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i. Der Sächsische Erzähler Donnerstag, den 1« November 1SS3 teresse der Volksgesundheit nur begrüßt werden kann. Aus finanziellen Gründen und zur Sicherung gegen Mißbrauch müssen die bei den Sommerurlaubskarten getroffenen Ein schränkungen — Mindestentfernung 200 Kilometer, Sperr- srist von 7 Tagen für den Antritt der Rückfahrt und Zulas sung nur einer Unterbrechung auf der Hinfahrt — aufrecht- erha'ten bleiben. Die Winterurlaubskarten werden sowohl von den Fahrkartenausgaben als auch von den MER.-Stel- l«f ausgegeben. —* Stichs. Arie-erverein. Zur Feier des 30jährigen Stiftungsfestes hatte sich am Sonntag im großen Saale des Schützenhauses eine stattliche Anzahl Kameraden mit den Angehörigen eingefunden. Sie wurden vom Führer des Vereins, Kam. Otto Urban, mit herzlichen Worten be grüßt. Einen besonderen Willkommgruß entbot er den erschienenen Ehrengästen. Kam. Urban gab in seiner Be grüßungsansprache einen kurzen Rückblick über das Vereins leben seit der Gründung. Der Heimgegangenen Kameraden wurde durch Erheben von den Plätzen ehrend gedacht; die Bereinstapelle spielte das Lied vom guten Kameraden. Be geisterte Worte fand Kam. Urban für die nationale Er hebung unseres Volkes; er hob die Bedeutung der Volksab stimmung und des Wahltages, die mit der Feier des Ge burtstages des Vereins zusammenfallen, hervor und bat alle Kameraden, fest und treu zum Verein zu stehen. Mit einem dreifachen „Sieg-Heil" auf unseren ehrwürdigen Reichspräsidenten und unseren' genialen Volkskanzler und dem 1. Verse des Deutschland- und des Horst-Wessel-Liedes klang die Ansprache aus. Herr Bürgermeister Becker übermittelte die Glückwünsche der städt. Körperschaften und der anderen Ehrengäste. Er würdigte die Bedeutung des Tages für unser Volk und den Verein und wünschte dem Verein ein weiteres Wachsen, Blühen und Gedeihen. Für 25jährige Vereinszugehörigkeit auszuzeichnen waren meh rere Kameraden. Die anwesenden Kameraden erhielten das Ehrenzeichen unter herzlichen Wünschen ausgehändigt. Herzlich gedankt wurde Kam. Körner für die der Ver- einskapelle geschenkten 2 Fanfaren, die beim Potpourri und bei Fanfarenmärschen erklangen. Die Vereinskapelle lei tete den Abend mit schneidigen Militärmärschen ein, sie füllte den ersten Teil mit Konzertstücken und Militärmär schen aus und ging mit einem gut gelungenen Potoourri zum Tanze über. Für ihre unermüdliche und aufopfernde Tätigkeit erntete sie aufrichtigen Beifall und besonderen Tank. —* Umgestaltung des Deutschen Roten Kreuzes. Wie die Wohlfahrts-Korrespondenz erfährt, sind in kürzester Zeit bedeutsame Entscheidungen zu erwarten, auf Grund deren die völlige Umgestaltung des Deutschen Roten Kreu zes im Sinne der Grundsätze des nationalsozialistischen Staates zum Abschluß gebracht werden wird. Das Deutsche Rote Kreuz wird neue Satzungen erhalten, die zur Zeit der Reichsregierung zur Genehmigung vorliegen. Diese neue Satzung wird alles beseitigen, was den Stempel der wirren Entstehungszeit der früheren Satzungen nach dem Ende des Weltkrieges trägt. Sie wird Aufgaben und Ziele, Orga nisation und Gebaren des Deutschen Roten Kreuzes so straff und klar gestalten, wie es heute dank dem festen Willen einer einheitlichen Staatsführung verwirklicht werden kann. Allgemein wird das Führerprinzip den Organisationen des Roten Kreuzes in Deutschland die Lebensform geben, die dem neuen Staat entspricht. Mit diesem Akt, über den die nähere Anordnungen noch ergehen werden, wird die