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Der Nlchfische Erzähler deH 2P. 1V2S S. Beiblatt za Nvm«er 1SL/3 Auf -em Wege zu einem Tabak- Monopol in Deutschland? Von unserem Berliner Handelsmltarbeiter wird uns geschrieben: Unter den Steuerreformvorschlägen, die s. Zt. von den Sachverständigen de« Dawes-Planes gemacht worden sind, befand sich auch die Einführung des Tabak-Zwllchenhandels- monopols in Deutschland, das eine erhebliche Verringerung der bestehenden Fabriken unter Einräumung einer Nutz spanne an den Kleinhandel von 12 Proz. vorsah. Dieser Plan stieß auf den Widerstand der gesetzgebenden Organe, die der Auffassung waren, daß es auch auf dem Wege der Verbrauchssteuer und der Beibehaltung der freien Wirtschaft gelingen werde, einen erheblichen Mehrertrag zu erzielen. Tatsächlich ist die Belastung pro Kopf der Bevölkerung von 2,75 im Jahre 1913 auf 10,65 gestiegen, sie wird in Europa nur noch von England übertroffen. Inzwischen haben die hinter den Erwartungen zurückgebliebener» Erträgnisse aus dem Tabakgewerbe den Gedanken eines Monopols wie der stärker in den Vordergrund gerückt. Ferner ist auch in der Industrie selbst ein teilweiser Stimmungsumschwung ein getreten. Das Aufkommen aus der Tabaksteuer im Finanzjahr 1925/1926 belief sich auf rd. 646 Mill. Rmk. gegenüber einem Voranschlag von 580 Mill. Rmk. Für das laufende Finanz jahr 1926/27 schätzt der Voranschlag das Aufkommen auf 655 Mill. Rmk., d. h. die von den Sachverständigen aus dem Monopol erwartete Summe. Demgegenüber betrug aber das tatsächliche Aufkommen in dem ersten Vierteljahr des Finanzjahres nur etwas über 130 Mill. Rmk. und blieb da mit um mehr als 20 Mill. Rmk. hinter dem entprechenden Zeitraum des Vorjahres und um mehr als 30 Mill. Rmk. hinter dem Voranschlag zurück. Der Tabak hat also in den letzten Monaten die in ihn gesetzten Erwartungen in steuer licher Beziehung enttäuscht u. es ist nur begreiflich, wenn man im Reichsfinanzministerium Ueberlegungen anstellt, ob nicht doch vielleicht mit Hilfe des Monopols eine Steigerung des Aufkommens möglich wäre. Da etwa fünf Sechstel des Steueraufkommens von der Zigarette getragen werden, so steht sic im Zentrum der Steuerpolitik. Das Tabaksteuergesetz von 1925 ersetzte die bisherige Banderolensteuer durch ein kombiniertes System aus einer Material- nut der Banderolenstcuer. Vorgesehen war im Gesetz zunächst eine 40prozentige Banderolensteuer und eine Materialstcuer von Rmk. 2,50 je Kilagr. verarbei teten Tabaks. Durch eine Verordnung wurde jedoch die Danderolcnsteuer auf 20 Proz. ermäßigt und die Material stcuer auf Rmk. 9,— pro Kilogr. erhöht. Die Einführung dieser verbundenen Steuern wirkte so, daß prozentual die teuersten Zigaretten die leichteste Last trugen. War schon die reine Banderolenstcuer insofern ungerecht, als sie den Rau cher billiger Ware im Verhältnis zu seinem mutmaßlichen Einkommen nach der üblichen Steuerlehre höher belastete als den Raucher teurer War«; so belastete das neue System die 2 Pfennig-Zigarette mit 74 Proz. und die 15 Pfennig-Ziga rette mit 27 Proz. ihres Wertes. Diese ungleiche Belastung hat dazu geführt, haß die billigsten Ztzavetten gän^ich au» dem Markt verdrängt wurden und di« 4- und «.Pfennig- Zigaretten an Gewicht verloren. Mit Wirkung vom 4. Juni wurde da« System dahin geändert, daß die Materialfteuer auf 4 Rmk. herabgesetzt und die Banderolensteuer