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»er SächWe Lrzäßler SL: ^nserstag, den 1. November 1S34 Nr. 255 »M. Es? !,1 M N oa « MM. »ar 12,26. M W" <444^ bl, l« ivrlg«ii 12,646 0,848 58,17 0^04 5,047 8^86 S5»04 ri.io 1HM5 es,es -W Itz um je 0,65 und Sü »4 -4 94 988 »Z «4 94'" 9S u. .25 Sv^ «V» «bö 2^8 2.44 L« 9,42 2« Fe IV i«.s TagrbM fiirAWoßwetöa EÜn-tge Tageszettung im TLmtsgertchtsveztrk Bischofswerda und den angrenzenden Geblchtfm Der ma umarwetler ISalich yü» «usaahm, der Goa» «ad Fei«^ »emae-e«l» strS, Zeit «tu- HMbäa «««Mr HrS «a, halbmonatlich Mort I^C del» vbhobm t» ^Ä8«ch» V " "nummer 15 Pfg.) gesetzlich dorge chriebenkn SStzen. Für da, «rschelne« ge» in bestimmten Nummern und an bestimmten Plätzen ein« Gewähr. — Erfüllung,ott Btschosewerda. illehR^eriSewatt ^-^»veg oder ionstmer »gendwelcher m tzed MtrUbe, d« 8»ttrmg oder der Päförlwrua-^lmkich. kam«, Hat der Bezieher kK««i Anspruch auf Liefen«« oder Nachlieferung der Zeitung Her ayl Stückzahl««- iw, Bezug,preise» Aleukirch und Umgegend Unabhängige Zeitung für alle Stände in Stadt und Land. Dicht verbreitet in allen Volksschichten. Id Beilagen: Illustrierte« Sormtaarblatt < Heimatkundliche Beilage Frau und Heim / Landwirtschaftliche Beilage. - Druck und Verlag von Friedrich May, G. m, K.H. in Bischofswerda., — Postscheckkonto Amt Dre»d«n Nr, 1621. Gemelndeverbandsgirotasse Bischofswerda Konto Nr. S4 r Hau, s halbmonatlich Mart 13E bet» NbhHm in stell, imSchenlltch 45 Pfg. «njellMMMkr 10 Pf» Tagesschau. » Zu den Meiduugea über «ta etwaig«, «Uttärtsche, Llngrrl- srn Arüllkreich. im Saargebiet nehmen son^hl die «geuture» Ham» «tz a«4h di, Ntorgrnbltttler mwführlich Stellung, während Hava, «tW» bkruhigeude Erklärung abgibt, richten Lllilter wie ^Echo de Ppri«^ und „Ion," heftige Angriff« gegen DeutfchlcMd. ver fraazSflsche ZatcenMinlster hat ageordnet, daß die Ge- denksrieru am Tage de» Waffenstillstandabschluss« tn diesem Jähr, oUrschstetzlich der Loteuehrung dienen. Politische tiundgebungen soll«, vermieden «erden. HInslchllich der französisch«« verfassung«eform scheinen im tiabluett noch starke Gegeusätze M bestehe«. L, «Kd sogar behaus ich Hatz die radikalsorlalistlscheu Minister am Souoabeud zurücktre- ley merdrn. wen« ihre Anffaflung im Aabinetkirat nicht durch- drichzt. ./ * Die sapanlschen Vorschläg« auf der Alotseuvorkonserenz sto- hen immer «och auf den widerstand der englischen »nd amerltaol- sche« Dertrrler, dle ihre^eit, wiederum mst ihren Ansichten start von einander abweichen. * Ja der St. Dorrnzbucht in Kanada ist dao Motorschisf „Roy Varöd" während «ine, heftigen Sturme» uutergegimgen. Mäu rech- «et tust 13 Loten. ; , * 2» viele« Gebieten der britischen Insel kam «, zu heftigen Schneefäyen, so datz zum T«» d«r Verk«hr aas den Landstraßen «Arbrqcha, «mrdel «uch iu Pä^, s»G am Donuemtg, MH dtk PEG 31. Oktober, Lia i« der ftauzösischen und eng- WKeü Wrisse au stauchenden MeldtnrgeN über militärische Norbertttuuge« der froazösiichen Truppen an der Saar- areNzeMüsseNlaallen devtMen Uftd MttäNdkscheN Ktri- sea tzrößtt Beunruhigung Hervorrufen, wenngleich sie nicht dazu angetan find, nun eine Panikstimmung zu erzeugen; denn « ist aus den letzten Monate« ja uur zu gut bekannt, dah mau ia Frankreich bei solchen Anläfien gern den Mund etwa» voll nliumk. Die MAdungen bewegen sich alle auf der gleichen Li nie, wie die hier wiederaeaebene des „Matin, dem aus Nancn berichtet wird, daß die französischen Militärbehörden alle Vorkehrungen zur sofortigen Durchführung eines „Ab- wehrvlanes" getroffen haben sollen, „für den Fall, daß Deutschland einen. Handstreich auf das Saargebiet unter nimmt, der französisches Gebiet bedrohen" könnte. Neuere Nachrichten wiesen auf die Möglichkeit eines Handstreiches der SÄ. auf das Saargebiet unmittelbar nach dem Tage der Volksabstimmung am 13. Januar