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habe. Es wolle die französische Währung entschieden ver teidigen. Der neue Ministerpräsident werbe von der Kam mer verlangen, daß sie ohne Reden und ohne irgendwelche Abänderung den Wortlaut des Vollmachtenantrages an nehme, über den das Kabinett Flandin gestürzt ist. „Petit Parisien" spricht von einem „Kabinett der Ver teidigung des Franc". Jetzt müsse nach dem Muster der Einigung innerhalb der Regierung auch die Einigung eines Parlaments und eines Landes zustande kommen. Das „Petit Journal", das die Abwertungsthese vertritt, schreibt, Flandin habe durch seinen Mangel an Energie und an Entschlußkraft kein Anrecht auf die Vollmachten gehabt. Seitdem er zurückgetreten sei, habe die Panik ausgehört, und die Rentenkurse seien wieder gestiegen. Zur Wieder herstellung der finanziellen Ordnung und der Wirtschaft gebe es zwei Möglichkeiten, nämlich den Franc durch eine verstärkte Deflation mit verstärkter Wirtschaftskrise zu ver teidigen oder sich zu einer „Währungsanpassung" zu ent schließen, die die Sachlage früher oder später doch notwen dig machen werde. „Figaro" führt aus, die Kammer hätte vor einigen Ta gen die Vollmachten sachlich gern bewilligt, nur nicht zugun sten eines Kabinetts Flandin. Jetzt ist die Lage so, daß die Kammer die Vollmachten Vouisson persönlich ganz gern ge ben würde, aber sie ihm aus sachlichen Gründen nicht zu geben wünsche. Das ergebe eine ziemlich verwickelte Lage. „Ouotidien"" hält Vouisson nicht für den richtigen Mann am richtigen Platz. Das Blatt nennt es ein außerordentlich bedenkliches Zeichen, daß der bisherige Kammerpräsident selbst als Regierungschef Vollmachten gegen die Kammer be- antragen werde. Wenn Hcrriot auf der Linken nicht mehr die Verteidigung des Parlaments übernehme, wer solle dann noch das Parlament verteidigen? Vouisson steige von sei nem Präsidentensessel herunter, um die Verfassung im Stich zu lassen. Im Anschluß daran spricht sich das Blatt für den freien Goldverkehr aus, in dem Sinne, daß auch der kleine Kapitalist oder Sparer Gold kaufen könne, nicht aber nur der, der über 220 000 Francs verfügt, um einen Zwölfkilo block kaufen zu können. . Sückeweife wird das Gold aus den französischen Banken getragen. ^ie beruhigenden Erklärungen der gestürzten französischen Regie- rung haben die französische Bevölkerung nicht überzeugen können. Nach wie vor werden erhebliche Goldmcngcn aus den französischen Bankhäusern gezogen. Dieses Bild, das soeben vor einer französi schen Bank ausgenommen wurde, zeigt, wie das Gold mit Säcken in Sicherheit gebracht wird. (Scherl-M) Die Notlage der polnischen Arbeiter in Frankreich. Warschau, 1. Juni. (Eig. Funkmcldg.) Wie die pol nische Presse meldet, befinden sich in Bordfrankreich etwa 1000 polnische Arbeiter in schwerster Notlage, da ihnen die Arbeitsberechtigung genommen ist und Arbeitslosenunter stützungen nicht gezahlt werden. Sie warten auf ihre Ab beförderung nach Polen, besitzen aber keinerlei Mittel, um ihren Unterhalt zu fristen. — Große Ueberschwemmungen in Nebraska. Hoch wasser des Flusses Republican verursachte verheerende Ueberschwemmungen in großen Teilen von Nebraska. Die Fluten spülten zwei kleine Orte in Südwest-Nebraska fort, und man befürchtet, daß zahlreiche Todesopfer zu beklagen sind. Auch wurde eine Brücke sortgerissen; dabei sind 6 Menschen ertrunken. Viele Wohnhäuser treiben den Repu bliken» Munter. Mr» WWW z weilm MW«e«. Mit abessinischer Teilmobilisterung begründet. 