auf «0 Prozent erhöht wurde. War di« 4-Pfennig-Zigarrtte bi« dahin mit 17 Rmk. pro 1000 Sftick belastet, so ist sie es jetzt nur noch mit 16 Rmk., immerhin eine Entlastung der billigen Zigaretten. Hinzu kam, daß durch die Einführung der Materialsteuer die Fabriken in ungewöhnlich hohem Maße zu Schuld nern des Fiskus wurden. Infolge der Zollerhöhung und der Einführung der Materialsteuer mit rückwirkender Kraft auf di« Tabakvorräte wurde die Industrie, wie Dr. Curtius im „Magazin der Wirtschaft" ausführt, für ca. 125 Mill. Rmk. (die freilich durch die Neuordnung auf ca. 55 Millionen reduziert wurden) Steuerschuldnerin, d. h. mit dem vierfachen Betrag ihrer gesamten Aktienkapitalien. Zahlreiche Betriebe erlagen den erschwerten Existenzbedin gungen und das Geschäftsjahr 1925 wurde im allgemeinen verlustreich. Selbst der Fiskus hat infolge fortgesetzter z. T. zinsloser Stundungen nicht einmal den Nutzen aus der Neu regelung gezogen, den er sich versprechen konnte. Waren dies die Vorgänge infolge der steuerlichen Maß nahmen des Reichs, so spielte sich gleichzeitig innerhalb der Industrie ein außerordentlicher Konzentrations prozeß ab, als dessen Ergebnis die Firma Reemtsma und die von ihr vertretenen Interessen angeblich 50 Proz. der Produktion kontrollieren. In dieser Situation tauchte die Forderung eines Zwangssyndikates auf. So drängt die In dustrie selbst zum staatlichen Eingriff, um sich vor dem über mächtigen Remtsma-Konzern zu retten; die finanzielle Lage drängt gleichzeitig in der Richtung einer Steigerung der Ein nahmen. Das Monopol könnte erhebliche Ersparnisse mit sich bringen, die auf 130—140 Mill. Rmk. jährlich geschätzt wer den. Die Uebernahme des Großhandels durch das Reich würde außerdem noch weitere Ersparnisse ermöchichen, wenn man die Produktion kontingentierte und so den Fabriken den Wettkampf um den Absatz ersparte. Nimmt man alles dies zusammen, so zeigt sich, daß an sich ein Monopol in der Tat seinen Zweck der Einnahmesteigerung erfüllen könnte, wenn nicht eine Gefahr bestünde. Zweifellos müßte eine nicht unbeträchtliche Anzahl noch bestehender Betriebe stillge- legt werden, um eine rationelle Produktion zu ermöglichen. Die an sie zu zahlenden Entschädigungen würden das Bud get des Tabakmonopols mit 10—15 Millionen jährlich be lasten. Aus Sachsen. Erster Sächsischer Evangelischer Arbeitertag. Dauhen, 16. August. Der erste evangelische Arbeiter- Landestag fand am 14. und 15. August in Verbindung mit ocr Hauptversammlung evangelischer Ar ¬ beiter-Vereine Sachsen« in Bautzen statt. Weich vorweg sei gesagt, daß dieser Sachfen-Arbeitertag, der erst» seiner Art, al» wohlgelungen zu bezeichnen ist. Lu» allen Teilen des Sachsenlande» waren Männer und Krauen Hst»» beigekommen, um sich als evangelisch-nationale Arbeiter zu bekennen. Stark waren auch die Vereine bezw. Krell« Dresden, Leipzig, Chemnitz und Zwickau vertreten. Die Feststadt hatte zum Gruße Flaggenschmuck angelest. Am Sonnabend nachmittag fand nach einer Vorsitzenden» Tagung die Hauptversammlung de» Landesverbandes evangelischer Arbeitervereine Sachsens, die unter Leitung des Verbandsvorsitzenden Pfarrer Reuter-Dresden stand, statt. Diese Landesversamlung war von besonderer Bedeu tung, da sich der Verband neu aufgebaut und sich «ine neue Satzung gegeben hat. Letztere wurde nach dem Entwurf angenommen. Danach hat der Verband seinen Sitz