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127 — Dieses sehr weit verbreitete Zersetzungsproduct antimonhaltiger Bleiglanze und bleihaltiger Antimonsulfosalze, auf dessen Bedeutung ich schon 1850') aufmerksam machte, ist auch auf anderen Schwarzwälder Erzgängen, namentlich auf Grube Ludwig im Adlersbach bei Hausach 2 ) beobachtet und daselbst neuerdings von mir auch als Pseudomorphose nach strahligem Zinckenit getroffen worden. Bleivitriol. Kam in der ersten Hälfte des Jahrhunderts zu Schupbach in ausgezeichneten Stücken vor und ist damals in viele Sammlungen gelangt, später fand er sich nicht sehr häufig und nicht oft in guten Krystallen. Er sitzt entweder unmittelbar auf oberflächlich angefressenem und zerfallendem Bleiglanz, seltener auch auf Quarz, welcher diesen bedeckt und schliesst zuweilen unzersetzten Blei glanz, häufiger aber pulverigen Kupferindig ein, wodurch er eine schwärzlichgraue oder blauschwarze Färbung annimmt. Die kleineren Krystalle sind farblos, durchsichtig und diamant glänzend von 6,309 spec. Gew. und zeigen meist complicirtere Formen, von denen ich unter anderen xP.P.OP. P^c. P2. ccP2. i -soPx; bestimmen konnte, andere wurden schon von Quenstedt und v. Lang aufgeführt. An grösseren, oft trüben Krystallen, die bis 6 cm Höhe erreichen, findet sich meist die einfache Combi- nation P2. ' , P^c, die auch zu Badenweiler häufig war, an anderen YjPoc. ccP. OP wie zu Leadhills und Zellerfeld. Die letztere Form war in neuerer Zeit zu Schapbach am Häufigsten. Da ich diese verschiedenen Formen nie in derselben Druse zusammen ge troffen habe, so kann ich nicht entscheiden, ob sie verschiedene Generationen von Bleivitriol darstellen, was indess nicht un wahrscheinlich ist. Es erschien von Interesse zu erfahren, ob der Silber- und Goldgehalt des grossblättrigen Bleiglanzes bei seiner Umwandlung zu schwefelsaurem Oxyd vollständig abgeschieden wird oder nicht. Ich Hess daher ganz durchsichtige reine Stückchen