2NB. Rom, 31. Mai. Eine amtliche Mitteilung des italienischen Staatssekretariats für Presse und Propaganda gibt die Mobilisierung von einer weiteren Division des Landheeres und zwei Divisionen Schwarzhemden für Ost afrika bekannt. „Die teilweise Mobilisation der abessinischen Streitkräfte", so heißt es in der Mitteilung, „und die An kunft weiteren Kriegsmaterials in Abessinien machen neue Defensivmaßnahmen notwendig, um die Sicherheit der italie- Srei bkUche Luftpakt. Zorderimgen. Kuftiorarrro, Fuftflottensittrke und Kombenrvurf-Virrschrankrmg. London, 31. Mai. Im Unterhaus gab Außenminister Sir John Simon eine Erklärung über den Stand der Luft paktverhandlungen ab. Simon sagte u. a., er habe immer die Ansicht vertreten und er glaube, dies sei auch die Ansicht des Ministerpräsiden ten und anderer Regierungsmitglieder; daß kein Grund be stehe, warum England nicht aktiv die Verhandlungen über einen Locarnoluftpakt vorwärts treiben solle, denn die Frage der Einfügung eines solchen Paktes in eine allgemeinere Regelung ergebe sich in einem späteren Stadium. Simon fuhr dann fort: „Es i t durchaus richtig, daß wir jetzt nach der Rede Hitlers in e ner vorläufigen und versuchsweisen Form den Vorschlag erhalten haben, den die deutsche Regie rung für nützlich hielt. Wir freuen uns sehr, diesen Vor schlag zu besitzen. Wir haben bereits Andeutungen von eini gen anderen Regierungen, und zwar von der französischen Regierung und bis zu einem gewissen Grade auch von der italienischen Regierung, über den Inhalt, den ein solcher Pakt nach Meinungen dieser Regierungen enthalten muß. Der Zeitpunkt rückt sehr schnell heran, wo es sich zweifellos als wünschenswert erweisen wird, einen engeren Gedanken austausch herbeizuführen." Simon entwickelte dann im einzelnen den englischen Standpunkt zur Frage des Luftpaktes, bei dem dreiEle - mente berücksichtigt werden müßten. Das erste sei der Locarno-Luftpakt, auf den im Londmrer Protokoll Bezug genommen werde. Zweitens verbinde England hiermit Ver handlungen über die relative Luftstärke der Paktteilnehmer. Das dritte Element sei die Ueberlegung, daß ein Abkommen über die Aechtung eines unterschiedslosen Bombenabwurfes herbeigeführt werden müsse. In allen diesen drei Punkten habe England Vorschläge gemacht. Debatteredner fordern Revision. Vor Simon hatte der Führer der liberalen Opposition, Sir Herbert Samuel, gesprochen. Er stellte die Rede Hitlers in den Mittelpunkt seiner Betrachtungen. Hitler habe eine Erklärung abgegeben, die sich durch ihre Ent schlossenheit und durch das Fehlen von Flachheiten und diplomatischen Unbestimmtheiten auszeichne. Auch sei sie höchst erfrischend und nützlich. „Hier", so sagte Samuel wörtlich, „sind die Vorschläge Deutschlands. Es ist Pflicht Großbritanniens, sich mit diesen Vorschlägen ebenso zu befassen, wie wenn sie von dem Ministerpräsidenten Großbritanniens gemacht worden wären." Der konservative Abgeordnete Oberstleutnant Head- l a m führte u. a. aus, er sei nicht der Meinung, daß der Versailler Vertrag für alle Ewigkeit gültig sein dürfe. Die Zeit sei gekommen, um Deutschland wieder in die Abrüstungskonferenz zurückzubringen. Die Menschen seien geneigt zu vergessen, daß Europa aus zwei großen La gern bestehe, nämlich denen, die alles hätten, und denen, die nichts hätten. Deutschland, Japan und Italien seien wirt schaftlich nicht in der Lage, ohne eine Expansion weiter zu arbeiten. Der Regierungsliberale Bernays setzte sich ebenfalls für die Revision ein, die aber in Genf vor genommen werden müsse. ... .'