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el iz» l-.. u» bau W ttaprkle. Axbeüs- nü.-'t . 1. Beiblatt z« Nummer " 221 Der Sächsische Erzähler ... r. Aus Sachsen. Bee Landesführer des NSDFB. (Stahlhelm) zur GroßwerLung der NS.-Volkswohlfahrt. vresvea. 21. September. Der Landesführer des NSDFB. (Stahlhelm), Hauptmann a. D. Hauffe, hat im Rahmen der Großwerbung der NS.-Volkswohlfahrt folgenden Auf ruf erlassen: Meine Kameraden! Ihr kennt die Kompagnie, ihre Gemeinschaft, ihre Kameradschaft, ihre Ehre. Wie durch einen stählernen Geschoßmantel zusammen geschweißt, marschierte sie, kämpfte sie, fühlte sie und dachte sie als ein Ganzes. Keiner fragte nach Rang und Titel. Sie, alle, die ganze Kompagnie, waren Kameraden. Im Neben mann, im Vordermann sah feder ein Stück von sich selbst. Was ihn bewegte, was er litt, wofür er kämpfte, das be wegte, dafür litt und kämpfte di« ganze Kompagnie. Ein Opfern war es für Heimat und Kameraoschaft, für Volk und Vaterland. Meine Kameraden! Wir haben den Kompagniegedan ken, nicht vergessen. Er wurzelt ti«f in unserer Seele. Die Kompagnie ist heute das ganze deutsche Volk, aus der Kom- vagmekameradschaft wuA die Volksgemeinschaft. Wieder hat ieder von uns seinen Neben- und Vordermann. Und' wie draußen im Graben sind sie ein Stück von uns. Wir kennen unsere Pflicht. In unserem Herzen häm mert das Gebot der Kameradschaft als heimlicher Befehl: Opfern! Tausende deutscher Brüder und Schwestern sind in Not. Tausende alter Kameraden haben nichts mehr in Feldflasche und Brotbeutel. Denkt an die Kompagnie, an die Gemein- schpft und Verbundenheit im Graben! Und keiner wird sein, der nicht mit eintritt in die Marschkolonne derer, die zu helfen und opfern bereit sind. Der Graben, der die Not des kommenden Winters ban nen soll, ist die NS.-Volkswohlfahrt. Kameraden! Besetzt diesen Graben alle, Mann für Mann, wehrt der Not, wie ihr draußen dem Feinde ge wehrt. Und auch ihr, meine Kameradinnen vom Stahlhelm- Frauenbund, beteiligt euch an dem großen Liebeswerk, be währt aufs neue durch eure Opferbereitschast das Wesen echten deutschen Frauentums und tretet ein in die Gemein schaft der NS.-Volkswohlfahrt. Justizminister Thierack zur Grostwerbung der NSV. Justizminister Thierack hat lm Rahmen -er Großsver- bung -er NS.-Volkswohlfahrt, Kreis Dresden, folgenden Aufruf erlassen: wer da geglaubt hak, daß es nur der Nieverrlngung der bösen Geister, die das deutsche Volk gefesselt hielten, be- Sürft hätte, um dem Volk »ein Leben an der Aonne" zu gchen, der wird Inzwischen gemerkt haben, daß es l«^ Leben eil»« Volke, nicht ander» al» im Leben eines einzelnen ist. Jede» vorwärtskommen muh erkämpft und erarbeitet wer den. Wir kämpfen hart, wie jed«, Volk, da, heran, will au, einer schweren drückenden Not. wir sind auch In den lebten IS Monaten voranaekommen. Niemand wiro da, bestreiten können, wir sehen die Auswirkungen hiervon: wieder mehr Ehen, mehr Kinder, wieder Freude auf den Gesichtern unserer Volksgenossen, ein gläubige, Vertrauen In die Führung und auch wieder stolz darauf, Deutscher zu sein. Noch konnten wir nicht allen rastenden Händen Arbeit geben und auch unseren Alken die Schäden, die ihnen da, überwundene System schlug, nicht heilen. Noch ist unend lich viel Not da, die es zu beseltiaen gibt. Hier kann nur da, Iusammenstehen aller Gutgesinnten, die wahre Volks gemeinschaft, Helsen. Da« st da» Ziel der NS.