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Der SSchfische ErMer idet man wie» 2. VeU»i«tt L» «»»»er 2L^ mann, wegen Vorbereitung zum Hochverrat und anderer politischer Straftaten zu L Jahren Zuchthaus. Der Angeklagte gehört« der KPD. seit 1925 an und war schnell leitender Funktionär geworden, nachdem er einen Ausbildungstursus In Sowjetrußland mitgemacht hatte. Seine hochverräterische Tätigkeit in Wort und Schrift geht bis ins Jahr 1S2S zurück. Damals versucht« «r, in «iner kommunistischen Versammlung in den Annensälen in Dres- d«>- in zersetzendem Sinne bei der Polizei zu arbeiten, in« dedr er den Beamten den Rat gab, Kommunisten zu werden. In den folgenden Jahren hat er als verantwortlicher Her« ausgeber «ine Reihe hochverrätischer Schriften verfaßt, di« in dem von ihm geleiteten Chemnitzer Bezirk verteilt wur den. Getreu den Weisungen, die er auf einer Anfang ISSA in Leipzig abgehaltenen, von SV Funktionären besuchten Sitzung der Bezirksleiter der KPD. erhalten hatte, versucht« Sindermann, auch in seinem Chemnitzer Bezirk die Ein heitsfront mit der SPD. zustande zu bringen, zum politi schen Massenstreik aufzuhetzen und die Umstellung auf di« Illegalität vorzubereiten. Nach der Reichstagswahl am 8. März v. I. sollte er in Dresden den Wiederaufbau des zer schlagenen Parteiapparates organisieren. Nach einem vor übergehenden Aufenthalt in Berlin konnte er am 22. Juni v. I. in Wuppertal festgenommen werden. Sindermann war in der Verhandlung in vollem Umfang geständig. Dmmerstas, de« 1. November 1VS4 Wurstkomödie... Eine heitere Erinnerung von Hermann Lienau. (Nachdruck verboten.) Der Kleine Panzer S.M.S. Beowulf liegt an der Boje im Kieler Hafen. Ich bin Leutnant auf diesem schönen Schiff. Matrose Petereit ist mein Bursche, — ein brauch, barer, idealer Bursche! Äst gar nicht so dumm, wie er aus sieht — sonst wäre er auch wohl nicht Bursche bei mir ge worden. Petereit weiß sich meisterhaft von allem mög lichen Dienst zu drücken, dafür sitzt er aber in meiner Kam mer und putzt an meinen Sachen herum. Mein Vater hat dem Petereit heute fünf Mark gesackt, weil er so gut für mich sorgt. Ich hätte ja auch gerne mal etwas gestiftet, aber wann hat ein kleiner Leutnant schon fünf Mark über? Heute habe ich die Abendwache von acht bis zwölf Uhr. Es ist elf Uhr zwanzig. Ich freue mich schon auf die Tasse heißen Kaffees und auf die Koje. Gleich müssen la unsere Beurlaubten an Bord zürückkommen? — Mein Petereit hat heute auch Urlaub; er ist an Land gegangen mit seinen fünf Mark. Bin doch begierig, ob er über den Strang hauen wird. Schon härt man durch die Dunkelheit deutlich das gleich mäßige Schlagen der schweren Barkaßriemen ... rabums— ra ... rabums—ra ... rabums—ra ... Es kommt immer näher; die kleine Bootssampr am Bug schimmert schon eben durch. Ich warte. < Auf einmal hört der Ruderschlag auf. Warum denn? Man sieht etwa hundert Meter querab da» Boot treiben, dunkel liegt es auf dem blinkenden Wasser. Lärm, heiseres Gebrüll tönen herüber. Undeutlich wo gen dunkle Gestalten im Boot hin und her. Der Boots unteroffizier ist aufgestanden und scheint mit der Ruderpin ne auf etwas loszuhauen ... da» Boot treibt weiter ... „Bootsmaat der Wach«! Damvfplnaß klar!" In wenigen Minuten ist die Pinaß am Fallreep. „Sehen Eie unsere Bärkaß da, Bootsmaat Lange? — Gut — Fahren Sie liingsseit, sehen, was da los ist, und schleppen das Boot an» Fallreep!" LPefehl!" Putt.. putt.. putt.. putt.. putt, stößt die Pinasse in die Dunkelheit. . Aus Sachfen. Ein ehemaliger KPD.