Volltext Seite (XML)
-4 Der Sächsische Erzähler e UL'» »In r. i,r vb^ l'.' . > n kl ck un»«n. irwsL a» gesorgt) I»k. lens- '»ter, »6 rr H Donnerstag, den 15. August 1SS5 »s nationales Ereignis. — Jeder — Die „Sonderzügler" werden 1. Beiblatt zu Nummer 189. Deutschland hört aufWelleFunkausstellung! Die 12. Rundfunkausstellung wird ein großes nationales Ereignis Volksgenosse darf ins Mikrophon sprechen. drahtlos berichten. kN NI !N «, in Eine Großstadt fährt nach Berlin. 160 Sonderzüge aus dem ganzen Reich sind bisher zum Besuch der 12. Rundfunkausstellüng in Berlin angemeldet. Wenn man jeden dieser Züge nur eine durchschnittliche Be legschaft von tausend Personen zubilligt, dann bedeutet das, daß das Reich eine mittlere Großstadt nach Berlin schickt. Dreihunderttausend Besucher hat die Funkausstellung im vorigen Jahre gehabt, man darf sicher sein, daß diese Ziffer dieses Mal überschritten wird. Mancher Besucher, der viel leicht jahrelang nicht mehr bei dieser Gelegenheit in der Reichshauptstadt war, wird sich wundern, daß er jetzt acht große Hallen durchschreiten muß, nicht mehr bloß eine wie vor zehn Jahren noch. Acht Hallen mit insgesamt 62 000 Quadratmeter Flächeninhalt! .In diesen acht Riesenhallen wartet eine ganze Welt auf den Besucher. Wer es irgend vermag, sollte mindestens zwei Tage auf den Besuch der Funkausstellung verwenden, denn es gibt fast sinnverwirrend viel zu sehen und zu ver dauen. Schätzungsweise den gewaltigen Andrang wird an fänglich wohl die Halle II zu bewältigen haben. In dieser Halle steht der „Volkssender", ein Sender der nur für die Besucher der Funkausstellung geschaffen worden ist, ein Sender aber zugleich, der jedem Volksgenossen zur Verfü gung steht, der selbst einmal ins Mikrophon sprechen und ge hört werden möchte. ' Sälchen spricht zu Deutschland. Wie geht das also vor sich, wenn ein Kätchen aus Königsberg ihre Stimme dem Aether anvertrauen möchte? Kätchen wird sich zunächst einmal in einen kleinen Büro raum begeben und dort bei ein paar reizenden Beamten ihre arische Abstammung nachweisen. Schon dadurch wird sie gewahr, daß sie genau so behandelt wird, als wolle sie über einen normalen „fahrplanmäßigen" Sender sprechen. Nach dieser kleinen Formalität kommt die eigentliche „Mik rophonprobe". Kätchen betritt eine von 20 Sprechstellen und bespricht eine Platte. Ist diese Sprechprobe, der unter Umständen, wenn es sich um besondere künstlerische Darbie tungen handelt, auch eine Probe auf einer kleinen Probe bühne folgt, zur Zufriedenheit ausgefallen, dann kommt der große Augenblick, wo Kätchen vors richtige Mikrophon tritt und ihre Stimme zunächst einmal sämtlichen Besuchern der Funkausstellung übermittelt. Wenn das allein schon eine Oeffentlichkeit von Zehntausenden bedeutet, der Hauptschla ger folgt erst noch. Von der Ueberzeugung geleitet, daß die Funkausstellung eine Angelegenheit des ganzen Volkes ist, werden die Darbietungen des Volkssenders im Laufe des Tages über das ganze Reich geleitet. Um jedem deutschen Gau Freude zu bereiten, soll dabei so vorgegangen werden, daß jeweils Sendungen von Landsleuten derjenigen deut schen Gaue übertragen werden, aus denen sich gerade Son derzüge in Berlin befinden. Ueber den Stettiner Sender werden also Stettiner und Pommern sprechen, wenn ein pommerscher Sonderzug Volksgenossen von dort zur Funk ausstellung