-Volkswohlfahrt, das jeder Volksgeno se durch seinen Beitritt zu dieser gemeinnützigen Einrichtung, die schon unendlich viel geholfen hat, unter stützen sollte. In jeden Betrieb ein Saarkalender! Dresden, 20. Sept. Das Presse- und Propaganda-Amt bei der Bezirksleitung -er Deutschen Arbeitsfront weist darauf hin, -aß entsprechend dem Aufruf des Führers dir DAF. und Stabsleiters -er PO., Pg. Dr. Ley, in den näch sten Tagen in allen sächsischen Betrieben die Vertreter des Buchhandels vorsprechen werden, um durch Vermittlung des Betriebsobmannes oder Bertrauensratts den Betriebsfüh rern den Saarkülendir änzubieten. In jedem deutschen Be trieb und in jedem Arbeitsraum soll während der letzten 100 Tage vor der Abstimmung im Saargebiet ein solcher Saarkalender hängen. Spätestens am 5. Oktober muß er also in jedem Betrieb und jedem Arbeitsraum vorhanden sein. Der Vertrieb des Kalenders fällt nicht unter die Ver bote. " ' '' Der Mord an Hauptwachtmeister Beckert findet feine Sühne. Plauen i. V., 21. September. Im Juni d. I. brachen aus der Gefängnisanstalt Oelsnitz i. V. drei Kommunisten aus und töteten dabei den aufsichtsführenden Beamten, Hauptwachtmeister Beckert. Vor dem Sondergericht hatte sich nun der Angeklagte Wenzel Ottmar aus Pillmannsgrün zu verantworten. Er ist tschechischer Staatsangehöriger, ist beim tschechischen Heere fahnenflüchtig geworden und nach Deutschland ge kommen, wo er sich in Pillmannsgrün ein Heim gründete. Im Frühjahr 1932 wurde der Angeklagte Mitglied der KPD. und setzte sich sehr stark für diese ein. Im November 1932 wanderte er nach Rußland aus und war in Sibirien als Steiger beschäftigt Im März 1933 kam Ottmar nach Pillmannsgrün zurück und wurde sofort wegen kommuni stischer Betätigung, Sprengstofsvergehens und Hochverrats in Untersuchungshaft iy das Gefängnis in Oelsnitz i. V. eingeliefert. Zu gleicher Zeit befand sich dort in der Nach barzelle der Schutzhäftling Gebhard, und zu diesem wurde im JUni '1934 der bei Bitterfeld geborene Schrittet gelegt. Mbelelwma M ülllkermllag. Ueberall lm ganzen Reich rüstet man sich zur Be gehung de» Erntedank fest«,. Rameutlich in den Blumengeschäften wird auf da» eifrigste an der Her stellung von SlrSuhen, Kränzen und Girlanden gearbeitet. Aut Ähren und Weinlaub, au» Korn blumen und Mohnbiüten werden farbenfroh« Ge winde gefertigt, mit denen an dem nationalen Feier tag« Zimmer und Häuser geschmückt werden sollen. »NltllMn Ikllil- MellMelk Wime, ZNeMkMSLlMew Ein Bild von den blutigen Zusammenfiähen zwischen streikenden Textilarbeitern und Natlonalgard« in Cen tral Fall«, wo der Mos- haffuck-Frledhofheftiaum- kämpftwnrd«. Bild, Par teien benutzten dl« Grad siel», al« Decknng gegen '«Hüffe und Sleinwürf«. Der Angeklagte hatte