-Lan-tags- abgeordrreter vor -em Volksgerichts hof. Dresden, 1. November. Aus Berlin wir- gemeldet: Der Volksgerichtshof verurteilte am Mittwoch den früheren sächsischen Landtagsabgeordneten der APD., Kurt Sinder- Ich warte, höre immer noch Gebrüll. Sonderbar, was ist denn bloß los? Endlich kommt die Pinasse mit der Ruderbarkasse, aus der unartikuliertes Schimpfen und heiseres Röcheln drin gen, längsseit. Jetzt beleuchtet die Fallreepslampe von oben die Boote. Ich merke, wie der Maat Lange grient, auch der Heizer der Pinasse lacht übers ganze Gesicht... und in dem Beurlaubtenboot, verdammt nochmal, da liegen meine bläuen Jungens einer über dem anderen und vertrimmen sich gegenseitig! Ein wüster Knäul, gar nicht auseinander zu bringen! - Da gibt's nur eins, die Dampfspritze! Schnell ist der Schlauch von den Deckmannschaften angeschraubt, und schon sticht ein armdicker Strahl kalten Wassers mit zwei Atmo sphären Druck in die Schlacht da unten. Kurzes Schimpfen noch, allgemeines Prusten, endlich lasten die Kerle vonein ander ab. Triefend kommen meine Matrosen das Fallreep hoch. Mützen fehlen, Uniformen sind versaut, Fäuste noch geballt, Augen funkeln in Wut, der Atem geht hörbar. „Antreten auf Backbord-Achterdeck!" Eine vor Auf regung noch torkelnd« Reihe blauer Jungens mit blutenden Nasen, blaugeschlagenen Augen und offenen Hemdkragen sammelt sich. Darunter auch mein Petereit. Himmel, wie sieht der Mensch aus! Vollständig vertrimmt! „Also, Bootsmaat Hoff, bitte Meldung!" Hoff springt vor; noch ganz außer Atem, die Ruderpinne hält er noch in' der Faust. Hacken schlagen zusammen: „Melde 48 Beur laubte an Bord zurück." Ich muß mir doch das Lachen verkneifen — komisch« Situation. „Was war da eben los im Boot?" Hoff, noch vor Aufregung stotternd, meldet: „Der Ma trose Petereit Ich fahre dazwischen: „Was, der Matrose Petereit?" ,La, Herr Leutnant, der Matrose Petereit kommt da auf die Reventlowbrücke, wo schon unsere Beurlaubten war ten, hat den ganzen Arm voll heißer Wiener und steigt ins Boot ... W» alle Mann drin sind, setze ich ab und rudere los. Und der Petereit will seine Würste essen — er hatte un gefähr fünfzig Würste in veiden Händen .,. Und da haben wohl die andern dem Petereit die Würste so heimlich weggezuppt ... die wurden immer weniger. Das hat der Petereit denn wohl gemerkt. Und auf einmal springt Petereit im Boot auf, holt aus und haut dem Ma trosen Puschkat die ganzen heißen Würste in die Fresse. — Was nun passierte, kann ich gar nicht so erzählen. Einer reißt dem andern die Würste weg, einer fällt über den an deren her, eine wahnsinnige Klapperei im Boot, alles ein Knäul! Nicht mal mit der Ruderpinne konnte ich di« wü tenden Kerle auseinanderkriegen. Und wenn Herr Leutnant nicht die Spritze die Bande haute sich immer." Ich muß erst mal überlegen: Wer hatte denn da eigent lich die Schuld? Petereit konnte sich doch Würste kaufen, soviel er wollte? Durfte auch seine Würste argen den Zu griff der andern verteidigen. Petereit war also unschuldig.. Meine Matrosen hatten wohl sehr viel Hunger, Mundraub ist nicht zu bestrafen. Da blieb wahrhaftig allein die Schuld auf den Würsten hängen. Ja, die hatten die Schuld! Und die Würste konnte ich doch unmöglich dem Ersten Offizier zum Rapport melden. War ja lächerlich . . . Ich blicke die wackelnde Front vor mir scharf an. Die Leute schlagen jetzt die Augen