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Mit dieser Maßnahme hebt di« Gauleitung einerseits die alten Kampfer verdientermaßen aus der Masse der Er werbslosen heraus und sichert ihnen das Vorrecht auf einen Arbeitsplatz, auf der anderen Seite versichert sie sich durch die Schaffung dieses Ausweises eine Kontrolle über den Willen der Arbeitgeber, die alten Kämpfer so zu behandeln, wie sie es verdienen. Der Ausweis ist so mustergültig aus- gestemet, daß «in Mißbrauch unmöglich ist. Außerdem füh ren sowohl die Arbeitsämter wie die Ortsgruppen der NSDAP, die Inhaber des Ausweises in einer besonderen Kartei. Schließlich ist es ganz ausgeschlossen, daß sich ein Unberechtigter in den Besitz des Ausweises setzt, da er nur von der Gauleitung ausgehändigt wird, die selbstverständlich alle Unterlagen über die als alte Kämpfer geltenden Partei genossen besitzt. An die Betriebsführer und die Behörden aber richtet die Gauleitung die Bitte, dem grauen Ausweise die Beachtung zu schenken, die ihm zukommt, damit die in erster Linie wieder zu Arbeit und Brot kommen, die in den Jahren des Kampfes ihr Leben mehr als einmal für Deutsch land eingesetzt haben. Besetzung von Arbeitsplätzen. lvr. Das Sächsische Gesamtministerium ordnet im neue sten Sächsischen Vevwaltungsblatt eine schärfere Durchfüh rung seiner Verordnung vom 18. August 1933 an, nach wel cher bei Einstellung in den öffentlichen Dienst als Beamter, Angestellter oder Arbeiter, die nicht auf Grund gesetzlicher Anwartschaften erfolgt, grundsätzlich solchen geeigneten Be- Werbern der Vorzug zu geben ist, di« sich in den nationalen Wehrverbänden (SS., SA., SAR., St.) im Kamvf« um die national« Erhebung verdient gemacht haben. „Wenn der artige Vorkämpfer für die nationale Erhebung heute noch keinen festen Arbeitsplatz haben"', heißt es in der Verord nung, „so bedeutet dies nicht nur eine Versagung der Dan kesschuld an den Führer und seine Mitkämpfer, sondern vor allem die Verletzung einer selbstverständlichen Pflicht gegenüber den Kämpfern für die nationale Erhebung." Es wird daher erneut angeordnet, daß bei allen Behörden und Betrieben aller Art des Landes, der Gemeinden, Gemeinde verbände und sonstigen Körperschaften, Anstalten und Stif tungen des öffentlichen Rechts in erster Linie für die Unter bringung der Bewerber zu sorgen st, die sich vor dem 30. Aus Sachsen. Treueknndgebllag der MW«l Arbeitsopftt. Dresden, 28. November. Nahezu 5000 Arbei Vertreter der Deutschen Arbeitsopferversorgung ar Teilen Sachsen», füllten am Donnerstagnachmittag die bei den Säle des Dresdner Ausstellungspalastes, um anläßlich des Ehrentage» der deutschen Arbeits opfer dem Aührer und Rttchskanzler weiterhin treue Gefolgschaft zu geloben. Nach einleitenden Worten des Bertr«t«rs der Landesstelle Nordostsachsen der DAOB., Pg. Wagner, der die Grüße des Reichsstatthalters Martin Msttschmann, des Jnnenmini- sters Dr. Fritsch und des Arbeitsmlnisters Schmidt über- brachte, sprach der Reichsmalter der DAVV.» Pg. Rotz-Berlin, zu den Arbeitskameraden und Kameradinnen. Im vergan- I genen liberalistischen Staat, so führte er etwa aus, standen ! an der Spitze der Helden der Arbeit „Arbeiterführer", die I vergessen hatten, daß st« setzst einmal Arbeiter waren, und Idle den