teil» durch ein gebohrtes Loch in dyr' Wand, teil« über das Fenster hinweg mit den.beiden Nach> barn Verbindungen angeknüpft, und der Plan zur-Flucht au» dem Gefängnis wurde von diesen drei Komplizen «iy-' gehend erörtert. Am Abend des 25. Juni kam der Haupli wachtmeister Beckert in die Zelle des Ottmar. Der Beamte" wurde überwältigt und von Ottmar in die Zelle eingeschlvf- sen. Dann befreite Ottmar seine beiden Nachbarn. Schrö ter hielt die Frau des Beamten mit Gewalt - in Schach, während die anderen beiden den eingeschlossenen Beamten- fesselten, in Decken einwickelten und töteten. Die Flucht aus dem Gefängnis gelang. Die Mörders versuchten, über die nahegelegene Grenze zu fliehen. Bei Erlbach i. V. wurden die Ausbrecher gesichtet, wobei .Geb hard auf der Flucht erschossen wurde. Schröter eritkam über die Grenze. Sein Aufenthaltsort ist bis heute nicht bekannt. Der Angeklagte Ottmar konnte festgenommen werden. . . ' In der Sitzung des Sonderaerichts versuchte der geklagte, die Schuld an dem Morde des Hauptwachtmeister'^ auf seine Kumpane abzuwälzen und gab an, daß er nie mals die Absicht gehabt habe, einen Mord zu begehen. Die Zeugin Frau Beckert schilderte, wie ihr Mann, in Decken eingehüllt und Mit Bettkissen zugedeckt, bereits tot wär, als sie in die Zelle eintrat. Weitere Zeugen wurden über die,, Erschießung des Gebhard und über die Festnahme Ottmar», vernommen. Das Sondergericht vertagte dann die Verhand lung auf Freitag, um noch mehr Zeugen zu hören. ' Zittau, 21. September. Festnahme von Rauschgifts schmugglern . Ueber einen Schmuggel von Rauschgift über: die tschechoslowakische Grenze wird bekannt, daß bishex,zwei Personen, ein Geschäftsmann aus dem Zittauer Gehirzer und ein Apotheker aus Nordböhmen festgenommen wotdek. sind, die im dringenden Verdacht stehen, Dicodit-TabWep über die Grenze gebracht zu haben. Die Sache ist in Für-- stenwalde aufgedeckt worden, wo ein Mädchen unter Ver giftungserscheinungen ins Krankenhaus eingeliefert wur* de. Die Patientin gestand ein, die Tabletten, ein Opium präparat, von dem Zittauer Geschäftsmann zugeschickt er halten zu haben. Dse Angelegenheit wird von der Rausch giftzentrale in Berlin weiter verfolgt. Sebnitz, 21. Sept. Jugendherberge Schweizerhof ge schlossen. Wie -er Gau Sachsen im Reichsverban- für Deut sche Jugendherbergen Nntteilt, ist -ie Jugendherberge Schweizerhof in Ottendorf bei Sebnitz geschlossen wor-en. Die nächstgelegenen Jugendherbergen befinden sich in Seb nitz und in Ostrau bei Bad Schandau. Heidenau, 21. Sept. Todbringender Strom. Bei den Osthushenrich-Werken in Langenhennersdorf kam der Elek tromeister Richard Feder aus Heidenau mit der Starkstroms leitung in Berührung. Der Tod trat auf der Stelle ein. 7-- Dresden, 21. September. Slubenbrand. Am DMs nerstagabend wurde die Feuerwehr nach der Blumenstrgßs alarmiert. Dort war in einem Schlafzimmer im ^ersten Obergeschoß aus unbekannter Ursache Feuer aUSgehrochsn,, durch das erheblicher Sach- und GebäudeschadeN verursacht wurde. Die ganze Ausstattung des Zimmers, Möbel,. Bet ten, Tische, Stühle, Wäsche