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Diese Gesinnung hat nichts gemein mit dem gleichlautenden Begriff, den wir aus der Vergangenheit nur noch in verächtlicher Erinnerung haben. Es ist eine Gesinnung der Tat, die eine Umwertung der Werte eingeleitet hat, um ihre Neuwertung vorzuberei- ten. Der Durchbruch dieser Gesinnung ist überall im öffent lichen wie im privaten Leben spürbar. Niemand von uns ist der Meinung, daß Gesinnung Kunst ersehen könnte. Auch bei der Kunst kommt es nicht darauf an, was man will, sondern vielmehr darauf, was man kann. Die Gesetze der Kunst können niemals geändert werden, sie sind ewig und nehmen ihre Masse aus den Räumen der Unsterblichkeit. Nur geweihte Hände haben das Recht, am Altar der Kunst zu dienen. Was wir wollen, ist mehr als dramatisiertes Parteipro gramm. Uns schwebt als Ideal vor eine tiefeVermäh- lung des Gei st es der heroischen Lebensauf- 2 Beiblatt zu Nummer 2SV 7^7- Vel ber feittllchen Eröffnung der Reichokulturkammer iu der Berliner Philharmonie, über die wir bereit» gestern berichteten, hielt Reichsminister Dr. Goebbels eine bedeutsame Ansprache, bei der er u. a. folgende» ausführle: Revolutionen beschränken sich niemals auf das rein politische Gebiet. Wirtschaft und Kultur, Wis senschaft und Kunst bleiben davon nicht verschont. Auch der schöpferische Mensch, und gerade er, wird in den Strudel des revolutionären Geschehens mit hineingezogen. Nur dann ist er seiner Zeit und ihren Aufgaben gewachsen, wenn er sich nicht damit begnügt, die Revolution passiv an sich vorbeigehen zu lasten, sondern vielmehr, wenn eraktiv m sie eingreift, sie bewußt bejaht, ihren Rhythmus in sich eüfnimmt, ihre Zielsetzung zu der seinen macht; der Sinn der Revolution, die wir gemacht haben, ist die Volkwerdung der deutschen Nation. Wir haben durch unsere Revolution eine Vergangenheit deutscher Ohnmacht überwunden. Sie hat dem deutschen Wesen einen neuenCharakterzug ausgeprägt. Die Kunst ist kein absoluter Begriff, sie ge winnt erst Leben im Leben des Volkes. Das war vielleicht das schlimmste Vergehen der künstlerisch schaffenden Menschen der vergangenen Epoche, daß sie nicht mehr in organischer Beziehung zum Volks selbst standen und damit die Wurzel verloren, die ihnen täglich neue Nahrung zu führte. Der Künstler trennte sich vom Volk. Er gab dabei rischen Grenze zusammenziehen. Cs wimmelt dort von neu angekommenen Divisionen, unter denen sich sogar ukraini sche Regimenter befinden sollen. Nicht weniger als sechzehn neue Flugplätze der Roten Armee werden zur Zeit in dieser gefährdeten Zone angelegt. Von amtlicher Seite wird dies alles in Moskau abgeleugnet. Die „Jsvestija" beschäftigte sich erst unlängst mit einigen javanischen Presseäußerungen, wonach die Sowjetunion ihre kriegerischen Vorbereitungen gegen Japan mit aller Kraft beschleunigte und die Komin tern beschlossen hätten, „den Frieden im Staat Mandschukuo zu brechen". Nach russischer Lesart sind das alles japanische Tatarennachrichten, bestimmt, den Militaristen in Tokio einen Vorwand zur Intensivierung der eigenen Rüstungen zu liefern. Mit Hilfe solcher Legendenbildungen hoffe die Militärpartei Japans, ungestört die erforderlichen Vorberei tungen für einen neuen Feldzug gegen Rußland treffen zu können. Demgegenüber muß betont werden, daß beide Länder an der Zuspitzung der Lage in Mandschukuo schuld sind. Das kam auch in einer Unterredung zum Ausdruck, die kürzlich zwischen dem japanischen Außenminister Hirota und dem sowjetrussischen Botschafter in Tokio, Jurenev, statt fand. Jurenevs Beschwerde betreffs der japanischen Flug zeuge, die vor einiger Zeit angeblich russisches Gebiet über- flogen haben sollen, wies Hirota mit dem Bemerken zurück, die Nachricht von diesem Tatbestand sei von der japanischen Regierung bereits amtlich in Abrede gestellt worden. Schuld an der bedauernswerten Verschlechterung der russisch-japani schen Beziehungen sei nach Auffassung Tokios vor allem die votschnelle Veröffentlichung