Um gestaltung des Deutschen Roten Kreuzes im Sinne des nationalsozialistischen Staates vollendet sein. —* Sachschaden durch Verkehrsunfall. Gestern fuhr ein Dresdner Einwohner mit seinem Kraftwagen in mäßi- Aus Bischofswerda und Umgegend. Bischofswerda, 16. November. i Betreuung -er arbeitslosen Äugend ' irn Winter. Der Präsident des Landesarbeitsamtes teilt mit: Bei der Berkünduna des Winterhilfswerkes des deutschen Volkes hat Reichsminister Dr. Goebbels gefordert, daß auf die Not der arbeitslosen Jugend besonderes Augenmerk gerichtet werde. Um das Winterhilfswerk in diesem Sinne zu för dern und zu ergänzen, hat der Präsident der Reichsanstalt für Arbeitsvermittlung und Arbeitslosenversicherung einen Erlaß an die Landesarbeitsämter und Arbeitsämter gerich tet, in dem dies« Stellen zur tatkräftigen Durchführung von Betreuungsmaßnahmen angewiesen werden. Es wird darin zum Ausdruck gebracht, daß die ihrem Beruf entfrem deten, durch längeres unfreiwilliges Feiern in ihrer Lei- stunarfähigkeit und Hebung herabgeminderten Kräfte auf die künftige Wiederaufnahme ihrer Berufsarbeit vorberei tet werden sollen. Die arbeitslose Jugend soll in den nächsten Wochen und Monaten in Werkkursen zusammengefaßt werden, da mit sie für den Arbeitsmarkt vermittlungsfähig bleibt oder vermittlungsreif gemacht wird. Es soll sich nicht um schul mäßig aufgezogene Lehrgänge handeln, sondern um prakti- sche Uebungsstatten von größtmöglicher Berufs- und Wirk lichkeitsnähe. Die Berufsnähe soll besonders dadurch zum Ausdruck kommen, daß die Werkkurse möglichst in unbe nutzten Räumen von I n d u st r i e - und Handwerks betrieben durchgeführt werden. Verantwortliche Trü- ger der Lehrgänge können zu diesem Zweck u. a. auch In dustriebetrieb« selbst sein. Die Regelung läßt erwarten, daß die Betriebe bei einem späteren Kräftebeoarf auf die in ihren Werkstätten mit finanzieller Hilfe der Reichsanstalt vorgeschulten Arbeitslosen zurückgreifen. Für Angehörige der Wehrverbände können besondere Kurse eingerichtet werden. Bei Schulungsmaßnahmen für Mädchen sind alle Veranstaltungen bewußt zu pflegen, die eine Umstellung auf das Gebiet des städtischen oder ländlichen Haushalts oder eine Vervollkommnung mangelhaft geschulter Hausge hilfinnen bedeuten. Mit der hauswirtschaftlichen Schulung kann die Leistung von sozialer Hilfsarbeit verbunden wer den. Auch wird neben der beruflichen Fortbildung der voli- tischen Schulung der arbeitslosen Jugend mit dem Ziel der Erziehung zur nationalsozialistischen Weltanschauung größte Bedeutung beigemessen. Der Präsident der Reichsanstalt hat daher angeordnet, daß die Arbeitsämter, gegebenenfalls in estger Gemeinschaftsarbeit mit der für die politische Schu lung berufenen, örtlichen Stelle, eine Verbindung beider Aufgaben vornehmen. Schließlich soll bei den Werkstatt- lursen vorgesehen werden, den Teilnehmern eine warme Mahlzeit durch die Mithilfe des örtlichen Winterhilfs werks zukomipen zu lassen. Diese Schulungsmaßnahmen für die arbeitslose Jugend können zwar nur Notbehelf sein, sie geben den Arbeitslosen aber mehr als früher das Ver trauen zu ihrem Können und zur Ueberwindung von Schwierigkeiten wieder, weil zum Beginn dieses Winters nicht nur die begründete Hoffnung, sondern auch der Be weis der Besserung besteht. —* Mnkerhilsswerk Bischofswerda. An weiteren Spenden für das W.H.W. sind eingegangen von folgenden Firmen: F. A. Fischer 50 Pfund Tafelreis; Georg Hilbenz, Inh. Fritz Mellentin, 25 Pfund Makkaroni, 10 Pfund Kakao, 25 Pfund