und Kleidungsstücke fielen d?n Flammen zum Opfer. Die Feuerwehr konnte nach eiNstün? diger Arbeit die Gefahr beseitigen. Menschen sind nicht zü Schaden gekommen. Söhschenbroda, 21. Sept Scheuende Pferde. Als guf dem Schuttabladeplatz in Coswig ein Fuhrunternehmer Asche abladen wollte, scheuten plötzlich die Pferde ünöi gin gen mit -em Wagen durch. Das Gespann durchraste meh rere Straßen. Glücklicherweise kamen Menschen durch dis wildgewordenen Tiere nicht zu Schaden. Es ist lediglich' Sachschaden angerichtet worden. ...7' Oberlungwitz, 21. September. Unentschlossenheit auf dem Fahrdamm kostet das Leben. Als vor vier Wochen des hiesige praktische Arzt Dr. B. von einem Patientenbefuch kommend die Straße überschritt, um zu seinem auf der Gegenseite parkenden Kraftwagen zu gelängen,'wurde er von einem Motorradfahrer erfaßt und zu Böden gewörfem Dr. B. ist acht Tage später an den erlittenen Verletzungen im Krankenhaus gestorben. Das Gemeinsame ' Zwickauer Schöffengericht, das sich jetzt mit dem Vorfall beschäftigte', mußte den angeklagten Motorradfahrer freisprechen Durch Zeugenaussagen wurde einwandfrei erwiesen, daß der Verl« unglückte beim Herannahen des Kraftrades unsicher wür de, mitten auf dem Fahrdamm stehenblieb und schließlich unerwartet einen Schritt zurücktrat. Dadurch kam er in den Bereich des Kraftrades. Seine Unentschlossenheit beim Ueberqueren des Fahrdamms kostete ihm das Leben. Geringswalde, 21. Sept. Am Arbeitsplatz vom Tode überrascht. Währen- der Arbeit wurde am Dienstag bej der Firma H. Ettig Söhne der Polierer Emil Dietze aus Klostergerinaswalüe von einem Herzschlag ereilt. Der her beigerufene Arzt konnte nur noch den bereits eingetletensn Tod -es Arbeiters feststellen. . , - ' Burgstädt, 21. Sept. Endlich erwischt. Ein 62 Jahre alter, als Forstdieb bekannter Mann aus Burgstädt wurde etzt Labei erwischt, wie «r Spitzen von den Bäumen ab- chnitt, Um sie an Blumengeschäfte und Gärtner zu verkau fen. Der Mann hat, wie sich herausstellte/, sein frevelhaftes „Gewerbe" fest etwa 10 Jahren betrieben, ohne daß er auft frischer Tat ertappt werden konnte. . , ' ? « ü Penig, 21. Sept. Lin rabiater Fahrgast. Ein Miet? wagenbesitzer, der einen Nervenkranken nach Leipzig in:-se. Nervenklinik fahren sollte, mußte unterwegs eine peinliche Ueberraschuna erleben. Der Kranke - würgte plötzlich den' Fahrer un- sprang aus dem Wagen. Er blieb glücklicher-« weile Unverletzt, war aber nicht zu bewegen,-den-Wagen wieder zu besteigen. Schließlich mußte ein SA.-Transport-' wagen -en Mann mit nach Leipzig nehmen. ... l Mauen, 21. September. Scheune durch Blitzschlag ein geäschert. Bei dem schweren Gewitter mit starkem Nieder-' schlag, das am Mittwochabend über das Vogtland und dis, angrenzenden Gebiete niederging, schlug der Blitz in Un terkoskau in die Scheune -es Gutsbesitzers Walter Heller ein. Die Scheune stand sofort in Hellen Flammen Das Feuer griff auf die Scheune des Gutsbesitzers Kurt Müller und auf das Wohnhaus von Heyer über. Außer der Ernte,, landwktfchaftlichen Maschinen und Geräten sind auch vier