deutschen Arbeitern und besonders den deutschen I Lrbeitsovfern statt Ehre nur Notverordnungen gaben. Zu jener Zelt hat man die Opfer der Arbeit als fünftes Rad am Wagen behandelt und hat sie erkennen lassen, daß sie eigent lich mit dem Volke gar nichts mehr zu tun hätten. Und dabei sind unsere deutschen Arbeltsopfer brave Arbeiter, denen ein ungnädiges Geschick eines Tages alle Hoffnungen für die Zukunft zu zerstören drohte. Trotzdem haben sie sich wieder aufgerafft. Das neue Deutschland beugt sich vyr der Größe dieses stillen Heldentums der deutschen Arbeitsopfer, die nichts verlangen als Achtung vor ihren Leistungen für die Gesamtheit der Nation. Pg. Rotz ging sodann auf die Frage der Sozialver sicherung ein. Der Sozialversicherungsplan Bismarcks sei durch den Umsturz von 1918 und durch die Inflation zer schlagen worden. Erst dem nationalsozialistischen Staate sei es Vorbehalten, das Zerstörte wieder aufzubauen. Der l Redner schloß seine Ausführungen mit einem Treuegelöbnis ! für Adolf Hitler. I Auch der Kreisleiter der NSDAP., Pg. Walther, I richtete einen Appell an die Arbeitsopfer. Heute könne jeder von ihnen vertrauensvoll in die deutsche Zukunft blicken. Keiner sei zu alt, um am Aufbau des neuen Deutschland ! mitzuhelfen. Der Kreisleiter weihte hierauf die neuen Fah nen der DAOV. Zum Abschluß der Kundgebung wurde ein Ergebenheitstelegramm an Adolf Hitler aogesandt. Ein Arvettsausweis für alte Kämpfer! Vorbildliche Maßnahme der Gavleilung Sachsen der NSDAP. i Z Die Gauleitüng Sachsen der NSDAP, hat im Einver- I nehmen mit dem Landesarbeitsamt eine Maßnrchme getrof fen, die dem Anspruch der alten Kämpfer auf bevorzugte Arbeitsvermittlung Rechnung trägt: Sie hat einen Ausweis geschaffen, der die Personalien des Inhabers und sein Licht bild, außerdem die Unterschrift des Gau-, Kreis- und Orts gruppenleiters und den Stempel des zuständigen Arbeits amtes enthält. Die weiteren Seiten des Ausweises sind.für die Eintragungen des Arbeitgebers bestimmt, .so daß jeder zeit festgestellt werden kann, wie lange der Inhaber in Ar beit gestanden hat. Die Äauleitung hat veranlaßt, daß sämtliche Arbeitsämter über diese Neuregelung unterrichtet worden find, ebenso haben der Treuhänder der Arbeit und > die Industrie- und Handelskammern alle Betriebssichrer und KreUaa. de« 23. November 1VS4 Januar 1933 im Kampfe um die national« Erhebung ver dient gemacht haben. Dabei ist, soweit nur irgend möglich, vorzugsweise die Unterbringung in ein« Dauerstelle zu er- streben. Ferner sind bei Vergebungen von Aufträgen in erster Linie solche Unternehmer zu berücksichtigen, die in an gemessener Zahl Kämpfer für di« national« Erhebung ein gestellt haben oder di« Gewähr dafür bieten, daß sie qine solche als Austragsbedingung vorzuschende Einstellung auch durchführen. In jedem Falle ist die Vermittlung des Arbeitsämte rn Anspruch zu nehmen. Di« Bestimmungen zugunsten der Schwerkriegsbeschä digten und Inhaber von Versorgungsscheinen sowie, di« oirst für die Besetzung von Beamtenstellen geltenden Vor christ«» bleiben unberührt. . Den staatlichen Aufsichtsbehörden wird die strenge Ueberwachüng der Durchführung dieser Verordnung zur Pflicht gemacht. Dr. Ley kommt am 26. November nach Sachsen. Dresden. 