des sogenannten „heimlichen Dokuments" durch den Kreml. Sache Rußlands sei es, für eine Entspannung der bedrohlichen Lage in der Mandschurei zu sorgen. Und der japanische Außenminister gab Jurenev den guten Rat, dem Beispiel der Vereinigten Staaten zu fol gen, die ihre Flottenstreitkräfte aus dem Pazifik zurückge zogen habe, zum Zeichen, daß die amerikanische Oeffentlich- kc-it den Japanern nicht mehr mißtraue (?). Mit anderen Worten hieß das, Rußland möge gefälligst weitere Truppen ansammlungen an seiner Ostgrenze unterlassen. Im Kreml aber denkt man nicht daran, diesen Rat Hirotas zu beherzi gen, sondern ist vielmehr entschlossen, dem Schicksal ungehin dert seinen Laus zu lassen. fassung mit den ewigen Gesetzen der Kunst. Niemand hat das Recht, uns in den Verdacht zu nehmen, daß wir aus Gründen tendenziöser Propaganda jenem Dilettantismus das Feld frrlgeben wollten, der noch immer die wahre, edle Kunst zu Tode geritten hat und damit auch einer recht verstandenen Propaganda nur Schaden zufügen onnte. Vielleicht wird die Kunst sich früher oder später der Stosse und Probleme bemächtigen, die wir aufgeworfen haben. Niemand befiehlt, daß die neue Gesinnung über dle Bühne oder Leinwand marschiere. Wo sie aber dar über marschiert, da müssen wir eifersüchtig dafür sorgen, daß sie auch in ihrer künstlerischen Formung der Größe des historischen Prozesses entspricht, den wir in der deutschen Revolution durchgeführt haben. Darüber hinaus aber wollen wir nur die guten Schutz» > atrone der deutschen Kunst und Kultur auf allen Ge rieten sein. Kein Vorwurf hat uns in der Vergangenheit o tiefst zu treffen vermocht wie der, daß der Nationalsozia- ismus geistige Barbarei sei und am Ende zur Vernichtung des kulturellen Lebens unseres Volkes führen müsse. Wir haben die schöpferischen Kräfte der deut schen Nation wieder frcigelegt. Sie mögen sich ungehindert entfalten und reiche Früchte tragen am Baume eines neu erstandenen Volkstums. Das ist auch der Sinn der Reichskulturkammer, die wir dem Gesetz ent sprechend heute feierlich eröffnen und konstituieren. Der neue Staat hat seine eigenen Gesetze. 2hm unter liegen alle vom ersten bis zum letzten. Auch der Künstler hat die Pflicht, sie anzuerkennen und zur Richtschnur seines schöpferischen handelns zu machen. Darüber hinaus aber ist er frei und ungebunden. Seine Phantasie kann wieder in die ewigen Räume der Unendlich keit vorstoßen. Was deutsch und echt, das soll die Welt auss neue erfahren. Die deutsche Kunst, die zum Volke zurück kehrt, wird den schönsten Lohn dadurch empfangen, daß das Volk wieder zu ihr zurückkehrt. Jeder, der dem neuen Staat seine Kraft zur Verfügung stellt, ist uns willkommen. Der Dank aber der Männer der Revolution gilt all den deutschen Künstlern, deren begnadetes Schaffen uns in den vergangenen Jahren Trost in der Trübsal und Stärke im Kampf gab. Auch sie werden Wegbereiter des neuen Staa tes, der nun beglückende Wirklichkeit geworden ist. Die Emennllngrn zur Reichskullurkammer. Reichsminister Dr. Goebbels nahm dann die Ersten- nungen zur Reichskulturkammer vor. Er erklärte: Kraft Gesetzes übernehme ich selbst die Führung der Reichskulturkammer insgesamt. Kraft der mir im Gesetz verliehenen Vollmachten ernenne ich: Zum Vizepräsidenten der Reichskulturkammer Stoatsfekrctär WalterFunk. Für die Reichsmusikkammer: Zum Präsidenten: Generalmusikdirektor Dr. Richard Strauß; zu Mitgliedern des Präsidialrates: General musikdirektor Staatsrat Dr. Wilhelm Furtwängler, Prof. Dr. Paul Graener, Präsident der Akademie für Musik Prof. Dr. Fritz Stein, Prof. Gustav Have- wann. Geschäftsführendes Vorstandsmitglied des Reichs kartells der Musiker Heinz Jhlert. Für die Reichskammer der bildenden Künste: Zum Präsidenten: Prof. Eugen Hönig. Zu Mitgliedern des Präsidialrates: Prof. Franz Lenk, Prof. Paul Lud wig Tro ost, Prof. August Krauß, Direktor Walter Hoffmann, Ministerialrat Otto v. Keudell, Hans W e i d e m a n n. Für die Reichstheaterkammer: Zum Präsidenten: Präsident