hin, durch den der Völkerbund vor eine vollendete Tatsache gestellt werden könnte. Man könne, so heißt es in. dem Telegramm des „Matin" weiter, zur Beruhigung der öffentlichen Meinung Frankreichs sagen, ohne zu befürchten, demen tiert zu werden, daß die Heeresleitung Frankreichs die Gelegenheit nicht verfehlt hat, sich mit dieser Frage zu beschäftigen. Eineqeits werde die Ausbildung der Rekru ten in Elsaß-Lothrinaen besonders eifrig betrieben, ander seits seien bei den Stäben der Armeekorps von Metz und Nancy alle erforderlichen Vorkehrungen getroffen. Soweit der „Matin". Es handelt sich hier weniger um die tatsächliche Durch führung einer solchen Besatzungsdrohung, sondern um die Tatsache der Drohung, die an sich schon ein rechtswidriger Beeinflussungsversuch ist. Die Franzosen glauben selber am wenigsten daran, daß sie das Saargebiet unter irgendeinem Borwand wieder besetzen könnten; denn sie sind entgegen ihren anderslau tenden Aeußerungen nur zu gut über die deutschen Ver hältnisse orientiert, als daß sie tatsächlich befürchten müß ten, es seien von Deutschland handstreichähnliche Gewalt- Maßnahmen geplant. Leber diese Erwägungen hinaus wi derspräche es den Verträgen und dem Geiste jeder Volksab stimmung, wenn «ine an der Abstimmung beteiligte Macht von selten des Treuhänder der Abstimmung (in diesem Fall« de» Völkerbundes und seiner Organe) mit einer mili tärischen Aktion im Abstimmungsgebiet betraut würde. Man hat sich Monate hindurch bemüht, durch die Ausnahme von au» Deutschland ausgewanderten Personen in di« Saarpolizei die deutsch« Saarbevölkerung zu provozieren. Diese durchsichtigen versuche scheiterten durchweg an der vis zur Selbstverleugnung gehenden Disziplin der Deut schen, dl« in den Provokationen nur den Abschlußkampf eines ohnmächtigen Gegner» sahen und unter keinen Um ständen diesem den Gefallen tun wollten, durch menschlich verständliche Auflehnung sich seihst ins Unrecht zu setzen und dem Feinde Oberwasser zu geben. Jetzt hat man sich auf diese neue Methode verlegt. Man will mit Wastengeflirr Stimmung machen, nämlich «lnschüchtern. in« lagen Stärkere st«, «GH- Anleihen ymtzdte und in seinem Kaffeehaus den Artikel verfassen Mllt«, d-r die Beziehungen zwischen Poinoarö und den Stö rern der österreichisch-ungarischen Ordnung brandmarken wÄlte, wurde er ermordet, und dieser Mord, gewissermaßen 8äs Signal des Krieges, ist von der französischen Regierung ünd derPresi« vollkommen vertuscht worden. Es ist also die Stavisky-Mech^e uralt in Frankreich. Für die Nichtkenner der französischen Politik, für Schweizer und Holländer, war es überraschend, daß sich aus- «rechnet der konservative Barthou dem bolschewistischen Räterußland in die Arme warf. Sie hatten vergessen, daß Bartyou 1S1S/14 als Ministerpräsident Caillaux ablöste, weil dieser die Aussöhnung mit Deutschland wollte, und weil dem däs Mndnis mit dem Zarismus entgegenstand, das vor allem Pviftcorö als seine Tat betrachtete. Während die Mit ternächte, also Deutschland und Oesterreich, damals «in Inter- ess« an der Aufrechterhaltung des europäischen Zustandes, am Gleichgewicht der Machte- hatten und jede Störung ver mieden wissen wollten, arbeitete Frankreich mit jenem Ruß- land, das nach Westen strebte, und wenn Barthou zwanzig Jähr« später mit einem ausgesprochen revolutionären Ruß land diese Politik betreibt, nach seinem Tode gerade die fran- Mischen Abgeordneten dieser Politik treu bleiben, dann be- weist das die EiNftellllng Frankreichs mit einer Deutlichkeit, dke niemand überraschen konnte, wenn er jemals sich um die Triebfedern der französischen Politik gekümmert hätte. j Man drM We-ex mit Gaareirrmarsch. Mae Naramig an Frankreich. . DNB. Berlin, 1. November. Unter der Ueberschrift ^Splel init dem Feuer" schreibt die Deutsche diplomatische Korrespondenz u. a.: wenn die These des