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R«mw t« der «ß«v«l gründet« n Frileur ou« Bockwltz mü seinen Motorrad, auf defi«» Soziussitz ein junges Mädchen saß, in voller Fahrt ln pi« geschlossene Eisenbahnschranke. Li« beiden' Motorradfahrer wurden gegen den gerade durchfahrenden Güterzug ge- schleudert und waren sofort tot. . Leipzig. 20. April DtdllchellnfLlle. Am Freitag vor» mittag wurde auf Frohburger Flur ein in Chemnitz wohn hafter Schlosser und Rennfahrer durch einen Kraftwagen tödlich überfahren. Am Donnerstag nachmittag "wurde auf der Prinz Eugen-Straße in Leipzig-Connewitz ein Geschirr führer infolge der Unebenheiten der Strotze vom Wagen geschleudert und von seinem eigenen Geschirr überfahren. Er starb in der folgenden Nacht infolge der erlittenen Ver legungen. Leipzig, 20. April. Großfeuer. Auf dem Bauplatz eines Baugeschäftes im südlichen Vorort Connewitz brach am Sonntag nachmittag aus bisher unaufgeklärter Ursache ein Großfeuer aus. In den in einem großen Schuppen mnergebrachten Holzoorräten fanden die Flammen reiche Nghrung, so daß der ganze Pau bereits In Hellen Flammen stand, als die sofort alarmierte Feuerwehr eintraf. Diese mußte sich darauf beschränken, das Uebergreifen des Feuers auf den ganzen Holzstapel, der zum Teil von den Flammen bereits ergriffen worden war. zu verhindern. Der Schaden ist bedeutend, da außer den Holzvorräten auch mehrere Maschinen vernichtet wurden. Es ist möglich, daß das Feuer auf Brandstiftung zurückzüsühren ist. Freiberg, 20. April. Demonstrierende Landwirte. Am Freitag mittag demonstrierten hier etwa 3000 bis 3500 Landwirte aus der Amtshauptmannschaft Freiberg gegen die der Landwirtschaft auferlegten Ungeheuerlichen Lasten. Der Demonstrationszug bewegte sich durch die Straßen der Sradt nach der Amtsbauptmannschaft, wo eine Abordnung r,on Amtshauptmann Dr. Uhlig empfangen wurde. Don der Amtshauptmannschaft zogen die Demonstranten vor das Finanzamt. Der Demonstrationszug löste sich auf dem Ober markt auf, wo vor dem Denkmal Otto de» Reichen das Deutschlandlied gesungen wurde. Die Demonstration verlief ohne Zwischenfälle. Nossen, 20. April. Bisamratten. Von einem hiesigen Einwohner, der schon seit längerer Zeit die Jagd auf Bisam ratten mit gutem Erfolge betreibt, wurden in den letzten 8 Tagen wiederum fünf Exemplare dieser gefährlichen Tiere erlegt. Ehemnih, 20. April. Ei« hochangefehener Lhemnihcr industrieller. Herr Kommerzienrat Kraytheim, ist Don nerstag gestorben. Kommerzienrat Gustav Adam Kraut heim hat im Jahre 1888 seine Tätigkeit als Industrieller be- zubrmgen und trotzdem di, Pfändungsprototolle ang,fertigt hab««. Gegen Barthel war ein Verfahren «wen falscher im Amte und gegen Blernoth wegen Anstiftung hier, worden. Da» Verfahren argen Barthel wurde oorläuf tergeführt. Auf ein Gnadengesuch hat da» Justizministerium ihm gegen Bezahlung einer sogenannten Bezeichnungssumme von M Mark einen Strafoersolgungsaufschub von drei Jahren bewilligt. Er befindet sich wieder im Dienst. Gegen Blernoth wurde am 23. gebrudr 1S26 vom Schöffengericht Bautzen «egen Anstiftung zum Verbrechen im Amte verhandelt. Dieses Gericht hatte Um zu einem Jahr drei Monaten Zuchthaus, Svv Mark Geldstrafe oder einen wetteren Monat Zuchthaus verurteilt, ihn auch sofort verhaftet. Blernoth hatte Berufung eingelegt und al» Verteidiger Rechtsanwalt Hirsch, Sebnitz, angenommen. Die Große Strafkammer als zweite Instanz verhandelt« in dieser Sache. Festgestellt wurde, daß im Sommer 1V24 bei der Firma Bier- noth Zahlungsschwierigkeiten eingetreten und von Oktober 1S24 ab Pfändungen erfolgt waren, die sich fortgesetzt vermehrt hatten. Der Konkursverwalter, Rechtsanwalt Lr. Hentschel, hatte nach der Ko«, kurserössnung im Pulte Biernoths neben Abschriften von PfLn- dungsprotokollen