nieder, schämen sich denn doch wohl. Alles meine besten Kuttergäste, famose stramme Bur schen. Freudig im Dienst, immer ordentlich im Zeug, und nun diese verdammte Wurstkomödie l Ach was, das mache ich einfach selbst und sofort mit meinen Kerlen ab . . . „Stillgestanden!" Ein Ruck geht durch die Reihe. Ich mache nun ein wildes Gestcht, stelle mich breitbeinig vor die Front: „Euch Kerls soll der Deubel frikassieren! — Beide Kutter klar! Dreimal ums Schiff ru dern!" Wie der Blitz sind die Leute weg. Ich sehe noch ihre blanken Augen. Entern über die Backspieren, fallen ftfft in die Boote . . . „Riemen hoch! Laß fallen!" Schäumend setzen die beiden Kutter ab. - Froh blicke ich ihnen nach. Donnerwetter, ist das heute ein feiner Schlag! Ruck . . . ruck . . . ruck ... Ach, da steht noch Petereit, bedippert. „Mensch, Peterett, was wollten Eie denn mit all den Würsten? Sie Hans- wurst!" Petereit macht sein dummes Gesicht: „Aufessen, Hert Leutnant" Dresden, 1. Nav. Umfangreiches Straftonko. Unter dem Verdacht des Fahrvaddiebstahls wurde im 14. Schuh polizeibezirk ein 37 Jahre alter Mann festgenommen. Die nähere Nachprüfung ergab, daß er bereits wegen acht ver schiedener Straftaten gesucht wurde. Von der Krimi nalpolizei wurde er neuerdings zu sieben Fahrraddiebstählen überführt. Ferner wurde ihm nachgewiesen, daß er einer Firma, bei der er beschäftigt war, 200 Mark unterschlagen hatte. Die Fahrräder konnten wieder herbeigeschafft und den Geschädigten ausgehändigt werden. Der Festgenom mene wurde der Staatsanwaltschaft zugeführt. Dederon, 1. Noo. Schwerer Kraftwagenunfall. Am Sonntag früh stieß auf -er Fahrt nach Frankenberg ein mit 19 Personen, die von einem Vergnügen heimkehrien, be-> setzter Lastkraftwagen gegen einen Straßenbaum, wobei der Wagen schwer beschädigt wurde. Von den Insassen des Lastautos wurden 12 teils schwer, teils leicht verletzt. Bier Frauen und «in Mann mußten in das Oederaner Kran kenhaus eingeliefert werden. Die Schuld an dem Unfall soll den 37 Jahre alten Lastkraftwagenführer treffen. , Freiberg, 1. Noo. Diebstahl im Skadkmufeu«. Ver mutlich am Sonnabend wurden aus der geologischen Abtei lung des Stadtmuseums sieben sogenannte Stufen (etwa faustgroße Erzstücke), und zwar Eilberstufen, eine Kupfer stuf«, eine solche aus Rotnickelkies und aus Garnerit ge stohlen. Der Täter hatte die Vitrine aufgebrochen und dl« Mineralien mit den Holzunterlagen herausgenommen. Der Tat verdächtig ist ein unbekannter etwa 30sährig«r Mann, der bereits vor einigen Wochen in Begleitung einer weib lichen Person im Museum gewesen sein soll. Das Sondergericht gegen Hetzer. Frelbetg, 1. Nov. Beim Sondergericht für das Land Sachsen in Freiberg stand in der Sitzung am Dienstag nur eine Sache zur Verhandlung. Angeklaat war Karl Äoigt- länder aus Dresden, der wahrend der Arbeit in politischen Gesprächen gegen die Reichsregierung durch Aufstellung un wahrer Behauptungen gehetzt hatte. Das Sonderaericht verurteilte ihn wegen Vergehens nach 8 3 der Abwehrver ordnung vom 21. März 1933 zu 10 Monaten Gefängnis. Untersuchungshaft wurde nicht angerechnet, da der Ange klagte zu leugnen versucht hatte. jungen werden schließlich mittel» der Nauener Signal« auf d«r Fahrt leicht korrigiert. Auf dem f«ften Lande hat man elektrische Zentral-Ubr- anlqgen, bei denen «ine „Normaluhr" mit Pendelbetrleb mehrer« „sympathische" Uhren treibt, bezüglich steuert. Diese Steuerung erfolgt durch elektrische Ströme, wie sich der Le