englischen Staats mannes Baldwin richtig ist, daß die englischen Interessen am Rhein zu verteidigen sind, daun fragt man sich, wo für Eng land die Grenzen sind, innerhalb deren es eine Bedro hung des europäischen Friedens nicht dulden würde. Diese Frage stellt sich von selbst bei den Nachrich ten, die Über französische Truppenzusammenziehungen an den Grenzen des Saargebietes heute übereinstimmend in den englischen und französischen Blättern gemeldet werdeti. Darüber hinaus soll Frankreich die englische Zustimmung ZN einem Einmarsch französischer Truppen ins Saargebiet er beten haben, falls die Regierungskommission des Saärge- blete» einen derartigen Wunsch ausdrückt. Offenbar steht diese diplomatische und militärische Aktion Frankreichs im engen Zusammenhang mit den Ideen, die der französische Außenminister Barthou in seiner Genfer Rede vom 27. September in noch unklaren, aber bedenklichen Wen dungen angekündigt halte. Eine Besetzung des Saargebie- kes durch französische Truppen, unter welchem Vorwande auch immer, wäre eine Herausforderung nicht nur Deutschlands und eine Vergewaltigung eine» Abstimmungsgebiete», da» unter der Treuhänder schaft de» Völkerbunde» steht. Vie Disziplln der Saarbevölkerung hat sich, trotz aller Provokatio nen von selten der ihr Asylrecht mißbrauchende« Emi granten, bewährt und es ist für sie eine neue kränkende Zu mutung, daß sie unter die Kontrolle einer militärische« Macht gestellt werden soll, deren einseitige Sympathien für niemand zweifelhaft sein können. Schon da» Spiel mit dem Gedanken einer derartigen Aktion sollte daher von der gesamten Weltöffentlichkeit auf da» schärfste zurückgewiesen werden. Die Verant wortung für diese äußerste Belastungsprobe, die nur dazu geeignet ist, Europa in die Zeiten und Spannungen de» Ruhrelnmarfche, znrückzuwerfen, muß auf diejeni- gen zurückfallen, die sie dulden. Wiegelt Frankreich ab, oder . . .? Pari», 1. November. Zu den Meldungen über ein et waiges militärisches Eingreifen Frankreichs im Saargebiet bemerkt die Agentur Haoas: ,Zm Auslande erschienene Nachrichten besagen, daß von den französischen Militärbehörden Vorkehrungen ge troffen sein sollen, um einem etwaigen Ausruf der Regie- rungskommission des Saargebietes entsprechen zu können. So vargeboten, benötigen diese Nachrichten eine Richtigstel lung. Frankreich hält sich strikt an die loyale Anwendung de» im Vertrage vorgesehenen Abstimmungsverfahrens und gedenkt in keiner Weise, die Abstimmung der Saarländer, die frei bleiben muß, zu beeinflussen. Polizei maßnahmen, die ' die Einsetzung französischer Streitkräfte nötig machen, könnten nur in Ausführung internationaler Verpflichtungen, die sich für Frankreich au» den vom Böl- krrbundrrat 1V25 und 1SLS angenommenen Entschließ»»- 8S. Jahrgang Ick allen Fällen hat die französische Politik die Partei der Revolutionäre und Pulverfässer genommen. Der Mann, der sich Kurt Eisner nannte, und in Wirklichkeit anders hieß, der als Literat vom „Vorwärts" in Berlin zum marxistischen Ministerpräsidenten in Bayern wurde, hat durch seine Fäl schung diplomatischer Aktenstücke auf Veranlassung eines französischen Unterhändlers sehr wesentlich dazu beigetragen, um die Äriegsschuldlüge in den Versailler Vertrag zu brin gen. In Ungarn standen Franzosen für Bela Khun, den Kommunisten, in dem austromarxistischen Putsch trat die Sympathie Frankreichs für die Aufrührer deutlich hervor. Die spanische Revolution ist von Paris aus „gemacht" und der Oktobevaufruhr zumindest mit französischen Waffen ge führt worden. Aber wir Deutschen können ein noch böseres Lied den Franzosen singen. Ueberall nämlich, wo Entartete und Wurzellose sich gegen Deutschland wandten, zur Separa- tistonzeit am Rhein, in Oberschlesien und Westpreußen, fetzt wieder im Saargebiet, hält Frankreich seine Hand über die ses Gesindel und alle