über hundert Pfändung-Plakate vorgefunden. Bei 70 bis 78 Stück dieser Plakate war die gummierte RückftSch« unbr- rührt: offensichtlich waren diese Pfandzeichen nicht angeklebt ge wesen. War dies der Fall, so waren die Pfändungen nicht reckns- gültig und in den Protokollen wäre die Beurkundung des Ankie- vens der Pfandzeichen wissentlich falsch geschehen. Die Pfändungen hatte der Gerichtsvollzieher Barthel vorgenommen, er hatte auch sie Protokolle hergestellt. Blernoth erklärte, er sei mit. Barthel kaum zusammenge kommen, bei den Pfändungen lei sein Buchhalter Hilbenz zugegen gewesen, der auch die Protokolle unterzeichnet habe. Er habe nur Barthel gebeten, abends zu kommen, weil er sich vor seinen An- gestellten und Arbeitern geschämt habe. Mit Barthel habe er über das Nichtanbringen der Pfandplakate gesprochen, weil di« Firma fortgesetzt die Pfänder durch alsbaldige Bezahlung der Forderun gen eingelöst habe. Barchel habe aus diesem Grunde wiederholl das Anbringen der Plakate ohne besondere Ueberredung seinerseits unterlassen. Beim Perlesen der Protokolle sei er nie zugegen ge wesen. Er habe damals nicht gewußt, daß die Entfernung der Pla kate strafbar sei. Irgendwelchen Vermögensvorteil habe er bet der Unterredung mit Barchel nicht im Auge gehabt. Die Pfand plakate seien ihm jedesmal vÄr Hilbenz nach der Pfäpdung über geben worden. In der Niederschrift über die Verhandlung vor dem Schöffengericht war eine Biernoth belastende Aussage des Zeugen Rechtsanwalt Dr. Hentzschel dahin sestgelegt worden, Bier- noch habe kurz vor dem Konkurs dem Zeugen gegenüber erklärt, Schon im Jahr« 1SS1 könnt« «r in «in« eigen« größer« An lage nach Chemnitz-Lltendorf übersiedeln. Z»n Jahr« 1SVS führte Herr Krautheim in Deutschland di« Kleinbeffrmerei ein, mit der die Fabrikation von Stahlsormauß aufgenom- men wurde Das Merk Altendorf war bereits 1S11 soweit ausaebaut, daß es infolge dex beschränkten Platzverhältnlsse nicht mehr erweiterungsfähig war, und er wurde daraufhin Im Jahre 1918 mit dem Bau der großzügig angelegten, mit d«N neuesten Einrichtungen ausgestatteten Stanlgießereian- lagen in Borna begonnen. Diese« Werk zählt heute zu den führenden de» ganzen Deutschen Reiche«. Lh«mnlh, KO. April. 2« Fieber aus dem Fenfier ge- ftürit. In der Rocht zum Freitag ist im Küchwaldkranken- hause die 4 Vs jährige, fieberkranke Erika Sonntag in einem unbewachten Augenblick zum Fenster des 1. Stocke« eines Abteilungsgebäudes herausaestürzt. Sie war sofort tot. Meerane, 20. April. Tödlicher Unfall. Am Donners tag vormittag wurde ein vierjähriger Knabe, der sich im Spiele an eine Zuglokomobkle angehänat hatte, beim Ab springen von einer in entgegengesetzter Richtung fahrenden Zuglokomobile überfahren und sofort getötet. Oelsnih, 20. April. Bergmannstod. Der in den vier ziger Jahren stehende Bergmann Lorenz wurde auf dem Hedwig-Friedensfchacht durch hereinbrechendes Gestein töd lich verletzt. Bad Elster, 20. Avril. Slaalsbad Bad Elster eröffnet. Am Donnerstag, 15. April, fand die Eröffnung der Som mersaison im sächsischen Staatsbad Bad Elster statt. Bei herrlichster Witterung mit fast sommerlicher Wärm« konzer tierte früh erstmalig die kleine Kurkapelle wieder auf dem Badeplatz, die nunmehr jeden Vormittag, Nachmittag und Abend spielen wird. War der Besuch schon in den letzten Tagen wohl infolge des anhaltend l-^önen Wetters sehr rege geworden, so trafen doch am Eröffnungstage gegen 200 neue Kurgäste ein, die das Bild zu den Kurkonzerten recht belebten. Der Ort selbst v'-anot im freundlichen Frühlings kleide, nachdem die letzten Vorbereitungen für di« zu erwar tenden Sommergäste beendet worden sind. Aus dem Gerichtssaal. Landgericht in Bautzen. (Nachdruck verboten.) ' Bautzen, 17. April. Der Zusammenbruch und Konkurs