23. November. Wie wir zu der neuen Deutsch landreise des Reichsvraanisationsleiters der NSDAP., Dr. Ley, erfahren, wird Dr. Ley seine Besichtigungsfahrt in Sachsen am Montag früh 6,45 Uhr mit einem Betriebs appell in einem Dresdner industriellen Werk beginnen. Nach einigen weiteren Betriebsappellen in Dresden wird Dr. Ley sich gegen Mittag nach Chemnitz begeben, wo er ebenfalls Betriebsappelle abhalten wird. Anschließend fährt Dr. Ley ins Erzgebirge. Dort werden Betriebs appelle in Scharfenstein und Schwarzenberg stattsinden. In Schwarzenberg wird Dr. Ley auch an einem erzgebirgischen Heimatabend teilnehmen. Sächsischer Malertag in Leipzig. Leipzig, 23. November. Zum ersten Male nach der Machtübernahme durch den Nationalsozialismus ist das sächsische Malerhandwerk in Leipzig in einer Kundgebung an die Oeffentlichkeit getreten. Der Sonnabend war ausgesüllt mit Arbeitstagungen: der Abend sah die Vertreter des Malerhandwerks mit ihren Gästen bei der Feier des 50jäh rigen Bestehens der Maler-Pflichtinnung Leipzig. Am Sonntagoormittag fand im großen Saale des Zoologischen Gartens eine Kundgebung statt. Der neu« Landes-Der- bandsvorsitzende Damm (Leipzig) konnte eine Reihe von Ehrengästen begrüßen, unter ihnen Oberst Friderici als Ver treter des Reichsheeres, den Treuhänder der Arbeit, Stich ler, Regierungsrat Ginsberg-Hansen als Vertreter des Wirt schaftsministeriums und der Kreishauptmannschaft, den Reichsoerbandsvorsitzenden v. d. Heide, den Landeshand- werksmoister Naumann (Colditz); Vertreter der staatlichen und städtischen Behörden u. a. m. Landeshandwerksführer Naumann (Colditz) erinnerte an die Mißstände, die noch vor der Machtübernahme durch Adolf Hitler im deutschen Handwerkerstand geherrscht haben. Jetzt ist das Handwerk zusammengeführt zu einer großen Gemeinschaft. Das Handwerk sei heute eine Einheit, di« bemüht sei, sich restlos in den Dienst des Führers zu stellen. Dann nahm der Reichsverbandsoorsitzende v. d. Heide das Wort, um u. a. folgendes auszuführen: Das Handwerk ist auf dem besten Wege, wieder eine Geschlossenheit und Einheit zu werden. Durch das neue Gesetz ist es möglich, jeden einzelnen Hand^ werter zu erfassen und zu betreuen. Dresden, 23. Nov. Lln Betrüger festgenommen. Seit einiger Zeit trieb in Dresden ein Mann fein Unwesen, der sich fälschlicherweise als Uhrmacher ausgab. Er erbot sich in Haushaltungen zu Uhrenreparaturen und forderte für seine ritt. — I Die Schulvisitation. ! Ein« Geschichte aus der friedlichen alten Zeit, erzählt von FriedrichMeyer. (NaOiruck verboten.) Als König Anton der Gütige starb, gab es in Sachsen noch keine Eisenbahn. Aber selbst wenn diese Erfindung schon eingeführt gewesen wäre, hätte bestimmt keine Bahn linie nach Fichtenau geführt; denn dieses stille Dorf lag hoch oben in den Grenzwäldern des Erzgebirges, und seine glück- lichen Bewohner sehnten sich nicht nach Berührung mit der großen Welt. ' ' Mittwochs und Sonnabends fuhr der Botenfuhrmann hinunter nach der Bezirksstadt, und wenn dann spät am Nachnittag der Wagen zurückkam, reichte der Bote die eins Zeitung links dem Gemeindevorstand über den Zaun und die ander« rechts dem Lehrer August Feller. Dann konnte man den Ortsschulzen und den Lehrer, in die Blätter ver- tieft stehen sehen, — und beiden ging dabei