gebracht hat und welche gewaltige Arbeit dabei geleistet wird, leuchtet ein, wenn man an die 160 Sonder züge denkt. Daß der Rundfunk darüber hinaus alles tun wird, um auch denjenigen, die nicht nach Berlin kommen können, einen anschaulichen Eindruck zu geben, ist selbstverständlich. Ge rade bei dieser Ausstellung kommt es darauf an, daß sie auf möglichst breiter Grundlage wirkt. Sie wendet sich an jeden Deutschen, auch wenn er noch nicht Rundfunkhörer sein sollte. Fernsehen in der Telefonzelle. Manch einer wird sich vielleicht an gewisse utopische Ro mane erinnern, in denen man mit seinen Freunden nicht nur telefonieren konnte, sondern sie zugleich auch sah, auch wenn sie noch weitab wohnten. Hier auf der Funkausstel lung wird diese Utopie zur Wirklichkeit. Mit Hilfe einer „Gegenseh-Einrichtung" werden zwei Teilnehmer in verschie denen Sprechzellen miteinander sprechen und sich dabei auch genau sehen können. Vielleicht wird-manchem damit schlag artig klar, was er bisher nicht glauben konnte: daß das Fernsehen Tatsache geworden ist. Wer durch di« „Fernseh straße" der Funkausstellung wandert, wird aus dem Stau nen nicht herauskommen. Nicht nur die vervollkommneten Geräte der Industrie, di« mit wenigen Knöpfen zu bedienen sind, werden den Blick auf sich lenken, sondern auch ein Großbildempfänger ist in Betrieb, der Bilder zeigt, die fast an die Größe der Kinoleinwand heranreichen. wir kiebitzen beim Abendprogramm. Jedermann, der gerne gewußt hätte, wie nun der all tägliche Funkbetrieb vor sich geht, wird in Halle I auf seins Kosten kommen. In dieser Hall« wird jeder Besucher Zeuge sein können, wie ein vollständiges Abendprogramm vor bereitet und gesendet wird, kein Geheimnis wird ihm ver hüllt bleiben, jede Einzelheit der technischen und künstleri schen Abwicklung wird er beobachten und sich erklären lassen können. Er wird die Kapelle, die ihm abends sein« Tanz musik sendet, ebenso bei der Arbeit sehen, wie den Ansager und den Mann, der die Hörkontrolle macht. Und man darf sicher sein, daß der Besucher dann nicht entzaubert und er nüchtert nach Hause geht, weil er ja nun alles weiß, sondern daß er eine klare Vorstellung von der Riesenarbeit hat, bi« allstündlich geleistet wird, damit er zu Hause am Lautspre cher auf seine Kosten kommt. Die größte Ausstellung -er Wett. Zn fünf großen Hallen wird schließlich die Industrie ihre Neuheiten zeigen. Zm letzten Jahre wurden fast ein einhalb Millionen Apparate umgeseht, davon eine halbe Million Volksempfänger. Gleichzeitig stieg die Zahl der Rundfunkteilnehmer von 4 Millionen Anfang 1932 auf Millionen Teilnehmer des jetzigen Standes. Von tausend Deutschen sind rund hundert RundfunkhSrer, das ist ein im ponierender Erfolg, ein Erfolg, der zugleich verpflichtet. Vie große Funkausstellung hat auch den Zweck, den Hörer davon zu überzeugen, daß das Menschenmöglichste getan wird, um ihn zufrieden zu stellen, wenn Reichsminister Dr. Goebbels als Schirmherr am IS. August die 12. Rundfunkausstellung eröffnet, wir- nicht nur die größte deutsche Ausstellung die ser Art der Oeffentlichkeit übergeben, sondern die 'unbestreit bar größte der Welt. Zehn Fernsehempfänger als Gewinne auf -er Rundfunkausstellung. Berlin. 