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12 150 km NW von S. Francisko befindet sich der Borax-Lake mit dem über ihn hervorragenden ca. 1500 m ü. M. hohen aus gebrannten Vulkane Uncle Sam, dessen Abhänge trachytische und Obsidian-Ströme bedecken. Ueberall umgeben ihn heisse (72° C.) Quellen, welche grosse Mengen von Kohlensäure und Schwefelwasserstoff aushauchen und Borax. Kieselsinter und Schwefel in Masse absetzen. Besonders die am südöstlichen Ufer des Sees befindlichen Hügel, welche aus geschichtetem Aus wurfsmateriale (Tuff) im Wechsel mit deckenartig auftretendeni Trachyt bestehen und auf Kalksteinen aufgesetzt sind 1 ), haben wegen der grossartigen daselbst stattfindenden Schwefel-Absätze den Namen „Sulphur Bank“ erhalten. Phillips fand hier ein stark zersetztes vulkanisches Gestein, aus dessen zahlreichen Klüften die oben erwähnten Gase, Wasserdampf und heisses alkalisches Wasser beständig ausströmen. Schwefel ist überall in der Masse zerstreut, oft so, dass er darin vorherrscht. Er enthält stets etwas Schwefelquecksilber. Die Wände der Klüfte, aus welchen die Gase und das Wasser hervortreten, sind zuweilen (sometimes) mit amorpher Kieselsäure bekleidet, unter welcher eine Lage von Chalcedon und schliesslich eine solche von krystallisirtem Quarz vorkommt, Diese kieseligen Lagen enthalten häufig Eisen kies und eine merkliche Menge Zinnober oder erscheinen mit Tropfen eines theerartigen Kohlenwasserstoffs bedeckt. Die erz reichsten Stellen der Ablagerung sollen stets diejenigen sein, an welchen das Gestein am stärksten durch die Gase zerfressen und in sauer reagirende Thonmassen mit viel freiem Schwefel umgewandelt ist. Dem entsprechend häufte sich der anfänglich nicht in bauwürdiger Menge constatirte Quecksilbergehalt in den tieferen Kegionen des zersetzten Tuffs, wo er nach Sieveking 2 ) allmählich in ein sandiges Conglomerat von Schwefelkies, Quarz geschieben (!), Thon und Zinnober übergeht, bis auf 40 ° 0 an, so dass das Erz an den kälteren Stellen der Sulphur-Bank mit 1) Von verschiedenen Berichterstattern wird Kreide-Kalkstein als Liegendes angegeben, doch scheint er nicht direct als solches nachgewiesen zu sein. Berg- u. Hüttenin. Zeitung lS7f>, S. 58.