die Pfeife aus. ! Wer aber etwas von den Geschehnissen, der. Welt erfahren walkte, wandte sich M<h rechts an den Lehrer; denn August Feller stand den Herzen seiner Fichtenaüer näher als die Person der Ortsobrigkeit.. - . i. > Seit fünfundyierzig ,Jahren war Friedrich August Feller Lehter in Fichtenau, und so, wie. er schon die Grotzeltem un terrichtet hatte, so lehrt« er jetzt mit der gleichen Herzensgüte die tznkel. Und, <ille FichteNauer, ob alt oder jung, waren mit ihrem Lehyer zufrieden. Zufrieden mit August Feller wär auch der Bezirks-Schulinspektor, der freundliche Pastor Primarius Anton Birkmüller in Brückenwalde. Nur ein mal ich Jahre pflegte er, um seiner Vorschrift zu genügen, als Inspektor in Fichtenau zu erscheinen. Sein Schulbezirk war groß, Und Fichtenäu lag weit ab. Mit den Jahren hatte der alte, aber durchaus noch rüstige Birkmüller die Er fahrung gemacht, daß sich die langen und schlechten Wege am, besten noch zu Pferde zurücklegen ließen- und so sah man denn den würdigen Herrn Primarius gelegentlich über die Landstraße reiten. Jedes Schulkind kannte den alten, lamm frommen Schimmel, uüd den freundlichen schwarzgekleideten Herrn, der zum Schimmel gehörte. Es war nach dem Gottesdienste am sechsten Sonntag nach Trinitatis im Jahre 1836, da zog der alte Birkmüller wieder einmal das Schubfach auf, in d«m die Schulstunden pläne seines Bezirks ruhten. Der Zufall wollte es, daß ihm der Plan von Fichtenau in die Hand fiel. Birkmüller freute sich immer wieder an der feinen, nun schon etwas zitterig gewordenen Perlschrift des alten verdienten Lehrers. Er überflog das Blatt, und sein Auge blieb an dem Kästchen hängen: „Dienstag nachmittag 3 bis 5 Uhr: Lesen und Schönschreiben." Am Dienstagnachmittag ritt Birkmüller hinauf nach Fichtenau. Es war ein heißer Julitag. dessen Glut auch der leichte Gebirgswind nicht wesentlich herabzumindern ver mochte. Gegen vier Uhr kam Anton Birkmüller in seiner Eigenschaft als Schulinspektor in Fichtenau an. Er stieg vor der Schule ab, band sein Pferd an die Bank unter der alten Ulme und trat dann leise in den Hausflur ein. Im Hause war alles still. Der Herr Inspektor lauschte an der Schul zimmertür. Kein Laut ließ sich vernehmen. Birkmüller zog den Stundenplan aus der Brusttasche und las noch einmal: „Dienstag nachmittag s bis 5 Uhr: Lesen und Schönschrei ben." Es stimmte genau mit Tag und Stünden. Auch das alte Schild „Schulzimmer" ließ keinen Zweifel zu, daß er vor der richtigen Türe stand. Er schüttelte den Kopf und horchte noch einmal. Dann drückte er vorsichtig auf die Klinke und öffnete leise einen Spalt. In musterhafter Ruhe saßen die-Schulkinder über ihre Schiefertafeln gebeugt- Nur das Kratzdn der Stifte gab Kunde von einer nachdrücklichen und ersprießlichen Tätigkeit. An dem wurmstichigen Katheder aber saß der alte August Feller Md war eingeschlafen. Birkmüller erfaßte sofort die Lage und trat auf den Fußspitzen in das Zunmer ein. Di« Kinder wollten sich mit einem Gruße von ihren Bänken erheben, aber mit einer freundlichen und beschwichtigenden Handbeweaung winkte der Primarius ab. Leise gmg er an das geöffnet« Fenster, setzte sich dort in den ihm seit Jahren vertrauten Armstuhl und freute sich auf Len Augenblick, wo der alle Feller auf wachen