15. August. Die Ausstellungsleitung der 12. Großen deutschen Rundfunkausstellung gibt bekannt: Zür Einführung des Fernsehens wird die erste deutsche Fernseh- und Rundsunklotterie während der Dauer der Ausstellung veranstaltet. Zehn Fernsehempfänger, zehn Musikschränke, zehn Groß-Super, 20 Zweikreis-Dreiröhren-Apparat«, 280 Volksempfänger können von den Besuchern gewonnen wer den. Sofern die Apparate lieferbar sind, könn«n sie auf der Ausstellung gleich mitgenommen werden. Der Lospreis von RM. —.50 ist gegenüber diesen Gewinnaussichten verschwin dend gering. Für vorsichtige Besucher, die der Sache noch nicht so recht trauen, werden in Halle 4 in einer besonderen Koje die Gewinne ausgestellt sein. Rundfun kanfprache-es Gruppen führers Schepmann über -en Reichs wettkampf -er SA. Dresden. 15. August. Am Freitag, 16. August, 17.25 Uhr, hält SA.-Gruppenführer Schepmann über den Reichs sender Leipzig eine Rundfunkansprache über die Bedeutung des Reichswettkampfes der SA. Die gesamte sächsische SA. hört die Rede des Gruppenführers im Temeinschaftsempfang an. Die Ansprache wird umrahmt von Darbietungen einer Standartenkapelle und eines SA.-Liederchors. Außerdem werden anschließend zwei Rundfunkreportagen über einen 10 Km.-Gepäckmarsch und einen 1000 Meter-Hindernislauf der SA. übertragen. der Volksgemeinschaft, der vom früheren System so schändlich mißbraucht worden ist, wird hier zur lebendigen Tat. Gleich zeitig wird ein bedeutsamer Schritt auf dem Wege zur Neu ordnung der Wirtschaft im ationalsozialistifchen Geiste getan. Pa. Mutschmanns Sorge für-ie Bergarbeiter. sä. Dresden, 15. August. Reichsstatthalter und Gaulei ter Martin Mutschmann, der sich schon lange besonders für den notleidenden sächsischen Bergarbeiter eingesetzt hat und diese Anteilnahme durch den Bau der Bergarbeiterheime in Hartenstein und Hohenstein-Ernstthal in die Tat umsetzte, hat auch der vom Führer angeordneten Hilfsaktion der NS:- Volkswohlfahrt seine besonder« Anteilnahme gezeigt. Eine neue soziale Tat -es Führers. NSV. hilft den Bergarbeitern. den Dank, den die schaffende Nation diesen Vorkämpfern der deutschen Arbeit abstattet, und zwar deshalb abstattet, weil sie infolge der besonderen Schwere ihrer Arbeit darauf An spruch haben. Die Mittel, die jetzt im Rahmen der Sofortaktion den Bergarbeitern zur Verfügung gestellt werden, sind die Spargroschen des ganzen deutschen Volkes. Deshalb bedeutet diese Aktion gleichzeitig ein Bekenntnis zum Führer und zum deutschen Vaterland. Der große Gedanke Ein Moor wurde gesprengt für die Reichsautobahn. Die Straße der Reichsautobahn Berlin-Frankfurt a. d. Oder führt in der Nähe von Kersdorf durch das Göttinger Moor. Umsicht vnaeheure Moormassen zur Festigung des Untergrundes ausheben zu müssen, wurde das Moor, das stellenweise bis zu 20 Meter tief ist, mit Insgesamt, 4000 Kilo Pulver gesprengt. Das neue Verfahrn hat sich restlos bewährt. Unser Bild zeigt das Moor gebiet wahrend der Sprengung. (Scherl-Bilderdienst-M) Auf Befehl des Führers ist zugunsten der Bergarbeiter durch die NSV. eine Feierschichten-Hilfsaktion durchgeführt worden. Es handelt sich darum, die Kurzschichten und Feierschichten der im Bergbau beschäftigten Volksgenossen erheblich einzuschränken, zum guten Teil sogar aufzuheben. Infolge der Unsinnigkeiten der liberalistischen Wirtschafts ordnung war es dahin gekommen, daß in zahlreichen Re vieren Feierschichten eingelegt werden mußten, wodurch den Bergleuten sehr erhebliche Lohnausfälle entstanden. Nun