-'.'.'r . Oberst Moore erklärte, es gebe nur - e i n e Antwort auf Hitlers Vorschlä ge, nämlich deren sofortige Annahme. (Beifall.) Man müsse sich einmal vor Augen führen, was die Annahme dieser Vor schläge für die Welt bedeuten würde. Die Meere würden für Menschen und Material wieder sicher sein, die Heimat würde befreit werden von den Gefahren eines Lüftbombardements und der Gasvergiftung, und später-würde eine Reche von Abkommen in Europa das Gefühl schaffen, daß der Gedanke des Krieges in Widerspruch zu den nationalen Belangen je des Landes stehen würde. > Die Londoner Worgenblittter über die Kuftpaktfrage. DNB. London, 1. Juni. (Eig. Funkmeldg.) Die Mor genpresse beschäftigt sich auf Grund der Unterhausaussprachs lebhaft mli der Frage der Luftpaktverhandlungen. Die „Times" schreibt, aus der Rede Sir John Simons könne man mit Befriedigung feststellen, daß die englische Regierung, wenn vielleicht auch etwas verspätet, zu der An sicht zurückgekommen sei, der Luftpaktplan sei der aussichts reichste und versprechendste Vorschlag des Londoner Proto kolls vom 3. Februar. Endlich sei die bestimmte Aussicht vorhanden, daß die Verhandlungen vorwärts getrieben würden. Das Blatt fordert die sofortige Unterzeichnung eines Luftpaktes, in dem zunächst lediglich der Grundsatz der gegenseitigen fliegerischen Unterstützung der Unterzeichner- staaten gegen einen Angreifer festgelegt werde. Man müsse dringend hoffen-- daß di« englische Regierung nicht diese neue Gelegenheit verpassen werde, indem sie zu viel auf einmal versuche. „Daily Telegraph" erklärt, daß Frankreich der „Maß- stab" bei den Erwägungen über di« Luftrüstungsbegrenzung sein müsse. Der Kern der Lage sei der, daß die Begrenzung auf dem Wege der Parität der Luftpaktmächte zu suchen ist. Auch der Vorschlag Hitlers, den Bombenabwurf aus die Zi vilbevölkerung zu verbieten, stehe im Einklang mit ven eng- lichen Bestrebungen. Das englische Volk müsse eipsehen, daß es noch ein weiter Weg sei, bevor eine wirkliche Luftparität erreicht werden könne. Pflicht der Regierung sei es, alles aus den günstigen Abschnitten des kürzlichen Beitrages Hit lers zum europäischen Frieden herauszuholen, was sie könne. Gleichzeitig müsse sie sich aber daran erinnern, daß, selbst wenn die gegenwärtigen Verhandlungen zu einem Luftpakt für die Westmächte führen, immer noch die andere Hälfte Europa» ungesichert bleibe. Tatsächlich aber sei der Friede unteilbar. Die Ktthrerrede in der englischen Darlamentsbibliothek. DNB. London, 31. Mai. „Daily Telegraph" berichtet, daß am Freitag 12 Eremplare des amtlichen Textes der Hitlerrede — die für solche Zwecke zulässige Höchstzahl — in die Parlamentsbibliothek eingestellt worden seien. Es handelte sich allerdings dabei nicht um ein Weißbuch, sondern um eine Arbeit des englischen auswärtigen Amtes, das die Rede selbst übersetzt habe.