würde. An der allen Wandtafel stand in Fellers schönen Schriftzügen der Mustersatz für diese Schreibstunde: „Ein jeder Stand hat seinen Frieden, Ein jeder Stand hat seme Last." Die Kinder schrieben diesen Satz ab, und wenn eins alle Zeilen vollgeschrieben hatte, wurde die Tafel abgelöscht, und man begann die Arbeit unverdrossen von neuem. Birkmüller machte es sich auf seinem behaglichen Platze beouem. Seit Geschlechtern hatten die Schulinspektoren von diesem hochlehnigen, ledergepolsterten Stuhle aus die Unter richtsmethoden des Kinderlehrers mit mehr oder weniger Wohlwollen auf sich wirken lassen. Der schwere, würzige Duft der Gebirgsblumen zog vom Schulgarten her. Fellers Bienen summten um die Blumenbeete. Eine Zelllang halt« Birkmüller die fleißigen und braven Kinder bei .ihrer Schreibarbeit beobachtet, dann irrten seine Augen zu den Kupferstichen „König Anton und Prinz Friedrich August", und als wirklich nichts Fesselndes mehr im nüchternen Schul zimmer festzustellen war, wandte sich des Inspektors Blick den Spinnen am Fensterkreuz zu. In brütender Glut lag die Iulisonne an der Hauswand. Der alte August Feller tat einen zufriedenen Schnaufer. An der Wand tanzten die Sonnenflecken im Takt seiner tiefen Atemzüge. Schon einige Male hatte sich Birkmüller mit schmunzelndem Lä cheln im Lehnstuhle gedehnt. Hier saß sich's gut, viel besser als im Sattel ... Die Kinder schienen an die Art von Fellers Nachmittags unterricht durchaus gewöhnt zu sein, und in Anwesenheit des würdigen Herrn verhielten sie sich wohl noch stiller als sonst. Es schlug halb fünf Uhr vom Türmchen der Schule. Birk müller fand die Situation durchaus nicht mehr interessant'. Er fing an zu träumen, und der Kopf sank ihm auf die Brust. Das Bild der friedlichen Umwelt schwand mehr und mehr aus seinem Bewußtsein. Vergnügt pufften die Kinder einander in die Seiten. Der Herr Primarius hatte soeben einen zufriedenen Schnaufer getan — er war eingeschlaftn. Punkt fünf Uhr, als sein Unterricht zu Ende war, wacht« Feller auf. Mit einem Blick des Entsetzens gewahrte er den Schulinspektor. Aber sofort hatte er die unglaubliche, doch für ihn günstig entwickelte Lage erfaßt. Mit einem spitz» bübischen Lächeln legte Feller den Finger an den Mund. Die Kinder verstanden. Ein Wink genügte ihnen, und laut los war die barfüßige Schar verschwunden. Als letzter schloß Feller leise die Tür. Er schlich sich durch den Tarten iü die Laube. Dort zog er seine Tabakspfeife heraus und beobach tete nun das Feyster, wo Anton Birkmüller friedlich Wum merte . Mehrere Male mußte Feller die Pfeife stopfen. Der Zeiger der alten Schuluhr rückte schon auf die siebente Stunde zu. Birkmüller schlief .. . Schließlich stieg Feller leise die Haustreppe hinauf zum ersten Stock, wo aus der Bodenluke das Glockenseil hing. Als der siebente Stundenschlag verhallt war, begann der Lebrer, getreu und pünktlich wie am ersten Amtstaae, die Fererabendglocke zu läuten. Heute aber zog er das Seil mit besonderem Schwünge und länger als sonst . . . Durch das Dachfenster aber sah Feller, wie nach einer Weile der Herr Schulin pektor mit scheuen Blicken den Gartenweg entlang ging, se nen Schimmel losband, von der Bank aus in den Sattel stieg und, ohne sich umzusehen, zum Dorfe hinaus-