Tafelreis; Görlitzer Waren einkauf, Filiale Bischofswerda, 600 Gutscheine auf je 0,50 RM. für Lebensmittel; Rau L Vogel,, Großharthau, 55 Paar Hausschuhe verschiedener Größe sowie 2 Säcke Fückleder für die Werkstatt des W.H.W.; Goll L Roch 100 Kilodolen Gemüse-Konserven im Werte von 50,— RM. —vberschulkonzerk. Es sei nochmals an dieser Stelle auf das morgen Freitag stattfindende Anrechtskonzert der Deutschen Oberschule hingewiesen, zu dem noch einige Plätze im Freiverkauf in der Buchhandlung Grafe bis Freitag ahend 6 Uhr oder an der Abendkasse vor dem Konzertsaal zu haben sind. Das Konzert wird zum Besten des Wiyter- hilfswerks veranstaltet. —* Auch Mnkerurlaubskarien bei der Reichsbahn. Di« Reichsbahn führt für die Zeit vom 1. Dezember 1933 bis zum 15. April 1934 Winterurlaubskarten nach dem Muster der um 20 Prozent ermäßigten Sommerurlaubskarten ein. 2-ese Karten bieten gegenüber den bisherigen Sommerur- lqubskarten den Vorteil, daß auf der Rückreise Umwege bis zu A Mebrlänae gegenüber der Hinreise zugelafsen und außerdem bei Entfernungen über 400 Kilometer (einfache Fahrt) größere Ermäßigungen mit fallender Staffel (30 bis 60 Prozent) gewährt werden. Damit macht die Reichsbahn den Volksgenossen, die ihren Urlaub auf die Wintermonate verlegen müssen, die gleiche Fahrpreisermäßigung zugäng lich, die sie im Sommer durch Sommerurlaubskarten ge wahrt. Diese Maßnahme witt> dazu beitragen, die weitere Ausbreitung des Wintersports zu fördern, wie es im In Ein viereckiger Fallschirm. Dieser neuartige Fallschirm im viereckigen Format wurde von der amerikanischen Lustmarine ausprobiert und hat sich bereits bestens bewährt. gem Tempo die Bautzner Straße landwärts. Er glaubt« plötzlich zu bemerken, daß etwas von seinem Wagen herab fiel. Als er deswegen einen Augenblick zurücksah, geriet ex auf den rechten Fußsteig und fuhr einen Baum um, der sich einklemmte und die Bremse außer Betrieb setzte. Dadurch war es nicht möglich, den Kraftwagen anzuhalten, der wei terfuhr und die Aral-Tankstelle vor dem Reformgeschäft Heinrich umfuhr. —* Karneval 1934. Der Verband der Deutschen Kar neval- und Festartikelfabrikanten hat die Regierung ge beten, im Hinblick auf die Notlage der beteiligten Industrie- zweige alle Einschränkungen karnevalistischer Veranstaltun gen aufzuheben. Das sächsische Wirtschaftsministerium hat diesen Antrag unterstützt, und das Ministerium des Innern hat die Ministerialverordnung vom 11. Februar 1931, nach der die Genehmigung zur Veranstaltung von Karnevals umzügen auf öffentlichen Straßen und Plätzen versagt wer den sollte, aufgehoben. Verboten ist lediglich das Feil halten und der Gebrauch von Pritschen auf öffentlichen Straßen und Plätzen. Die erforderlichen Anordnungen der Polizeibehörden werden vor Beginn der Faschingszeit recht zeitig erlassen. Sind Sammlungen für die Mission auch in diesem Winter erlaubt? Als Vorsitzender des Bischosswerdo-Neutircher Zweig- Vereins der „Aeutzeren Mission" bittet Herr Pfarrer G. M. Horn-Großharthau um Aufnahme folgender Mitteilung (entnommen der S. E. K. v. 14. Novem ber 1933): Infolge der Verordnung über die Winterhilfe ist in vie len Gemeinden große Unsicherheit darüber entstanden, ob überhaupt noch für die Mission gesammelt werden dürfe. Missionsinspektor 0. Weichert-Berlin hat auf eine diesbe zügliche Anfrage bei der Reichsführung der NS.