in Dres den und bezweckt die Cesinnungsgemeinschast werktätiger evangelischer Volksgenossen. Erstrebt wird ein von starkem Volksbewußtsein getragenes Deutschtum, Liebe zum Vater land, Pflege sozialer Gesinnung und Arbeit an einer ge sunden Sozialreform zum Aufbau einer wirklichen Volksge meinschaft. Als 1. Verbands-Vorsitzender wurde Pfarrer Reute » -Dresden und als 2. Vorsitzender Ortskranken kassenbeamter Polster-Waldheim gewählt; die Kalftn» geschäfte wurden dem Verbands-Sekretär Gey-Dresden, Ostra-Allee 24, übertragen. — Abends wurde in den Kronensälen das 25jährigeIubil8um und die Fah ne n weihe des Evangel.-nationalen Arbeiterverest« Bautzen gefeiert. 52 Mitbegründer und sonstig» verdiente Mitglieder des Vereins wurden mit der silbernen Ehren nadel des Verbandes ausgezeichnet. Dem JubelveretN Bautzen bezw. dessen neugeweihter Fahne wurden zahlreich« Geschenke überreicht. Am Sonntag vormittag war Toten ehrung und Besichtigung der Stadtsehen»würdigkrit«N. Mittags ging es im festlichen Zuge, bei denen die Verein« Dresden, Riesa, Wurzen, Chemnitz, Frankenberg, Leipzig, Zwickau usw. ihre Fahnen und Banner mit sich führten, m den Petridom zum Festgottesdienst. Hier hieA Superintendent Dr. Heber-Radeberg, Gründer und Ehrenmitglied des Bautzner Vereins, die Predigt auf Grund' Evangel. Matth. 9, Vers 36—38. Beschloßen wurde di« Landestagung mit einer Fe st Versammlung am R«h> mittag des Sonntags. Wie allen Veranstaltungen, so wohn ten auch dieser zahlreiche Ehrengäste bei. Der 2. Vor sitzende des Gesamtverbandes evangel. Arbeitervereine Deutschlands, Dr. Koch-Elberfeld, M. d. R-, sprrütz W«k „Unsere Zeit und die evangel. Arbeitervereines. Auch Gewerkschaftssekretär Hellbeck-Chemnitz sprach ermah nende Worte. Die nächste LandeszusammrnkuNft ptttzek voraussichtlich im Kreis Chemnitz statt. Die Uebergangrvorschristen des «en« Gewerbesteuergesetzes. (dl) Zur Beseitigung der bei den Steuerpflichtigen viM- fach noch bestehenden Unkenntnis über die Üeberganysvvr» ^himm einen jeden wie er ist . . . II Es hat ein jeder seine Mängel, * Und selbst der Beste . . . denn wir sind Nun einmal Menschen und nicht Engel. Cäsar Flaischlen. Zur schönen Königin. Roman von Käte Lindner. Copyright 1923 by A. Bechthold, Braunschweig <26. Fortietzung.) «Nachdruck verboten.) Meret hob den Kopf mit den lachenden Augen: „Ach ja, Liane, in mir und um mich ist es Frühling geworden, seitdem der Rudolf Linnemann mir gesagt hat: „Ich hab dich lieb, Meretlein." Ganz unsinnig glücklich sind wir, Liane, der Rudolf und ich. Und alle meine schönen Pläne hat er mir über den Haufen geworfen und meine Kunst dazu. — Ich koche, nähe, wirtschafte nur eben den ganzen Tag, um nur ja eine gute Hausfrau zu werden. Wenn er nun schon eine ganz arme Frau heiratet, soll's wenigstens eine sein, die ihm seine Sach' gut instand hält." Liane nickte mit träumenden Augen. Da trat Mathias Aumüller in das Zimmer und sie flog in feine Arme. „Nun gilt's, Mathias. Heute habe ich Mama alles ge sagt, und du kannst dir denken, welch ein Unwetter sich über mir zusammenzog. — Aber ich baue auf Papas Beistand und habe guten Mut." 2 Sie setzten sich auf das kleine ächzende Sofa, das die eine Längswand des Zimmers einnahm, und flüsterten leise, derweil Meret mit einem großen Aufwand von Fleiß lange Säume zog. Drinnen im Atelier hatte sich Jngeborg nach einer kur zen Begrüßung am