht