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L30 Brachydomen und ein steiles Makrodoma auf, welche an meinem Materiale nicht vorhanden sind. Während die ältere Generation immer an eine Unterlage von zerfallendem Bleiglanz gebunden ist, findet sich die zweite- ausser auf diesem auch auf Quarz III und IV, Kieselkupfer und in Ver wachsung mit Malachit (S. 126). Dass sich Weissbleierz noch fort während bildet, ist von v. Dechen 1 ) in den Gruben von Kommern nachgewiesen worden. Begonnene Pseudomorphosen nach Bleiglanz-Würfeln, deren rauhe und angefressene Flächen zunächst mit einer matten Schicht von Bleivitriol und darüber mit unzähligen Weissbleierz-Krystallen bedeckt sind, kommen in Schapbach nicht selten vor, ebenso auch theilweise zerstörte Würfel, deren auseinander getriebene Blätter, ganz in Weissbleierz umgewandelt, einen skeletartigen Rest der ursprünglichen Form darstellen. Dagegen habe ich Pseudo- morpliosen nach Bleivitriol, die anderswo beobachtet sind, trotz grosser Aufmerksamkeit in Schapbach nicht aufzufinden vermocht. Eine Untersuchung des Schapbacher Weissbleierzes auf edle Metalle, welche meines Wissens zuerst von Bauersachs 2 ) in dem gleichen Minerale von Zellerfeld gefunden worden sind, ergab 0,090 °/ 0 Silber mit sehr wenig Gold und 0,0025 Platin. Da der Bleiulanz und Bleivitriol kein Platin enthalten, so rührt dasselbe wohl aus Brauneisenocker her, von welchem das Weissbleierz nicht ganz gereinigt werden konnte. Der Eisenkies, aus welchem der Ocker z. Th. entstanden sein kann, enthält Platin (S. 103), das Auftreten desselben in dem ockerigen Weissbleierz erscheint daher bei näherer Erwägung dieses Umstandes nicht mehr räthselhaft. Bleihaltiges Wad. Als Unterlage von Pyromorphit und jüngstem Schwerspath kommt noch jetzt im Flussspath-Schachte, besonders am Liegenden des Ganges ein schwärzlichbrauner Mulm, stellenweise in nicht unbedeutender Quantität vor, welcher der Hauptsache nach als 1) Jahrb. f. Min. 1858, S. 216. 2) Hausmann’s Nordd. Beitr. z. Berg- und Hüttenkunde I, S. 131.