Zeichentisch niedergelassen. Sie hatte der Mappe ihr Skizzenbuch entnommen und war eben im Be griff, ihre Arbeit zu beginnen, da erklang Miß Hiorns Stimme hinter ihr: „Sich da, Fräulein Larson, Ihr Talent hat ja bedeutende Fortschritte gemacht." Grace war an ihre Seite getreten und legte soeben ihre große, weiße Hand auf Jngeborg» Zeichen blatt. „Darf ich einmal sehend Verwundert hob Jngeborg den blonden Kopf. Da wei teten sich ihre Augen plötzlich u. blieben wie erstarrt an einem Ring hangen, den Grace am Finger trug. Wie ein Blutstropfen funkelte ein großer Rubin an der Hand, der zwischen zwei Perlen gefaßt war. Ein antiker Reif, der rote Stein von großer Schönheit... und jetzt fiel ein Sonnenstrahl zum Fenster herein und entlockte ihm ein kaltes Feuer. Und wie absichtlich ließ Grace di« weiße Hand mit dem funkelnden Kleinod auf den weißen Blättern ruhen. So kalt und funkelnd hatte er damal» auf dem dunklen Samtpolster neben dem indischen Halsband gelegen ... Und sie hörte plötzlich Grace» Stimm« mit den Worten von da mals an ihrem Ohr klingen: „Jede moderne Lady könnte tragen den Ring als Berlobungsrtng, Doktor." ... Jngeborg schloß für einen Moment die Augen, und das Blut brauste in ihren Ohren. Wie kam dieser Ring an den Finger ihrer Feindin? — Daß die Engländerin dies war, hatte sie instinktiv gefühlt von der ersten Stunde ihrer Be kanntschaft an. Nur eine Deutung gab es dafür . . . Und wie ein Nebel schleier senkte sich die bittere Erkenntnis, daß Grace ihr Ziel erreicht habe, auf die immer noch leise keimende Hoffnung, die ihr« Sehnsucht bis zu dieser Stunde gehegt . . Vorbei . . „Was ist Ihnen, Miß Larson? Sind Sie nicht wohl?" Noch einmal lieh die Engländerin die Hand mit dem fun kelnden Rubin durch die Blätter des Skizzenbuchs gleiten, wie zufällig streifte sie die Jngeborgs, die müde und kraft los auf dem Rand des Tisches lag. Jngeborg erwachte wie aus einem Traum und beugte das blonde Haupt tief über die Blätter. „Ich muß arbeiten", murmelte sie. „Sie erlauben. Miß Hiorns." Ein triumphierender Blick streifte das erblaßte Gesicht. Grace trat an ihre Staffelei zurück und mischte Farben auf ihrer Palette. Auf dem Heimweg schob sie ihren Arm in den Lianes, während Jngeborg an der anderen Seite ging „Ich werde abreisen nach Whitechapel-hall noch Ende dieser Woche", sagte Grace. „Mein Vater wünscht sehr plötz lich, daß ich komme heim." Wäre Liane nicht allzu sehr mit ihren eigenen Ange legenheiten beschäftigt gewesen, ihr hätte die Veränderung in Jngeborgs Wesen und Aussehen wohl auffallen müssen. Aber ihre Gedanken waren weit weg. An der Straßenecke trennte man sich, nachdem Grace für die nächsten Tage ihren Abschiedsbesuch in Aussicht ge stellt hatte. „Inge", sagte Liane, als sie allein weitergingen, morgen wird Mathias bei Papa um meine Hand anhalten. Wir wollen den Daumen drücken, Inge." . . Am anderen Tage, als all« Uhren der Stadt von Tür men und öffentlichen Gebäuden herab die zwölfte Stunde verkündeten, schellte Mathias Aumüller am Parktor der Janssonschen Villa. Er wartete mit der Ruhe eines Menschen, der nichts überhastet, bis die Tür mit einem leise surrenden Geräusch sich öffnete, und schritt den mit fesnem Kies bestreuten Weg entlang und die Stufen hinaus, wie jemand, der als täglicher Gast hier ein- und ausging. Nachdem er dem öffnenden Diener seine Karte über geben, wurde er in das Arbeitszimmer