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70 Vorgang und lässt Folgendes erkennen. Der Chlorit dringt bald von den Spaltungsfläclien, bald von Quersprüngen aus als lauch- grline Masse in den z. Th. noch farblosen und deutlich gestreiften Oligoklas ein. Primitivkörper und Verdränger erscheinen nicht selten durch ausgezackte oder besser ausgefranste Linien gegen einander begrenzt. Allmählich werden die farblosen Kerne der auf diese Weise entstehenden unregelmässigen Netzmaschen immer kleiner und verschwinden endlich ganz. Der ehemalige Oligoklas- Krystall stellt dann ein gleichmässig gefärbtes Aggregat von Chloritschüppchen dar, die sich wohl, wo sie lockerer angehäuft sind, als solche erkennen lassen, ohne aber deutliche Begrenzung durch Krystallflächen zu zeigen. Nicht minder stark als der Oli goklas ist der Glimmer angegriffen. Er erscheint oft ganz mit Chloritflocken erfüllt oder von diesen umhüllt, ohne zerstückelt zu werden, oder seine Blätter erscheinen auseinander gerissen und zwischen den Spalten hat sich Kalkspath eingedrängt, welcher wie oben erwähnt, durch das ganze umgewandelte Gestein ver breitet ist. Bei der Chloritbildung scheint indess die Umwandlung nicht stehen geblieben zu sein, da Eisenrahm und dunkler mangan- haltiger Brauneisenstein in tiefbraun durscheinenden Körnern und Flecken im Chlorit und noch mehr in den entfärbten Resten des Glimmers sehr häufig auftreten. Titaneisen oder Magneteisen ist in tiefschwarzen Körnchen wohl auch sichtbar, aber ganz unter geordnet, da der Magnetstab nur Spuren von solchem aus dem Gesteinspulver auszieht. Der Orthoklas ist nicht von Chlorit durch setzt, zwischen seinen Spaltungsflächen zeigen sich nur parallel gelagerte, langgestreckte, parallelepipedische, dunkle, scheinbare Trichite, die von Salzsäure unter Auflösung von Eisenoxyd zer stört werden. Es liess sich nicht entscheiden, ob hier ursprüng lich Trichite Vorlagen, welche zu Eisenoxydhydrat umgewandelt wurden oder nur leere, jetzt von letzterem erfüllte Hohlräume, wie in manchen Bronziten, die sich bei der Umwandlung der selben in Serpentin mit ausgeschiedenem Magneteisen füllen. Leere Hohlräume erscheinen mir wahrscheinlicher. Umwandlungen von Feldspath in dichten Chlorit (Pseudophit)