-Volkswolst- fahrt folgende Antwort erhalten: „Auf Grund der heutigen Besprechung mit Ihnen bestätige ich Ihnen folgende Ver einbarung: Mit Rücksicht darauf, daß heute die ins Ausland ge schickten Gaben der Aeußeren Mission im wesentlichen dem Unterhalt des deutschen Arbeiterstabes der Mission, also Volksgenossen und ihren Angehörigen, dienen, und daß der Zusammenbruch der evangelischen Aeußeren Mission, deren Existenz von den Kollekten in der Heimat abhängig ist, nach der Erklärung des Herrn Reichsministers des Aeußeren dem Ansehen des Deutschen Reiches schweren Schaden zu fügen würde, genehmige ich die Sammlungen und Kollekten für die Aeußere Mission in der bisher üblichen Weise. Insbesondere vereinbare ich noch mit Ihnen, daß 1. die Veranstaltung von Missionsgottesdiensten und Ver sammlungen in Kirchen und öffentlichen Sälen und die Kollekten vor und nach diesen Veranstaltungen, 2. die bisher genehmigten Sammlungen durch Werbe schreiben und Hauskollekten, 3. Verkäufe von Handarbeiten und Lebensmitteln (soge nannte Basare), 4 Weiterarbeit mit den üblichen Mitteln der KollektrN- organisation nicht verboten oder gestört werden sollen. Die Aeußere Mission wird ihrerseits durch ihre Werbe schreiben und durch ihre Redner die Sammlungen für das Winterhilfswerk bei den ihnen gegebenen Gelegenheiten nachdrücklichst unterstützen." In den Gemeinden unseres Zweigoereins (Bischofs- ucrda, Burkau, Frankenthal, Goldbach, Großdrebnitz, Großharthau, Neukirch, Pohla, Putzkau, Rammenau, Schmölln, Steinigtwolmsdorf, Uhyst) wird im Jahre nur e i n mal eine Gabe für die Aeußere Mission erbeten. Und dieses Werk, zu dem der Herr mit besonderem Ernste uns verpflichtet, wäre gesichert, ja könnte noch wachsen und aue- gebaut werden, wenn jedes Glied unserer Landeskirche im Monat 2 Pfennige gibt! Immer wieder geben, immer wie der opfern wir alle in dieser Zeit, die unserem deutschen Volke dank der Treue und Gnade Gottes überwältigend Großes geschenkt hat, da laßt uns nicht zurückstehen, gilt «s zu geben und zu spenden für das Gotteswerk, das Werk der Aeußeren Mission! Pohla, 16. Nov. Unbekannter Betrüger. Unter dem Namen „Schmidt aus Bühlau" hat ein Unbekannter am 10. November hier ein Ballonrad „Rekord" Nr. 1977 mit elektrischer Lampe verkauft und daselbst, „um wieder nach Hause fahren zu können", ein altes Herrenfahrrad „Schlei ditz", Nummer unbekannt, schwarzer Rahmen, Schutzblech und Felgen, hochgebauter Lenkstange mit flachen Glocken, grauer Bereifung, Freilauf, Gummiklotzpedalen und Rück strahler, zur Rückgabe an eine Bekannte in Bischofswerda geliehen erhalten. Der Unbekannte hat unter dem Namen „Richter aus Hauswalde Nr. 44" im „Sächsischen Erzähler* folgendes Inserat aufgegeben: „Gut erhaltenes Ballonrad für 35 RM. zu verkaufen und zwei- oder vierrädriger Handwagen zu kaufen gesucht unter Chiffre 204". Auf die Hinterlegung von Adressen der nachfragenden Interessenten ist der Unbekannte erst nach 10 Tagen erschienen und hat das Ballonrad vorgeführt, das er bereits schon einmal in Bischofswerda verkauft haben wollte, aber von der Polizei wieder habe wegholen lassen, weil der Käufer nicht bezahlt bähe. Es erscheint nicht ausgeschlossen, daß das Ballonrad mittels strafbarer Handlung erlangt und das geliehene Fahrrad anderwärts veräußert oder wieder stehen gelassen und mit einem besseren vertauscht worden ist. Der Unba- ^Zum ersten MikstüAnaek -em Mittagessen un- M zumKbenübrotist</kVwKvttLK -ss stets wllikdm- mene un- immer oleielr out sekmeeken-e, lekr M billige tKMmqkirütBE U KicktP z bereiten: Nur einen mit einem Liter kochenden Wassers üdeed r ü Ken (nicht kocNen) unü den Ausguß noch SUnuten vom Sch ÄK* t .> '!