mehr hat das nationalsozialistische Deutschland die Bestim mung getroffen, . dätz monatlich in jedem Bergwerk mindestens 21 bis 22 Vollschlchten gefahren werden müssen. Dadurch wird den Volksgenossen, die im Bergbau an der Ruhr tätig sind, im Rahmen dieser „Sofortaktion" das drin gend erforderliche Existenzminimum gewährleistet. Der Führer hat durch eine großzügige Maßnahme die Lösung der Bergarbeiterfrage von der grundsätzlichen Seite her in Angriff genommen, und zwar in einem Augenblick, in dem in allen anderen Ländern Europas schwerwiegende Aus einandersetzungen über das Bergarbeiterproblem stattfinden, weil jenseits der deutschen Grenzen diese Frage naturgemäß nach den Grundsätzen des liberalistischen Wirtschaftsdenkens behandelt wird und deshalb ungelöst bleiben muß. Gleichzeitig ist die NS.-Volkswohlfahrt auf den Plan getreten, um bei diesem Hilfswerk auch ihrerseits neben den staatlichen Hilfeleistungen einzugreifen. Denn es handelt sich nicht nur darum, den Bergmännern im Augenblick zu helfen, sondern gleichzeitig sollen auch die Notstände in den Fami lien, die Wohnverhältnisse. und vieles andere eingehend ge prüft werden. Au» den Mitteln, die durch den Opfersinn der Bevölke rung zusammengekommen sind, wird die NSV. eine Hilfsaktion für diejenigen Bergarbeiter durchführen, die durch Feierschichten einen erheblichen Lohnausfall zu verzeichnen halten. Die NSV. gibt in Verbindung mit einer Stammkarte Gut cheine auf den Namen des Empfängers aus. Die Gut cheine lauten auf Beträge von 10 und 1 RM. Sie dür- en für Bekleidung, Wäsche und Haushaltungsgegenstände in Zahlung gegeben werden in der Zeit vom 15. August bis 30. September 1935. Die Geschäftsinhaber dürfen bei derAnnah- me der Gutscheine keine Abzüge machen. Die zuständigen Gemeindebehörden haben bekanntlich eine Anzahl von Ge schäften zur Einlösung der Bedarfsdeckungsscheine (Ehe standsdarlehen) zugelassen. Diese Geschäfte dürfen auch die Gutscheine in Zahlung nehmen. Die Geschäfte ihrerseits kön nen die Gutscheine bei allen Zahlstellen der Wirtschaftsgruppe Privates Bankgewerbe und Zentralverbanü des Deutschen Bank- und Bankiergewerbes, dev Deutschen öffentlichen Sparkassen- und Girozentralen und sämtlichen Genossen schaftsbanken in Zahlung geben. Die Erstattung des Gegen-, wertes an die Geschäfte erfolgt nach Abzug von 5 Prozent an die NSV. und gegen Abgabe der NSV.-Gutscheine bis spä testens 31. Oktober 1935. Die Zahlstellen dürfen für die Ein lösung der NSV.-Gutscheine keine Gebühren erheben. Auf die mißbräuchliche Anwendung der Gutscheine steht Zucht hausstrafe. Durch diese Sofortaktion, die dazu bestimmt ist, vor übergehend einer besonderen Rotlage gerecht zu werden, soll demnach also die erste Rot behoben werden. Es steht in Aussicht, daß diese Hilfsaktion durch eine endgül tige Regelung seitens des Reiches abgelöst wird, La den Bergarbeitern nach dem Willen des Führers durchgreifend und. nachhaltig geholfen werden soll. Man ist sich darüber im klaren, daß die Not des Bergarbeiterstandes nicht nur auf den weltwirtschaftlichen Zusammenhängen beruht; sondern auch auf der Struktur der liberalistischen Wirtschaftsordnung, die durch das nationalsozialistische Wirtschaftsdenken Schritt für Schritt überwunden wird. Es handelt sich hier nicht um ein Almosen an die notleidenden Bergarbeiter, sondern um MM. IW . § Z - . > H