der Firma Blernoth L Lo., G. m. b. H., Großhandel mit Fahrradbestandteilen, in Bautzen, und das folgende Strafverfahren gegen den alleinigen Inhaber der ReiDsgesundheiiswoche. Tagung des Bezirksfürsorgeverbandes Bautzen-Land. Ain Sonnabend nachmittag fand im Bürgergarten zu Bautzen eine gutbesuchte Tagung des Bezirksfürsorgeverbandes Bautzen- Land statt, die von Herrn Ämtshauptmann Dr. Jungmann als Vorsitzenden geleitet wurde, und in der Herr Stadtmedizinalvat Dr. Melde, 1. Stadtschularzt von Leipzig, einen fesselnden Vor trag über das Thema „Gesundheitsvorsorge für die Jugend" hielt Geladen waren neben den Mitgliedern des Beirates Gemeindevertreter/ Lehrer, Aerzte, Gemeindeschwesterii, Vertreter der Krankenkassen Und dek freiwilligen Wohlfahrtspflege. In seiner Begrüßungsansprache führte der Vorsitzende aus, daß der Bezirkssürsorgevcrbänü diesmal seine Frühjahrstagung als Weckruf in den Dienst der Reichsgesundheitswoche stellen wolle und sich freue, einen bewährten Herold der Volke- und Schul hygiene als Rufer gewonnen zü haben. Die Reichsgesundheits- wache verfolge das hohe Ziel, das ganze deutsche Volk aufzurüt teln zu dem Willen, gesund zu werden und gesund zu sein, ein nicht nur ideales, sondern recht praktisches Ziel. Das deutsche Volk könne cs sich in seinem Existenzkämpfe auf die Dauer nicht leisten, durch den Ausfall kranker Arbeitskräfte, durch einen Riesentroß frühzeitig invalider Menschen gehemmt und gehindert zu werden. Es müsse gesund werden, um die drückende finanzielle Lost der Wohlfahrtspflege und Fürsorge allmählich abbauen zu können, um auf dem Wege freudiger Arbeit den Weg zur Höhe zurückzusinden. Dafür müsse die Werbetrommel noch kräftig gerührt werden. Ge- wiß habe in den letzten Jähren eme bedeutende Volksmission in der Gesundheitspflege eingesetzt, aber die Aufgabe sei doch eben ge waltig, und aller Mühe entspreche der Erfolg bisher noch in keiner Wtise. Ein verschwindend geringer BrUchtcu unseres Volkes habe sich bisher zu den neuen Lebensidealen bekehren lasten und sehe ein, daß dem Menschen in seinem Körper ein wunderbarer Orga nismus anvertraut sei, den er, auch ohne ihn zu begreifen, sinn voll pflegen müsse; die meisten handelten tagtäglich noch der ge heimnisvollen Vernuiist im Zellenstaate ihres Körpers im leicht fertigsten Unverstände entgegen. Der Grund für den langsamen Fortschritt liege, nicht nur in Unkenntnis, sondern vielfach in be wußter Gleichgültigkeit vor allem der Erwachsenen, die teils auf Bequemlichkeit, teils auf eine Stumpfheit zurückzuführen sei, die über ein notgcquältes Volk schließlich einmal kommen könne. Dem- gegenüber arbette man am besten unter der Flagge der Jugend gesundheitspflege, nicht etwa nur, weil der Jugend die Zukunft gehöre, und man die allere Generation etwa aufgeben wolle, oder iveil die Jugend neuen Ideen zugänglicher sei, oder weil man die Schule als den aussichtsvollsten Eingang für die Volkshygiene an sehe, sondern weil man glauben müsse, daß um der Jugend willen auch die Aelteren sich sür die Gesundheitspflege gewinnen lasten würden. Denn der Gedanke habe noch immer und überall Wider hall gefunden: „Unsere Kinder sollen es besser haben» wie wir!" Wenn es gelingen sollte, die Ettern davon zu überzeugen, daß um ihrer Kinder willen das und jenes in der Lebensführung unseres Volkes von Grund aus anders werden müsse, dann habe die volks- gcsundheitspslege gewonnenes Spiel, Hann würden auch diejeni gen, die für ihre Person jeder Neuerung abhold wären, unwill kürlich in die große Bewegung hineingezogen und von ihr fortge rissen werden zum Wohle des Ganzen. Herr Stadtmedizinalrat Dr. Melde besprach einleitend die Schmierigkeit zu dem Leidgedanken, der Reichsgesundheitswoche in einer Zeit der Arbeitslosigkeit und wirtschaftlichen Not