ser leicht vorstellen wird. Uebrigen» spricht man auch von »Hauptuhren", die zum Führen von «Nebenuhren" oder „sekundären" Uhren dienen. Dies« Führungen können nun auf verschiedene Welse vor sich gehen. Es gibt Werke, die durch da« Schießen eines Gleichstroms einen eisernen Anker anziehen, der nach Unter brechung de» Strome» durch eine Fever in seine Ruhelage zurückbewegt wird, Und solche, bei denen durch Wechselstrom ein Anker im Feld« eines Dauermagneten in Bewegung kommt. Die ersteren Uhren bezeichnet man als Gleichstrom- Nebenuhr«n, die letzteren al» Stromwechsel-Nebenuhren. Bei diesen Stromwechsel-Nebenuhren unterscheidet man wie der zwei Arten: ersten» Werke, bei denen ein schwingender Anker anaeordnet ist, der dann durch Schalthebel, Sperrklin ken usw. die Drehung der Zeiger hervorbringt — was auch bei Gleichstrombenutzung geschieht — und zweitens Werke mit umlaufendem Anker, bei denen die Drehbewegung de» Ankers mittel» Trieb unmittelbar auf das Minutenrad und Zeigerwerk in einfacher und sicherer Weise übertragen wird. Die abhängigen Werke brauchen also nicht aufgezogen zu werden, und wird dtr Stand der leitenden Werke mittels der Onogo-Signäle ständig kontrolliert, bezüglich reauliert. so geben auch die geleiteten Werke zuverlässige Weisungen. Für den neuzeitlichen, Kulturmenschen ist eine genaue Zeitbestimmung von großer Wichtigkeit. Zahlreiche Men schen müßen auf die Minute genau an ihrer Arbeitsstätte sein, und es ist ihnen höchst sympathisch, wenn ihr Weg sie an einer „sympathischen"-Uhr vorbeiführt, nach der sie ihren vielleicht etwas unzuverlässigen Taschenchronometer in Ord nung bringen können. Sehr wichtig sind ferner zuverlässige Zeitangaben zur Ortsbestimmung, zur Navigation aus hoher See. Hier han delt es sich um eine Brücke -wischen Zeit und Raum. Ist es unter dem mitteleuropäischen Meridian 1 Uhr nachmittags, so ist es unter dem Nullmeridian von Greenwich erst 12 Uhr. Zwischen diesen beiden Meridianen liegen nun fünfzehn Bo gengrade, und es kommen daher auf den Grad genau vier Minuten — gleich sechzig Minuten geteilt durch fünfzehn — Zeitunterschied. Unterscheiden sich also die mittleren Zeiten an zwei Schiffsorten um vier Minuten, so liegen sie einen Längengrad auseinander, was zur Bestimmung des Schiffs ortes dient. Die Alten haben bei ihrer Schiffahrt ebenfalls di« Gestirne als Wegweiser benutzt. Aber sie hielten sich im allgemeinen vorsichtig in der Nähe von Küsten, wo bei Nacht zahlreiche Leuchtfeuer den Weg wiesen, unter denen der berühmte „Pharus" von Alexandrien, eines der sieben Weltwunder der Alten Zeit, mit seiner Reichweite von 87 Kilometer, eine noch bis in späte Zeiten vornehme Rolle gespielt hat. Bei Tag« konnte man sich leicht durch den Blick auf die unfern« Küste orientieren. Und sehr bedeutsam sind richtiggehende Uhren im Eisen bahnbetrieb. Dessen Entwicklung ist mit derjenigen guter Zeitmesser Hand, in Hand gegangen, und wir hätten auch hier kein« so vorzügliche Ordnung, wenn wir nicht die Mi nuten scharf abzumessen vermöchten. Me die Zeil gemacht wird. Gestirne regieren die Uhr. Von Hans Bourquin. Keine Uhr kann dauernd die Zeit richtig anzeigen! Auch unsere feinst, Mechanik versagt hier. Und selbst kliin« Gangfehler summieren sich nach und nach zu stattlichen Be trägen. Eine fthr mag beispielsweise in einem Tage um eine Sekunde voreilen. In einem Jahre macht da» 365,25 Sekunden aus, d. h. rund sechs Minuten. Darum muß auch bei Uhren