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— 151 — 8. Kurze Geschichte des Bergbaus. Der Friedrich-Christian-Gang ist seit langer Zeit bekannt und nach den bei der Wiederaufnahme des Bergbaus im Jahre 1764 in dem Stollen wahrgenommenen alten Arbeiten zu schliessen, schon im Mittelalter vom Wildschapbach-Thale aus mittelst Feuer- setzen angegriffen worden. Auch eine weiter oben im Thale befindliche uralte, später Neuglück benannte Grube liess die deutlichsten Spuren dieses primitiven Sprengverfahrens bemerken, welches in Betracht des reichlich vorhandenen und noch im vorigen Jahrhundert fast werthlosen Holzes nur sehr geringe Kosten verursacht haben kann. Zum Aufschlüssen dienten in jener Zeit ausser mehreren Tageschächten der noch bestehende, vom Wildschapbach aus getriebene Hauptstollen, welcher auf den Gang querschlägig aufgefahren ist und denselben 30 Lachter vom Mundloch, aber erzleer, erreicht. Nach weiteren 30 Lachtern trafen die Alten auf das S. 84 erwähnte 50 Lachter lange Erz mittel und bauten es bis zu 20 Lachter unter die Stollensohle ab. Offenbar hatten sie hier die Wasser nicht mehr bewältigen können und trieben nun den Stollen noch 50 Lachter weiter in’s Feld, um womöglich ein weiteres Erzmittel zu erreichen, was indess nicht gelang und das Verlassen der Grube zur Folge hatte, von deren früherer Ergiebigkeit indess das Andenken noch lange in der Bevölkerung fortlebte. Aehnliche uralte, von dem Hirschbach-Thale aus geführte Baue fand man auch auf im westlichsten Theile des Ganges, welcher 51 Jahre früher wieder in Angriff genommen, aber schon 1716 wieder verlassen wurde. Von den hier befindlichen Bauen ist nur noch der untere, sog. Strassburger Stollen der Grube St. Georg, welche von Calwer und Strassburger Gewerken betrieben wurde, erhalten. Mit dem weit älteren oberen hatten die Alten den Gang bei 30 Lachter vom Mundloche erreicht und sowohl über als unter dem Stollen kleine Erzmittel angetroflfen. Von beiden Stollen aus fand dann von 1706 —1716 ein nicht sehr lohnender Abbau auf Kupfer- und silberreiche Bleierze (Schapbachit) statt, die nach der Teufe nur in kurzen Mitteln brachen. Der Gesammt-