die rechte Stellung zu finden. Sehr vieles laste sich freilich bei gutem Wil len auch ohne Geldaufwand bessern, ja es müsse das Bestreben vor herrschen, in den einfachsten und billigsten Formen überall das Menschenmögliche zu leisten. Gesund sei nicht, wer nicht krank sei, sondern «er Anpassung«- und Widerstandsfähigkeit gegenüber den schädigenden Einflüssen der Umwelt besitze. Die Aufgabe, Gesund» in diesen, Sinne zu bilden und zu erhallen, fei wichtiger als di« Aufgabe, den Lebensunfähigen oder hoffnungslos Kranken mit ost übergroßem Aufwande, in verschwenderisch ausgestatteten Anstal ten, das Leben zu verlängern Ein notleidendes Volk müsse sich, so bedauerlich dies sei, »her mit der Tatsache abfinden, daß m« Na tur überall Auslese treibe» und könne sich jener Unglücklichen eben nur in primitiver Weise annehmen, um für wichtiger« Zwecke die nötigen Mittel übrig zu behalten. Das Augenmerk müsse auf da» ganze Volk, auf die Pflege der zum guten Telle in den unteren Schichten vorhandenen, wertvollen Erbmasse gerichtet lein. För dere man nicht einen kräftigen Nachwuchs unseres Volke», die Er haltung der tüchtigen Erbstämme und ihre gesund« Ent ¬ wicklung durch Sorge für angemessene Wohnungen, vernünftige Lebensweise und regelmäßige Arbeit, dann werde in absehbarer Zett nur noch ein krankes Volk übrig sein. Der Vortragende ver breitete sich dann eingehend über Volkskrankheiten, über Tuberku lose, Geschlechtskrankheiten, Alkoholismus, über Wohnungs- und Ernährungsfragen, sowie Sitzschädigungen der Schulkinder und legte dar, wie man die Jugend durch vorsichtige Aufklärung und vor allem gutes Beispiel, durch Erziehung zu Reinlichkeit, durch Gewöhnung an regelmäßige Leibesübungen, die nicht in Sport- fexerei ausarten sollten, gesund erhallen, d. h. anpassungs- und widerstandsfähig machen könne. Die oft humorvollen und drasti schen Ausführungen fanden reichen Beisall. Die Aussprache erschöpfte sich in einer einzigen Anfrage, die vom Vortragenden im Schlußwort beantwortet wurde, der darin noch darauf hinwies, daß man vor allen) auch den Wunsch in der Reichsgesundheitswoche aus dem Herzen trage, daß das Reich, aus seiner parteipolitischen Zerrissenheit und wirtschaftlichen Not den Weg zur Gesundheit finden möge. Hierauf fand die Vorführung eines von der sächsischen Landes- lichtbtldstelle in Dresden geliehenen Films „Licht, Luft, Leben" statt, der in ausgezeichneten Bildern, das Wesen des Sonnenlichts und besten Einwirkung auf den menschlichen Organismus zur Dar- stellung brachte und den gesunden und den kranken Menschen ein ander gegenüber stellte. Pflege deine Haut! Zur Reichsgesundheitswoche. Von Geh. Medizsnalrat Professor Dr. K. Herxheimer, Direktor der Dermatologischen Universitätsklinik, Frankfurt Nicht alle Menschen besitzen die gleich widerstandsfähige oder gleich empfindliche Haut. Dazu kontmt, daß die Haut die Mittel ganz verschieden verträgt, wenn sie sich in einem bestimmten Zeitabschnitt befindet. Die Haut des Kindes, des reifenden Menschen, der Schwangeren, des Greises, ist ganz verschieden in ihrer Empfindlichkeit und ihrer Wider standsfähigkeit gegenüber chemischen und physikalischen Rei zen, die die Hautpflege bietet. Ueberraschend oft wird das am häufigsten anzuwen dende Mittel, das Master,-das sowohl chemisch als mecha nisch wirkt und nicht minder als Träger verschiedener Tem peraturen, nicht vertragen. Wir wollen hier nicht davon prechen, daß viel Menschen das kalte Wasser mit Bezug auf das allgemeine Befinden nicht vertragen können, sondern davon, daß das kalte Master die empfindliche Haut eventuell chädigt. Wenn es vertragen wird, läßt es die oberste Haut- chicht quellen und löst die auf der Haut angesammelten Sub- stanzen, z. B. das Fett. Es kommt ferner zu einer Regu- ierung der