eine gewisse „Toleranz" oder Duldsamkeit bewil ligt werden. Bei einer meteorologischen Uhr auf der Schneekoppe Schlesiens gilt z. B. ein Toleranzband von drei Minuten, d. h. sie darf in einem Jähr bi» neunzig Se kunden Vorgehen, oder bi» neunzig Sekunden Zurückbleiben. Hier sei noch eine kleine Erklärung gegeben. Bei einer Uhr bedeutet der „Stand" die jeweilige Stellung ihrer Zeiger, der „Gang" deren Geschwindigkeit. E» muß darum als Regulator das große Uhrwerk der Welttörper dienen, und schon in uralten Zeiten hat man Sonnenuhren zur Zeitbe stimmung benutzt. Beiläufig ist noch heute zu Delhi in In dien eine Sonnenuhr von ganz außerordentlichen Abmes sungen zu sehen. Uns interessiert hier die „Seewarte Hamburg", die unsere ,Leit macht". Zu solchem Zweck verwendet man so- genannte „Passage-Instrumente", mit denen man Meridian- durchgänge von Gestirnen beobachtet. Dazu wird ein Fern rohr in zwei festen Lagern montiert, und jene» ist in einer senkrechten Ebene kippbar, die nord-südlich verläuft. Ein senkrechter Faden im Gesichtsfelde des Fernrohrs — der eine Teil eines Fadenkreuze» — bedeutet allo «in Stückchen Meridian, und sieht man bei Himmelsbeobachtungen ein Se- stirn diesen senkrechten Faden passieren, so geht dieses offen bar durch einen Punkt der Meridian» der Beobachtungssta tion. Derartige Beobachtungen bild«« die Grundlage zu «iner etwas verwickelten Zeitbestimmung, auf di« hier nicht näher elngegangen werden kann. Die gewonnenen Ergebnisse werden dann auf Draht nach Nauen telegraphiert. Diese wichtige Station sendet nun täglich zweimal — drahtlos — da» .Hnogosignal" in den Slether. Das gefällige Wort 0—X—0—6—0 stammt daher, daß bei diesem au» 48 Zeichen bestehenden Signal die Myrse- buchstaben für 17, 0 und 6 eine besondere Rolle spielen. Da» Onogosignal wird von Nauen auf Welle 18130 Meter ge geben, was genau fünf Minuten in: Anspruch nimmt. Und zwar — mittags — die Zeit von 12 Uhr 56 bis 13 Uhr 0. Der Schlußeffekt des ganzen Spiels, das sich maschinell mit tels eines Laufwerkes vollzieht, tritt ein, wenn es „13 ge schlagen hat". Entsprechendes geschieht bei dem nächtlichen Signalisieren in der Zeit von 0 Uhr 55 bis 1 Uhr 0. Natür lich handelt es sich hier um mitteleuropäische Zeit. * Bei Empfang dieser Zeitzeichen geschieht nun auf See folgendes. Man hat arff gut ausgerüsteten Schiffen ausge zeichnete Federuhren. Pendeluhren sind zur See natürlich grundsätzlich ausgesckstossen, weil dort die stampfenden und schlingernden Bewegungen während der Fahrt einet? ruhi gen Pendelaang unmöglich machen würden. Solche Feder» Uhren sind Pegen wechselnde Temperaturen und stürmische Vorgänge vortrefflich.gesichert; denn sie haben umfangreiche Prüfungen an berufenen Stellen dürchgemacht, bevor sie in Dienst genommen wurden. Dort werden sie nämlich wo chenlang tropischen und polaren Temperaturen ausgesetzt, und es gibt auch eine originelle Prüfung ihres Verhaltens bei stärksten Stürmen. Dazu ist eine kleine, feste Kabine am Ende eines starken Balkens befestigt, und in diesem Gehäuse wird dann die betreffende Uhr angeschnallt. Daraus setzt eine Maschine den unten beweglich angeordneten Balken in man nigfache Schwingungen, die kein Mensch in der Kabine über- stehen könnte. Hat dann das Werk alles in Ehren durch gemacht, so bekommt die Uhr ein amtliches Zeugnis, in wel chem die unvermeidlichen Gangfehler verzeichnet sind, die sich bei den kritischen Versuchen gezeigt haben. Kleine Mißwei-