des Hausherrn ge- führt. -- Frau Charlotte hate sich entschieden geweigert, Liane gegenüber, den unerwünschten Freier zu empfang«,. Aber diesmal batte Sansson sich energisch an der Tochter Seite gestellt und begütigend gesagt: „Na, na, Charlotte. Nicht so stürmisch. Ansehen müssen wir uns den Mann doch auf jeden FM, wenn er tonunt morgen! Ich weiß doch noch, al» wär« es gestern gewesen, wie mir zumute war, als ich um deine Hand anhielt. Wie nun, wenn man mich nicht einmal emOangen Hatzen würde," Ein böser Blick hatte Ianssons jovialen Reminiszenzen rasch ein Ende bereitet . . . Aber seit zehn Minuten schon stand der Hausherr nun erwartungsvoll am.Fenster de« Billardzimmers, von welchem man au» den Eingang über sehen konnte, und hatte das Tor im Auge. Er wußte ganz genau, daß Charlotte ein Stockwerk höher ebenfalls am Fenster stand . . je nun, man müßte die Frauen nicht ken nen .. . Und vom Erkerfenster aus würde Liane, hinter der Gardine verborgen, ihm, dem Herrlichsten von allen, cntgegensehen . . . Peter Ianfson kichert« .leise in sich hin ein .. . Das Blitzmädel, die Liane. Wie sie gestern abend der Charlotte gegenüber gestanden hatte. Fein war das gewesen. Er durfte sich's ja der Charlotte gegenüber gar nicht so merken lassen, wie er sich freute, daß der Apven- Ellinger mit seiner langen Nase abziehen mußte. Gott sei Dank, daß das Mädel auch sein« Tochter war und von ihm den gesunden Menschenverstand geerbt hatte, diesen ver schuldeten Lebemann richtig einzuschätzen . ». Aber freilich der da heute kommen würde . » . „Donnerwetter", entfuhr es ihm plötzlich und feine Augen bekamen Glanz. Mathias Aumüller war eben durch das Parktor eingetreten und schritt dem Hause zu. . . Hm, ja, der da eben so selbstsicher und ohne ein Zeichen innerer Erregung daher kam, sah so ganz anders au», als sich Herr Jansson oen Auserwählten seiner Tochter fest gestern aus gemalt hatte. Er war gut und geschmackvoll gekleidet. Tadellos fah! der Freier aus. Er trug weder «ine wehende Krawatte noch Künstlerlocken, und die ganze Erscheinung hatte etwa» so Vertrauenerweckendes und Kraftvolles, daß selbst Frau Charlotte im Oberstock weniger kritische Augen jetzt machen würde. Aber Ianssons pfiff leis« vor sich hin. Dann rückte er an seiner Weste und fuhr noch einmal über das kurzge schorene weiße Haar. Al» er in sein Arbeitszimmer hinübertrat, stand Mathias Aumüller mit einer tadellosen Verbeugung ihm gegenüber. Die scharfen, grauen Augen Ianssons liefen vrüfend über die markanten Züge des Maler» . . . Hm ja, das war wohl einer, der nicht so leicht zu übersehen «ar. Da» rabiate Mädel hatte einen eigenen Geschmack. . . „Sie wünschens" fragte er und macht« «in« einlade^e Handbewegung nach einem Klubsessel, indem er sich d«m Freier gegenüber niederließ. Einen Augenblick herrschte Totenstille. Nur da» Ticken bet Standuhr klang durch Pen Raum und ein keife» Knistern, das au» dem NebenSmmer kam. „Sch liebe Ihre Tochter, Herr Jansson. Wenn ich als «tn Vermeßener vor Ihnen stehe, so kann ich zu meiner Ent schuldigung nur sagen, daß ich es für unehrenhaft halte, mich' yinter oem Rücken der Eltern heimlich der Liek» der Tochter zu versichern . . . Unsere Neigung ist gegenseitig, und Liane will mein Weib werden. Ich bin gekommen, Sie um die -and Ihrer Tochter zu bitten." Scharf bohrten sich di« Augen vor ihm in sein jstesW, (Fortsetzung folgt.»