* Uervüse Pariser Stimmen rum Fnftpantproblem. Pari», 1. Juni. (Eig. Funkm.) Trotz der Regierungs krise in Frankreich beschäftigen sich einige größere Pariser Zeitungen mit der englischen Unterhausaussprache und dem Luftpaktproblem. Der Außenpolitiker des „Echo de Paris" behauptet, Deutschland suche die sogenannte Stresafront zu schwächen und in England fänden die Kassandrarufe Winston Chur chills und des Generals Spears nicht genügend Gehör. Eine Sonderverhandlung über den Luftpakt möge noch hingehen, aber dieser und der Donaupakt müßten gleichzeitig unter zeichnet werden. Wenn es den Deutschen gelänge, mit Eng land ein Flottenrüstungsabkommen zu schließen, dann wür de sich das Londoner Kabinett damit noch mehr von,Frank reich und Italien entfernen. Es werde wohl nicht dazu kommen, daß man dirkch einen westlichen Luftpakt Frank reich von Osteuropa, wegisoliere. Aber die Stimmung sei einem aktiven und allgemeinen Schutz des europäischen Friedens sicher ungünstig. Allerdings sei England zur Auf rüstung entschlossen, aber durch willkürliches Zögern und Schwanken nehme der englische Premierminister dieser Auf rüstung ihre PrSventivwirksamkeit. Der Figaro erklärt, die Haltung Deutschlands seihst werde den Druck, der von der Stresapolitik ausgehe, regeln, Als Prüfstein für den Friedenswillen Deutschlands trennt das Blatt den Ostpakt. - - Die „Röpublique" schlägt vor, Frankreich möge he-ingt aus Luftpaktverhandlungen eingehen, deren Ergebnis, aber in der Schwebe bleiben müsse,, bis die französischen ,Forde rungen erfüllt seien. - , ' " V. von Ribbentrop rum ausierordentUchen Botschafter m befonbvret MWbn ernannt. DNB. Berlin, 31. Mai. Der Führer und Reichskanzler Hal den Beauftragten für Ahrüstungsfragen Joachim von Ribbentrop zum außerordentlichen und bevollmächtigten Botschafter in besonderer Mission ernannt. < Stettin begrüßt begeistert die deutschen Kriegsschiffe. Zu den Skager rak-Feiern träfe), im Stettiner Hafen einige deutsche Kriegsschiffe ein, an der Spitze da» neue Panzerschiff „Admiral Scheer", mit dem Chef. der SochseeflrettktMe Vizeadmiral För ster an Bord, so wie zwei Torpedo- bootShalbfiottilten und das Eegelschul- schiff„Dorch Fock". Die Bevölkerung, die seit dem Schick salSjahr von 1018 nicht mehr soviel Blausacken gese hen hakte, jube le unseren Seeleuten begeistert zu. Unser Bild zeigt daS herrlich« Panzerschiff „Admiral Scheer« an der Hakenier- raffe im Stettiner Hafen. (Scherl-M.) gischen « währleist' Außc fressende» zahl von schäften k Zeit den 1918 der mehr vor Meer ent admiral! Kuri unterweg zufolge , Grenze a verhaftet Konsuls Post wie! gewaltsar ä NDZ desführer Helm), R NDZ. m Wehrmac jungen 2 ihr heute Helm, die der marsi uns floß, erstehen l fer Adolf Zukunft fängnisse „Auf den kannten » uns als i nen Kam liche Gr« kämpften scheu Hol Zerstöruii deutsche ! Zum Sch schäft' de» „Wir kör Wort fax Front, do räden, he uns hinst macht!" Am« Roofe A«1 i lwass ' Präsident tag die ei Bundesge weil leicht erste Eim sche Befu eine gena Umgrenz» muffe, w» zweite Ei Lands richt spre, ab, die nc des zwisct deskontro bringe A Ps«rd» Bund gri eifersüchti Oberhöyei desgericht kommen s Amerlk fassung! . der Re, film Das ame Jahre kla für richtij rungensch Bord Lei dem CH Präji Berfas dem Durc als seinen tonte er i herrlich ü wolle sich eine Reih Er behalt komplexes tigen Kris te, sind n Kraft gese die Bundi sen, die 8 nung der führte dm Kinderari strophales ander» V lenke, die könnken. mehr, son -Iß«.