Schweißabsonderung, zü einer Verbesserung der Blutzirkulation in der Haut sowie zu deren Abhärtung. Diele Menschen haben die gute Gewohnheit, frühmorgens kalt zu duschen; da ist es geraten, sich danach abzureiben und noch einmal etwa 10 Minuten im Bette sich zu erwärmen. Will an mtt Seife waschen, so mache man sich klar» daß die Seife die Haut nicht reizen, also kein freies Alkali enthalten darf. Man unterscheidet weich« und flüssige Seifen, sogenannt« Kaliseifen und harte Seifen, Natrons«:- sen genannt. Ein« gut« Seife muß gut schäumen, darf keine schlechte Füllung enthalten und soll geruchlos oder wohl- riecfMd sein. Man vermeide beim Seifen das Eintrockneu- lasten auf der Haut rind' trockne überhaupt schnell und voll ständig mtt Leinentüchern di« Haut ab. Die Salben bestehen entweder au« animalischen oder vegetabilischen oder mineralischen Fetten, von einem guten Fett ist zu verlangen, daß er auf die Haut nicht reizend ein- wirkt, daß es beständig ist und nicht ranzig wird. Es find mineralische Fette vorzuziehen, da sie am wenigsten Gefahr laufen, ranzig zu werden. Am bekannte- flen ist das Vaselin, das aus den Desttllattonsrückftänden des Petroleum» gewonnen wird. Auch da, Lanolin und frisches ausgelassenes Fett haben ihre Vorzüge, nicht minder das Glyzerin, ein fett- armer Alkohol, der von vielen Leuten zweckmäßigerweise nach dem Maschen gebraucht wird, indem es auf die nass« Haut gegossen und dann abgetrocknet wird. Leidet man an Ueberfettung der Haut, so kann man etwas Alkohol gebrauchen. Zweckmäßig ist der Zusatz von Alkohol zu Toilettewässern, Ivie sie zu Waschungen der Augengegend, der Schläfen und Hände bevorzugt werden: Puder soll im allgemeinen nicht gebraucht werden. Wenn keine fette Haut vorhanden ist, kann an unbehaarten Stellen mit Stärkemehl gepudert werden. Es ist ziemlich gleich gültig, ob man Reis-, Weizen- oder Kartoffelstärke anwen det. Es ist darauf zu achten» daß keine unangenehm riechen den Mittel im Puder enthalten sind. Der Puder macht die Haut glatt und wirkt kühlend. Was die Kleidungsstücke betrifft, so wird von der Haut am besten Leinwand vertragen, in zweiter Linie Seide: dagegen wirkt Wolle vielfach reizend, sogar oft auch Baumwolle. Es ist dafür zu sorgen, daß die Kleidung nicht zu eng anliegt und luftig ist. Ein gefirnißter Stoff oder Wachstuch ist für die Luft undurchgängig und soll vermieden werden. Daß Licht, Luft, Wärme, Kälte, Hitze, mechanische und chemische Einwirkungen für die Haut nicht gleichgültig sind, ist ohne weiteres klar. Dichterworte und Sprüche Über die Gesundheit. Jur Reichsgesundheitswoche. Gesammelt von Hans Runge. (Nachdruck verboten, Gesundheit ist nichts anderes als Schönheit, Sittlichkeit und Wahrheit. Frhr. v. Feuchtersleben, 1838. Das Fundament aller Anlage ist die körperliche Gesundheit. I. Fr. Herbert, 1850. Das wahre Glück des Menschen ist Gesundheit und froher Mut. Herder, 1800. » Wer nie war krank, weiß kaum für sein Gesundsein Dank. Herder. Nicht größeres Gluck, nicht fern geholter Wein, Macht selig die Erdengästc; Bleibt mäßige Gesundheit mein. So feiert mein Gesang der Freundschaft Freudenfeste! Anna Louise Korschln, 1764. O Gesundheit ist eine Tochter der Arbeit. Sprichwort. * Nur die Gesundheit ist das Leben. Fr. v. Hagedorn, 1757. . Gesundheit ist das Gefäß jeder Tugend. L. Börne, 1862. » Di« allcrvortresflichste und angenehmste Wtlrze ist di« Gesund- heit. Plutarch, um iN. Ein gesunder Körper tst gerne gepaart mtt einer heiteren Seele. Kotzebue, 178S. Gesund und gescheit sind zwei groß« Gnaden. Altdeutscher Volksspruch. Gesund an Leib und Seele sein. Da» tst der vuell de» Lebens. > I. Heinr. Botz, 1815. Gesunichett, Himmelskindl Der besten Gaben Quellen du. Aus der uns Segen, Lust und Ruh In lüßen Strömen rinnt! H«d«, 1807.