Kniffe und Pfiffe seiner Diplomatie sind darauf abgelegt, ihm zum Sieg« zu verhelfen. Man hat allerdings die Kernwerdung Deutschlands nur dadurch be- ördert, aber Frankreich war und ist nun einmal der Stören ried Europas, als der es schon von dem berühmten engli- chen Geschichtsschreiber Carlyle in seinem Briese vom August 870 an me „Times" gebrandmarkt wurde. Und es ist vor allem der ewig unruhige westliche Nachbar Deutschlands. Drremo-Me SlökeofM. Jur Psychologie der französischen Politik hat in einer Unterredung mit dem Vertreter der „Presse" Ungarns Mini- fterpräsident Gömbös bemerkt, di« Franzosen stünden immer auf der Seite der Revolutionäre und Pulverfässer. Das mag eigenartig von einem Lande klingen, das seit 1871 zwar ver- siKedene Gärungen im Innern «rlebte, von. denen übrigens rein Staat verschont blieb, das aber im Grunde stockkonser- vatio und individualistisch zugleich ist. Noch heute lebt und bewegt sich der Franzos« etwa wie der um 1900 oder 1878. Er hat sein typisch kleinbürgerliches Milieu, aus ihm stam men die Abgeordneten, die wieder in der Kammer eifersüch tige dafür sorgen, daß keine überragende Autorität ihre „Rechte" beschneidet, und im allaemeinen ist man sehr zufrie den uyd sehr stolz darauf, mit der großen französischen Re volution den anderen Völkern angeblich das Licht des Heiles und der Freiheit gebracht zu haben. Allerdings meinte schon zur Zeit der französischen Revolution Malesyerbes, die De klaration der Menschenrechte sei metaphysisch in ihrem In halt; aber in der praktischen Anwendung, wonach nur Be-, sitzende zur Wähl geben dursten, sei sie reaktionär. Trotz dem hat der fränzöflsche Freiheitsbegriff immer wieder die anderen Nationen benebelt, und ei» Teil jener Psychose, die heute noch Frankreich als das Land der Freiheit ansieht, ist darauf zurückzuschreiven. Ts kommt jedoch im wesentlichen darauf an, mit welchen Elementen dieses Ftanzosentum, von dessen inneren ZustLn- den wir hier absehrn wollen, sich außenpolitisch verbindet, welche Kräfte es zu fördern versucht. Und da ergibt sich, daß nicht erst seit gestern und heute die Franzosen jede Aus- lehmma gegett Vie staatliche Sicherheit förderten. Zur Zeit des Büraerkönigs, äls dessen Regierung mit Deutschlands Fürsten sympathisierte, beförderte män doch in Deutschland die Revolution. Der drstte Napoleon stützte sich bekanntlich überall äuf die. »ationalrevylutionären Elemente, weil er selbst ein Produkt Der Revolution war, sie zwar durch den Staatsstreich äußerlich überwand, innerlich aber sich nie von den Faktoren löst» konnte, die aus dem Primen Louis Na poleon M. machten. Allerdings hatte dieses Spiel mit dem Feuer schließkch .für ihn ein katastrophale» Ergebnis, denn indem er D«üphiands vielfältige Nationalbewegung stützte, brachte er sie «gen sich auf. als er von diesem Deutschland Vie westlichen Gebiete haben wollt«. Als Bismarck den süd-' deutschen.Fürsten die Verhandlungen mit Napoleon osten barte, «ar Ls um ihn geschehen, und 1870 sah er sich der ge- einten Wucht der deutschen Fürsten und des deutschen Vcllks- geiste» in einem ruchlos «nstesselten Kriege gegenüber. Aber in den aufiden Napoleonismus solgenden Zeiten hat die französische Politik, die über Verfassungen hinweg doch im Grunde die gleiche bleibt, sich immer wieder auf die Sette der Pulverfässer geschlagen. Al» 1914 die Bluttat in Serajewo eine außenpolitisch« Debatte entfesselte, ist in der französischen Presse nur ganz oberflächlich der Attentäter be handelt worden, im Prinzip trat sie und mit ihr di« Legie rung kür den Täter ein, der angeblich di« Säule her Reaknon vernichtet hab«. Als Jean Jaur4» sich gegm dieses Treiben LI,45 Grl» r,694 41,68 81,94 4d,Vs 4o-SS 11,19 ' 2,48» A-H7 «uf der SSite der Rev ' - eigenartig von einem 1,974 <^99 L4S7 . -r. 2«. 1V. 98,5 9SH 98.5 VS.S M 98,25 9»ck5 9SH5