der Bühnengenossenschaft Mi nisterialrat Otto Laubinger. Zu Mitgliedern des Prä sidialrates: Werner Krauß, Kammersänger Wilhelm Rode, Reichsdramaturg Dr. Heiner Schlösser, Ge- schästsführcnder Direktor des Deutschen Bühnenvereins Dr. Otto Lsers, Direktor Heinz Hilpert. Für die Reichsschrifttumkammer: Zum Präsidenten: Hans Friedrich Blunck. Zu Mitglie dern des Präsidialrates: Dr. Hans Grimm, Präsident Das Spiel mit verdeckten Karten. Die Weltreise der Sckwarzen-Meer-Flotte. — Wichtige Kabinettssitzung im Kreml — 16 neue russische Flugplätze an der mandschurischen Grenze. — „Das heimliche Dokument". l Von vr. Karl Brennert. i , Mit großem Pomp wurde kürzlich in Moskau die all- I Mlich stattfindenoe Generalrevue der Roten Armee abge- s halten. Unter den Führern, die den Vorbeimarsch des an geblich „unüberwindlichen sowjetrussischen Heeres" abnah- ! men, befand sich auch General Vassilij Constantinowitsch Blücher, der zum Oberbefehlshaber der russischen Truppen an der mandschurischen Grenze ausersehen ist und von dem die Russen annehmen, daß er in einem möglichen Kriege gegen Japan eine bessere . Rolle als seinerzeit der unfähige Kuropatkin spielen wird. Sollte es in absehbarer Zeit tat- ächlich zu einem neuen russisch-japanischen Kriege kommen, a wäre damit da» Schicksal über den Fortbestand der Sta- inherrschaft und des Kommunismus in Rußland überhaupt in die Hände dieses Offizier» gelegt. Die Frage „Krieg oder Frieden im Osten?" ist von entscheidender Bedeutung für das russisch» Ratesystem, für den ganzen Bolschewismus. An Herausforderungen und Kriegsdrohungen gegen über Japan lassen es dis Sowjets zur Zeit nicht gerade feh- len. Al» jüngst der russische Kriegsminister Voroschilow, der sich zur Zeit in Südrutzland aufhält, anläßlich einer gro ßen Flottenparade in Odessa die Einheiten der Schwarzen- Meer-Flotte einer besonders gründlichen Besichtigung unter- M, geschah es, weil sie dazu auserfehen sind, in Kürze eine Reise um die Welt anzutreten. Diese im Schwarzen Meer tationkerten Schiffe begeben sich nicht zum Vergnügen auf iroße Fahrt, sondern haben die Aufgabe, das Ansehen der owjetrussischen Kriegsmarine, von der man im allgemeinen wenig gehört hat, in anderen Ländern zu heben. Ihre Fahrt soll Las Ausland vor allem davon überzeugen, daß es euch für ein kriegsstarkes Japan ein Wagnis bedeuten wür de, Rußland anzugreifen. Bezeichnenderweise ist die Fahrt richtung bereits bekannt. Sie lautet: nach Ostasten! Große Wichtigkeit mißt man in Rußland der am 13. No vember im Kreml abgehaltenen Kabinettssitzung bei. Sämt lich» Minister wurden einberufen. Hinzugezogen wurde zu diesen Beratungen auch Orkhonikidze, der Chef der rus sischen Rüstungsindustrie, die man m der Sow jetunion getrost alp eine reine Kriegsindustrie ansprechen kann. Wichtige Beschlüsse standen auf der Tagesordnung die ser außergewöhnlichen Kabinettssitzung. Uebereinstimmend besagen alle neueren Meldungen aus dem Fernen Osten, daß die Russen immer noch große Truppenteile an der mandschu- 7-^.7.- Sie -eMe Kullur vor vmm Mm. Die Eröffnung der Reichs- kulturkammer in der Ber liner Philharmonie. Der'Kanzler, Dr. Goebbels, der Präsident der Kammer, begeben sich zu Sem feier lichen Akt, begrüßt von den übrigen Mitgliedern des Kabinetts. Zweitausend führende Männer des deutschen kul turellen Lebens nahmen an dem Eröffnungsakt der Reichskullurkammer teil, die den Zusammenschluß aller Schaffenden in einer geistigen deutschen Kultur einheit darstellt. Führende Köpfe drr neugeschaffenen RetchsiuUmkammer. Der Vizepräsident der Kammer und die Präsidenten der Einzel kammern. Obere Reihe von links nach rechts: Staatssekretär Walther Funk (Vizepräsident), Ministerialrat Laubinger sReichsthcatertammer), Hans Friedrich Blunck (Reichsschrifttumkammer). Untere Reihe von links nach rechts: Generalmusikdirektor Richard Strauß (Reichsinusikk.umner), Ministerialrat Horst Drcßler (Reichsrundkunkkammcr) und Prof. Eugen Hönig (Reichskammer der bildenden Künste).